
Im Bremer Stadtteil Mitte befindet sich ein Großteil der bekanntesten Sehenswürdigkeit der Stadt.
Der Stadtteil „Mitte“ ist nicht mit dem gleichnamigen Stadtbezirk zu verwechseln, der auch die Häfen und das Steintor-Viertel einschließt.
Gliederung
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Bremen-Mitte umfasst folgende Bereiche:
- Zwischen Weser und Wallanlagen liegt die Altstadt, die sich weiter untergliedern lässt:
- Das Schnoorviertel im Süden; dieses äußest pittoreske Viertel wird hier in Wikivoyage in einem Spezialartikel dargestellt.
- Die Innenstadt oder (um einen Begriff der Einheimischen zu verwenden) City : der belebteste und sehenswerteste Abschnitt der Altstadt, rund um den Marktplatz.
- Das Stephaniviertel westlich der Bürgermeister-Smidt-Straße, das immer ruhiger wird, je weiter man nach Westen kommt.
- Die belebte und abschnittsweise wenig einladende Bahnhofsvorstadt, nördlich der Wallanlagen.
- Das trendige Ostertorviertel, östlich der Wallanlagen.
Anreise
[Bearbeiten]- 1 Bremen Hauptbahnhof, Bahnhofsplatz 15, 28195 Bremen Der Hauptverkehrsknotenpunkt von Bremen. Hier halten Züge unter anderem aus Berlin, Bremerhaven, Emden, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Leipzig, München, Oldenburg, Osnabrück, Stuttgart, Zürich und Bremen-Nord. Der 1885–1889 nach einem Entwurf von Hubert Stier im Stil der Neorenaissance erbaute Bahnhof ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Das Hallendach war bis 1966 mit Glas gedeckt, das aus Stabilitätsgründen und wegen der Verrußung – in den 1960er Jahren fuhren hier noch Dampflokomotiven – dann aber durch eine Holzverschalung ersetzt wurde. Das Empfangsgebäude ist trotz mehrfacher Umbauten weitgehend erhalten geblieben und steht seit 1973 unter Denkmalsschutz. Das markante Wandmosaik wurde 1957 als Werbefläche für die Zigarettenfabrik Brinkmann angebracht.
- 2 Zentraler Omnibusbahnhof Bremen, Hugo-Schauinsland-Platz. Es gibt in Bremen zwei wichtige Fernbusstationen: die eine liegt beim Flughafen, der andere in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs, links vom Überseemuseum. Am Zentralen Omnibusbahnhof beim Hauptbahnhof halten unter anderem Busse des Anbieters Flixbus (Liste der Ziele).
- 3 BSAG-Haltestelle Bremen Hauptbahnhof, Bahnhofsplatz. Nur 50 Meter vom Eingang des Hauptbahnhofs entfernt liegt der Hauptverkehrsknotenpunkt der Bremer Verkehrsgesellschaft BSAG
. Hier halten Straßenbahnen der Linien 1, 4, 6, 8 und 10, sowie Busse der Linien 20, 24, 25, 26, 27 und 63. Linie 6 bietet eine Direktverbindung zum Flughafen. Tickets können an der Haltestelle Bremen Hauptbahnhof sowohl am Schalter als auch am Automaten gekauft werden. Am Rande findet man auch einen Taxistand und eine Fahrradmietstation.
Mobilität
[Bearbeiten]Die maximalen Entfernungen im Stadtteil Mitte betragen 3 km. Daher kann man die Attraktionen in diesem Bereich fußläufig erreichen.
Bequemer ist die Fortbewegung mit der Straßenbahn oder mit dem Bus. Ticketautomaten stehen unter anderem vor dem Hauptbahnhof, aber auch an den meisten anderen Innenstadt-Straßenbahnhaltestellen. Besonders nützlich sind in der Bremer Innenstadt die „Kurzstreckenkarten“, mit denen man maximal 3 Stationen weit fahren darf; das bringt einen in diesem Stadtteil fast überallhin. Sie kosten 1,45 € und als Viererkarte 5,40 € (Stand: März 2019).
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Kirchen
[Bearbeiten]- Bremer Dom
- Bremer Dom
- Bremer Dom
- Liebfrauenkirche
- St. Johann (Schnoorviertel)
- Martinikirche
- Stephanikirche
- St. Michaelis
- 1 Bremer Dom (St.-Petri-Dom, evangelisch), Sandstraße 10-12, 28195 Bremen. Tel.: +49 (0)421 36 50 40, Fax: +49 (0)421 365 04 25, E-Mail: [email protected] Das am Marktplatz gelegene Gotteshaus wurde vom 11. Jahrhundert an über den Fundamenten älterer Kirchenbauten errichtet; fertiggestellt wurde der Dom, weil es immer etwas zu erweitern gab, erst in 14. Jahrhundert. Infolgedessen lässt der Sandstein- und Backsteinbau sich teils dem romanischen, teils dem gotischen Stil zuordnen. Bremen war seit 1224 Erzbischofssitz, wodurch der Druck stieg, einen repräsentativen Kirchenbau zu schaffen. 1532 war es aufgrund der Reformation mit der katholischen Pracht vorbei, seitdem predigen hier Protestanten. Ältester Teil der Kirche ist die romanische Ostkrypta (vor 1046). Markant sind die beiden Türme, die im Laufe der Geschichte mehrfach umgestaltet wurden und deren Kupferhelme heute mit grüner Patina überzogen sind. Im Dom gibt es fünf Orgeln, an denen häufig auch Konzerte veranstaltet werden.
- Wenn man schon einmal im bzw. am Dom ist, lohnt sich auch der Besuch folgender Sehenswürdigkeiten:



- Turmbesteigung. Der südliche Turm kann bestiegen werden und belohnt Menschen, die die Mühe der 265 Stufen auf sich nehmen, mit einer Aussicht, wie man sie anderswo in der Altstadt kaum findet. Zwar gelangt man hier nicht bis zur Spitze des mit über 92 Metern höchsten Bauwerks Bremen, aber immerhin bis zur Grundlinie der Giebeldreiecke, die auf 57 Metern Höhe liegt. Der Zugang liegt im Kircheninneren. Weil die Aussichtsplattform mit einem doppelten Gitter gesichert ist, kann man mit einer Kamera oben leider wenig anfangen. Geöffnet: Juni-September Mo-Fr 10-17:30 Uhr, Sa 10-13:30 Uhr, So 14-17:30 Uhr; im Winter eingeschränkte Zeiten. Preis: € 2 (Kombiticket Turmaufstieg+Bleikeller € 3).
- Dom-Museum, Sandstraße 10-12, 28195 Bremen. Tel.: +49 (0)421 334 71 42, Fax: +49 (0)421 365 04 25, E-Mail: [email protected] In den 1970er Jahren wurden im Zuge einer großen Restaurierung archäologische Grabungen gemacht, bei denen bedeutende Funde gemacht wurden, darunter acht mittelalterliche Bischofsgräber mit üppigen Grabbeigaben. Ausgestellt sind außerdem Steinbildwerke, Schnitzfiguren, Wandmalereien, Gemälde, Textilien, Altargerät und Bücher. Der Zugang zum Dom-Museum befindet sich im Dom selbst, ganz am Ende des linken Seitenschiffes. Geöffnet: Mo-Fr: 10:00-16:45, Sa: 10:00-13:30, So: 14:00-16:45. Preis: kostenfrei.
- Bleikeller Sehenswürdigkeit mit schauriger Berühmtheit: 1698 wurden in der Ostkrypta per Zufall mehrere Mumien entdeckt, die die Zeiten überdauert haben, weil sie ausgetrocknet sind, bevor sie in natürliche Verwesung hätten übergehen können. Den Namen Bleikeller trug der Fundort, weil hier Blei gelagert wurde; mit der Mumifizierung der Toten hatte dies nichts zu tun. 1822 wurden die Toten in eine gotische Kapelle verlegt, und seit 1984 sind sie in einem Nebenraum des Doms ausgestellt. Freitags um 12:30 Uhr werden Führungen angeboten (€ 7). Der Eingang zum Bleikeller liegt 20 Meter rechts vom Südturm. Geöffnet: Juni-September Mo-Fr 10-17:45 Uhr, Sa 10-13:45 Uhr, So 12-17:45, im Winter eingeschränkte Zeiten und Mo+Di geschlossen; auch an vielen Feiertagen geschlossen. Preis: € 2, Kinder unter 12 Jahren 1 €. Wer auch den Domturm besteigen will, nimmt das ermäßigte Kombiticket.
- Bremer Bibelgarten. 1998 angelegtes umfriedetes Gärtlein im ehemaligen Kreuzgang des Doms, zugänglich durch das Tor 20 Meter rechts des Südturmes, durch das man auch zum Bleikeller gelangt. Zu sehen sind 60 der 120 Pflanzen, die in der Bibel erwähnt werden. In den Sommermonaten werden kostenlose Führungen angeboten. Der Bibelgarten ist allein schon deshalb bemerkenswert, weil er innerhalb der Wallanlagen die einzige nennenswerte Grünanlage ist. Geöffnet: im Sommer täglich 10-22 Uhr. Preis: Eintritt frei.
- Bismarck-Denkmal, Am Dom Das 1910 von Adolf von Hildebrand geschaffene Reiterstandbild aus Bronze, das links vom Domportal, also in Richtung Rathaus, steht, erinnert an den ersten Reichskanzler des Deutschen Reiches, der als treibende Kraft der Abschaffung des deutschen Duodezabsolutismus in der freien Stadt Bremen besonders populär war. Obwohl die Person Bismarck als Reiter tatsächlich gar nicht besonders profiliert war, hat von Hildebrand den Kanzler hier deshalb zu Pferde und überdies auf ungewöhnlich hohem Sockel dargestellt, weil er von entsprechenden Renaissance-Reiterstandbildern von Heerführern italienischer Städterepubliken in Venedig und Padua inspiriert war.
- 2 Liebfrauenkirche (Unser Lieben Frauen, evangelisch), Unser Lieben Frauen Kirchhof 27, 28195 Bremen. Tel.: +49 (0)421 34 66 99 56, Fax: +49 (0)421 84 13 91 10, E-Mail: [email protected] Die gotische Liebfrauenkirche, die heute einer evangelischen Gemeinde gehört, ist die zweiälteste Kirche der Stadt. Wie im Falle des Doms, so stand auch hier ursprünglich ein anderes Gotteshaus. Ältester erhaltener Teil ist der um 1100 errichtete Südturm. 1160 wurde die Kirche zu einer dreischiffigen Basilika, und um 1224 zu einer Hallenkirche mit drei gleich hohen Schiffen umgebaut. Gleichzeitig kam der Westturm hinzu, später erst der Nordturm, der seitdem der höchste der drei Türme ist. Es folgten diverse weitere Umbauten, mit der Folge, dass das Ganze heute ein Albtraum von Stückelung und Asymmetrie, und allein darum schon höchst sehenswert ist. Die Kirche hat eine gute, 1953 von Paul Otto erbaute Orgel und ist häufig Veranstaltungsort von Konzerten.
- Moltke-Denkmal. Am Nordturm der Liebfrauenkirche wurde 1909 ein aus Muschelkalk gefertigtes Reiterstandbild des preußischen Generalfeldmarschalls Helmuth von Moltke angebracht, dem die Bremer dankbar waren, weil er mit seinen militärischen Leistungen wichtige Voraussetzungen zur Bildung des deutschen Nationalstaates geschaffen hat.
- Organistenhaus, Unser Lieben Frauen Kirchhof 27 Das putzige kleine Haus mit Fachwerkerker, das in der südwestlichen Ecke der Liebfrauenkirche angebaut ist, wurde erst 1647 errichtet. Im Erdgeschoss befindet sich heute eine Imbissstube.

- 3 St.-Martini-Kirche (evangelisch), Martinikirchhof 3, 28195 Bremen. Tel.: +49 (0)421 32 48 35, E-Mail: [email protected] Nach dem Bau der Stadtmauer war ein Teil Bremens, weil die Tore oft geschlossen waren, im 13. Jahrhundert geistlich unversorgt, was Papst Gregor IX. veranlasste, den Bremer Erzbischof mit einer Lösung des Problems zu beauftragen. Dieser setzte 1229 die Kirchspielgrenzen neu fest und ließ am Weserufer, außerhalb der Stadtmauern, eine neue Gemeinde gründen. Außer den Anwohnern sollten hier auch Schiffer und reisende Kaufleute zur Messe gehen können. Der erste Kirchenbau war eine Kapelle, darauf folgte im 13. Jahrhundert eine dreischiffige Basilika, die 1384 zur Hallenkirche umgebaut wurde. In dieser kleinsten Kirche Bremens predigte 1679/1680 einige Monate lang der bedeutende Kirchenlieddichter Joachim Neander, der hier auch seinen Choral Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren schrieb.
- 4 St. Stephani (Kulturkirche, evangelisch), Stephanikirchhof 8, 28195 Bremen. Tel.: +49 (0)421 303 22 94, E-Mail: [email protected] Die Stephanikirche liegt im stillen Westen der Altstadt inmitten einer Reihenhaussiedlung. Vor dem Zweiten Weltkrieg war sie Mittelpunkt des alten Stephaniviertels, das bei Luftangriffen vollständig zerstört wurde. Die heutige Kirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut, nachdem der Vorgänger einem Brand zum Opfer gefallen war. Ende des 14. Jahrhunderts erfolgte der Umbau zu einer Pseudobasilika. Der Turm wurde mehrfach umgebaut. Seit der Reformation ist die Kirche protestantisch. In der Zeit des Nationalsozialismus wirkte in St. Stephani die Bekennende Kirche, die sich den Machthabern widersetzte; Pfarrer Gustav Greiffenhagen wurde zeitweilig in „Schutzhaft“ genommen. Im August 1944 wurde die Kirche schwer beschädigt, nach dem Ende des Krieges aber wieder aufgebaut, deutlich schlichter, als sie ursprünglich einmal gewesen war. Heute ist St. Stephani eine „Kulturkirche“, die neben ihrem seelsorgerischen Auftrag auch einen kulturellen erfüllt. Konzerte, Theater, Tanz, Film, Literatur, Kunst.
- 5 St. Michaelis (evangelisch), Doventorsteinweg 51, 28195 Bremen. Tel.: +49 (0)421 17 17 53, Fax: +49 (0)421 169 68 96, E-Mail: [email protected] Die Gemeinde der evangelischen St. Michaelis-Kirche hat eine Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Bereits Ende des 12. Jahrhunderts lag vor dem Ansgaritor eine Michaeliskapelle. Nachdem „trunkene Bürger“ das Kirchlein 1524 vandalisiert hatten, weihten die Einwohner von Walle, die ihr geistliches Obdach damit verloren hatten, weiter westlich eine Kirche ein, für die sie vorübergehend den Namen St. Michaelis beanspruchten. Die nächste St. Michaelis-Kirche entstand im ausgehenden 17. Jahrhundert am Standort der heutigen Kirche vor dem Doventor, wo ihr ein Jahrhundert später ein neugotischer Kirchenbau folgte, der bei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde und schließlich abbrannte. Der derzeitige Bau, der aus Backstein ist und mit seinem großen Dach aus zwei Dreiecken wie ein Zelt wirkt, wurde 1966 eingeweiht. 2009 hat die Gemeinde sich mit der Gemeinde von St. Stephani zusammengeschlossen.
- Die drittälteste und einzige katholische Kirche in Bremen-Mitte – die Probsteikirche St. Johann (Hohe Str. 2) – wird im Artikel über das Schnoorviertel behandelt.
Bauwerke
[Bearbeiten]Vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert
[Bearbeiten]- Spitzen Gebel
- Bremer Rathaus
- Schütting
- Stadtwaage
- Kontorhaus Suding & Soeken
- Gewerbehaus
- Viele sehenswerte alte Bauwerke liegen im Schnoorviertel.
Siehe auch: Schnoorviertel.
- 1 Spitzen Gebel, Hinter dem Schütting 1 Dieses um 1400 entstandene Bürgerhaus mit charakteristischem spitzen Giebel (daher der Name) ist eines der ältesten erhaltenen profanen Bauwerke der Stadt. Im Laufe seiner Geschichte hat das Haus vielerlei Zwecken gedient, etwa als Weinhaus, Schlachterei, Bierhalle und Bürohaus. Nachdem es im Zweiten Weltkrieg in Trümmer ging, wurde es 1948-1950 wieder aufgebaut und erhielt dabei u.a. einige zusätzliche Fenster. Heute befindet sich darin eine Gaststätte.
- Gegenüber dem Spitzen Gebel steht seit 2007 Bernd Altensteins Bronzeskulptur Fietje Balge, die an die Balge, einen 1838 zugeschütteten kurzen Seitenarm der Weser, erinnert.

- 2 Bremer Rathaus, Am Markt 21 Seit 2004 ist die Stadt Bremen stolze Besitzerin einer Stätte des UNESCO-Weltkulturerbes: diese umfasst den Bremer Roland und das Bremer Rathaus. Bremen hatte natürlich bereits im 13. Jahrhundert ein Rathaus; das stand da, wo heute die Adresse Obernstr. 1 ist, reichte bald aber nicht mehr aus und wurde am Ende des 16. Jahrhunderts auch abgerissen. Das neue Rathaus, das heute meist als „Altes Rathaus“ bezeichnet wird, wurde 1405-1410 als gotischer Saalgeschossbau errichtet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es mehrere Male umgebaut und erweitert, die Südfassade erhielt ihre markante heutige Gestalt im Stil der Weserrenaissance im Jahre 1608. Das Innere ist mindestens so sehenswert wie das Äußere; die Bremer Touristik-Zentrale bietet Führungen an, die vorab gebucht werden müssen.
- Im Tiefgeschoss des Rathauses liegt der Bremer Ratskeller, einer der ältesten Weinkeller Deutschlands, der sich bei seinen Gästen aus aller Welt bis heute höchster Popularität erfreut.
- An der Westseite des Rathauses, zur Liebfrauenkirche hin, steht seit 1953 Gerhard Marcks' Bronzeplastik Die Bremer Stadtmusikanten. Die 2 Meter hohe Plastik fand aufgrund ihrer formalen Strenge und ihrer relativ geringen Größe bei vielen Bremern zunächst Kritik, gilt heute jedoch als eines der Wahrzeichen der Stadt. Die Vorderläufe des Esels sind heute stark abgegrabbelt, weil der lokale Aberglaube sagt, dass das Berühren Glück bringe. Gerhard Marcks ist in Bremen ein eigenes Museum gewidmet (siehe unter Museen).

- Zehn Meter vor dem Rathaus, auf dem Marktplatz, steht seit 1404 der 3 Bremer Roland , der 2004 gemeinsam mit dem Rathaus zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Die gut 10 Meter hohe, aus Kalk- und Sandstein gefertigte freistehende Statue ist die größte, die aus dem deutschen Mittelalter erhalten geblieben ist. Der Kopf wurde in den 1980er Jahren durch ein Replikat ersetzt; das Original ist im Focke-Museum zu sehen. Die Statue wurde errichtet, um die Marktrechte und den Anspruch der Stadt auf Reichsunmittelbarkeit auszudrücken, d. h. den Wunsch der Bürger, keinem Duodezfürsten dienen zu müssen, sondern nur dem Kaiser. Roland (eigentlich Hruotland) war ein bretonischer Markgraf und Heerführer im Frankenreich Karls des Großen, der im altfranzösischen Rolandslied (um 1100) als Sieger über die Mauren idealisiert und als Paladin Karls später zum Sinnbild für die Freiheit der Städte gegenüber den Territorialfürsten wurde. Rolandstatuen wurden im Mittelalter auch in zahlreichen anderen Städten errichtet, etwa in Halberstadt.
- 4 Schütting, Am Markt 13 Das ehemalige Gildehaus der Bremer Kaufleute, das stilistisch am Übergang von der Spätgotik zur Renaissance steht, wurde 1537/1538 von dem Antwerpener Baumeister Johann den Buschener errichtet. Die Gestaltung der Fassaden nahm allerdings so viel Zeit in Anspruch, dass Buscheners künstlerischer Fingerabdruck nur am Treppengiebel der Westseite auch nach außen hin sichtbar wird. Die Dachgeschosse wurden als Speicher verwendet. Der Name „Schütting“ hat dieselbe etymologische Wurzel wie das Wort schützen: das Bauwerk diente als auch Unterkunft für auswärtige Kaufleute. Es wurde mehrfach umgebaut; 1756 wurde der ursprünglich am Rande befindliche Eingang in die Gebäudemitte versetzt; im 19. Jahrhundert kam die doppelläufige Freitreppe hinzu; am Ende des 19. Jahrhunderts schließlich auch das pompöse neobarocke Portal. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Schütting zerstört, bis 1956 aber wieder aufgebaut, mit deutlich schlichteren Innenräumen, als das Gebäude ursprünglich besessen hatte. Der Schütting ist noch heute das Haus der Bremer Kaufmannschaft und Sitz der Bremer Handelskammer. In den Eingangsbereich kann man einfach hineingehen; eine regelrechte Besichtigung des ganzen Gebäudes ist jedoch nicht möglich.
- 5 Stadtwaage, Langenstr. 13 Nur 2 Fußwegminuten vom Marktplatz entfernt findet man ein weiteres imposantes Beispiel für die Weserrenaissancearchitektur. Der Backsteinbau mit den opulenten Sandsteinverzierungen wurde 1586 bis 1588 von dem berühmten Bremer Steinhändler und Architekten Lüder von Bentheim erbaut. Der Bau beherbergte bis ins 18. Jahrhundert die öffentliche Waage, auf der jeder Händler, damit die Kunden vor Betrug geschützt waren, seine Waren wiegen musste. In den Obergeschlossen befanden sich Speicherräume. 1944 wurde das Gebäude zerstört, nur die Außenmauern blieben stehen; da es Streit um die Gestaltung gab, zog der Wiederaufbau sich bis 1961 hin. Die Stadtwaage befindet sich seit den späten 1950er Jahren im Besitz der Sparkasse Bremen, die hier heute einen Veranstaltungssaal betreibt, in dem gelegentlich Konzerte stattfinden.
- 6 Kontorhaus Suding und Soeken, Langenstr. 28 Einer der schönsten Weserrenaissancebauten der Stadt. Das Wohn- und Geschäftshaus, das einen prachtvollen Giebel besitzt, wurde 1620/1630 erbaut, die zweigeschossige Utlucht (Erker) kam 1730 hinzu. Den Namen erhielt das Haus, als hier 1888 die Firma Suding & Soeken entstand, die unter dem Namen „Reesa“ in Bremen-Hemelingen noch heute Farben und Lacke herstellt; das ehemalige Kontorhaus dient bis heute als Ladengeschäft. Geöffnet: Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa+So geschlossen.
- 7 Gewerbehaus, Ansgaritorstr. 24 Ein weiteres Hinguckerle der Weserrenaissance ist das 1619-1621 errichtete Versammlungshaus der Wandschneider (Tuchhändler), das 1849 Sitz der ältesten deutschen Handwerkskammer wurde und diesem Zweck auch heute noch dient. Das Bauwerk besteht aus zwei im Winkel zueinander stehenden Einzelgebäuden; der linke der beiden Giebel wurde dem Dach einfach quer aufgesetzt. Die opulente Fassade mit ihren reichen Steinhauerarbeiten wurde um 1620 von Johann Nacke und Ernst Kroßmann geschaffen. Im Inneren befinden sich mehrere prachtvolle Säle. Das Gewerbehaus wurde im Bombardement von 1944 fast vollständig zerstört, von 1948 bis 1956 aber wieder aufgebaut. Aufgrund seiner Nutzung ist das Gebäudeinnere nicht wirklich zu besichtigen, im Gewölbekeller befindet sich jedoch das Restaurant La Plaza, dessen Spezialität Flammkuchen Elsässer Art sind (€ 8-15), eine Art Pizza.
Weitere sehr alte Bauwerke:
- 6 St. Katharinen-Kloster (Ruine), Katharinenklosterhof 7 Im St. Katharinen-Kloster lebten und beteten von 1253 bis 1528 Dominikanermönche. Nach dem Siegeszug der Reformation, dessen Stichdatum für Bremen das Jahr 1524 war, mussten die Mönche das Kloster bald verlassen. Die Klosterkirche diente seit 1597 als städtisches Zeughaus (Waffenlager) und seit 1820 als Packhaus (Warenspeicher). Als auf dem Grundstück 1888 ein Geschäftshaus entstehen sollte, wurde der größte Teil der Kirche abgerissen. Der Chor blieb zunächst erhalten, wurde 1909 unter Denkmalsschutz gestellt und überstand sogar den Zweiten Weltkrieg, wurde 1960 aber abgerissen, um dem Schüsselkorb mehr Platz zu verschaffen. Die übrigen Klostergebäude wurden nach dem Auszug der Mönche zur evangelischen Lateinschule, die mehrfach erweitert wurde und 1610 den Namen Gymnasium illustre erhielt. Die Bibliothek dieser feinsten Bildungseinrichtung der Stadt wurde 1660 zur öffentlichen Stadtbibliothek erweitert und verbliebt in den ehemaligen Klosterräumen bis 1896. Der Gymnasialbetrieb verlagerte sich schließlich aber zum Domshof, und 1855 zog Heinrich Graefes Bürgerschule in den Gebäudekomplex ein. Dieser wurde in den folgenden Jahrzehnten mehrfach umgebaut und beherbergte zeitweilig ein Pfandhaus und das Historische Museum, aus dem später das Focke-Museum wurde. Im Zweiten Weltkrieg fiel der größte Teil der Anlage den Bombenangriffen zum Opfer. Erhalten geblieben sind nur einige Gewölbe des Kreuzganges und des Refektoriums. Diese Ruinen sind heute baulich in die Katharinen-Hochgarage und die Katharinen-Passage integriert.
- 8 Haus der Handelskrankenkasse (Haus der Deutschen Dampfschiffahrts-Gesellschaft Hansa, Hansehaus), Martinistr. 26 Dieses am Martiniplatz gelegene Bauwerk wurde in seiner heutigen Form 1912-1915 erbaut, enthält aber in den Giebeln aber Bausubstanz von Häusern, die am selben Standort schon 1570 bzw. 1630 errichtet worden waren. Das Ganze diente zunächst der Deutschen Dampfschifffahrts-Gesellschaft „Hansa“ als Kontorhaus; 1944 wurde es weitgehend zerstört, bis 1953 aber wieder aufgebaut. Seit den frühen 1980er Jahren befindet sich hier die Hauptverwaltung der Handelskrankenkasse.
- Haus Heineken, Sandstr. 3 Zweigeschossiges Bürgerhaus mit schlichter roter Fassade und schön bemaltem Portal; es ist das jüngste in Bremen, das noch spätgotische Bausubstanz hat. Seinen Namen verdankt es dem Bürgermeister Christian Abraham Heineken (1752–1818), der hier zeitweilig gewohnt hat. Im Inneren befindet sich die älteste erhaltene bemalte Holzdecke Bremens (1580). Seit 1974 werden die Räumlichkeiten vom Bremer Landesamt für Denkmalpflege genutzt. Eine Besichtigung des Gebäudeinneren ist nur im Rahmen spezieller Events (Tag des offenen Denkmals) möglich.
- 9 Wohnhaus Langenstraße 16, Langenstr. 16 Dieses um 1590 erbaute Wohnhaus mit schönem Renaissancegiebel erhielt 1745 zwei Rokoko-Utluchten, die bei einer Aufstockung im Jahre 1910 um eine Etage nach oben gerückt sind und zu Erkern wurden. Eine Zeitlang hatte die Bremer Tageszeitung Weser-Kurier hier ein Büro; heute ist im Erdgeschoss ein Reisebüro ansässig.
- 10 Essighaus, Langenstr. 15 1618 erbautes Patrizierhaus, dessen Prachtfassade ursprünglich bis zum Giebel reichte. Der Name geht darauf zurück, dass darin im 19. Jahrhundert eine Essigfabrik betrieben wurde. Während der Bombenangriffe der Jahre 1942 und 1944 wurde der Bau zerstört, nur das Erdgeschoss blieb stehen. Beim Wiederaufbau 1956 wurden nur die Utluchten (Erdgeschosserker) und das Portal rekonstruiert, die Obergeschosse und der Giebel erhielten eine gänzlich neue Gestalt. Gegenwärtig gehört das Essighaus dem Bremer Unternehmer Christian Jacobs, der 2018 Umbaupläne angekündigt hat, die eine vollständige Restauration der Originalfassade einschließen.
- 11 Architektenhaus, Geeren 41 Zweigeschossiger Backsteinbau mit einem schönen hohen Renaissancegiebel, der 1625 als Wohnhaus errichtet wurde. Die beiden Utluchten im Erdgeschoss kamen 1730 hinzu.1926 wurde das zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger abbruchreife Haus komplett umgebaut und erhielt ein Dach, das im rechten Winkel zum Giebel ausgerichtet war, sodass der alte Prachtgiebel dem Haus heute seitlich aufgesetzt zu sein scheint. Seit 1995 sind hier die Architektenkammer und die Ingenieurkammer der Stadt Bremen untergebracht.

- 12 Wohnhaus Martinistraße 27, Martinistraße 27 Das größtenteils eigentlich schnöde Bürogebäude erzählt die kuriose Geschichte einer üppigen Rokokofassade, die im Laufe ihrer Geschichte zweimal herrenlos wurde, bevor sie schließlich an diesem unwahrscheinlichsten aller Standorte Zuflucht fand. Gebaut wurde das Schmuckstück 1750 für das Haus Martinistraße 11. Als dieses 1897 abgerissen werden sollte, wurde die Fassade mit Hilfe der Julius Rohland-Stiftung gerettet und für das Haus Langenstraße 70 wiederverwendet. Dieses wiederum fiel im Zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer. Beim bisher letztes Recycling im Jahre 1964/1965 wurden die Elemente teilweise neu angeordnet.
- Bremen-Amerika-Bank, Wachtstraße 32 Baudenkmäler aus dem 18. Jahrhundert sind in Bremen-Mitte eine Rarität. Dieses 1770 erbaute ehemalige Kontorhaus ist eine Ausnahme. Allerdings wurde es vielfach umgebaut und dabei leider auch bis in die Fassade hinein verschandelt: so wurden die zwei Utluchten im Erdgeschoss 1881 durch Schaufenster ersetzt. Von dem barocken Haus blieben nur Teile des Giebels erhalten. 1923/1924 zog darin die neu gegründete Bremen-Amerika-Bank ein, die Hausbank von Kaffee HAG. Heute beherbergt das Haus ein Ladengeschäft.
19. bis 21. Jahrhundert
[Bearbeiten]- Mühle am Wall
- Börsenhof A
- 13 Herdentorswallmühle, Am Wall 212 Die 1833 in den Wallanlagen erbaute Windmühle ist einer der überraschendsten Anblicke in der Bremer Altstadt und doch gleichzeitig auch eines der Wahrzeichen der Stadt. Architektonisch handelt es sich um einen Galerieholländer, d. h. eine relativ moderne Mühle mit drehbarer Kappe (damit die Flügel in den Wind gedreht werden können) und einer rundumlaufenden Galerie, die erforderlich war, um sowohl die Flügel als auch den Steert, mit dem die Flügel ausgerichtet werden, erreichen zu können. Die Herdentorswallmühle war bis 1947 als Getreidemühle in Betrieb; sie bildet eine Station der Niedersächsischen Mühlenstraße, dreht sich mindestens dreimal pro Woche und kann am Mühlentag und nach Absprache besichtigt werden. Im fünfgeschossigen Unterbau befindet sich heute das Café-Restaurant Kaffee Mühle, in dem Frühstück, Mittag- und Abendessen zu bekommen ist. An Werktagen wird mittags ein täglich wechselndes Gericht für unter € 10 angeboten.
- 14 Börsenhof, Am Dom 5 A Bremen war bis 2007 Börsenstandort. Bereits seit 1682 hatte die Stadt eine Börsenordnung und seit 1695 auch ein spezielles Börsengebäude, in dem zunächst vor allem Makler-, Waren- und Wechselgeschäfte abgeschlossen wurden; ein nennenswerter Aktienhandel entstand erst in den 1890er Jahren. 1864 wurde der Handel in ein neues Gebäude am Marktplatz verlegt; die Alte Börse brannte 1888 nieder. Nach der Gründung der eigenständigen Baumwollbörse (1872) verlor die Neue Börse immer mehr an Bedeutung, 1934 wurde sie geschlossen; der Bremer Wertpapierhandel wurde nach Hamburg verlegt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Hauptgebäude zerstört und später auch nich twieder aufgebaut. Auf dem Grundstück entstand das Haus der Bürgerschaft. Die Bremer Wertpapierbörse zog später in ein Nebengebäude der Bremer Bank um. Erhalten geblieben ist von der Neuen Börse nur ein Nebengebäude, der Börsenhof A. Der markante halbrunde Bau mit gotischen Spitzbogenfenstern erhielt 2000/2001 ein modernes viertes Geschoss mit großer Fensterfront. Der Lichthof im Inneren ist mit seinen Arkadenumgängen und seiner abenteuerlich geführten Treppe äußerst sehenswert. Das Gebäude berherbergt heute unter anderem die Havanna Lounge, einen exklusiven Wirtschafts- und Gesellschaftsclub.
Weitere Baudenkmäler des 19. bis 21. Jahrhunderts:
- Altes Gymnasium, Kleine Helle 7-8. Tel.: +49 (0)421 361 169 90, Fax: +49 (0)421 361 169 95 Die älteste bis heute bestehende Bildungseinrichtung der Stadt wurde 1528 als Lateinschule gegründet und hieß zunächst Schola Bremensis. Unter dem Einfluss Luthers wurden in der Zeit der Reformation die Klosterschulen aufgelöst und die Verantwortung für die Bildung den Obrigkeiten überantwortet. Von 1610 an war die Schule in in zwei Zweige gegliedert: eine sechsklassige Basisschule (Paedagogeum) und das darauf aufbauende Gymnasium illustre. Letzteres verlor im 18. Jahrhundert an Bedeutung, während das Paedagogeum unvermindert nachgefragt war. 1817 wurde es reorganisiert und erhielt einen Gymnasialzweig, der seit 1875 in einem klassizistischen Neubau an der Dechanatstraße untergebracht war, in dem sich heute der Fachbereich Musik der Hochschule für Künste befindet. 1987 zog das Alte Gymnasium, das noch heute einen Fachschwerpunkt Alte Sprachen (und als eines der wenigen Bremer Gymnasien auch ein Schulorchester) hat, in sein heutiges Gebäude an der Straße Kleine Helle um. Das 1914-1916 im Neobarock und Jugendstil erbaute Schulgebäude hatte ursprünglich als Lyzeum (Mädchengymnasium) gedient.
Denkmäler (Auswahl)
[Bearbeiten]Museen
[Bearbeiten]- Überseemuseum
- Roseliushaus
- Paula Modersohn-Becker Museum
- Paula Modersohn-Becker Museum
- Kunsthalle
- Bauhaus-Lampe (Wilhelm Wagenfeld)
- Antikenmuseum im Schnoor
- Bremer Geschichtenhaus (siehe Schnoor)
- 20 Überseemuseum, Bahnhofsplatz 13, 28195 Bremen. Tel.: +49 (0)421 16 03 80, Fax: +49 (0)421 160 38 99, E-Mail: [email protected] Das Bremer Überseemuseum ist eine Traditionseinrichtung und schon allein darum einen Besuch wert, auch wenn es heute weder das am höchsten bewertete noch das populärste Museum der Stadt ist (diesen Rang laufen ihm derzeit das Bremer Geschichtenhaus und das Universum Bremen ab). Entstanden ist es 1896 aus den Sammlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins, die 1890 im Bürgerpark auf der Nordwestdeutschen Gewerbe- und Industrieausstellung mit großem Erfolg ausgestellt worden waren. Das Museum hat sich im Laufe seiner Geschichte erheblich verändert. Zum einen baulich; so wurde etwa das seit 1911 im Keller befindliche Aquarium nach den Bombenangriffen des Zweiten Weltkrieges nicht wieder eingerichtet. Zum anderen auch konzeptionell; während das Museum zunächst eine koloniale Perspektive hatte, in dem die natur-, völker- und handelskundlichen Exponate ganz naiv wie Jahrmarktsattraktionen präsentiert wurden, trat an deren Stelle 1979 eine geschichtskritische Perspektive, die Übersee aus heutiger Sicht zeigt. Geöffnet: Di–Fr: 09:00–18:00, Sa+So: 10:00–18:00, Mo: geschlossen / Während der Bremer Schulferien: Di–So: 10:00–18:00, Mo: geschlossen / Geschlossen: 01.01., Ostermontag, 01.05., Pfingstmontag, 24.12., 25.12. und 31.12. Preis: Dauerausstellung: Erwachsene 7,50 €, ermäßigt (Kinder, Jugendliche 6-17 J.,Rentner, Studierende und Behinderte): 3,00 €, Kinder bis 5 Jahre: frei / Große Familienkarte (2 Erw. mit bis zu 4 Kindern ab 6 Jahre): 15,00 € / Sonderausstellungen: gleiche Preise, günstiger durch Kombiticket.
- 21 Ludwig-Roselius-Museum, Böttcherstraße 6–10, 28195 Bremen. Tel.: +49 (0)421 338 82 22, Fax: +49 (0)421 338 82 33, E-Mail: [email protected] Ausgangspunkt dieses Museums war ein Geschäftshaus, das 1588 erbaut worden ist, in einer Zeit, in der hier die Böttcher (Fassbinder) ansässig waren und die Straße als Verbindungsweg zwischen Marktplatz und Weserhafen für Kaufleute eine hohe strategische Bedeutung besaß. Mit der Verlegung des Hafens flussabwärts drohte die Straße zu verfallen; 1902 erwarb Ludwig Roselius – Inhaber von Kaffee HAG und Erfinder des entkoffeinierten Kaffees – das Haus und ließ es restaurieren, wobei er das Haus für älter hielt, als es tatsächlich ist, und die Fassade mittelalterlich anmuten ließ. Im Zweiten Weltkrieg wurde es bis auf die Fassade zerbombt, bis 1954 aber wieder aufgebaut. Bereits 1928 hatte Roselius in diesem Haus seine private Kunstsammlung öffentlich gemacht. Das Ludwig-Roselius-Museum ist seitdem ein Gesamtkunstwerk: es besitzt sieben Stilräume, in denen die ausgestellten Kunstschätze mit der Raumgestaltung korrespondieren. Zu sehen ist nordeuropäische Kunst vom Mittelalter bis zum Barock: Gemälde, Skulpturen und Reliefe, darunter Arbeiten von Lucas Cranach dem Älteren, Lucas Cranach dem Jüngeren und Tilman Riemenschneider. Geöffnet: Di-So 11-18 Uhr. Preis: 8 €, ermäßigt 6 €; Kinder unter 18 Jahren Eintritt frei.

- 22 Paula Modersohn-Becker Museum, Böttcherstraße 6-10, 28195 Bremen. Tel.: +49 (0)421 338 82 22, Fax: +49 (0)421 338 82 33, E-Mail: [email protected] Der erste Clou an diesem Museum ist die Architektur. Das außergewöhnliche Haus wurde 1926-1927 nach einem Entwurf von Bernhard Hoetger im expressionistischen Stil erbaut. Die Idee dabei war, dem traditionellen Material (Backstein) eine neue Form zu geben mit vielen Rundungen und komplexen Reliefs, wie sie bei Ziegelbauten sonst kaum üblich sind. Das auf diese Weise entstandene Gesamtkunstwerk bildet den Rahmen für den zweiten – eigentlichen – Clou: die Malerin, der das Haus gewidmet ist. Der Architekt hatte sie 1906 in Paris kennengelernt. Paula Modersohn-Becker (1876-1907) war eine der bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus. Sie war keine gebürtige Bremerin, lebte seit 1888 aber mit ihrer Familie in Bremen, in einem Haus an der Schwachhauser Heerstraße, in dem sie ihr erstes bescheidenes Atelier hatte. Seit 1897 verbrachte sie viel Zeit in der Künstlerkolonie Worpswede. Ihre bekanntesten Motive entnahm sie der Worpsweder Heide- und Moorlandschaft, daneben hat sie aber immer wieder Kinder, Frauen und sich selbst gemalt, in kräftigen erdigen und dunklen Tönen, die in ihrer Ernsthaftigkeit einen schroffen Kontrast zu dem bilden, was Betrachter von Kinder- und Frauenportraits gemeinhin erwarten. Nach ihrem Tod war ihr Witwer – mit Otto Modersohn hatte Paula Becker nur zeitweilig zusammengelebt – überwältigt von der ungeheuerlichen Größe des Werkes, das sie im Laufe ihres kurzen Lebens hervorgebracht hatte. Ein Teil davon ist hier im Museum ausgestellt. Geöffnet: Di-So 11:00-18:00. Preis: Erw.(ab 17 J.) 10,- €, erm. 6,-€.

- 23 Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, 28195 Bremen. Tel.: +49 (0)421 32 90 80, Fax: +49 (0)421 32 90 84 70, E-Mail: [email protected] Das Kunstmuseum ist das einzige seiner Art und Größe in Deutschland, das sich bis heute in privater Trägerschaft befindet, nämlich in der eines gemeinnützigen Kunstvereins. Die Sammlungen sind vom Allerfeinsten und umfassen Werke vom Mittelalter bis zur Gegenwart, darunter solche von Dürer, Cranach d. Ä., Rubens, C.D. Friedrich, Corot, Delacroix, Pissarro, Sisley, Monet, Renoir, Liebermann, van Gogh, Corinth, Munch, Marc und Macke. Immer wieder finden auch hochkarätige Sonderausstellungen statt. Das im klassizistischen Stil errichtete Gebäude, an das mehrfach angebaut wurde und das im Zweiten Weltkrieg schweren Schaden erlitt, stammt aus dem Jahre 1849. Geöffnet: Di 10:00-21 Uhr, Mi-So 10-17 Uhr. Preis: € 10, ermäßigt € 7, Kinder bis 18 Jahre Eintritt frei; Besuch der Sonderausstellungen kostet extra.
- 24 Gerhard-Marcks-Haus, Am Wall 208, 28195 Bremen. Tel.: +49 (0)421 989 75 20, Fax: +49 (0)421 98 97 52 49, E-Mail: [email protected] Gerhard Marcks (1889-1981) gilt neben Barlach, Lehmbruch und Kolbe als der bedeutendste deutsche Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Der Autodidakt teilte mit Rodin eine anti-akademische Haltung; die Nationalsozialisten brandmarkten viele seiner Werke als „entartet“. Dass ihm gerade in Bremen ein eigenes Museum gewidmet wurde, ist - auch wenn er die weltbekannte Skulptur der Bremer Stadtmusikanten geschaffen hat - eher Zufall. Die Ausstellungen umfassen Plastiken, Grafiken und Zeichnungen, sowie Werke von Waldemar Grzimek, Gerhart Schreiter und anderer Bildhauer des 20. und 21. Jahrhunderts, die zum Teil auch in Wechselausstellungen gezeigt werden. Untergebracht ist das zweigeschossiges Museum in einem ehemaligen Torhaus am Stadtwall, dessen Fassade wie ein Spiegelbild der des scheinbar baugleichen Wilhelm-Wagenfeld-Haus gegenübersteht. Do 17 Uhr + So 12 Uhr werden Führungen angeboten, Anmeldung nicht erforderlich. Merkmal: .Geöffnet: Di-So 10-10 Uhr, Do 10-21 Uhr. Preis: € 5 , Kinder bis 18 Jahre Eintritt frei.

- 25 Wilhelm-Wagenfeld-Haus, Am Wall 209, 28195 Bremen. Tel.: +49 (0)421 339 99 33, Fax: +49 (0)421 339 99 34, E-Mail: [email protected] Wilhelm Wagenfeld (1900-1990), ein gebürtiger Bremer, war ein bedeutender deutscher Designer, der zunächst dem Bauhaus nahestand, sich bis in die 1970er Jahre aber immer weiter entwickelt hat. In dem zweigeschossigen Museum werden neben Wagenfelds Arbeiten auch die vieler anderer Künstler ausgestellt, häufig in Wechselausstellungen. Ein besonderer Schwerpunkt sind Arbeiten der Studenten der Hochschule für Künste Bremen. Sonntags um 13 Uhr werden Führungen durchgeführt (Anmeldung nicht erforderlich). Geöffnet: Di 15-21 Uhr, Mi-So 10-18 Uhr. Preis: € 5, ermäßigt € 3,50.
- 26 Tischlerei-Museum Bremen, Köpkenstraße 18/20, 28197 Bremen. Tel.: +49 (0)421 171703, E-Mail: [email protected]. Das einzige Museum im Ostertor-Viertel zeigt in der Halle einer ehemaligen Tischlerei mehr als 20 liebevoll restaurierte historische Holzbearbeitungsmaschinen, die zum größten Teil aus dem 19. Jahrhundert stammen. Als zentraler Antrieb diente eine zweizylindrige Dampfmaschine, die nach langen Recherchen wiederbeschafft und erneut funktionsfähig gemacht wurde. Das Museum ist nur an bestimmten Sonntagen und auch dann nur im Rahmen von Gruppenführungen zu besichtigen. Preis: Gruppen bis 15 Personen € 68, jede weitere Person € 4.
Im Schnoorviertel befinden sich zwei weitere bedeutende Bremer Museen: das 27 Antikenmuseum im Schnoor und das 28 Bremer Geschichtenhaus . Für weitere Informationen siehe Schnoor#Museen.
Straßen und Plätze
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- 29 Bremer Marktplatz Der Marktplatz, der von den Bremern liebevoll die „gute Stube“ genannt wird, ist das Herz und der Mittelpunkt der Stadt. Hier liegen die Sehenswürdigkeiten der Superlative: der Roland, das Rathaus, der Schütting und etwas abseits der Sankt-Petri-Dom. Der Platz ist sehr alt, schon seit dem Ende des 13. Jahrhunderts war er komplett mit Steinen gepflastert. Der Name trügt: ein wirklicher Markt findet hier schon lange nicht mehr statt.
- Rund um den Marktplatz liegen zahlreiche interessante Punkte (gegen den Uhrzeigersinn, links vom Rathaus beginnend):
- Rathscafé/Deutsches Haus, Am Markt 1 1908–1911.
- Raths-Apotheke, Am Markt 11 1893/1894.
- Sparkasse am Markt, Am Markt 12. 1895–1898.
- Kontorhaus am Markt, Langenstraße 2 1911–1914.