Bamberg | |
Bundesland | Bayern |
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Einwohnerzahl | 80.580 (2023) |
Höhe | 262 m |
Tourist-Info | +49 (0)951 2976 200 |
Tourist Information | |
Social Media | |
![]() ![]() Bamberg |
Bamberg ist eine Universitätsstadt in Oberfranken, Bayern. Der historische Stadtkern gehört seit 1993 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Im Jahre 2012 war Bamberg Ausrichter der bayerischen Landesgartenschau.
Hintergrund
[Bearbeiten]Bamberg liegt an einem nordöstlichen Ausläufer des Steigerwalds nahe der Mündung der Regnitz in den Main am Ende des Obermainlandes. Die Stadt wurde auf sieben Hügeln erbaut, die Städteplaner des Mittelalters stellten Bamberg als ein deutsches Rom dar. Die Hügel der Siebenhügelstadt sind der Domberg (ältester besiedelte Hügel), der Michelsberg mit dem Kloster, der Kaulberg mit der Oberen Pfarre, der Stefansberg mit St. Stephan, der Jakobsberg mit St. Jakob, die Altenburg und der unbebaute Abtsberg.
Bamberger Symphoniker
[Bearbeiten]Weltweiter Botschafter für die Kulturstadt Bamberg sind auch die Bamberger Symphoniker; sie wurden 1946 von ehemaligen Mitgliedern der Deutschen Philharmonie in Prag und Musikern aus Karlsbad und Schlesien gegründet. Das Orchester hat Großstadtrang, einige der Orchestermitglieder werden zu den besten Musikern ihrer Sparten in Deutschland gezählt; das vielfach preisgekrönte Orchester wurde von der Zeitschrift Focus auf dem sechsten Rang in Deutschland geführt. Heimische Spielstätte ist die Konzert- und Kongresshalle Bamberg, hier sind die Symphoniker in den Terminen zwischen den Welttourneen zu hören; die Bamberger gelten als die international aktivsten deutschen Symphoniker.
Seit dem Juli 2003 führen die Bamberger Symphoniker den Titel „Bayerische Staatsphilharmonie“. Verliehen wurde der Rang des Staatsorchesters durch die Bayerische Staatsregierung, damit ist auch die weitere finanzielle Zukunft gesichert. Weitere Infos und Konzerte: www.bamberger-symphoniker.de und Infos bei der Wikipedia.
Basketball
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Sportlich drehen sich die Leidenschaften der Stadt vor allem um den Basketball, Bamberg fühlt sich als die "aktuelle deutsche Basketball-Hauptstadt" (Dirk Nowitzki): Die Brose Baskets Bamberg sammeln derzeit alle wichtigen nationalen Titel vom Deutschen Meister (seit 2005 neunmal), Deutscher Pokalsieger (1992, 2010, 2011, 2012 und 2017) und BBL Champions-Cup (2007, 2010) zwischen dem Meister und dem Pokalsieger. Der Verein erhält auch in der Fanbewertung (Sportbild) die Bestnoten. Die Heimspiele finden in der Brose Arena statt. Infos: brosebaskets.de.
Geschichte
[Bearbeiten]Urkundlich belegt ist das Castrum Babenberch auf dem heutigen Domberg seit 902. Einen ersten Dom gab es seit 1007.
Zunächst steht Bamberg unter starkem Einfluss von Kaiser, Fürstbischöfen und Klerus hoch auf dem Domberg, aber dann gewinnen auch die Bürger in ihrer an der Regnitz und zu Füßen des Dombergs gelegenen Siedlung am „Sand“ (heute das Zentrum der Altstadt) mit wirtschaftlicher Stärke und Finanzkraft zunehmend an Bedeutung für die Stadtgeschichte. Die Gärtnerei (der Anbau von Gemüse und Samen der Süßholzwurzel) ist lange Zeit der wichtigste Wirtschaftszweig. Das Glycyrrhizin in der Wurzel hat eine 150 mal stärkere Süßkraft als Zucker, es wird heute noch in der Herstellung von Lakritze eingesetzt. Der Anbau von Süßholz ist in Bamberg für 1536 belegt, im 16. und 17. Jahrhundert wurden jährlich 200 bis 300 Zentner geerntet.
Von ehemals 400 Gärtnereibetrieben sind noch zwanzig verblieben und Gemüse wird auch in Bambergs Gegenwart angebaut, der Spitzname der "Bambärcher" (Bamberger) ist der als "Dswiebldreedä" für das Zwiebeltreten: In den Bamberger Sandböden gedeihen auch die Speisezwiebeln besonders prächtig, zur gegebenen Zeit werden seit altersher die jungen Zwiebeltriebe umgetreten, um damit das Knollenwachstum zu fördern.

Für die wirtschaftliche Bedeutung der Stadtbürger im Mittelalter kommen dann noch die vielen Bierbrauereien hinzu, die ältesten führen ihre Geschichte bis in das 13. und 14. Jahrhundert zurück. Erhalten sind heute noch neun völlig eigenständige Brauereigaststätten, sie produzieren vierzig unterschiedliche Biersorten. Bamberger und Kulmbacher streiten sich um den Titel der „Bierhauptstadt“ in Deutschland. Die Diskussion ist aus Bamberger Sicht für Bamberg entschieden.
Eine der jüngsten Episoden in Bambergs langer Geschichte ist die als offizieller Sitz der Regierung des Freistaats Bayern: Kurt Eisner hatte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in München die Rätepublik ausgerufen und war am 21. Februar 1919 ermordet worden. Sein Nachfolger, der am 17. März zum bayerischen Ministerpräsident gewählte Sozialist Johann Hoffmann, flüchtete am 7. April mitsamt seinem Kabinett und dem Landtag aus dem revolutionären und unsicheren München nach Bamberg und verlegte am Folgetag auch offiziell den Sitz der bayerischen Regierung nach Bamberg. Der bayerische Landtag tagte im Harmoniesaal am Schillerplatz, Arbeitsraum des bayerischen Ministerpräsidenten war das Arbeitszimmer des Bamberger Oberbürgermeisters. Am 24. Mai legte das Kabinett dem Landtag einen Verfassungsentwurf vor, der als Bamberger Verfassung in die Geschichtsbücher einging und am 12. August 1919 vom bayerischen Landtag in Bamberg verabschiedet wurde. Das Werk war die erste demokratische Verfassung für Bayern. Am 17. August kehrte dann die bayerische Regierung mit dem Landtag nach München zurück.
Bamberg wurde im Zweiten Weltkrieg von Bombenangriffen weitgehend verschont. Die Bamberger Altstadt gilt als eines der größten weitgehend erhaltenen Altstadtensembles Deutschlands.
1993 wurde der 142 Hektar große Kernbereich der Innenstadt mit seinen ca. 1.200 Baudenkmälern, bestehend aus der Bergstadt, der Inselstadt und der Gärtnerstadt in die Weltkulturerbeliste aufgenommen. In der Begründung wird die Modellhaftigkeit angeführt, die "in einzigartiger Weise die auf frühmittelalterlicher Grundstruktur entwickelte mitteleuropäische Stadt" repräsentiert. Weiter heißt es: "Die zahlreichen Monumentalbauten aus dem 11. bis 18. Jh. - eine Synthese aus mittelalterlichen Kirchen und barocken Bürgerhäusern sowie Palästen - bleiben architekturgeschichtliche Momente lebendig, die das gesamte Europa betrafen. Die Baukunst in Bamberg wirkte über Mitteldeutschland bis nach Ungarn und zeigt enge Verbindungen zu Böhmen in der Barockzeit." (siehe bei der UNESCO}
Anreise
[Bearbeiten]Entfernungen (Straßen-km) | |
Forchheim | 26 km |
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Coburg | 51 km |
Schweinfurt | 58 km |
Nürnberg | 65 km |
Bayreuth | 73 km |
Hof | 106 km |
Frankfurt am Main | 214 km |
München | 231 km |
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind der Flughafen Nürnberg (IATA: NUE) , (59 km) und der Flughafen Frankfurt am Main (IATA: FRA) , (216 km).
Für Sportflieger gibt es in Bamberg einen eigenen kleinen Flugplatz.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Im Bahnhof Bamberg, der sich etwa 700 m nordöstlich der Altstadt befindet, halten die meisten ICE auf der Route München-Erfurt-Berlin(-Hamburg) mit Ausnahme der ICE Sprinter. Je zweistündlich fahren diese entweder über Halle (Saale) oder Leipzig. Alternativ erreicht man Bamberg mit mindestens stündlichen Regionalzügen, u.a. von Nürnberg, Würzburg, Coburg und Hof. Bamberg ist zudem Endstation der Linie S1 der S-Bahn Nürnberg.
Der 1 Bahnhof von Bamberg liegt zentral ein paar Gehminuten nordöstlich der Altstadt.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Flixbus fährt Bamberg an. Der 2 Fernbushalt Bamberg ist in der Ludwigstraße vor dem Einkaufszentrum in Fußgängerentfernung vom Bahnhof.
Der öffentliche Nahverkehr der Metropolregion Nürnberg wird vom Verkehrsverbund Großraum Nürnberg VGN betrieben. Es ist möglich, mit einem Ticket verschiedene Verkehrsmittel, wie Bus, Zug, S-Bahn oder U-Bahn zu nutzen. Die Tickets können online oder über eine App erworben werden.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Bamberg liegt an der Autobahn und an der Maintalautobahn
, sowie auch an der Burgenstraße, die durch die Stadt führt. Weiterhin ist sie mittelbar über die Bundesstraße 505 mit der Autobahn
verbunden. Bamberg ist zudem auch an die Bundesstraßen 4, 22, 26 und 279 angeschlossen.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]Bamberg liegt am Main-Radweg und ist Ausgangs- oder Endpunkt für den Aischtal-Radweg. Information für Durchreisende: In Bamberg gibt es ein Fahrradparkhaus sowie Stellplätze und Schließfächer für Gepäck bei der Tourist-Information (s.u.).
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Jedes Jahr legen Hunderte von Flusskreuzfahrtschiffen im 3 Bamberger Hafen an. Der Main-Donau-Kanal beginnt in Bamberg und führt über Nürnberg zur Donau in Kelheim.
Mobilität
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Die Mobilität innerhalb Bambergs ist durch ein gut ausgebautes und günstiges Stadtbussystem gewährleistet. Die Buslinie 910 fährt vom Busbahnhof (ZOB) in die Altstadt und an den Sehenswürdigkeiten vorbei. Da die Innenstadt zudem fast komplett aus Einbahnstraßen besteht, empfiehlt es sich absolut, sein Auto abzustellen, z. B. auf einem der beiden P&R-Parkplätze Heinrichsdamm oder an der Kronacher Straße (Der P+R-Parkplatz an der Breitenau wurde aufgrund der Brose-Ansiedlung verlegt).
Verkehrsbetriebe der Stadtwerke (Fahrpläne). Tel.: +49 (0)951 77280.
Die Straßenverhältnisse in der Stadt werden von Ortsunkundigen manchmal als etwas chaotisch empfunden: Ein klares System aus Ring- und Ausfallstraßen ist in Bamberg nicht so ohne weiteres erkennbar. Da das Zentrum selber aber recht übersichtlich ist, lernt man die Stadt nach einigen Wiederholungsfahrten schnell gut kennen.
Teile der Altstadt sind für Kfz gesperrt, die Fußgängerzone reicht vom Alten Rathaus bis zum Marktplatz.
In der Innenstadt gibt es nur sehr wenige Parkplätze. Auch sind viele Straßen der Innenstadt nicht für große Fahrzeuge, insbesondere SUVs, geeignet. Es gibt aber mehrere gut ausgeschilderte Parkhäuser (Sonntags wie überall: kostenlose Benutzung).
Der von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärte historische Stadtkern Bambergs ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Daher empfiehlt es sich, auf öffentliche Verkehrsmittel zu verzichten und die Strecken zwischen den Sehenswürdigkeiten des Zentrums zu Fuß zurückzulegen, die Entfernungen sind überschaubar.
Im Sommer besteht zusätzlich die Möglichkeit, die Stadt per Rikscha zu „erfahren“, Informationen unter Funbike Bamberg.
Klein-Venedig bzw. den linken Regnitzarm kann man per Gondel stilecht erkunden.
Die 4 Chance-Jugend-Fähre ist die Verbindung vom Mühlwörth zum Alten Graben/Stephansberg. Die Gierseil-Fähre ist ausgelegt für maximal 15 Personen, außerdem können Fahrräder mitgenommen werden. Sie ist auch für Menschen mit Gehhilfen und Rollstuhlfahrer benutzbar. Die Fähre wird vom „Don Bosco Jugendwerk Bamberg“ betrieben. Merkmal: .Geöffnet: Apr-Okt: Di–So 10:30–20:30, maximal bis zum Einbruch der Dunkelheit. Preis: Erw. 1,00 €, Kinder/Jugendl. (6-18 J.) 0,50 €.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Die Bamberger Innenstadt ist im Zweiten Weltkrieg weitestgehend unversehrt geblieben, weniger als 5 % seiner Gebäude erlitten größere Schäden; der Rest ist noch im Originalzustand und über 1000 Häuser stehen unter Denkmalschutz. Ein Großteil davon ist auch Teil des Weltkulturerbes
Kirchen
[Bearbeiten]Bamberger Dom
[Bearbeiten]Der 1 Bamberger Dom am Domplatz ist das Wahrzeichen Bambergs. Der Dom beherbergt den Bamberger Reiter, das steinerne Abbild eines unbekannten Mannes auf seinem Pferd, vermutlich Stephan I. von Ungarn, sowie das Grab Kaiser Heinrichs II. und seiner Frau Kunigunde. Auch das Grabmal Klemens II. befindet sich im Bamberger Dom. Ab 9:00 Uhr geöffnet.
Sehenswürdigkeiten im Dominneren
[Bearbeiten]- Das Kaisergrabmal für den heiliggesprochenen Domstifter und Bistumsgründer Kaiser Heinrich II. (973 / 978 bis 1024) und Kaiserin Kunigunde (um 980 bis 1033) gilt als das Zentrum des Doms. Es wurde von dem Würzburger Bildhauer Tilman Riemenschneider (um 1460-1531, einer der bedeutendsten Künstler seiner Zeit) aus poliertem Solnhofener Kalkstein im Zeitraum um 1499 bis 1513 geschaffen; die Reliquien des Kaiserpaares waren zuvor in getrennten Grablegen bzw. Reliquienschreinen bestattet gewesen. Wegen des Reliquienkults im Mittelalter sind vom Kaiser nur noch ein Unterkieferknochen sowie Gewänderreste und von der Kaiserin einige Rippen in dem Grabmal enthalten.
- Die Deckplatte zeigt Heinrich (in Amtstracht) und Kunigunde, die Seitereliefs schildern Begebenheiten aus dem Leben der Heiligen und Legenden zu ihrer Wunderwirkung.
- Riemenschneider erhielt damals 307 Gulden für seine Arbeit, das Kaisergrabmal ist damit sein höchstbezahltes Werk. An seiner heutigen Stelle am östlichen Ende des Mittelschiffs befindet sich das Kaisergrabmal erst seit 1971, zuvor befand es sich in der Mitte des Kirchenschiffes und auch an verschiedenen anderen Stellen.
- Der Ostchor, im Stil der späten Romanik (Rundbögen), geweiht dem heiligen Georg, mit dem Chorgestühl aus dem frühen 14. Jahrhundert;
- Die Ostkrypta (unter dem Ostchor), als dreischiffige Hallenkrypta;
- Zwei der Kapitelle und die Westwand stammen noch vom Heinrichsdom aus dem 12. Jahrhundert. In der Krypta befinden sich die Gräber des Bischofs Gunther von Bamberg und des Königs Konrad III. und ein Taufbrunnen;
- 1 Bamberger Reiter Bamberger Reiter, eines der bedeutendsten mittelalterlichen Kunstwerke des Abendlands.

- Geschaffen um das Jahr 1230 als lebensgroßes Reiterstandbild aus 10 einzelnen Teilen in „Schilfsandstein“ während der Phase der „jüngeren Bildhauerschule“ (1225-1229) des Bamberger Doms durch einen unbekannten Meister. Neue Untersuchungen (Fugenmaterial) zeigen, dass die Figur seit ihrer Schaffung (noch vor der Kirchenweihe 1237) unverändert an dem ursprünglich für sie vorgesehenen Platz steht.
- Die moderne Wissenschaft deutet den Reiter als „Stephan von Ungarn“. Als Indizien hierfür gelten die Königskrone (die Figur ist also kein Kaiser, wie z. B. der Bistumsgründer Heinrich II. oder Konstantin) und die exakte Blickrichtung in die Mitte des ehemaligen Heinrichdoms, die archäologisch belegte kaiserliche Grabstätte der heiligen Heinrich und Kunigunde, zu der die Figur einen Bezug gehabt haben muss. König Stephan I. von Ungarn (um 975-1024) war mit Kaiser Heinrich verschwägert. Der König von Ungarn hatte außerdem dem Hausherrn des Bamberger Bistums (1203-1237), Ekbert von Andechs-Meran, nach dem durch den bayerischen Pfalzgrafen Otto VII. von Wittelsbach an König Phillip von Schwaben in der Alten Hofhaltung verübten Königsmord „politisches Asyl“ in Ungarn gewährt, war daher in Bamberg äußerst beliebt und wurde bis ins 18. Jahrhundert im Bamberger Dom als Heiliger religiös verehrt.
- Die Figur war ursprünglich bemalt: ein weißes Pferd, möglicherweise ein Apfelschimmel und der Reiter in purpurnem Mantel waren königliche Attribute. Das Haar war, entgegen der Deutung der Nazis, nicht blond, sondern dunkel oder schwarz gefärbt. Die heutige farblose Version entstand während der Purifizierung durch Ludwig I. im 19. Jahrhundert.
- Weitere Infos zum Bamberger Reiter: Wikipedia
- Die Orgel ist seit 1976 der Ersatz für die altersschwache Vorgängerin, akustisch günstig in exponierter Lage hoch oben im „Schwalbennest“ in der Nordwand des Langhauses.
- Die erste Domorgel wird für das Jahr 1415 angenommen. Ein erster schriftlicher Beleg im Jahre 1475 für „das grosse Werck im Stifft Bamberg“ durch den Orgelmacher Conrad Rotenburger aus Nürnberg ist gesichert. Eine Erneuerung und Renovierung des gesamten Orgelprospekts fand dann 1609 durch Frater Arnold Flander aus Mainz statt. Erneute Restaurationsphase war das Jahr 1689. 1868 wurde bei dem Bamberger Orgelbauer Josef Wiedemann eine neue Orgel in Auftrag gegeben, die aber schon fünf Jahre später wieder umgebaut werden musste und dann bis 1940 im Dom verblieb.
- Heute veranstaltet die Bamberger Dom-Musik wöchentliche Orgelkonzerte im Dom, in der Zeit von Anfang Mai bis Ende Oktober jeweils samstags von 12.00 bis 12.30 Uhr .
- Bischofsgrablege: neu eingerichtet in der wieder freigelegten Westkrypta nach einer Planung des Architekten Freiherr v. Branca.
Kloster Michelsberg
[Bearbeiten]- 2 St. Michael Ehemalige Benediktinerabteikirche mit romanischem Grundriss, gotischem Aufbau und barocker Ausgestaltung, eines der Wahrzeichen Bambergs.
Vermutlich in das Jahr 1015, acht Jahre nach der Bistumsgründung, datieren sich die Neugründung und der Baubeginn der Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg, einem Ausläufer des Steigerwalds in landschaftsbeherrschender Position noch über dem Domberg. Im Jahre 1117 erfolgt der Neubau der durch ein Erdbeben leicht beschädigten Vorgängeranlage der Abtei durch Bischof Otto den Heiligen, dessen Grab sich im Chor der Kirche befindet. Die Kircheneinweihung erfolgte im September 1121.
Wirtschaftliche Bedeutung hatte die Abtei bereits im 12. Jahrhundert als reichstes Kloster des Bistums mit Grundbesitz in 441 Ortschaften. Als die Hussiten 1430 auf Bamberg vorrückten, flüchteten Bürger, Adlige und Kirchenmänner aus Bamberg nach Forchheim. Die verbliebenen Handwerker, Bauern und Tagelöhner öffneten erst die Weinkeller und plünderten anschließend Bürgerhäuser, Klöster und Kirchengüter. Mit dem Vertrag von Zwernitz im Februar 1430 verhinderten der Bischof von Bamberg und der Rat der Stadt gegen die Zahlung von 12.000 Gulden den Vormarsch der Hussiten auf Bamberg.
Reformen führten zu neuer Blüte und weiterer Bautätigkeit. Im Jahre 1610 zerstörte ein verheerender Brand sämtliche Klosterdächer und das Kirchenlanghaus. Der Neubau erfolgte unmittelbar anschließend. Im durch Lazaro Agostino neu überwölbten Langhaus entstand die Gewölbemalerei des „Himmelsgarten“. Im Jahre 1617 wurde die Kirche wieder eingeweiht.
Im Zeitraum von 1697 bis 1743 blühte die Wirtschaft wieder auf. Die Mitglieder der Familie Dientzenhofer sorgten dafür, dass die Kirche und die Klosteranlage komplett umgebaut wurden. Aus dieser Zeit stammt das heutige barocke Erscheinen.
Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts erlebte das Kloster im Siebenjährigen Krieg einen erneuten Niedergang, der schließlich in der Säkularisation mit der Klosterauflösung im Jahre 1803 seinen Abschluss fand. Die Anlage beherbergt seitdem das Bürgerspital (Altenheim) der Stadt Bamberg.
Bedeutende Sehenswürdigkeiten im Kircheninneren sind:
- Der Himmelsgarten, die Gewölbebemalung des Kirchenlanghauses als Herbarium mit genau 578 verschiedenen Heil- und Zierpflanzen (Maler unbekannt);
- Die Kanzel aus dem Jahre 1751/1752 im Rokoko-Stil;
- Die sechs Pfeileraltäre am Ende des Langhauses;
- Die zehn Grabdenkmäler der Bamberger Fürstbischöfe an den Seiten des Langhauses;
- Das Chorgestühl von 1730 in einer aufwändigen Nussbaumschnitzerei;
- Das Ottograb aus dem 15. Jahrhundert, mit Durchschlupf für die Pilger;
- Die Heilig-Grab-Kapelle, auch Totentanzkapelle, mit dem plastisch gestalteten Grab Christi.
Im Weiteren umfasst die Klosteranlage die barocken Wirtschaftsgebäude um den Klosterhof, in der heute eine Gartenanlage, ein Café/Restaurant sowie das Brauereimuseum untergebracht sind und die zur Stadt hin abfallenden Terrassengärten. Erwähnenswert ist das Kloster auch als Filmkulisse der TV-Serie „Pfarrer Braun - Braun unter Verdacht“ mit Ottfried Fischer, erstmals ausgestrahlt im April 2007.
Wegen großer statischer Probleme und laufender Sicherungsarbeiten ist das Kircheninnere für einige Jahre nicht zugänglich. Der Zeitpunkt einer Wiederöffnung ist derzeit (07/2023) noch nicht sicher bekannt, unverbindlich wird vom Jahr 2025 gesprochen.
Pfarrkirche Unsere Liebe Frau
[Bearbeiten]Volkstümlich auch die „Obere Pfarre“ genannt. Die 3 Pfarrkirche Unsere Liebe Frau ist die einzige rein gotische Kirche Bambergs, ausgeführt als dreischiffige Pfeilerbasilika mit Umgangschor und gilt in ihrer kunsthistorischen Bedeutung für Bamberg mit dem Dom oder dem Michelsberg vergleichbar.
Das Kirchengebäude ist der Nachfolgebau einer vermuteten Marienkapelle aus dem 9. Jahrhundert am Steilabhang des Kaulberges. Der Baubeginn des Langschiffes der heutigen Kirche lässt sich nach einer Bauschrift an der Traufe des nördlichen Seitenschiffs auf den 16. Juni 1338 datieren, die Einweihung der Kirche erfolgte im Jahre 1387. Der Baubeginn des Hochchors erfolgte im Jahre 1392 und wurde 1421 vollendet. Mit dem Turm wurde 1535 der Kirchenbau abgeschlossen. Die für die Kirche charakteristische „ungotische“ Bekrönung des Turms war von Anfang an als die Wohnung des Türmers geplant, der über die Stadt zu wachen hatte. Ab 1711 wurde das Kircheninnere unter anderem durch ein eingezogenes Lattengewölbe und durch Dekoration der Mittelschiffe von Langhaus und Chor barockisiert.
Sehenswürdigkeiten sind (unter vielen Anderen):
- Das Brautportal am nördlichen Seitenschiff, an dem früher die Hochzeiten außerhalb der Kirche abgehalten wurden, mit den fünf klugen und den fünf törichten Jungfrauen unter Baldachinen an den Seiten.
- Der Hochaltar von 1714 mit einem Gnadenbild der Muttergottes aus dem frühen 14. Jahrhundert;
- Ein Gemälde mit der Darstellung von Mariä Himmelfahrt von Tintoretto
- Das Deckengemälde im Langhaus aus der Mitte des 16. Jahrhunderts mit dem Thema der Himmelfahrt Mariens;
- Das Taufbecken mit den Reliefs der Taufe Christi;
- An der Westfront ein Ölberg mit Sandsteinfiguren aus dem Jahre 1502;
- Die Seitenaltäre im Kirchenschiff und im Chorumgang;
Jakobskirche
[Bearbeiten]Die 4 Jakobskirche ist im Kern die älteste erhaltene Kirche Bambergs, eine Säulenbasilika mit romanischem Innenraum. Baubeginn ist das Jahr 1070, architektonisch mit zwei Chören nach dem Vorbild des benachbarten Heinrichsdoms gestaltet (in der Urform 1081 ausgebrannt). Die Kirchenweihe fand 1109 statt. Die Kirche des ehemaligen Chorherrenstifts St. Jakob lag ursprünglich außerhalb der Dombefestigungen an der Pilgerstraße nach Santiago de Compostela. Weitere Bauphasen waren die Erneuerung des Westchors um 1400 im Stil der Gotik, die vorgeblendete Barockfassade im Jahre 1771 (Johann Michael Fischer, Figur des Hl. Jakob von Ferdinand Tietz), und von 1866-1882 eine Renovierung und Reromanisierung.
Sehenswürdigkeiten im Kircheninneren sind:
- Neugotischer Hochaltar aus dem 19.Jahrhundert mit einer Muttergottes aus dem Jahre 1430;
- gotische Wandmalereien;
- barockes Vierungsgewölbe;
- Originalfigur der heiligen Kunigunde von der „unteren Brücke“
- Öffnungszeiten: tägl. 9.00-16.00 Uhr, Besichtigung nur außerhalb der Gottesdienste;
- Jakobsplatz, nur wenige Meter westlich oberhalb des Dombergs.
Weitere Kirchen
[Bearbeiten]- 5 St. Getreu , barocke Benediktinerpropsteikirche aus dem 17. Jahrhundert;

- St. Getreu wurde 1123/ 1124 als Frauenkloster gegründet, jedoch schon bald an das nahe Benediktinerkloster Michelsberg übergeben. Im späten Mittelalter entwickelte sich St. Getreu zum Doppelheiligtum mit Kapellen der heiligen Fides und der Gottesmutter.
- Der Neubau des Langhauses der heutigen Kirche wurde 1660 geweiht. Im 18. Jahrhundert wurden dann die vorhandenen Kapellen durch Erweiterungen des Neubaus (Presbyterium) ersetzt.
- Während der Säkularisation wurde 1803 die Kirche mit der Propstei der Krankenhausmission übergeben, woraufhin verschiedene Teile der Ausstattung zugunsten der Irrenanstalt veräußert wurden. Die Kirche dient seither als Hauskapelle der städtischen Nervenklinik. Nach verschiedenen Umbauten im 18. Jahrhundert ist die Kirche insgesamt in ihrer reichhaltigen Barockausstattung im Wesentlichen unberührt erhalten geblieben und wurde in einer Restaurierungsphase von 1987 bis 2003 saniert.
- Sehenswürdigkeiten der Kirche sind:
- Die Deckengemälde im Presbyterium;
- spätgotische Madonnenfigur im Hochaltar, geschaffen um 1486 von Ulrich Huber;
- verschiedene Seitenaltäre, u.a. die „Grablegungsgruppe“ von 1503, der Kreuzaltar von 1738/39, Passionsreliefs von 1493/94; Dreifaltigkeitsaltar von 1719, Fidesaltar von 1720;
- St.-Getreu-Straße 14/16, 5 Gehminuten westlich vom Kloster Michelsberg .
Wegen erneut aufgetretener großer statischer Probleme ist die Skt. Getreu Kirche bis ca. 2022 nicht zugänglich!
- 6 Stephanskirche mit Ursprüngen im Jahr 1020;

- Der jetzige Kirchenbau hat seinen Grundriss noch vom Vorgängerbau, einer Stiftung Kaiser Heinrichs II. und seiner Frau Kunigunde. Diese Stephanskirche, als Zentralbau im Grundriss in der Form eines griechischen Kreuzes, war die einzige Kirche nördlich der Alpen, die von einem Papst, nämlich Benedikt VIII., geweiht wurde, als dieser im Jahre 1020 Kaiser Heinrich in Bamberg zu politischen Gesprächen besuchte. Nach der Legende vom „Pfennigswunder“ wurde der Kirchenbau von der heiligen Kunigunde bezahlt, wie es ein Relief am Kaisergrab im Dom erzählt. Von diesem Vorgängerbau ist aber heute nichts mehr erhalten.
- Der älteste Teil der heutigen Kirche ist der Turm aus dem 13. Jahrhundert. Der Neubau der Kirche wurde im Jahre 1626 von Giovanni Bonalino mit dem Chor begonnen, konnte aber wegen des Dreißigjährigen Krieges und knapper Mittel erst 1680 beendet werden. Auch auf die Kuppel über der Vierung wurde verzichtet und diese durch ein Flachdach ersetzt.
- Bis zum Jahre 1803 war die Kirche als eigener „Regierungsbezirk“ unmittelbar dem Kaiser unterstellt. Nach der Säkularisation wurde sie eine Zeitlang als Lagerraum verwendet und dann der evangelischen Gemeinde überstellt. 1987 wurde das Kircheninnere in einheitlicher Weißfassung renoviert.
- Sehenswürdigkeiten der Kirche sind:
- Stuckrelief mit dem Martyrium Stephans in der Kirchenvierung, geschaffen 1688 von Johann Jakob Vogel.
- Der barocke Orgelprospekt (Schauteil der Orgel), vermutlich im Jahr 1695 vom Bildhauer Sebastian Degler geschaffen, gilt mit seinem Figurenreichtum als einer der schönsten Orgelprospekte in Oberfranken. Das Orgelwerk selbst stammt von 1966 und ist derzeit stark renovierungsbedürftig.
- Chorgestühl im Stil des Rokoko von 1769.
- Stephansplatz 4;
- Öffnungszeiten: täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr.
- 7 St. Martin, An der Universität 2 Von Georg Dientzenhofer in prachtvollem Jesuitenbarock geschaffen. Geöffnet: täglich von 8:00 bis 18:00 Uhr, Do. ab 13:00 Uhr.
- 8 Karmelitenkloster, Karmelitenplatz 1 spätromanischer Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert und barocke Kirche, gestaltet von Leonard Dientzenhofer. Geöffnet: täglich von 9:00–11:30 Uhr und 14:30 bis 17:30 Uhr.
Historische Bauwerke, Burgen, Schlösser und Paläste
[Bearbeiten]- 2 Schloss Geyerswörth (Nähe Alte Brücke), Geyerswörthplatz Im Kern mittelalterliche Patrizierburg der Familie Geyer. Im Jahre 1580 wurde die verfallene Anlage vom Hochstift Bamberg erworben. Von 1585 bis 1587 wurde sie als wehrhaftes, vierflügeliges Sommer- und Wasserschloss umgebaut und diente von nun an als Residenz der Fürstbischöfe. Heute ist das Gebäude im Besitz der Stadt und wird als Rathaus genutzt. Der Renaissancesaal im Inneren wird seit seiner Restaurierung im Jahre 1984 als städtischer Empfangs- und Veranstaltungssaal verwendet.

- 3 Altenburg, Altenburg 1 auf dem Altenberg (386m), dem höchsten der sieben Bamberger Hügel. Ehemalige Flieh- und Trutzburg der Bamberger Fürstbischöfe, 1109 erstmals urkundlich erwähnt. Weihe der Burgkapelle im Jahre 1124. Die Anfahrt mit dem PKW ist bis zum Parkplatz kurz unterhalb der Burg möglich.
- 4 Böttingerhaus, Judenstraße 14 berühmtestes Bürgerhaus Bambergs, Stadtpalais nach dem Vorbild italienischer Palazzi. Erbaut für Hofrat Johann Ignatz Boettinger von 1707-1713. Über den Architekten ist man sich heute uneinig. Sehenswert sind ein reich ausgeschmückter Innenhof, das mächtige, fast überdimensionierte Treppenhaus und herrlich ausgestattete Innenräume. Aufgrund zahlreicher Mängel (beengt, Nachbarstreitigkeiten, fehlende Flure, Feuchtigkeit und Kälte) begann der „Geheime Rat“ schon kurz nach dem Bezug mit dem Neubau von „Schloss Concordia“. Heute beherbergt das Gebäude eine Kunstgalerie.
- 5 Schloss Concordia, Concordiastraße 28 erbaut 1716-1722 für den Hofrat Ignaz Tobias Böttinger durch Baumeister Johann Dientzenhofer als barockes Wasserschloss. Den schönsten Blick auf das Bauwerk hat man von der gegenüberliegenden östlichen Flussseite.
- Die 6 Alte Hofhaltung auf dem Domberg hat ihre Ursprünge im 10. Jahrhundert.
- Der Gebäudekomplex war von Kaiser Heinrich II. zunächst als Kaiserpfalz angelegt worden und diente ab der Gründung des Bistums Bamberg im Jahre 1007 auch als Bischofssitz. Heute sind noch die Grundmauern von Pallas und Kapelle aus diesem Zeitraum erhalten. Die Gesamtanlage zeigt Baustile aus unterschiedlichen Epochen. Der Innenhof mit den Fachwerkbauten und den großen Dachflächen ist spätgotisch. Das Gebäude der „Neuen Ratsstube“ aus dem Jahre 1568 und deren Fassade mit Fenstererker und Treppengiebel zum Domplatz hin ist im Stil der Renaissance gestaltet. Die letzte große Umbau- und Sanierungsphase erfolgte dann im Jahre 1777, nachdem große Teile der Anlage nach der Errichtung der benachbarten „Neuen Residenz“ vernachlässigt worden waren. Trotz der verschiedensten verwendeten Baustile zeigt die Alte Hofhaltung architektonisch ein geschlossen-harmonisches Bild.
- Der Zugang vom Domplatz erfolgt durch die „Schöne Pforte“ von Pankraz Wagner aus dem Jahre 1573. Sehenswert im Portal ist das Relief von Maria, umrahmt von Heinrich und Kunigunde mit dem Dommodell, Petrus mit Schwert und Schlüssel und Georg mit dem Drachen, den beiden Kirchenpatronen, und mit dem Wilden Mann und der Wilden Frau, den Personifikationen von Main und Regnitz.
- Historisch bedeutendes Ereignis in der „Alten Hofhaltung“ ist der Bamberger Königsmord im Jahre 1208. König Philipp von Schwaben, Oberhaupt der Hohenstaufer, wurde kurz vor seiner Wahl zum Kaiser vom bayerischen Pfalzgrafen Otto VII. von Wittelsbach erschlagen. Über die tatsächlichen Hintergründe des Mordes rätselt die Wissenschaft noch.
- Seit 1938 ist in den Räumen der Alten Hofhaltung das „Historische Museum der Stadt Bamberg“ untergebracht, siehe hierzu den Abschnitt Museen.
- Im Sommer finden im Hof unter freiem Himmel die Calderonfestspiele statt.

- 7 Neue Residenz am Domplatz - Die Neue Residenz der Bamberger Fürstbischöfe entstand in zwei Bauabschnitten zwischen 1613 und 1703. Sie diente bis 1802 als Sitz der Bamberger Fürstbischöfe. Die über 40 Prunkräume sind mit Stuckdecken, Möbeln und Wirkteppichen des 17. und 18. Jahrhunderts ausgestattet. Imponierend ist der freskierte Kaisersaal, in dem auch Konzerte mit bis zu 300 Besuchern stattfinden. Der Saal ist auch zu mieten. Sehenswert sind auch die Kurfürstenzimmer, das fürstbischöfliche Appartement und seit 2009 die wieder restaurierten Kaiserzimmer in den prächtigen barocken Wohnräumen des letzten bayerischen Kronprinzen und seiner Familie. „Die frisch renovierten Kaiserzimmer verdeutlichen gleichermaßen die hochbarocke Entstehungszeit dieses zentralen Denkmals fränkischer, bayerischer und deutscher Geschichte und die letzte bedeutsame historische Nutzung als repräsentative Wohnräume für ein bayerisches Thronfolgerpaar“.[1] Im Ostflügel befindet sich die Staatsbibliothek Bamberg, die in Sonderausstellungen ihre reichen Bücherschätze zeigt. Website; Wikipedia. Einen herrlichen Blick über Bamberg bietet der Rosengarten im Innenhof der Residenz, an dessen zentralem Wegekreuz ein rundes Brunnenbecken liegt.


- Das 8 Alte Rathaus ist ein Brückenrathaus auf einer Insel in der Regnitz und neben dem Dom das zweite Bamberger Wahrzeichen.
- Die Legende erklärt die Entstehung auf einer Insel als Folge der Rivalität zwischen den Bürgern und dem Bischof, der den Bürgern keinen Platz zum geplanten Neubau ihres Rathauses zur Verfügung gestellt habe. Daraufhin hätten die Bürger eine künstliche Insel als Bauplatz aufgeschüttet. Tatsächlich ist die Regnitz die Grenze zwischen der bürgerlichen Innenstadt und dem bischöflichen Berg.
- Der Zugang zur Insel erfolgt über zwei Doppelbrücken, die Untere Brücke und die Obere Brücke. Die Obere Brücke stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist damit eine der ältesten Gewölbebrücken der Welt. Sie wurde durch einen Brückenturm geschützt. In diesem Turm hing auch die Sturmglocke der Stadt. Heute sehenswert auf der Oberen Brücke ist eine plastische Kreuzgruppe von Gollwitzer aus dem Jahre 1715 und eine Statue des heiligen Nepomuk. Die Untere Brücke wurde 1020 erstmals erwähnt. Im Mittelalter gab es auf der Brücke einen Galgen mit einem Korb, dem sog. Schnappkorb. Er diente zur Bestrafung vom Missetätern, die damit ins Wasser getaucht wurden. Die Untere Brücke wurde im Lauf der Zeit wiederholt zerstört, letztmals zusammen mit weiteren Bamberger Brücken durch deutsche Soldaten gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, als ein sinnloser Versuch, die Niederlage aufzuhalten. 1967 entstand die jetzige Betonkonstruktion.
- Der Vorgängerbau des Inselrathauses wird 1387 erstmals erwähnt. Das jetzige Gebäude entstand in den Jahren 1461 bis 1467 zunächst im gotischen Stil, wurde dann aber von 1744 bis 1756 nach Plänen von Michael Küchel umgebaut. Durch die Balkone am erhöhten Torturm, durch die plastischen Fresken der Längsseiten, sie zeigen Allegorien der Tugenden, und durch das vorgelagerte Rottmeisterhäuschen entstand die heute sichtbare Architektur im Stil des Barock und Rokoko.
- Sehenswert im Rathausinneren ist der Ratssaal im Obergeschoss mit einer Rokoko-Stuckdecke, gestaltet von Johann Jakob Vogels im Jahre 1745. Die Gemälde an den Wänden zeigen Szenen aus dem Alten Testament und wurden 1755 von Johann Anwander geschaffen.
- Seit 1995 ist im Alten Rathaus auch die Porzellansammlung „Ludwig“ mit einer der größten Kollektionen von Straßburger Fayencen und weiteren Objekten der Manufakturen Meißen, Berlin, Straßburg und Wien untergebracht.
- Im Rottmeisterhäuschen, dem vorgelagerten Fachwerkhäuschen, war früher die „Rotte“, also die Stadtwache, unmittelbar am Rathaus untergebracht.
- 9 Klein Venedig , eine Fischersiedlung am Ufer der Regnitz.
- Wohnhaus E.T.A. Hoffmanns mit heutigem Museum am Schillerplatz 26, gegenüber dem Theater, an dem der Schriftsteller Anfang des 19. Jahrhunderts wirkte. Am Haus Eisgrube 14 ist eine Kopie des Türknopfs mit dem Gesicht des 10 Apfelweibla aus dem Goldenen Topf zu besichtigen.
Im Bamberger Umland:
- 11 Schloss Seehof : vierflügelig um Innenhof geschlossene barocke Schlossanlage;
- Erbaut von Fürstbischof Marquard Sebastin Schenk von Stauffenberg ab 1687 als Jagd- und Lustschloss; Repräsentationsräume ab 1700 gestaltet nach Entwürfen von Balthasar Neumann;
- in Memmelsdorf, ca. 6 km nordöstlich der Stadtmitte
Denkmäler
[Bearbeiten]- 12 Gabelmann-Brunnen, Grüner Markt Auch Neptunbrunnen genannt.
- 13 Heilige Kunigunde, Regnitz Einzig erhaltene Brückenfigur an der Unteren Brücke (in der Nähe des Alten Rathauses).
Museen
[Bearbeiten]- 14 Historisches Museum der Stadt Bamberg, Domplatz 7, 96049 Bamberg (Anfahrt mit Bus Linie 10, Haltestelle Domplatz, Aufzug und Behindertentoilette vorh., Zufahrt zum Eingang: Kopfsteinpflaster). Tel.: +49 951 871142 untergebracht in der „Alten Hofhaltung“ am Domplatz. Objekte aus der vorgeschichtlichen Zeit bis ins 20. Jahrhundert, Skulpturen und Gemälde vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Objekte des Handwerks- und Zunftwesens. Geöffnet: Di bis So, Ffeiertage 10:00 - 17:00 Uhr.
- 15 Naturwissenschaftliches Museum, Fleischstraße 2, 96047 Bamberg. Tel.: +49 951 863 1249 Das Naturkundemuseum im mehr als 300 Jahre alten ehemaligen Jesuitenkolleg zeigt biologische und geologische Ausstellungsstücke. Geöffnet: Apr-Sep: 9:00–17:00; Okt-Mär: 10:00–16:00 Uhr. Preis: Erwachsene 3,50 €, 6–18 Jahre 1,50 €.
- 16 Fränkisches Brauereimuseum, Michelsberg 10f, 96049 Bamberg. Tel.: +49 951 53016 Untergebracht ist das Museum in den historischen Gewölben der ehemaligen Benediktiner-Braustätte im Kloster Michelsberg. Es zeigt eine Sammlung historischer Gerätschaften aus dem Brauereiwesen. Die Seminare der Bierakademie bieten Informationen zum Thema, eine Schulung der Sensorik und den Ausbildungslehrgang zum „Bier-Experten“. Geöffnet: Apr–Okt: Mi–Fr 13:00–17:00, Sa, So- und Feiertag 11:00–17:00 Uhr. Preis: Erwachsene: 4 €.
- 17 Stadtgalerie, Hainstraße 4a, 96047 Bamberg. Tel.: +49 951 871861 (Kasse), +49 951 871142 (Verwaltung). Villa Dessauer, Wechselausstellungen internationaler und ortsansässiger regionale Künstler; Das Gebäude selbst gilt als bedeutendes Baudenkmal der Stilrichtung der „deutschen Renaissance“ (um 1880 bis 1890). Geöffnet: Do bis So, Feiertage 12:00 - 18:00 Uhr. Preis: Erwachsene 6 €, unter 18 Jahren frei, freier Eintritt für alle jeden ersten Sonntag im Monat.
- 18 Sammlung Ludwig, Obere Brücke 1, 96047 Bamberg. Tel.: +49 951 871871 (Kasse) im Alten Rathaus, Größte private Porzellansammlung Europas, Dauerleihgabe einer Privatsammlung; Sammlungsschwerpunkt ist der umfangreiche Bestand an Meißner Porzellan, Fayencen aus Straßburg, sowie Objekte aus kleineren Porzellanmanufakturen wie Höchst, Nymphenburg, Fürstenberg, Ansbach. Geöffnet: Di bis So, Feiertage 10:00–18:00 Uhr.
- 19 Gärtner- und Häckermuseum, Mittelstraße 34, 96052 Bamberg. Tel.: +49 951 509694 Einziges Museum in Deutschland, das sich auf die Kultur der Gärtner spezialisiert hat. Das Museum zeigt eine typische Wohnung aus dem 19. Jh., verschiedene religiöse Gegenstände, etc. Besonders sehenswerter Garten. Geöffnet: April bis November Di - So 11.00 - 17.00 Uhr. Preis: Erwachsene 5 €, Schüler 1 €.
- 20 Welterbe-Besucherzentrum, Untere Mühlbrücke 5, 96047 Bamberg. Das Welterbe-Besucherzentrum gewährt durch eine interaktive Ausstellung überblicksartig einen ersten Eindruck von der UNESCO-Welterbestätte Bamberg. Geöffnet: täglich 10:00–18:00; Nov–Mär: täglich 11:00–16:00. Preis: Eintritt frei.
Parks
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- Der 1 Stadtpark Hain ist eine ausgedehnte Parkanlage im Süden der Stadt. Im Park befindet sich auch der botanische Garten der Stadt Bamberg.
- Der 2 Rosengarten Bamberg im Innenhof der Residenz bietet einen herrlichen Blick über Bamberg und im Sommer über 4500 Rosen.
Landesgartenschau Bamberg 2012
[Bearbeiten]Vom April bis Oktober 2012 fand in Bamberg die bayerische Landesgartenschau statt. Das Kerngebiet des Geländes war die renaturierte Industriebrache der Erba-Insel zwischen Regnitz und Main-Donau-Kanal, das Motto „Treffpunkt Natur“. Die Erba-Insel ist das Firmengelände der ehemaligen Baumwollspinnerei Erlangen-Bamberg. Ein Thema der Gartenschau war „Stoffe und Gewebe“, zu sehen gab es unter anderem einen "Patchworkgarten" und eine "Pyramidenwiese". Wasser war ebenfalls ein zentrales Thema der Ausstellung. Nach dem Ende der Gartenschau blieb das Gelände als ein grünes Band zwischen den bereits vorhandenen "Südpark" und "Nordpark" erhalten. Infos beim Förderverein Landesgartenschau Bamberg e.V.: www.fv-bamberg2012.de
Sonstiges
[Bearbeiten]- Der historische Ludwigskanal hat einst die Donau in Kelheim mit dem Main bei Bamberg verbunden. Die 21 Schleuse 100 ist eine der wenigen erhaltenen Schleusen, auf der mehr als 170 km langen Strecke.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Gondelfahrten im Alten Kanal und vor Klein-Venedig; Fahrzeit: 1/2 Std., pro Person 15 €; Buchung erforderlich; Tel.0950-1206327; Info
- 1 Brose Arena (Sport- und Musikveranstaltungen, drittgrößte Multifunktionshalle in Bayern), Forchheimerstr. 15, 96050 Bamberg (Anfahrt ÖPNV mit Buslinie 905 vom ZOB; am Stadtrand Nähe Zubringer zur Abfahrt BAB73, Bamberg Süd). Tel.: +49 (0)951 9177 100, E-Mail: [email protected]
- Gärtnerrundweg 18 Stelen informieren im Stadtgebiet über die Gärtnertradition Bambergs – auch ein Teil des Welterbes. Sie werden von einem Rundweg verbunden, für den man 3 lehrreiche Stunden einplanen kann.
- Bierakademie Die Bierakademie bietet zu regelmäßigen Terminen BierKennertouren (Mix von Bierprobe und Stadtführung) und Bierseminare im Brauereimuseum am Michaelsberg an; Info
Sport
[Bearbeiten]- 2 Minigolf, Galgenfuhr/Auf der Jahnhalbinsel. Tel.: +49 951 131514. 18 Bahnen Eternit und 18 Bahnen Filz. Geöffnet: März und Oktober: Fr, Sa, So, Feiertag: ab 13:30; April bis September: Di bis So ab 13:30 Uhr, Ferienzeit auch Mo; Bei Regen geschlossen. Preis: Erwachsene 5,50 €, 6 bis 17 Jahre 4 €.
- 5 Fahrradverleih Radl-Dran (geführte Radtouren und Stadtführungen für Gruppen und Einzelne), Garage 1, Mußstraße 53 a, 96047 Bamberg. Tel.: +49 176 380 80 530. Keine E-bikes, Tandems oder MTBs. Lichtbildausweis und eine Kaution in Höhe von 30,- € je Rad in bar erforderlich. Geöffnet: Radabholung ab 8:00 , Rückgabe bis 19:00 Uhr. Preis: 1. Tag 14 €.
Bäder
[Bearbeiten]- 3 Stadionbad, Pödeldorfer Straße 176. Tel.: +49 (0)951 776591. Erlebnis- und Sportbad unter freiem Himmel im Volkspark.
- 4 Bambados (Ökologisches Familien-, Sport- und Freizeitbad, Sauna, Gastronomie, Kinderbereich), Pödeldorfer Str. 174, 96050 Bamberg. Im November 2011 wurde es eröffnet, ist es das erste Hallenbad Europas, das nach Passivhaus-Standard-Richtlinien errichtet wurde. Es wird im Sommer mit dem Stadionbad als Kombibad betrieben. Das Parken ist frei, es gibt im Umkleidebereich einen Automaten, um die Parkkarten zu entwerten.
- 5 Hallenbad Margaretendamm, Margaretendamm 5. Tel.: +49 (0)951 776511 Geschlossen, Umbau zum Universitäts-Sportzentrum geplant.
- 6 Freibad Gaustadt, Badstraße 17. Tel.: +49 (0)951 776575. Familienbad, komplett neu gestaltet.
- 7 Hainbadestelle, Mühlwörth 18a. Tel.: +49 (0)951 776571. Idyllisches Luft- und Sonnenbad am linken Regnitzarm im Hain. 2800 m² Liegewiese, 800 m² Holzplanken über der Regnitz, Spielplatz für Kinder. Geöffnet: 9.00 bis 20.00 in der Saison.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten]- 1 Bamberger Weihnachtsmarkt, auf dem Maxplatz. Station des Bamberger Krippenweges, Großkrippe. Geöffnet: im Advent: täglich Mo–Sa 9:00–19:00, So 11:00–19:00.
Volksfeste
[Bearbeiten]- Bamberger Plärrer. Volksfest im Frühjahr und im Herbst mit Rummel und einigen Bierzelten.
- Das Heinrichsfest, auch Domkerwa genannt, findet es am zweiten Juliwochende auf dem Domberg statt.
- Sandkerwa Altstadtfest in der Sandstraße am letzten Augustwochenende.
- Bamberger Zwiebeltreterfest (auf der Böhmerwiese - Heiliggrabstraße 57, vom Bahnhof zu Fuß 10 Minuten). Findet seit 2008 alljährlich Ende September statt, Musik, Essen (regionale Produkte) und Kultur nach dem Motto „A Dswiebldreedä bin iech gern!“, Kinderprogramm. Preis: Eintritt frei.
Kulturveranstaltungen
[Bearbeiten]- 8 Konzerthalle Bamberg (Konzerte, Musicals, Theater und Kabarett, Kongresse und Tagungen), Mußstraße 1, 96047 Bamberg (etwas nordwestlich von Klein Venedig). Tel.: (0)951 9647 200, Fax: (0)951 9647 222 Die Wiedereröffnung der Halle nach Umbau und Erweiterung wurde am 25. September 2009 mit großem Aufwand und einer Aufführung von Mahlers 3. Symphonie durch die Bamberger Symphoniker gefeiert.
- Bamberger Kurzfilmtage Finden in der Regel in der zweiten Januar-Woche statt.
- Bamberg zaubert Am dritten Juliwochenende bevölkern Zauberer, Jongleure und andere Straßenkünstler die Bamberger Innenstadt.
- Kontakt - Das Kulturfestival. Studentisch-alternatives Kultur- und Vergnügungsfestival im Mai.
- Canalissimo. Kulturfestival am Rande des Alten Kanals im Juli.