Worpswede
BundeslandNiedersachsen
Einwohnerzahl9.761(2023)
Höhe20 m
Tourist-Info+49 (0)4792 93 58 20
www.worpswede-touristik.de
Lagekarte von Niedersachsen
Lagekarte von Niedersachsen
Worpswede

Worpswede ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im Elbe-Weser-Dreieck im Landkreis Osterholz mitten im Teufelsmoor in Niedersachsen, nordöstlich von Bremen. In Worpswede finden sich zahlreiche Kultureinrichtungen, Museen und Galerien. Der Ort ist bekannt für die 1889 gegründete Künstlerkolonie Worpswede als Lebens- und Arbeitsgemeinschaft von Künstlern.

Hintergrund

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Wappen Gemeinde Worpswede
Wappen Gemeinde Worpswede
Sondermarke
Sondermarke
Karte
Karte von Worpswede

Bereits am Ende der letzten Eiszeit hat das Torfmoos im Verlauf von Jahrtausenden die sumpfige Teufelsmoorlandschaft entstehen lassen. Das Teufelsmoor mit seinen mächtigen, drei bis vier Meter hohen Torfschichten wurde zu einem der größten Gebiete aus Hoch- und Niedermooren in Deutschland. Der Name "Teufelsmoor" stammt aber nicht vom Teufel, sondern vom niederdeutschen Wort für "taub" und "unfruchtbar". Aus "duves" Moor wurde "Düwelsmoor", hochdeutsch "Teufelsmoor". Die gleichnamige Ortschaft, etwa 7km von Worpswede entfernt, hat ihren Ursprung im 14.Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung des Bauerndorfes Worpswede mit ganzen 8 Höfen war im Jahr 1218. Der Name Worpswede bedeutet so viel wie bewaldeter Hügel. Nach dem Dreißigjährigen Krieg übernahmen 1630 die Schweden die militärische Macht in dem Gebiet um Worpswede. Um 1750 begann die großflächige Trockenlegung und Kolonisation im Teufelsmoor. Im Auftrag von Georg II von Großbritannien, der zugleich deutscher Kurfürst war, wurde Christian Findorff (1720-1792) als "königlicher Moorkommissar" mit der Moorkolonisation beauftragt. Das Land wurde nach und nach besiedelt, es entstanden mehrere Ortschaften ringsum. Findorff wird als "Moorvater" verehrt, ihm verdanken die Worpsweder ihre Kirche. Die Bürger errichteten ihm auf dem Weyerberg das Findorff-Denkmal. 2020 wurde er in Worpswede mit einem umfangreichen Programm gefeiert.

Die Künstlerkolonie Worpswede gründete sich 1889, inspiriert von dieser besonderen Landschaft mit den braunen Segeln der Torfkähne auf der Hamme und dem weiten Himmel über dem Weyerberg. Damals beschlossen die Künstler Fritz Mackensen, Hans am Ende und Otto Modersohn, sich dauerhaft in Worpswede niederzulassen. Es folgten 1893 die Künstler Fritz Overbeck und 1894 Heinrich Vogeler. 1898 kam Paula Becker zur Gruppe und heiratete 1901 Otto Modersohn. Posthum gelangte Paula Modersohn-Becker zu Ruhm und Anerkennung. Heute gilt sie als berühmteste Künstlerin des Ortes und als eine Wegbereiterin der künstlerischen Moderne. Mit der Künstlergeneration, die um 1920 ins Künstlerdorf kam, fand der Expressionismus immer mehr Eingang in die Worpsweder Kunstszene. Speziell durch Bernhard Hoetger wurden entscheidende neue Akzente gesetzt. Ein tiefer Zusammenhang aus Dörflichkeit, Landschaft und Kunst prägt Worpswede bis heute. Zur Feier 100 Jahre Künstlerdorf Worpswede gab die Deutsche Bundespost 1989 eine Sondermarke mit einem Gemälde von Heinrich Vogeler heraus.

Die Geschichte hat auch in Worpswede ihre Spuren hinterlassen. In einem „Zeitstrahl“ in der Tourist-Information wird diese detailliert beschrieben, so auch die Zeit des Nationalsozialismus:

Aus den Museen wurden ab 1933 viele Bilder entfernt, die Werke galten als „entartet“. Dazu gehörten auch Bilder von Paula Modersohn-Becker und Werke von Bernhard Hoetger. Prof. Fritz Mackensen war vorübergehend Direktor der „Nordischen Kunsthochschule“ in Bremen und ab 1937 Mitglied der NSDAP. Künstler, die nicht Mitglied der Reichskulturkammer waren, bekamen kaum Arbeitsmaterial und wurden mit Ausstellungs- und Berufsverbot behindert. Einige suchten das Exil oder sogar den Freitod, andere dagegen wurden Mitläufer und unterstützten das Regime. Otto Modersohn und Fritz Mackensen wurden ausgezeichnet.

Als bedeutende deutsche Künstlerkolonie ist Worpswede heute international gut vernetzt und Mitglied in der 1994 in Brüssel gegründeten Europäischen Vereinigung der Künstlerkolonien euroArt. Im Bewusstsein des gemeinsamen kulturellen Erbes wird länderübergreifend der Dialog gepflegt und an gemeinsamen kulturtouristischen Konzepten gearbeitet. Künstlerkolonien bilden Ausgangspunkte für attraktive Sightseeing-Trips: Die aktuelle Nordroute spannt für Deutschland den Bogen von Worpswede nach Schwaan bei Rostock, über Ahrenshoop bis nach Hiddensee und zurück über Ferch bei Potsdam.

Seit 1976 ist Worpswede ein staatlich anerkannter Erholungsort. Das Künstlerdorf wurde zum Ort für neue Lebensmodelle. Im Gegensatz zu vielen anderen Künstlerkolonien ist Worpswede als Ort der Kunst lebendig geblieben. Mehr als 130 ortsansässige Künstler und Kunsthandwerker leben vor Ort, und Stipendiaten der Künstlerhäuser Worpswede bringen zusätzliche neue Impulse. Das Ortsbild ist gekennzeichnet durch weitläufige eingeschossige Bebauung mit vielen Grünflächen, mit alten Eichen, Buchen und Linden und den birkenbestandenen Wirtschaftswegen.

Die Landschaft um Worpswede herum präsentiert sich vielfältig und überaus reizvoll. Die ausgedehnten Naturschutzgebiete vermitteln einen Eindruck von der ursprünglichen Moorlandschaft. Die Weite der Hammeniederung ist nicht nur Kulisse, sondern ein Naturerlebnis für sich. Die Hammeniederung mit dem großen Flachwassersee „Breites Wasser“ ist die letzte großflächige Überschwemmungslandschaft Nordwestdeutschlands. Die renaturierten Flächen bieten gefährdeten Tier- und Pflanzenarten geeigneten Lebensraum. Der Schrecken, den das Teufelsmoor mit schwankenden Böden, baumloser Weite, Irrlichtern und regelmäßigen großflächigen Überschwemmungen einst hatte, macht heute der Faszination für Ursprünglichkeit Platz.

Worpswede ist zu jeder Jahreszeit ein ideales Ziel, auch perfekt für Karnevalsflüchtlinge. Wer den Jecken auf jeden Fall aus dem Weg gehen möchte, ist in Worpswede auf alle Fälle gut aufgehoben.

Gliederung der Gemeinde Worpswede

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Die Gemeinde Worpswede ist seit 1974 eine Einheitsgemeinde und besteht aus den Ortschaften:

1 Worpswede (Kernort) : 5.810 Einwohner
2 Hüttenbusch : 1.706 Einwohner
3 Mevenstedt : 345 Einwohner
4 Neu St. Jürgen : 798 Einwohner
5 Ostersode : 400 Einwohner
6 Schlußdorf : 227 Einwohner
7 Überhamm : 324 Einwohner
8 Waakhausen : 98 Einwohner

Einwohnerzahlen: Stand: 31. Dez 2023[veraltet][1]

Anreise

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Bahnhof Worpswede mit Moorexpress
Neu-Helgoland Hamme-Hütte

Mit dem Flugzeug

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  • 1 Flughafen Bremen (IATA: BRE), Flughafenallee 20, 28199 Bremen. Tel.: +49 (0)421 559 50, Fax: +49 (0)421 559 54 74, E-Mail: . Vom Flughafen Bremen sind es etwa 33km (~ 40Minuten) mit dem Auto nach Worpswede, mit öffentlichen Verkehrsmitteln benötigt man etwa 1,5Stunden. Die Flughäfen Hamburg und Hannover sind mit dem Auto etwa 1,5Stunden, mit der Bahn etwa 2,5Stunden entfernt.
  • 2 Flugplatz Hüttenbusch (ICAO: EDXU), Flugplatz Hüttenbusch, 27726 Hüttenbusch. Tel.: +49 (0)4794 441, E-Mail: . Der Flugplatz Hüttenbusch liegt in der Gemeinde Worpswede im Ortsteil Hüttenbusch, etwa 9km vom Ortsteil Worpswede entfernt. Er ist als Sonderlandeplatz klassifiziert und zugelassen für Luftfahrzeuge bis 2000kg, Hubschrauber 5700kg, Motorsegler, Segelflugzeuge, Fallschirmspringer.
  • 3 Flugplatz Karlshöfen (ICAO: EDWK), Zum Flugplatz, 27442 Gnarrenburg. Tel.: +49 (0)4794 413, Fax: +49 (0)4794 16 48, E-Mail: . Vom Flugplatz Karlshöfen bei Gnarrenburg sind es etwa 18km. Er ist als Sonderlandeplatz klassifiziert und zugelassen für Luftfahrzeuge bis 2000kg, 3000kgPPR, Hubschrauber 5700kg, Motorsegler, Segelflugzeuge, Fallschirmspringer, UltraleichtflugzeugePPR, HängegleiterPPR.

Mit der Bahn

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Weitere Haltepunkte des Moorexpress in der Gemeinde Worpswede sind der 5 Bahnhof Neu St. Jürgen und der 6 Bahnhof Hüttenbusch.
  • Die nächsten Bahnhöfe mit täglichen Zugverbindungen sind Bremen-Hauptbahnhof (zahlreiche Linien des Fern- und Nahverkehrs) und der 7 Bahnhof Osterholz-Scharmbeck (RE 8 oder RE 9 oder RS2 aus Bremen, Bremerhaven, Osnabrück oder Hannover).

Mit dem Bus

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Auf der Straße

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Worpswede liegt abseits von Autobahnen und Fernstraßen. Die Anreise mit dem Auto kann erfolgen

  • über die A27 bis zur Anschlussstelle Symbol: AS 19 Bremen-Horn/Lehe und dann etwa 20km weiter über Lilienthal auf der L 153, oder
  • über die A27 bis zum Symbol: KN 17 Autobahndreieck Bremen-Industriehäfen und dann weiter auf der K 43/K 11, oder aus Richtung Hamburg
  • über die A1 bis zur Anschlussstelle Symbol: AS 49 Bokel und dann etwa 32km über die Dörfer Wilstedt/Grasberg oder alternativ Westertimke/Tarmstedt.

Mit dem Schiff

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Auf der Hamme kann Worpswede mit Ausflugsschiffen und Sportbooten erreicht werden. Von der Weser gelangt man in Bremen-Vegesack auf der Lesum bis Ritterhude. Nachdem man dort die Schleuse passiert hat, geht es unabhängig von der Tide auf der Hamme weiter. Für motorbetriebene Sportboote ist aber bereits bei Tietjens Hütte Schluss. Der Abschnitt zwischen Tietjens Hütte und Neu Helgoland ist seit 2011 für alle Motorbootbesitzer Verbotszone. Für Wasserwanderer aber ist Worpswede ein ideales Ziel.

Mit dem Fahrrad

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  • Der 450km lange Radwanderweg Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer leitet auf überwiegend verkehrsarmen und befestigten Wegen durch die flach bis sanft-wellige norddeutsche Landschaft und führt natürlich auch durch Worpswede.
  • Der Weser-Radweg von Hann. Münden nach Cuxhaven führt in Bremen relativ dicht an Worpswede vorbei, und es bedarf nur eines kleinen Abstechers, um nach Worpswede zu gelangen.
  • Der Radfernweg Hamburg-Bremen verläuft ebenfalls dicht an Worpswede vorbei.

Zu Fuß

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Worpswede liegt an keinem offiziellen Wanderweg. Der Jakobsweg Via Baltica, auch der Baltisch-Westfälische Weg genannt, allerdings führt von der Insel Usedom recht dicht an Worpswede vorbei über Bremen nach Osnabrück und schließlich weiter bis Santiago de Compostela in Spanien.

Mobilität

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Der Ortsteil Worpswede ist recht überschaubar und gut zu Fuß zu erkunden. In einigen Fällen mögen auch die vereinzelt fahrenden Linienbusse des VBN ein Vorankommen ermöglichen. Alle 2 Stunden fährt außerdem tagsüber der Bürgerbus zwischen Hüttenbusch und Grasberg mit diversen Haltestellen. Für Nachtschwämer verkehrt in den Nächten von Samstag auf Sonntag und teils auch Freitag auf Samstag der "Nachtschwärmer" (Buslinie N67) des VBN zwischen Lilienthal und Worpswede. Ansonsten hilft nur das Auto. An den Wochenenden im Sommer kann auch der Moorexpress ab Bahnhof Worpswede genutzt werden.
Auf alle Fälle ist das Fahrrad ein hervorragend geeignetes Verkehrsmittel. Wer sein eigenes Rad nicht dabei hat, kann sich das mieten bei:

  • 9 Fahrradladen Worpswede, Findorffstr. 28, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 2323, Fax: +49 (0)4792 4301, E-Mail: Der Fahrradladen vermietet 7-Gang City-Tourenräder, e-bikes, Kinderräder und -anhänger, Tandems. Auch ist die Anlieferung zur Unterkunft möglich. Geöffnet: Mo-Fr: 09:00-13:00 + 14:30-18:00; Sa: 09:00-13:00.
  • 10 Fahrradhandlung Heitmann, Dorfstraße 27b, 27726 Worpswede (im OT Neu-St. Jürgen). Tel.: +49 (0)4792 1339 . Geöffnet: Mo-Fr: 08:00-13:00 + 14:30-18:00; Sa: 08:00-13:00.

Sehenswürdigkeiten

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Kirchen

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  • 1 Zionskirche Worpswede (Ev.-luth.), An der Kirche 5, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 96335 (Gemeindebüro), Fax: +49 (0)4792 9539782 (Gemeindebüro), E-Mail: . Die Zionskirche auf dem Weyerberg wurde in den Jahren 1757 bis 1759 erbaut, mitten im Siebenjährigen Krieg. Auf der Grundlage von Plänen des Hofbaumeisters Johann Paul Heumann aus Hannover leitete Jürgen Christian Findorff die Baumaßnahmen. Die Kirche weist eine äußerst schlichte Ausstattung auf. Aus dem hallenartigen Inneren hebt sich eigentlich nur der Altarbereich heraus. Im Jahr 1762 schuf Dietrich Christoph Gloger eine Orgel, die nicht erhalten ist, aber 2011/12 durch Hendrik Ahrend in Anlehnung an Glogers Konzept rekonstruiert wurde. Der Orgelneubau verfügt über 22 Register. In der Zionskirche finden regelmäßig Orgelkonzerte statt. Der Kirchturm mit seinem weithin sichtbaren weißen Kragen unterhalb des barocken Turmhelms wurde erst 1798 an der Ostseite angefügt. Unmittelbar an die Kirche schließt der Friedhof an, dieser ist noch ein wirklicher Kirchhof. Mit seiner schönen Lage und Gestaltung ist er heute das Ziel vieler Besucher. Etwa 80 bedeutende Maler, Schriftsteller, Musiker und Kunsthandwerker haben auf ihm ihre letzte Ruhestätte gefunden. Darunter sind der Entdecker Worpswedes als Künstlerdorf, Fritz Mackensen, und Paula Modersohn-Becker. Liste der Prominentengräber
  • 2 Maria Frieden (katholische Kapelle), Hembergstraße 22, 27726 Worpswede . Die moderne Kapelle wurde 1975 erbaut und geweiht. Seit September 2012 gehört die Kapelle zur Pfarrgemeinde Heilige Familie in Osterholz-Scharmbeck. Rund 450 Katholiken zählen zu dieser Filialkirche.
  • 3 Hüttenbuscher Kirche (Ev.-luth.), Hüttenbuscher Str. 24, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4794 503, Fax: +49 (0)4794 1322, E-Mail: Die Hüttenbuscher Kirche ist erst auf den zweiten Blick als Kirche zu erkennen. Sie wurde 1902 als 2-geschossiges, neugotisches Provisorium erbaut und erhielt im Erdgeschoss die Pfarrwohnung und im ersten Stock einen Kirchsaal. Da der Kirchbau aber nie zur Ausführung kam, wurde aus dem "Betsaal" die Hüttenbuscher Kirche. Ein kleiner Turm auf dem großen Gebäude lässt dieses dennoch als Kirche erkennen. Besichtigungstermine können vereinbart werden. Geschichte der Kirche

Bauwerke

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  • 1 Worpsweder Käseglocke (Museum für Worpsweder Kunsthandwerk), Lindenallee 13, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 950505, Fax: +49 (0)4792 7771 . Das heute unter Denkmalschutz stehende Holzhaus wurde 1926 nach den Plänen des Architekten Bruno Taut von dem Schriftsteller Edwin Koenemann erbaut. Der Verein der Freunde Worpswedes erwarb 1994 die inzwischen baufällige „Käseglocke“ aus dem Nachlass der Koenemann-Witwe und restaurierte in den letzten Jahren das Gebäude detailgetreu. In der „Käseglocke“ wird das Lebensumfeld Koenemanns gezeigt. Da die originale Möblierung nicht erhalten ist, wandelte der Verein der Freunde Worpswedes das Haus in ein Museum für Worpsweder Kunsthandwerk um und zeigt traditionelle sowie moderne kunsthandwerkliche Arbeiten, wie Bauernmöbel, Bernhard-Hoetger-Stühle und Heinrich-Vogeler-Schränke. Die kunsthandwerkliche Sammlung enthält außerdem Originalstücke aus den Bereichen Glas, Keramik, Metall, Webereien, Porzellan. Geöffnet: Sommer: Di-So:11:00-17:00 / Winter: Di-So 11:00-16:00.
  • 2 Worpsweder Windmühle, An der Mühle, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 1277, Fax: +49 (0)4792 7771, E-Mail: Bereits 1701 wurde an dieser Stelle eine Bockwindmühle erbaut aber schon 1838 zum Erdholländer umgebaut. Diese Mühle wurde mehrfach generalüberholt, so 1936, 1959 und zuletzt 1995. Bis 1956 hatte die Mühle noch einen Steert, der entfernt wurde, um nunmehr mit einer Windrose moderner zu arbeiten. Nach aufwändiger Restaurierung ist sie wieder voll funktionsfähig, und bei günstigem Wind drehen sich ihre Flügel wie in alter Zeit. 1888 kam die Mühle (bis heute in der siebten Generation) in den Besitz der Müllerfamilie Schwenke. Mit Einstellung des Gewerbebetriebs 1986, pachtet 1988 die Gemeinde Worpswede in einem Erbbaupachtvertrag die Mühle. Seit 1998 wird diese durch die Freunde Worpswedes e.V. betrieben. Heute stellt sie mit weiß gestrichenem Rumpf und weiß/rotem Flügelwerk ein Wahrzeichen Worpswedes dar. Die Mühlenhöhe ohne Flügel beträgt 16m, das Flügelkreuz hat 22m Durchmesser. Geöffnet: Mail-Okt: jeden 1. und 3. Sonntag.
  • 3 Rathaus Worpswede, Bauernreihe 1 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 31210, Fax: +49 (0)4792 31239, E-Mail: Das über 200 Jahre alte Rathaus -einst das "Nicolaus-Bötjer-Haus"- wurde 1984 saniert und zum künftigen Rathaus der Gemeinde ausgebaut. Es entstand ein würdiges, repräsentatives Rathausgebäude, das nicht nur ein Verwaltungsgebäude, sondern auch ein beliebter Veranstaltungsort ist. Ein Blitzeinschlag verwandelte1997 den historischen Teil des Rathauses in Schutt und Asche. Wertvolle alte Möbel, kostbare Kunstgegenstände, aber auch das komplette Archiv des Bauamtes, wurden ein Opfer der Flammen. Der moderne Anbau konnte durch den massiven Einsatz der Worpsweder Feuerwehren vor den Flammen gerettet werden. Heute erstrahlt das Rathaus wieder in neuem Glanz. Es ist ein Schmuckstück und Mittelpunkt des Ortes.
  • 4 Altes Rathaus, Bergstraße 1, 27726 Worpswede. Das "Alte Rathaus" in der Bergstraße beherbergt heute die kommunale Galerie Altes Rathaus.
  • 1 Bötjersche Scheune, Bauernreihe 3, 27726 Worpswede (neben dem Rathaus). Tel.: +49 (0)4792 954530 (Vorstand der Stiftung), Fax: +49 (0)4792 9878920, E-Mail: Die 1841 als Durchfahrtsscheune in Fachwerkbauweise erbaute Bötjersche Scheune wurde 2012 mit großem Aufwand über 5 Jahre durch die Stiftung Worpswede saniert. Die denkmalgeschützte Scheune dient heute als Veranstaltungsort. Aufgrund der besonderen Akustik finden regelmäßig klassische und zeitgenössisch- avantgardistische Konzerte statt, ebenso stimmungsvolle Künstlerfeste, Tanzveranstaltungen, szenische Lesungen, Theaterabende, usw.
  • Bahnhof Worpswede, Bahnhofstraße 17, 27726 Worpswede. Das wunderschön restaurierte Gebäude des vom Worpsweder Künstler Heinrich Vogeler 1910 entworfenen Bahnhofs zählt zu den schönsten Baudenkmälern der Region. Der Bahnhof wird heute vom Restaurant Worpsweder Bahnhof genutzt. Die noch größtenteils mit Originalmöbeln eingerichteten Räume spiegeln, von der urigen Kneipe über das gemütliche Kaminzimmer bis hin zur lichtdurchfluteten Veranda, viele Facetten der damaligen Jugendstil-Epoche wider.
  • 5 Villa Monsees, Bergstraße 33, 27726 Worpswede. Die 1875 im klassizistischen Stil erbaute Villa Monsees mitten im Ortskern hat der Worpsweder Bauernsohn Johann Monsees nach seiner Rückkehr aus den USA errichten lassen. Das Haus stand also schon, bevor die ersten Künstler ab 1889 ins Dorf kamen. Nach seinem Tod ziehen Franz und Philine Vogeler in die obere Etage der Villa ein. Nach mehrfachem Eigentümerwechsel und einigen Umbauten in den 1960er Jahren wird das Haus 1980 von Ingrid und Wilfried Cohrs-Zirus restauriert und stellt heute das architektonische Schmuckstück des Ortes dar. Seit 1980 residiert hier die Galerie Cohrs-Zirus.
  • 6 Vogeler-Villa, Bergstr. 18, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 7613, E-Mail: Johann Heinrich Vogeler wurde 1905 von Theodor Garmann beauftragt, eine „Wohnung mit Laden in einem großen Dorf“ zu entwerfen. Nach der Fertigstellung unterhielt der Kaufmann bis 1918 hier sein Eisenwarengeschäft. Nur der kleine Anbau an der Westseite beherbergte einst das Eisenwarengeschäft. 1962 wurde die Villa verkauft und in ein Altersheim umgewidmet. Einige bauliche Veränderungen folgten. Heute ist die die Vogeler Villa eine Pflege- und Seniorenresidenz.

Etwas außerhalb Worpswedes:

Wassermühle Ruschkamp
  • 1 Aussichtsturm Neu-Helgoland. Der 9m hohe Aussichtsturm Neu-Helgoland steht am nördlichen Ufer der Hamme kurz vor dem Zufluss der Beek, etwa 500m von der Hammehütte entfernt. Er wurde Ende 2014 in eigenwilliger Form aus Stahl errichtet und bietet einen grandiosen Ausblick auf Worpswede, den Weyerberg sowie auf die Natur und Landschaft der Umgebung, wie Hammeniederung, Teufelsmoor und Naturschutzgebiet Breites Wasser. Der unverstellte Blick über das Teufelsmoor verschafft unvergessliche Eindrücke, besonders der Frühnebel taucht die Landschaft wie in Watte. (Wegbeschreibung: Nach Überquerung der Hamme links, ca. 500m auf Uferweg) Geöffnet: täglich, im Winter ggf. eingeschränkt. Preis: kostenlos.
  • 7 Wassermühle Ruschkamp, Ruschkamp 4, 27711 Osterholz-Scharmbeck. Tel.: +49 (0)4791 13700. Die bereits um 1620 urkundlich erwähnte Wassermühle Ruschkamp liegt eingebettet in das leicht hügelige Gelände. Sie ist seit 1662 bis heute im Eigentum der Familie Wehmann und kann nur nach telefonischer Abstimmung besichtigt werden. Von Worpswede gelangt man nach etwa 17km dorthin mit dem PKW, mit dem Fahrrad benötigt man etwa 13km. Geöffnet: Mühle liegt auf Privatgrundstück. Bitte Besuche telefonisch anmelden.

Museen

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Die Kunst im Künstlerdorf hat in mehreren Museen viel Raum. Vier der sechs Museen sind inzwischen in Stiftungen überführt, und als solche schlossen sie sich 2011 zum Museumsverbund zusammen und treten im Veranstaltungsprogramm mit koordinierten Ausstellungshighlights auf.

  • 8 Barkenhoff (Heinrich-Vogeler-Museum), Ostendorfer Straße 10, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 39 68, Fax: +49 (0)4792 95 52 55, E-Mail: . Heinrich Vogeler schuf in mehreren Ausbaustufen dieses Gesamtkunstwerk des Jugendstils. Die Sammlung des Hauses zeichnet die Geschichte der Künstlerfamilie nach. Nach dem Ersten Weltkrieg diente der Barkenhoff als Kommune und Arbeitsschule, danach als ein Kinderheim der Roten Hilfe. 1925 wurde der Verein Arbeitsschule endgültig aufgelöst. Der Barkenhoff blieb bis 1932 ein Kinderheim. 1981 wurde der Barkenhoff der öffentlichen Hand übergeben. In den Jahren 2003/2004 wurde der Hof grundlegend renoviert. Seither dient er als Museum sowie als Raum für Ausstellungen. Bis Ende 2009 dienten die angrenzenden Remisen als Ateliers der Stipendiaten der Barkenhoff-Stiftung. Die Sammlung des Heinrich-Vogeler-Museums umfasst eine Vielzahl von Exponaten aller Genres. Neben Ölgemälden und grafischen Arbeiten zählen auch Werke aus dem Bereich der Angewandten Kunst wie Schmuck, Porzellan und Möbel zu seinem Bestand. In den einzelnen Räumen wird die bewegte Geschichte des einstigen Künstlerwohnsitzes, die Lebensgeschichte und das künstlerische Schaffen von Heinrich Vogeler durch einen kurzen Film, Gemälde, grafische Arbeiten, wertvolle kunstgewerbliche Objekte, Künstlerbücher und Buchillustrationen anschaulich präsentiert. Seine Arbeit als Designer von Möbeln und Inneneinrichtungen wird anhand von Entwurfszeichnungen und originalen Möbeln gezeigt; Geöffnet: täglich 10:00-18:00 (auch montags!). Preis: Einzelticket: 7,- € / erm. 5,- € / bis einschl. 18 J. frei / Gemeinschaftsticket für alle 4 Museen 19,- € / erm. 12,50€.
  • 9 Haus im Schluh, Im Schluh 35-37, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 522, +49 (0)160 446 04 90, E-Mail: . Malerei, Grafik und Design von Heinrich Vogeler wird in der authentischen Lebenswelt seiner ersten Frau Martha im stimmungsvollen Haus im Schluh präsentiert. Das idyllische Anwesen wird bis heute von der Familie persönlich betreut. Mit Handweberei und Museumsladen. Zwei romantische alte Niedersachsenhäuser gruppieren sich in einem malerischen Hofensemble. Seit 2012 ist das Museum um einen modernen Ausstellungsanbau erweitert. Im Rahmen der Präsenzausstellung wird der künstlerische und persönliche Weg Heinrich Vogelers spannend und facettenreich präsentiert. Auch stehen hier 5 Ferienwohnungen zur Verfügung. Geöffnet: Mo-Fr: 14:00-18:00, Sa,So: 10:00-18:00. Preis: Einzelticket: 6,- € / erm. 3,50€ / bis einschl. 18 J. frei / Gemeinschaftsticket für alle 4 Museen 19,- € / erm. 12,50€.
  • 10 Worpsweder Kunsthalle, Bergstr. 17, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 12 77, Fax: +49 (0)4792 77 71, E-Mail: . Die Worpsweder Kunsthalle ist eines der traditionsreichsten Museen des Ortes. Sie besitzt heute die wohl bedeutendste Überblickssammlung über die Kunstgeschichte des Ortes und kann sie in wechselnden Ausstellungen zeigen. Schon am Eingang von der Bergstraße her begrüßt den Besucher eine Plastik von Bernhard Hoetger. In der Sammlung der Worpsweder Kunsthalle befinden sich nicht nur Werke der ersten und zweiten Künstlergeneration, auch zeitgenössische Worpsweder Künstler sind ausgestellt. Der Bestand umfasst exemplarische Werke aller Generationen bis in die Gegenwart hinein. Entsprechend der Tradition des Hauses finden sich im Shop der Kunsthalle neben den klassischen Artikeln auch Originale und ausgesuchtes Kunsthandwerk. Geöffnet: Di-So: 10:00-18:00. Preis: Einzelticket: 5,-€ / erm. 3,-€ / bis einschl. 18 J. frei / Gemeinschaftsticket für alle 4 Museen 19,-€ / erm. 12,50€.
  • 11 Große Kunstschau, Lindenallee 5, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 1302 . Die 1927 errichtete Große Kunstschau diente, wie das nachträglich mit ihr verbundene Kaffee Worpswede (im Volksmund Kaffee Verrückt genannt), als Ausstellungshaus für die im Ort lebenden Künstler und die Werke der ersten Worpsweder Künstlergeneration. Der Baukörper ordnet sich um eine Rotunde mit eingehängter Kuppel. Ihr Oberlicht lässt das Tageslicht in den Raum fallen und ermöglicht eine indirekte und gleichmäßige Beleuchtung der Werke. Die Große Kunstschau ist seit ihrer Entstehung das größte Ausstellungshaus in Worpswede. Zu sehen ist eine Auswahl der Werke der ersten Worpsweder Malergeneration (Heinrich Vogeler, Otto Modersohn, Paula Modersohn-Becker, Hans am Ende, Fritz Overbeck, Fritz Mackensen und Carl Vinnen). Außerdem findet man einen Überblick über das gestalterische Schaffen von Bernhard Hoetger, dem Architekten des Ensembles aus Großer Kunstschau und Kaffee Worpswede. Das angrenzende Gebäude des ehemaligen Roselius-Museums von 1971 wurde 2011 umfangreich saniert und erweitert und fungiert seither als Teil der Großen Kunstschau mit Haupteingangsbereich und Shop sowie Ausstellungsfläche sowohl für Präsenz- als auch wechselnde Ausstellungen. Die Große Kunstschau wurde im Februar 2020 bereits zum zweiten Mal mit dem Museumsgütesiegel des Museumsverbandes Niedersachsen ausgezeichnet. Das Siegel steht für Qualität, Innovation und Kundenorientierung und wird jährlich Museen verliehen, die die Standards des Deutschen Museumsbundes in vorbildlicher Weise umsetzen. Geöffnet: täglich 10:00-18:00 (auch montags!). Preis: Einzelticket: 8,-€ / erm. 5,-€ / bis einschl. 18 J. frei / Gemeinschaftsticket für alle 4 Museen 19,-€ / erm. 12,50€.
  • 12 Museum am Modersohn-Haus, Hembergstraße 19, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 47 77, +49 (0)173 395 02 82, E-Mail: . Am 15. Oktober 1997 wurde das bis heute privat geführte Museum am Modersohn-Haus eröffnet. In dem ehemaligen Wohnhaus des Künstlerpaares sowie im großzügigen Anbau ist hier heute eine umfangreiche Kunstsammlung der ersten Worpsweder Malergeneration zusammen mit zahlreichen Werken von Paula Modersohn-Becker zu sehen. Der Museumshop bietet eine große Auswahl an gerahmten Kunstdrucken und Kunstpostkarten, Fachliteratur sowie Bücher zur Sammlung. Ein 360° Panoramarundgang bietet vorab eine gute Übersicht. Geöffnet: täglich 10:00-18:00 / 01.11.-31.03.: Sa,So 13:00-17:00. Preis: Erw. 5,-€ (Familienkarte Eltern + Kinder bis 14 J.: 9,-€.
  • 13 Torfschiffswerft - Museum Schlußdorf, Schlußdorfer Straße 22, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 25 75, E-Mail: . In der kleinen Werft in Schlußdorf wurden von 1850 bis 1954 mehr als 600 Torfschiffe, sogenannte Halbhuntschiffe, gebaut. Im Museum sieht man Arbeitsgeräte für den Bootsbau, den Torfabbau und die Holzschuhmacherei, sowie alte Fotos, auf denen die Lebensweise der Moorbauern dargestellt wird. Ein Klappstau, Bauernbackofen, alte Bienenkörbe und ein Ziehbrunnen gehören ebenfalls zur Museumsanlage. Außerdem ist ein Torfschiff im Originalzustand erhalten. Geöffnet: 01.04.-31.10.: Mi-So 14:00-18:00.
  • 14 Torfsteeker-Museum (Torfstechermuseum), Südweder Str. 26, 27726 Worpswede. Tel.: +49 (0)4792 2649, +49 (0)4792 951139, E-Mail: Der Freundeskreis Südwede und Umgebung e.V. hat Relikte aus der entbehrungsreichen Zeit ab Mitte des 18. Jahrhunderts, in der das Teufelsmoor kolonisiert wurde, gesammelt und stellt sie im Gemeinschaftshaus Südwede „De ole Schüün“ aus und unterhält das "Torfsteeker-Museum“ mit fachkundigen Führungen, während derer auf Wunsch und nach Voranmeldung das "Torfsteeker-Diplom" erworben werden kann. Zur Dorfgemeinschaftsanlage gehört neben Grünanlagen eine gesonderte Fläche für den Torf-Handabstich.

Denkmäler und Skulpturen

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Statuen "Erwartung" in der Bergstraße
  • Der von weitem wie ein Adler aussehende 15 Niedersachsenstein erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus der Region. Das 18m hohe Monument aus Ziegelsteinen wurde 1922 nach Entwurf des Bildhauers und Architekten Bernhard Hoetger, der auch die Böttcherstraße in Bremen gestaltete, fertiggestellt und gilt als einzig expressionistische Großplastik Deutschlands.
  • Das von Bernhard Hoetger zwischen 1916 und 1919 errichtete 16 Grabmal "Werden und Vergehen" für die im Jahr 1907 früh verstorbene Malerin Paula Modersohn-Becker übt auf viele Menschen, die den Worpsweder Friedhof besuchen, eine besondere Anziehungskraft aus. Die Mutter-Kind-Gruppe geht zurück auf die Figurengruppe, die Hoetger zuvor für die Mathildenhöhe in Darmstadt schuf.
  • Die steinerne Plastik 17 Bonze des Humors ist eine lachende Buddha-Statue. Auch dieses Monument wurde – wie das Café und der Niedersachsenstein – von Bernhard Hoetger 1914 entworfen.
  • Das 18 Findorff-Denkmal , ein Obelisk, wurde 1799 errichtet als Dank und Anerkennung für die besonderen Leistungen, die sich Jürgen Christian Findorff, der „Vater aller Moorbauern“, in der Region erworben hatte.
  • Den 1 Hoetger-Garten im Diedrichshof (ehemals Brunnenhof) legt Bernhard Hoetger als seinen ersten Wohnsitz von Anfang an als Gesamtkunstwerk an. Für den Garten lässt Hoetger u. a. Zweitgüsse seiner Plastiken des Darmstädter Plantanenhains anfertigen. Darüber hinaus wählt er aus seiner Majolika-Serie Licht und Schattenseiten des Lebens die Figuren Wut, Rache und Licht aus und lässt diese als Steingussplastiken vergrößern. Der Skulpturengarten bildet den Auftakt zu weiteren Gartenkabinetten, die ihre Eigenständigkeit auf einem Spaziergang durch den Garten entfalten. Der heute privat geführte Hoetger-Garten im Diedrichshof ist während der Saison zu ausgewählten Terminen öffentlich zugänglich. Gelegentlich finden Veranstaltungen und Konzerte statt.

Parks, Naturschutzgebiete

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Die Landschaft präsentiert sich vielfältig und überaus reizvoll. Sie ist stark durch weite, ebene Wiesen und Felder sowie Flussläufe, Kanäle, Gräben und Bäche geprägt. An verschiedenen Stellen vermitteln ausgedehnte Naturschutzgebiete dem Besucher noch einen Eindruck von der ursprünglichen Moorlandschaft mit ihren typischen, heute bestandsgefährdeten Pflanzen- und Tiergemeinschaften. Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf dem Wasser der Flüsse und Kanäle öffnet sich das Teufelsmoor für Erlebnisse von Landschaft und Natur.

  • Die höchste Erhebung und gleichzeitig die größte Naturfläche in Worpswede ist der 54,4m hohe 2 Weyherberg , eine aus Sand bestehende Geestinsel. Auf dem und um den „Berg“ wurden jungsteinzeitliche Spuren gefunden: Steinwerkzeuge und Schmuckstücke. Aus 1100 v. Chr. wurden am Südhang „Hinterm Berg“ Urnengräber entdeckt.
Nach einer alten Sage wurde einst der Riese "Hüklüt" ins Teufelsmoor gelockt. Um nicht im Moor zu versinken, hatte er als Vorsichtsmaßnahme breite "Holschen" (Holzschuhe) an und Sand in seiner Schürze. Diesen verteilte er so, wie er auch seine Schritte setzte. Er versank dennoch und warf den Sand nach dem, der ihn ins Moor gelockt hatte. So entstand mitten im Moor der Weyerberg.
  • Im Ortszentrum liegt die 3 Marcusheide, ein wunderschöner Erholungsbereich. Das etwa 10ha große Areal setzt sich aus offener Heidefläche und kieferbetontem, naturnah gehaltenem Wald zusammen. Es unterliegt dem Landschaftsschutz und ist gleichzeitig Erholungszone für die Bewohner und Gäste des Ortes. Eigentümerin der Marcusheide ist die Ruth und Helmut Middeldorf Stiftung. Sie kümmert sich gemeinsam mit der Stiftung Worpswede als Pächterin der Fläche um den Erhalt und die Pflege, unterstützt durch eine Heidschnuckenherde, die in regelmäßigen Abständen als natürlicher Heidepfleger zum Einsatz kommt.
  • Der 4 Natur- und Geschichtspfad im OT-Hüttenbusch führt auf einer Länge von ca. 1km vom Ort in die freie Wiesenlandschaft an der Schmoo. Entlang des Weges findet man Schautafeln, die über die Tier- und Pflanzenwelt und die besondere Geschichte dieses Geländes informieren Hier grenzen die typischen Landschaftsformen der Region Heide, Moor und Wald aneinander.

Nordwestlich, einige Kilometer entfernt, liegen mehrere ausgedehnte Naturschutzgebiete. Details zu den Naturschutzgebieten sowie Führungen bietet die Biologische Station Osterholz.. Von April bis Oktober kann man jeden Freitag und jeden letzten Samstag im Monat um 15:00 Uhr mit der BioS durch das Teufelsmoor wandern (Treffpunkt: Tourist-Information Worpswede):

  • Im 5 NSG “Torfkanal und Randmoore” sind Abschnitte des Hochmoores nach Beendigung des bäuerlichen Torfstichs mit einem Moorbirkenwald zugewachsen. Je nach Jahreszeit säumen Gagelstrauch, Rosetten des Sonnentaus, Glocken- und Besenheide die Wege ins Moor. In den wassergefüllten Torfstichen sind noch ausgeprägte Torfmoosrasen mit Wollgras zu sehen. Auf einer etwa 2-stündigen Führung kann das Gebiet erkundet werden.
  • Das 6 Naturschutzgebiet “Breites Wasser” stellt den Kernbereich des großen Naturschutzprojektes in der Hammeniederung dar. Dieser Teil hat trotz erheblicher Beeinträchtigungen durch Flussbegradigung, Entwässerung und landwirtschaftliche Kultivierung noch einen herausragenden Wert vor allem als Lebensstätte typischer Tiere und Pflanzen der Feuchtniederungen.

Aktivitäten

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  • Kreativkurse: Ein Aufenthalt in dem Künstlerdorf Worpswede muss auch mit kreativen Aktivitäten verbunden sein. Professionelle Veranstalter, Künstler und Kunsthandwerker bieten ein breites Angebot unterschiedlichster Kurse zum Ausprobieren und Experimentieren für Anfänger und Fortgeschrittene, Erwachsene, Kinder und Jugendliche.
    • Die Sommerakademie Worpswede bietet 20 verschiedene Kursthemen an, hauptsächlich Malen & Zeichnen sowie Fotografie.
    • Die Kunstschule PAULA - lebendiger Galerieraum bietet Workshops nach Maß für Einzelpersonen, Familien oder Gruppen, Anfänger und Fortgeschrittene.
    • In der Malschule Worpswede in der Ortsmitte (Im Schluh 73 a) werden Kunst- und Kreativkurse zu vielseitigen und faszinierenden Kunstthemen angeboten. Unter der professionellen Leitung einer Bildenden Künstlerin (BBK) kann man in kleinen Gruppen und mit viel Muße und Zeit kreativ werden.
  • Radfahren: Das Teufelsmoor ist ein Paradies für Radler. Auf vielen Routen unterschiedlicher Länge kann man das "platte" Land fast ohne Steigungen genießen. Eine sehr schöne Übersicht bietet die private Internetseite. Aber auch der Niedersachsen-Radroutenplaner hält ein paar Vorschläge bereit. Die Webseite der Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V. bietet ein gute Übersicht. Detailunterlagen, wie Routenvorschläge, Fahrradkarten und auch Miet-GPS-Geräte gibt es bei der Tourist-Information Worpswede. Dort gibt es auch die Broschüre Radwandern im Teufelsmoor, oder online zum Download. Fahrradvermietungen siehe Abschnitt Mobilität.
  • Führungen: In Kooperation mit dem Verein der Gästeführer Worpswede-Teufelsmoor e.V. veranstaltet die Tourist-Information für Worpswede regelmäßig interessante Führungen. Dabei werden unterschiedliche Interessen berücksichtigt. Besonders beliebt auch bei Kindern sind die „Worpsweder Gruselkabinettstückchen“, eine 2-stündige abendliche Führung mit Schauergeschichten, Sagen, Mythen und Legenden aus Worpswede und dem Teufelsmoor. Gruselstimmung mit Geschichten über Moorleichen, Irrlichter und die verlorenen Seelen aus dem Moor ist dabei garantiert. Auch gibt es Führungen für Kinder und Gruppen.
  • Wandern: Im Teufelsmoor gibt es eine Vielzahl von wunderschönen Wanderrouten. Die Tourist-Information bietet nicht nur Informationsmaterial, sondern leihweise auch GPS-Geräte (GarminEdge Explorer) an. Dadurch ergeben sich Möglichkeiten, bei Spaziergängen und Wanderungen durch Worpswede und das Teufelsmoor die Besonderheiten des Künstlerdorfes und der Region ohne Landkarten zu erkunden, auch zum Geocaching. Die Tourist-Information veranstaltet auch eine Rätseltour durch Worpswede, bei der es darum geht, Fragen zu beantworten und somit die Koordinaten für das nächste Ziel zu enträtseln. Einige sehr interessante Rundwander- oder Radelwege gibt es bei Openstreetmap. Um sie zu finden kann man WaymarkedTrails benutzen oder Apps wie OsmAnd (umfangreich und komplex) oder Maps.Me (einfach, aber begrenzt). Ein sehr schönes Video einer kleinen Wanderung führt durch die Hammewiesen bei Neu-Helgoland mit Besuch am Breiten Wasser.
  • Bootstouren: Zu Worpswede und zum Teufelsmoor gehören natürlich die Torfkähne. Diese bildeten ab Mitte des 18.Jahrhunderts bis Anfang des 20.Jahrhunderts die einzigen Verkehrsmittel im Teufelsmoor. Heute prägen die schwarzen Eichenholzboote mit den braunen Segeln wieder das Landschaftsbild. Bootstouren mehrerer Anbieter mit diesen Torfkähnen starten von Mai bis Oktober ab 12 Anleger Neu Helgoland. Die Fahrten lassen sich auch gut mit einer Fahrt mit dem Moorexpress, mit einer Wanderung oder mit einer Führung kombinieren. Hier eine Fotogalerie zum Thema Torfkähne.
  • Wasserwandern: Die Hamme und viele der kleinen Kanäle und Gräben sind ein ideales Revier für Kanusportler, auch für Anfänger. Wer möchte, kann sogar mit dem Kanu nach Bremen paddeln. Da oberhalb der Ritterhuder Schleuse kaum Strömung vorhanden ist, eignet sich das Gewässer auch hervorragend für ungeübte Paddler und Familien mit Kindern. Die Broschüre Wasserwandern im Teufelsmoor gibt es bei der Tourist-Information oder online zum Download. Auch der Landeskanuverband Bremen hat vielfältige Informationen. Wer kein Kanu dabei hat, kann sich dieses leihen bei:
  • Schwimmen: Wasser ist in der Teufelsmoor-Region allgegenwärtig. Die Wasserqualtät der Badegewässer im Landkreis Osterholz wird während der Badesaison von Mai bis September regelmäßig geprüft, die Ergebnisse werden veröffentlicht. Bademöglichkeiten gibt es:
    • am 4 Strandbad in Neu-Helgoland in der Hamme, Flussbadestelle mit Badesteg, typisch mooriges Gewässer, mooriger und sandiger Untergrund, seit 2014 immer "Ausgezeichnete Badewasserqualtität". Durch die im Wasser transportierten Schwebeteilchen hat das Wasser eine braun-schwarze Farbe und ist getrübt, da die Hamme ein Moorgewässer ist.
    • im 5 Badesee Steden , gepflegter Sandstrand, sehr gute Bademöglichkeit, gebührenpflichtig (etwa 20km entfernt)
    • in den 6 Ohlenstedter Quellseen