Göttingen | |
Bundesland | Niedersachsen |
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Einwohnerzahl | 120.261 (2023) |
Höhe | 150 m |
Tourist-Info | +49 (0)551 49 98 00 |
www.goettingen-tourismus.de | |
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![]() ![]() Göttingen |
Göttingen ist eine Großstadt im Süden Niedersachsens und liegt an der Leine. Göttingen ist hauptsächlich als Universitätsstadt bekannt (nach Heinrich Heine für ihre Würste noch vor der Uni). Gäste lernen die junge und lebendige Stadt (auf gut 116.000 Einwohner kommen ca. 27.000 Studierende) am Besten bei einem Bummel durch die weitgehend erhaltene Altstadt mit ihren zahlreichen Fachwerkhäusern kennen. Ein Besuch des Gänseliesels, ein Gang über die fast vollständig erhaltenen Wallanlagen oder der Besuch einer der zahlreichen Forschungsstätten sind weitere Attraktionen.
Hintergrund
[Bearbeiten]Wissenschaft und Wirtschaft
[Bearbeiten]Cheltenham (Großbritannien) seit 1951
Thorn (Polen) seit 1978
Pau (Frankreich) seit 1982
Lutherstadt Wittenberg seit 1988Göttingen, die südlichste Großstadt Niedersachsens, ist insbesondere durch ihre alte, traditionsreiche Georg-August-Universität weltweit bekannt. Die Georgia Augusta ist die größte und - 1737 eröffnet - auch die älteste noch bestehende Universität in Niedersachsen. Neben der Universität haben auch einige Max-Planck-Institute und andere bedeutende wissenschaftliche Einrichtungen ihren Sitz in Göttingen. Aufgrund der Vielzahl an Nobelpreisträgern, die in Göttingen studierten, lehrten oder forschten, gibt sich die Stadt auch den Beinamen Stadt, die Wissen schafft.
Gut ein Fünftel der Einwohner Göttingens sind Studierende an der Universität oder einer der Hochschulen, was sich unter anderem in einer hohen Anzahl von Fahrradfahrern und einer ausgeprägten, bunt gemischten Kneipen- und Clubszene niederschlägt. Doch auch die kulturellen Angebote sind durch die Wissenschaft geprägt, von zahlreichen Fachvorträgen der verschiedenen Fakultäten, Ringvorlesungen auch für Laien bis zu einer eigenständigen studentischen Theaterbühne. Wer Wissenschaft und studentisches Leben als Reisender live erleben möchte, hat annähernd täglich dazu verschiedene Möglichkeiten.
Der Wissenschaftsstandort wirkte sich über die Jahrhunderte förderlich auf die Ansiedlung von zuliefernder bzw. unterstützender Industrie und Handwerk aus. Die positive wechselseitige Beeinflussung zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischem Wissen und Kompetenzen förderte insbesondere den Bereich der Messtechnik, der heute vom Measurement Valley, einem Verbund von ortsansässigen Unternehmen und Hochschulen repräsentiert wird. Firmen wie Sartorius und Mahr, beide weltweit agierende Unternehmen im Bereich Messtechnik, haben ihren Hauptsitz in Göttingen. Weitere wirtschaftliche Schwerpunkte sind u.a. die optische Industrie, die Aluminiumverarbeitung und Speditionen und Automobilzulieferer.
Geschichte
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Die Siedlung "Gutingi" wurde erstmals in einer Urkunde des Kaiser Otto I. im Jahr 953 erwähnt. Noch weiter zurückverfolgen kann man die Geschichte des Ortes anhand von archäologischen Siedlungsfunden, die bis auf das 7. Jahrhundert zurückgehen. Das erste Siedlungsgebiet Gutingis lag im Bereich der heutigen Albanikirche, deren Ursprünge wiederum auf das 11. Jahrhundert zurückgehen. Ein weiterer historisch bedeutsamer Ort aus der Frühzeit Göttingens war die Pfalz Grona, eine Kaiserpfalz Heinrich II. (973 - 1024) am westlichen Steilhang des Leinetals, aus dem das Dorf Grone, heute ein Ortsteil von Göttingen, hervorging.
Ab dem 13. Jahrhundert entstand dann die Stadtbefestigung um die heutige Altstadt, deren damaliger Verlauf auf einem Spaziergang über den noch fast vollständigen Stadtwall gut zu entdecken ist. Auch ein kleiner Überrest der Stadtmauer und ein Turm der Stadtbefestigung sind in der Turmstraße noch erhalten. Der erste umgrenzte Stadtkern umfasste neben dem Markt die Kirchen St. Johannis, St. Jacobi und St. Nicolai und das Rathaus am Markt. In der Folgezeit entstanden zwei Klöster: ein Franziskaner-Kloster am heutigen Wilhelmsplatz (die anliegende Barfüßer-Straße wurde nach der Bezeichnung der Franziskaner als Barfüßer benannt), und ein Dominikaner-Kloster, von dem die Paulinerkirche (heute Teil der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen) noch erhalten ist.
Göttingen war lange Jahrhunderte (mit nur kurzer Unterbrechung) Besitz verschiedener Linien des Welfenhauses, zuletzt Königreich Hannover. In diese Zeit fiel auch die Gründung der Universität Georgia Augusta durch den Welfenkönig Georg II. August, der in Personalunion König von England war. Das selbstbewusste Bürgertum, wie auch die Professorenschaft, stand dem Welfenhaus nicht immer freundlich gegenüber, so erregte ein Protest von 7 Göttinger Professoren (die Göttinger Sieben) gegen eine reaktionäre Verfassung Aufsehen. 1866 wurde Göttingen preußisch und leistete sich einen Bismarckkult, der selbst für die damalige Zeit heraus stach - Bismarckturm, Bismarckstein, Bismarckhäuschen auf dem Wall (und eine Zeitlang Studentenbude des späteren Kanzlers).
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs Göttingen über den, nunmehr funktionslosen, Wall hinaus. Nach Norden expandierte die Universität, nach Osten und Süden entstanden Wohngebiete, nur nach Westen stoppten die Bahnlinie und die Leineniederung die Entwicklung. Ungewöhnlich für Städte in der Westwindzone, entstanden die gehobenen Wohnlagen in der Hauptwindrichtung im Osten der Stadt den Hainberg hinauf, klares Indiz, dass es zu dieser Zeit noch nicht viel Industrie und rauchende Schlote gab.
Im Ersten Weltkrieg entzogen sich die Göttinger nicht der in Deutschland verbreiteten Kriegsbegeisterung. Die Wirkungen des Krieges und der Umwälzungen danach auf die Stadt waren gering. Die Universität entwickelte sich zu einem weltweit führenden Zentrum der Naturwissenschaften. 1933 riss diese Entwicklung jäh ab, als die (auch in Göttingen mit Mehrheit gewählten) Nationalsozialisten jüdische Professoren und Studenten von der Universität entfernten; viele gingen ins Exil. Bücherverbrennungen 1933, antijüdische Progromhandlungen am 10.11.1938 (unter anderem brannte die Synagoge ab), die Gleichschaltung der Studentenschaft waren schwarze Momente der Stadtgeschichte.

Die direkten Kriegsfolgen blieben relativ gering, Luftangriffe trafen im Wesentlichen die Gleisanlagen im Westen der Stadt sowie einzelne Gebäude im Stadtgebiet. Die Altstadt kam relativ glimpflich davon. Insgesamt gab es 120 Todesopfer durch Kriegshandlungen im Stadtgebiet. Im April 1945 befreiten amerikanische Truppen die Stadt kampflos.
Nach 1945 wurde Göttingen Teil der britischen Besatzungszone und fand sich in einer grenznahen Randlage wieder. Während nach Süden die Grenze zur amerikanischen Besatzungszone rasch ihre Bedeutung verlor, fielen Teile des Göttinger Hinterlands im Osteichsfeld in die sowjetische Besatzungszone hinter den Eisernen Vorhang. In den 1950er Jahren wuchs die Einwohnerzahl Göttingens rasch, in der kaum zerstörten Stadt war die Wohnungsnot weniger drängend als anderswo; auch die Nähe zum Grenzdurchgangslager Friedland hatte ihren Anteil daran. Die Wirtschaft profitierte von der glücklichen Mischung aus Zonenrandförderung und der guten Infrastrukturanbindung durch die Nord-Süd-Autobahn (A 7) und Bahnlinie, die Anfang der 1980er Jahre zu einer Schnellfahrtrasse ausgebaut wurde. Gewerbebetriebe siedelten sich überwiegend in den damals noch selbständigen Gemeinden um Göttingen an, besonders in Grone im Westen und Weende im Norden.
In den 1960er Jahren wuchs das Stadtgebiet durch zahlreiche Eingemeindungen. In der Altstadt fielen historische Gebäude wie der universitäre Reitstall, aber auch zahlreiche Wohngebäude einer großflächig durchgeführten Flächensanierung zum Opfer. Erst in den 1980er Jahren fand ein Umdenken statt und alte Bausubstanz wurde behutsamer saniert oder, wo notwendig entkernt, Objekte wie die langjährig leerstehende Lokhalle saniert und als Veranstaltungszentrum revitalisiert. Der Mauerfall 1989 beendete die Randlage Göttingens, die Stadt wurde zu einem Oberzentrum, das weit ins Thüringische hinein ausstrahlt. Großflächiger Einzelhandel am Stadtrand entstand besonders an der Autobahnabfahrt und der Kasseler Landstraße. In der Innenstadt führten explodierende Ladenmieten zu einem Verdrängen vieler eingesessener Einzelhändler durch Handelsketten und in der Summe zu einer Verarmung der Vielfalt in den Haupteinkaufsstraßen.
Politisch-historische Ereignisse waren in den Nachkriegsjahren die Göttinger Erklärung, in der 18 Atom- und Kernforschern 1957 gegen die atomare Aufrüstung der Bundeswehr protestierten, die Studentenunruhen 1968 (die sich auch gegen die Vernichtung alter Bauwerke in der Stadt zugunsten einer Neugestaltung des Stadtbildes richteten), und immer wieder aufflammende gewaltsame Proteste der Autonomen Antifa und des Schwarzen Blocks, die bis in die 90er Jahre zu sogenannten Scherben-Demos aufriefen und teilweise eine Verbarrikadierung der gesamten Innenstadt zur Folge hatten.
Stadtteile
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Göttingen hat seine heutige Größe durch die Eingemeindung mehrerer umliegender Dörfer erhalten, die das ehemalige Gutinigi, die heutige Innenstadt, umgaben. In der Innenstadt finden sich die Fußgängerzone mit den Seitenstraßen, vielfach erhaltene Fachwerkarchitektur, umgeben von den Wallanlagen.
Die erweiterte Kernstadt besteht aus den Stadtteilen
- Weststadt, das Gebiet zwischen dem ehemaligen Dorf Grone und der Bahnlinie bzw. der Leine. Die Saline Luisenhall liegt am Übergang der Weststadt zu Grone. In der Weststadt findet man ebenso größere Industrie- und Handelszentren wie auch den Grüngürtel an der Leine. Der Leineradweg führt am Rande der Weststadt entlang.
- Südstadt, südlich der Innenstadt, beginnend mit dem dominierenden Gebäude des Neuen Rathauses und durch einen Schrebergartengürtel vom weiter südlich liegenden Geismar getrennt. In der Südstadt befinden sich vorwiegend Wohngebiete, aber auch einige Institute der Universität (Physik, Mathematik) und die Göttinger Niederlassung der Deutschen Gesellschaft für Luft und Raumfahrt. Reisende mit Wohnmobil finden hier den Wohnmobilstellplatz am Leinekanal, der die Südstadt durchfließt.
- Oststadt, das aus dem alten Ostviertel genannten Professorenviertel und den angrenzenden Wohngebieten besteht, die sich den Hang des Göttinger Waldes hinauf erstrecken. Ein Spaziergang durch das alte Villenviertel, in dem man nicht nur einige Institute der Universität (z. B. Pädagogisches Seminar in der Baurat-Gerber-Straße) und das Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften findet, zeigt manche üppig geschmückte Stadtvilla, lauschige Gärten und die gelegentliche Kreativität zeitgenössischer Bauträger beim Ausreizen der Grundstücksbebauung. Die Schillerwiese, die bekannteste Parkanlage der Stadt, liegt inmitten des Ostviertels.
- Nordstadt, anschließend an den Wall umfasst sie das gesamte Gebiet des Zentralcampus der Universität, dann weiter nördlich die Wohngebiete zwischen ehemaliger Bundesstraße und dem Klinikum, vielfach Wohnheime und Apartmenthäuser für Studierende. Sehenswert hier unter anderem die große Anlage des alten Klinikums, die heute von verschiedenen Seminaren und Instituten der Universität genutzt wird und angrenzend an den wesentlich neueren Komplex des Zentralcampus liegt.
Einige der eingemeindeten Dörfer gehen heute nahezu nahtlos in das Stadtgebiet über:
- Grone im Westen besteht aus dem Ortskern des alten Dorfes Grone und dem großen Siedlungsgebiet Grone Süd. Die B3, die Kasseler Landstraße, teilt diese beiden Teile. An dieser befinden sich auch einige Hotels, die besonders geeignet sind, wenn man spontan von der A7 kommt und nur eine Übernachtungsmöglichkeit sucht.
- Weende im Norden. Im Osten Weendes ist in den letzten 20 Jahren ein großer neuer Bereich der Universität entstanden, der sogenannte Nordcampus. Die Siedlung Weende Nord dehnt sich immer weiter nach Norden aus und berührt bald die südlichsten, auch beständig wachsenden Siedlungen von Bovenden, das nicht mehr zum Stadtgebiet zählt.
- Geismar mit der Siedlung Treuenhagen im Süden der Stadt, und den ausgedehnten Wohngebieten, die sich oberhalb des Altdorfes den Hang zum Göttinger Stadtwald hochziehen. Das neueste Wohngebiet Geismars, die Zietenterrassen ganz oben auf dem Berg, entstand auf dem Gelände der früheren Zietenkaserne der Bundeswehr, nachdem diese 1994 aufgelöst wurde. Die alten Kasernengebäude von 1936 wurden erhalten und aufwändig zu gehobenen Wohnungen umgebaut, rundherum entstand ein großes Neubaugebiet. Geismar bildet die südliche Stadtgrenze Göttingens.
Von der Lage noch eigenständig, aber zum Stadtgebiet gehörend sind folgende Dörfer:
- Groß Ellershausen, direkt westlich an die Autobahn angrenzend, von der man bereits den großen Komplex des Göttinger Tageblatts und angrenzend, ideal für eine Übernachtung auf der Durchreise, das Hotel Freizeit In sieht. Dahinter liegt der alte Ortskern und Neubausiedlungen. Groß Ellershausen wird im großen Bogen von der Trasse der ehemaligen Hannöverschen Südbahn umrundet, auf der heute der Weser-Harz-Heide-Radweg verläuft. Groß Ellershausen bildet zusammen mit Hetjershausen und Knutbühren eine Ortschaft.
- Hetjershausen ist der westlichste Stadtteil Göttingens und liegt erhöht über dem Leinetal am Hang des Leineberglands. Das ehemals landwirtschaftlich geprägte Dorf ist durch mehrere Neubausiedlungen angewachsen und ist vor allem Wohnort für Pendler nach Göttingen hinein.
- Knutbühren ist nach Deppoldshausen der kleinste Stadtteil Göttingens, und hat sich mit seinen Fachwerkhäusern an insgesamt nur drei Straßen bis heute seinen dörflichen Charakter bewahrt. Das Dorf liegt erhöht oberhalb Hetjershausen im Leinebergland.
- Esebeck liegt im nordwestlichsten Zipfel des Göttinger Stadtgebiets. Das Dorf, in dem sich noch einige landwirtschaftliche Betriebe erhalten haben, bildet zusammen mit Elliehausen eine Ortschaft.
- Elliehausen liegt auch westlich der Autobahn, grenzt aber nahe an die Autobahn an. Elliehausen hat zwar auch einen alten Dorfkern, ist aber in den letzten beiden Jahrzehnten durch große Neubaugebiete stark gewachsen.
- Holtensen ist durch die Leine und den Autobahnzubringer von Weende und dem restlichen Stadtgebiet abgetrennt, und lässt sich seit dem sechsspurigen Ausbau der Autobahn nur noch von Süden oder Osten erreichen. Der Ortskern hat sich z. T. seinen dörflichen Charakter bewahrt, neuere Wohngebiete befinden sich vor allem auf dem Holtensen zugehörigen Holtenser Berg.
- Deppoldshausen ist der kleinste und abgelegenste Stadtteil Göttingens. Die kleine Siedlung geht auf ein früheres Vorwerk der Herren von Plesse zurück, später ging es dann in den Besitz des Klosters Weende über. Hoch oben im Göttinger Wald oberhalb der Norduni gelegen führt nur eine einzige Straße nach Deppoldshausen, das zusammen mit Weende eine Ortschaft bildet.
- Nikolausberg liegt gut 200 m höher als das Stadtzentrum von Göttingen oberhalb von Weende und der Norduni. Das ehemals nur sehr kleine Bergdorf besteht heute vor allem aus Siedlungen aus der Nachkriegszeit mit gehobener Bausubstanz. Touristisch interessant sind die Klosterkirche, Überrest eines Augustinerinnenklosters, etwa aus dem 12. Jahrhundert, und die Rieswarte, auch Nikolausberger Warte genannt, die etwa um 1440 entstand und deren Besatzung für die Überwachung der Landstraße nach Katlenburg zuständig war. Auf dem zu Nikolausberg gehörenden Fassberg haben zwei bedeutende Institute ihren Sitz: das Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie und das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation.
- Roringen liegt ebenfalls erhöht oberhalb Göttingens, aber einige Kilometer östlich vom Orstkern an der B27, die den Ort durchschneidet. Der alte Ortskern liegt am Hang des Bratentals, auf dessen anderer Hangseite oben Nikolausberg zu sehen ist. Das Naturschutzgebiet Bratental verbindet damit beide Orte. Die Roringer Warte etwas außerhalb des Ortes war eine der historischen Warten der Göttinger Stadtbefestigung.

- Herberhausen liegt in einem Talkessel, den die Lutter in dem das Dorf umgebenden Göttinger Wald bildet. In Herberhausen ist das klassische Dorfbild noch deutlich erhalten, auch wenn hier wie in fast allen Stadtteilen die Neubaugebiete, die sich in Herberhausen die Hänge hochziehen, unübersehbar sind. Herberhausen erreicht man über eine Stichstraße, die an der Knochenmühle von der Richtung Harz führenden B27 abzweigt. Im Stillgelegten Steinbruch in Herberhausen findet man die typischen Rippelmarken eines urzeitlichen Meeresboden.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der Flughafen Hannover (IATA: HAJ) ist der nächstgelegene internationale Flughafen: 70 - 90 Minuten Fahrtzeit mit der Bahn (Umstieg in Hannover erforderlich), 140 km auf der Straße.
Zum internationalen Drehkreuz Flughafen Frankfurt (IATA: FRA) : Direktverbindung mit dem ICE in 2 Stunden (selten) oder 2:30 Stunden (Umstieg in Frankfurt Hbf), 240 km auf der Straße.
Mit der Bahn
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Fernverkehr
[Bearbeiten]Der 1 Bahnhof Göttingen liegt an der Nord-Süd-Route der Deutschen Bahn und ist ins deutsche und europäische Fernverkehrsnetz sehr gut eingebunden. Tagsüber meist stündliche Verbindungen von und nach
- Berlin (2,5 h) über Braunschweig (1 h)
- Hamburg (2 h) über Hannover (ca. 30 min.)
- Frankfurt am Main und Kassel Wilhelmshöhe (ca. 20 min.)
- München (3,5 h) über Nürnberg und Fulda.
Regionalverkehr
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Im Regionalverkehr bietet der Metronom die wichtigste Verbindung aus dem Norden von Uelzen (2,5 h) kommend über Hannover, Alfeld, Kreiensen und Northeim. Für Reisende reizvoll hier insbesondere der Abschnitt der Hannöverschen Südbahn zwischen Elze und Alfeld (Leine) mit dem östlich der Strecke liegendem Höhenzug der Sieben Berge, und insgesamt die Fahrt durch das Leinetal, auf der man die Leine teilweise ursprünglich mäandrierend neben der Bahnstrecke fließen sieht. Über Kreiensen gelangt man ferner auch aus dem Harz, aus Seesen und Goslar nach Göttingen.
Aus dem Süden kommt man mit dem Cantus vom Kasseler Hauptbahnhof (1 h) über Hann. Münden.
Wer mit der Bahn aus dem Westen aus Richtung Paderborn kommt, sollte insbesondere die Fahrt von Ottbergen nach Göttingen genießen: Nach dem Verlassen des Wesertals (bei Bodenfelde) durchquert die Bahnlinie das etwas abgeschiedene Schwülmetal bis Adelebsen am Südrand des Sollings und führt dann weiter über Lenglern Richtung Leinetal - eine lohnenswerte Fahrt durch kleine Dörfer und schöne Landschaften. Allerdings ist dies keine Strecke für Eilige, sondern wegen vieler unbeschrankter Bahnübergänge eine wirklich gemütliche Fahrt.
Zweistündlich verkehrt ein Regionalexpress in Richtung Glauchau über Leinefelde, Erfurt, Jena und Gera.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Regionalbusse
[Bearbeiten]Aus dem Eichsfeld, insbesondere aus Duderstadt und Gieboldehausen, aber auch aus den Dörfern westlich der Stadt wie Jühnde und aus Dransfeld bestehen Regionalbusverbindungen mit dem VSN. Der 2 Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) für alle Regionalbuslinien liegt auf der Ostseite des Bahnhofs.
Fernbusse
[Bearbeiten]Fast alle am Markt aktiven Fernbusunternehmen steuern Göttingen an, meist auf Nord-Süd-Verbindungen. Es gibt aber auch Ost-West-Verbindungen. Jeweils aktuelle Verbindungen kann man sich bei Busliniensuche heraussuchen. Die 3 Fernbushaltestelle ZOB befindet sich seit Herbst 2015 direkt am Zentralen Omnibusbahnhof am Bussteig vor der Nordseite des Alten Zoologischen Instituts. Die bis dahin noch bestehende Haltestelle am Kaufpark besteht nicht mehr.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Göttingen ist auf der Nord-Süd-Achse durch die direkt vorbeiführende sehr gut erreichbar. Die
73 Göttingen/Dransfeld/Rosdorf führt über die B3 (Kasseler Landstraße) direkt in die Innenstadt. Die
72 Göttingen Nord führt in das nördliche Stadtgebiet (Weende), in den Universitäts-Nordbereich und zu den Kliniken. In die südlichen Stadtbezirke kann das Verlassen der Autobahn am Rasthof Göttingen, von dem es eine kaum beschilderte, aber StVO-konforme Verbindung zur Landstraße Mengershausen-Rosdorf gibt, günstig sein. Aus dem Harz im Osten führt die
über Gieboldehausen und Waake nach Göttingen. Über die
besteht Verbindung aus dem Raum Leipzig und dem Obereichsfeld, sie mündet südlich von Göttingen in die
. Vom Ruhrgebiet fährt man via
bis Kassel und dann über die
.
Mit dem Schiff
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Die Leine ist für Wasserwanderer ab Friedland befahrbar, mit Einschränkungen auch schon vorher. Nach Göttingen ist sie bis zum Naturschutzgebiet nördlich von Northeim befahrbar, danach müssen die Boote bis zum Wehr bei Salzderhelden transportiert werden. Es sind jedoch zahlreiche Portagen auch schon im frühen Abschnitt notwendig, allein drei im Stadtgebiet von Göttingen.
2022 und 2023: Die Untersuchung und Entschärfung nicht detonierter Sprengkörper am Schützenplatz erfordert eine weitere Sperrung. Nachdem abermals behauptet wurde, diesmal (nach einer Entschärfung) endgültig „alle“ Sprengkörper erwischt zu haben, ist damit zu rechnen, dass auch in 10 Jahren erneut Sprengkörper gefunden werden.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]
Der Leine-Heide-Radweg folgt dem Lauf der Leine von den Quellen im thüringischen Leinefelde über 265 km bis nach Schwarmstedt, wo die Leine in die Aller mündet, dann für weitere 146 km quer durch die Lüneburger Heide nach Hamburg. Göttingen liegt etwa auf Kilometer 52 des Radwegs und wird direkt in den Leineauen durchfahren, ohne dass man viel von der Stadt zu sehen bekommt. Radreisende, die die Stadt besichtigen möchten, können der Wegbeschreibung im Radreise-Wiki folgen. Der nördlich von Göttingen folgende Abschnitt des Leineradweges ist leider einer der unattraktivsten Abschnitte des gesamten Radweges, erst nach Northeim wird die Umgebung und auch die Streckenführung wieder sehenswert.
Der Weser-Harz-Heide-Radweg zweigt in Gimte an der Weser vom Weser-Radweg ab und führt über den Hohen Hagen und Dransfeld in 33 km nach Göttingen. Wie der Leine-Radweg auch berührt er die Innenstadt nicht (Zufahrtshinweise siehe dort). In 37 km führt der insgesamt etwa 400 km lange touristische Radweg von Göttingen weiter nach Duderstadt und von dort über den Harz bis nach Lüneburg.
Zu Fuß
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Der Europäische Fernwanderweg E6 führt auf seinem Weg vom Harz kommend weiter nach Süden zuerst durch das Untereichsfeld und dann mitten durch Göttingen. Von Mackenrode aus steigt man die steile Kante hinauf zur Mackenröder Spitze im Göttinger Wald und nähert sich dann über das Kerstlingeröder Feld, dem Kehr, Bismarckturm und den Hainberg hinab über die Parkanlage Schillerwiese dem Göttinger Stadtgebiet. Vorbei an der Albanikirche erreicht man den Kornmarkt mit Rathaus und Gänseliesel (genaue Wegbeschreibung siehe Abschnitt Wanderungen). Nach Süden verlässt der E6 Göttingen über den Kiessee Richtung Rosdorf und dann weiter nach Hann Münden.
Vom etwa 15 km westlich vorbeiführenden Pilgerweg Loccum-Volkenroda gibt es von Dransfeld aus einen Exkurs Göttingen mit dem Ziel Jacobikirche.
Die Via Scandinavica, ein skandinavischer Jakobsweg, endet mit ihrem deutschen Abschnitt von Fehmarn kommend in Göttingen.
Mobilität
[Bearbeiten]Barrierefreiheit
[Bearbeiten]In Göttingen gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die nur eingeschränkt oder überhaupt nicht barrierefrei zugänglich sind. Teilweise ist dies bei Sehenswürdigkeiten und gastronomischen Angeboten in diesem Reiseführer bereits vermerkt, siehe dazu auch hier. Detaillierte Informationen bieten spezielle Broschüren des Behindertenbeirats der Stadt Göttingen zu den Themenfelder Tourismus, Gesundheit und Gastronomie.
Zu Fuß
[Bearbeiten]Die Kernzone der Göttinger Altstadt ist Fußgängerzone. Die Distanzen innerhalb der Altstadt und zum Bahnhof sind kurz und in der Regel problemlos zu Fuß zu bewältigen. Auch das Ostviertel und die Südstadt, in der einige Hotels liegen, sind noch nah genug für einen Fußweg. Darüberhinausgehende Distanzen bewältigt man in Göttingen gut mit den Linienbussen, außerdem gibt es zahlreiche Taxistände rund um die Innenstadt.
Taxi
[Bearbeiten]- Puk Minicar. Tel.: +49(0)551 48 48 48, E-Mail: [email protected]. Günstigstes Taxiunternehmen in Göttingen, telefonisch bestellen.
- Zentrale Taxihaltestellen: Neben dem 4 Alten Rathaus, neben dem 5 Neuen Rathaus (Sternstraße), vor dem 6 Deutschen Theater, am vorderen 7 Bahnhofseingang Ostseite und am hinteren 8 Bahnhofseingang, Westseite und Lokhalle.
Stadtbusse
[Bearbeiten]Das Busliniennetz der Stadt Göttingen wurde zum 1.11.2014 vollständig erneuert. Detaillierte Informationen findet man auf der Seite der Göttinger Verkehrsbetriebe oder im GÖVB Kundenzentrum, Markt 3. Die meisten Buslinien berühren bzw. durchfahren den Innenstadtbereich von Göttingen. Den Nachteilen einer hohen Frequenz an Busdurchfahrten in der Fußgängerzone stehen die Vorteile einer hervorragenden Anbindung der Innenstadt an die Außenbezirke gegenüber.
Werktags zu Geschäftszeiten fahren die Innenstadtlinien alle 15 Minuten, außerhalb der Zeit alle 30 - 60 Minuten. Zentrale Bushaltestellen: 9 ZOB am Bahnhof, 10 Bushaltestelle Jüdenstraße (Richtung Norden und Osten), 11 Bushaltestelle Altes Rathaus (Richtung Süden und Westen).
Parken
[Bearbeiten]
Außer an den Adventssamstagen oder an Fronleichnam bzw. Reformationstag/Allerheiligen, an denen in den angrenzenden Bundesländern Feiertag ist und die Menschenmassen nach Göttingen zum Einkauf strömen, gibt es keine größeren Parkplatzprobleme in der Göttinger Innenstadt. Vom 12 Schützenplatz in der Godehardstraße wird an Samstagen ein Park&Ride-Service in die Innenstadt angeboten, wer an diesen Tagen sicher gehen will, steuert diesen gleich an. In der Innenstadt gibt es einige Parkhäuser bzw. Parkplätze direkt außerhalb des Stadtwalls; die jeweils freie Platzanzahl wird über ein Verkehrsleitsystem auf den Hauptstraßen rund um die Innenstadt angezeigt.
13 Parkplatz an Stadthalle und Albanikirche Zufahrt über Friedländer Weg oder Bühlstraße/ Theaterplatz. Eine Parkplatzsuchfahrt durch die umliegenden Innenstadtstraßen empfiehlt sich aufgrund diverser Einschränkungen (Anwohnerparken und viele Einbahnstraßen) nicht.
Einfahrt nach Göttingen aus Süden kommend (/ aus Friedland):
An der Kreuzung am Neuen Rathaus ( knickt hier nach links ab) folgende Möglichkeiten:
- Geradeaus zu den Parkhäusern im 14 Parkhaus Kaufland, 15 Parkhaus Hospitalstraße (nächste links abbiegen)
- Links abbiegen, an der vierspurigen Bürgerstraße liegen folgend rechter Hand 16 Parkplätze Bürgerstraße/ Wall zwei kleinere Parkplätze am Stadtwall mit kurzen Fußwegen zur Innenstadt.
Von der Abfahrt Göttingen/Dransfeld

Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]In Göttingen gibt es einige Fahrradstraßen, die eine durchgehende, einschränkungsarme Fahrt von der Norduni in die Innenstadt und aus dieser heraus bis zum Kiesseecarree im Süden der Stadt ermöglichen sollen. Doch Vorsicht: Kein automatisches Vorfahrtsrecht, meist muss dennoch rechts-vor-links beachtet werden.
Weiterhin sind viele Straßen mit Fahrradwegen ausgestattet, große Straßen verfügen oftmals über Fahrradspuren. Dennoch ist die Verkehrssituation für Radfahrer vielfach schwierig, auch aufgrund von Radwegen, die beidseitig genutzt werden dürfen, unklaren Situationen bei Ausfahrten und unübersichtlichen Kreuzungen.

Teilweise sind Einbahnstraßen für den Radverkehr in der entgegengesetzten Richtung freigegeben. Der Innenstadtring um die Fußgängerzone ist für Radfahrer freigegeben, aber nicht immer unproblematisch wegen Bus- und Lieferverkehr bzw. Fußgängern, die diese Straßen auch für die Fußgängerzone halten.
- 19 Fahrradparkhaus am Bahnhof, Bahnhofsplatz 3. Tel.: +49(0)551 79 10 10. Zugehörig zum Fahrradparkhaus ist ein Fahrradverleih (Öffnungszeiten wie Parkhaus) und ein Radladen (marcobikes), Öffnungszeiten Mo-Fr 10.00-18.00 Uhr, Sa 10.00-14.00 Uhr. Geöffnet: Mo-Sa 5.30-22.30 Uhr, So u. Feiertage 8.00-23.00 Uhr. Preis: Parkgebühr 24 h 1,00/1,20 €, Woche 5,90 €.
In den Bussen der Göttinger Verkehrsbetriebe ist die Fahrradmitnahme, abhängig von der Auslastung des jeweiligen Busses, ganztägig möglich.
Regionaler ÖPNV
[Bearbeiten]Verkehrsverbund Südniedersachsen (VSN) - Das VSN Service-Center ist im Ceres-Pavillon auf dem Vorplatz des Bahnhof Göttingen am ZOB. Die Fahrradmitnahme ist in den Bussen des VSN kostenlos. Für die angeschlossenen Bahnunternehmen muss man eine Fahrradtageskarte für 4,50 € kaufen.
Tankstellen/ E-Mobilität
[Bearbeiten]An allen Einfallstraßen befinden sich Tankstellen. Mehrere 20 Ladestellen für Elektroautos befinden sich am Parkplatz am Kaufpark. Von der Autobahn kommend 73 Göttingen/Dransfeld/Rosdorf nutzen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]
Die bekannteste Sehenswürdigkeit Göttingens ist sicher das Wahrzeichen der Stadt, das 1 Gänseliesel auf dem gleichnamigen Brunnen vor dem alten Rathaus am Marktplatz (Kornmarkt) in der Fußgängerzone. Das Gänsemädchen, das - unverändert jugendlich - 2011 bereits 110 Jahre alt wurde, gilt als Schutzpatronin der Armen.
- Ein alter Brauch ist es, dass frisch gekürte Doktoren der Universität das Gänseliesel küssen und es mit Blumen schmücken. Mit etwas Glück trifft man auf Züge mit buntgeschmückten Handwagen oder ähnlichen Fahrzeugen, auf denen die Neu-Doctores von Verwandten und Freunden nach ihrer erfolgreichen Disputation zum Gänseliesel kutschiert werden und nun den nicht ganz einfachen Aufstieg zum Gänseliesel hoch auf dem Brunnen bewältigen müssen. Nicht selten geht dies mit einem unfreiwilligen Bad im Brunnen zu Ende...
- Kuriosität am Rande: Erst 2001 wurde das seit 1926 bestehende, aber stets missachtete Kussverbot aufgehoben.
- Das Gänseliesel ist darüberhinaus allgemeiner Treffpunkt in Göttingen, und bei gutem Wetter ist die Brunnenumrandung stets "besetzt" von zahlreichen Einheimischen wie Touristen, die hier eine kleine Pause einlegen, meist mit einem Eis in der Hand. Wer allerdings das Original sehen möchte, muss das Städtische Museum besuchen: Nach verschiedenen Beschädigungen ist auf dem Brunnen nur noch eine Nachbildung zu sehen.
Kirchen, Synagogen und Moscheen
[Bearbeiten]Innenstadt
[Bearbeiten]Innerhalb der Innenstadt befinden sich sechs als Gotteshäuser genutzte Kirchen, eine Synagoge und ein heute als Bibliothek genutztes Kirchengebäude:
- 1 St. Albani (am Albaniplatz gegenüber der Stadthalle). Tel.: +49 (0)551 581 17, E-Mail: [email protected] Die evang.-lutherische Kirche liegt nahe des Cheltenhamparks und am Rande des (dort aufgegebenen) Stadtwalls. Sie stammt vermutlich aus dem Jahr 953 und ist damit die älteste Kirche Göttingens, ursprünglich als die Dorfkirche von Gutingi erbaut. Die dreischiffige Halle der Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert.
- 2 St. Jacobi (Weender Straße in der Nähe des Nabels) St. Jacobi ist eine gotische Hallenkirche, deren Turm mit 72 m Höhe die Göttinger Innenstadt deutlich überragt. Erbaut von 1361 - 1433 beeindruckt sie vor allem durch ihren Flügelaltar mit einer Festagsseite (aufgeklappt) und einer Alltagsseite (zugeklappt) und die rot-weiß-graue Ausmalung des Innenraums und der Säulen, die durch eine optische Täuschung auf den Betrachter schief stehend wirken. Diese ungewöhnlich bunt wirkende Farbgebung entspricht der Gestaltung der Kirche aus der Zeit um 1470. Eine weitere Besonderheit der Kirche ist ein fünfteiliger Fensterzyklus von 1997, auf dem der 22. Psalm von dem Künstler Johannes Schreiter in Farbe und Licht umgesetzt wurde. Von März bis Dezember bekommen Besucher jeden Freitag um 18 Uhr 30 Minuten Orgelmusik von der Paul-Ott-Orgel zu hören. ebenso in der Adventszeit.
- 3 St. Johannis (Johannisstraße, hinter dem Alten Rathaus). Tel.: +49(0)551 789660, E-Mail: [email protected] Die St. Johannis-Kirche, die mit ihren zwei unterschiedlichen Türmen die Altstadt sichtbar überragt, ist nicht nur sehens- sondern auch hörenswert. (Fast) jeden Samstag um 11 Uhr hört man den Turmbläser vom nördlichen Turm herab die eilenden Samstagseinkäufer mit einigen Chorälen erfreuen. Stehen bleiben und zuhören lohnt sich. Sehen kann man den Turmbläser auch, am besten von der Stadtsparkasse neben dem Alten Rathaus aus. Ganzjährig finden Konzerte in der Kirche statt, in der Adventszeit ist eine große Krippenausstellung im Kirchenschiff zu sehen.
- 4 St. Marien (in der Neustadt) Ab 1290 als Teil der Göttinger Neustadt errichtet, liegt die heute im Innenraum auf dem Stand von 1512 erhaltene kleine Kirche etwas versteckt im westlichen Randgebiet der Altstadt. Sie zeigt sich erst richtig, wenn man von der Groner-Tor-Straße durch den kleinen Durchgang unter dem Turm des alten Stadttors zwischen der Kommende und dem Kirchengebäude von der Groner-Tor-Straße zur Neustadt hindurchgeht. Wie auch die (erbaut 1318), das frühere Ordensgebäude, ist die Marienkirche Teil der Geschichte des Deutschen Ordens, der von hier aus seine Besitztümer rund um Göttingen verwaltete. Bedeutende Sehenswürdigkeiten sind Überreste des Marienalters von 1524, hörenswert ist die Mahrenholz-Furtwängler-Orgel von 1926. Geöffnet: Täglich 9-18 Uhr.
- 5 St. Michael, Turmstraße 6 (Gemeindebüro) (Zugang über Kurze Straße). Tel.: +49(0)551 547 950 St. Michael ist die einzige katholische Kirche in der Innenstadt. Die Kirche, heute von Jesuiten betreut, ist tagsüber als Citykirche durchgehend geöffnet. St. Michael, 1787-1789 als erste katholische Kirche der Reformation in Göttingen als schlichte Saalkirche gebaut, mit einem nachträglich (1892/93) errichteten 27 m hohen Turm, fügt sich mit seiner Front unauffällig in die Häuserzeile der Kurzen Straße im Süden der Altstadt ein. Im Inneren strahlt die Kirche seit 2015 in kalten Weißtönen, Mobiliar und Wände sind schnörkellos - das Kirchenschiff hat in einem aufwändigen Umbau eine sehr moderne Gestaltung erfahren. Unverändert dagegen der Erzengel St. Michael (von 1986), der Namenspatron der Kirche, der mit seinem Schwert an der Außenfassade über Kirche und Straße wacht. In der Advents- und vor allem Weihnachtszeit ist im hinteren Bereich des Kirchhofes in einer Garage eine große Krippenlandschaft zu sehen, strohbestreute Wege und Schafe am Wegesrand führen die Besucher dorthin. Der Innenhof der Gemeinde bietet im Sommer einen schattigen Pausenplatz. Geöffnet: ganztägig.
- 6 St. Nikolai (an der Nikolaistraße) Die Universitätskirche liegt im nach der Kirche benannten Nikolaiviertel. Die gotische Hallenkirche musste nach dem Einsturz der Türme 1777 turmlos bleiben, da die Gemeinde kein Geld für einen Neubau hatte - und ist es bis heute geblieben. 1802 wurde die Kirche vorübergehend profaniert. Zur Universitätskirche wurde St. Nikolai, 1822 aufgrund einer Petition der Studentenschaft, die sich über das Fehlen einer eigenen Universitätskirche beklagt hatten, da die Paulinerkirche, ursprünglich Universitätskirche, bereits seit 1803 zur Universitätsbibliothek umfunktioniert worden war. Heute predigen immer am Sonntag um 11.30 wechselnde Hochschullehrer der theologischen Fakultät oder evangelische Pastoren der Studentengemeinde. Des Weiteren wird die Nikolaikirche für Konzerte, unter anderem vom Universitätschor, genutzt.

- Auch die 7 Synagoge liegt in der Innenstadt, direkt am Wall in einem Hof in der Angerstraße. Im Winter bzw. wenn die Bäume laubfrei sind kann man sie gut vom Wall aus betrachten. Die 1825 erbaute Synagoge, ein kleines Fachwerkgebäude von nur 64 Quadratmeter, stammt ursprünglich aus Bodenfelde an der Weser. Dort überstand sie die Reichsprogromnacht 1938, weil sie bereits 1937 von der jüdischen Gemeinde verkauft und zu der Zeit als Scheune genutzt wurde. Erst im Jahr 2008 wurde das Gebäude in einer aufwändigen Aktion nach Göttingen umgesetzt, wo es heute wieder als Synagoge von der Jüdischen Gemeinde Göttingen genutzt wird.
- 8 Paulinerkirche (im Papendieck) Die ehemalige Kirche ist heute Teil des Historischen Gebäudes der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, in der Regel im Rahmen von Ausstellungen Di - So 11.00 - 18.00 zu besichtigen.
Weitere Gotteshäuser im Stadtgebiet
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- 9 St. Paulus (im Ostviertel), Wilhelm-Weber-Str. 13-15. Tel.: +49(0)55158879, E-Mail: [email protected] St. Paulus liegt im Ostviertel der Stadt und überragt dieses mit seinem Glockenturm weithin sichtbar. Mit der Weihe der neobarocken Kirche 1929 auf den Namen des Apostels Paulus wurde auch die Verbindung zur inzwischen säkularisierten Paulinerkirche hergestellt. Sehenswert ist das Deckengemälde der Kirche, das 1936 entstand. Seit 2008 bilden die Gemeinden von St. Paulus, St. Vinzenz in Weende und St. Franziskus in Bovenden eine Kirchengemeinde. Von St. Paulus aus wird noch heute mit der großen Fronleichnamsprozession ein Rest katholisches Brauchtum gewahrt. Geöffnet täglich 8 - 17 Uhr. Wer St. Paulus auf einem Stadtrundgang mit erkunden will, kann dies z. B. gut vom Botanischen Garten aus tun: Man nehme den "Hinterausgang" des Alten Gartens zu den Institutsgebäuden hinauf und verlässt dann den Garten direkt in einer Kurve der Wilhelm-Weber-Straße. Dieser aufwärts folgen, die nächste Querstraße hinüber und dann liegt St. Paulus bereits linker Hand.
- 10 St. Vinzenz, An-der-St.-Vinzenz-Kirche 5. Tel.: +49(0)551 31969
- 11 DİTİB Salimya-Moschee (Türkisch-islamische Gemeinde), Königsstieg 4
- 12 Al Taqwa Moschee (Islamisches Kulturzentrum), Güterbahnhofstraße 14. Tel.: +49(0)551 70 200 144.
Burgen
[Bearbeiten]2 Pfalz Grona (Gedenkstein, auf dem Kleinen Hagen in der Nähe der Friedenskirche) Die Pfalz Grona war eine Kaiser- und Königspfalz, die 915 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Sie hatte ihre Glanzzeit im 10. und 11. Jahrhundert insbesondere unter Kaiser Heinrich II., der hier im Jahre 1024 starb. Die bereits Anfang des 13. Jahrhunderts zerstörte Burg wurde von den Herren von Grone wieder aufgebaut, aber 1294 in einer Fehde mit den Göttinger Bürgern zerstört und im Laufe des 14. Jahrhunderts als Steinbruch genutzt und vollständig abgetragen. Heute erinnert nur noch ein Gedenkstein auf dem Hagenberg oberhalb des Steilhangs zur Leine an die Lage der Pfalz, einige Dokumentationstafeln findet man im Turm der nur knapp 100 m weiter westlich liegenden Friedenskirche.
Bauwerke
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3 Accouchierhaus, Kurze Geismarstr. 1 Das Accouchierhaus (accouchement (fr.) = Niederkunft) war die 1791 in Betrieb genommene Entbindungsanstalt der Universität, die vor allem armen Frauen die Möglichkeit bot, ihre meist unehelichen Kinder unter hygienischen, medizinisch begleiteten Umständen zur Welt zu bringen. Dabei stand jedoch weniger der soziale Gedanke im Vordergrund (auch wenn dieser im Sinne der zunehmenden Armenfürsorge sicher mit ausschlaggebend war), sondern vor allem die Ausbildung von Ärzten und Hebammen. Die Frauen mussten hingegen bis kurz vor der Geburt und auch danach leichte Arbeiten für die Kosten erbringen. Heute wird das Gebäude als Musikwissenschaftliches Seminar genutzt. Architektonisch sehenswert das Treppenhaus mit seinem Ringgeländer in der Mitte im Inneren des Gebäude. Das ehemalige Accouchierhaus ist zu Semesterzeiten i.d.R. frei zugänglich. Des Weiteren bietet sich die Möglichkeit, die Musikinstrumentensammlung der Universität zu besichtigen (siehe Universitäre Museen und Ausstellungen).
- 4 Altes Rathaus, Markt 9 (am Kornmarkt/historischen Marktplatz) Das dominante Gebäude von 1270 am Kornmarkt in der Weender Straße hat im Laufe der Jahrhundert schon eine Menge Funktionen erfüllt: Es war neben seiner Zeit als Rathaus zeitweise auch Gefängnis und Archiv. Heute erfüllt es nur noch repräsentative Funktionen und ist zudem Sitz der Tourist-Information. Frei zugänglich (allerdings nicht barrierefrei) auch ohne Führungen ist die historische Ratshalle mit der Wandbemalung Hermann Schapers. Weiterhin sehenswert die Dorntze, der mittelalterliche Sitzugssaal, die heute von Standesamt als Trauungszimmer genutzt wird. Das historische Heizungssystem des Rathauses und zahlreiche andere Details können im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
- 5 Bismarckturm, Bismarckstraße (in der Nähe des Hainholzhofes/ auf dem Kehr). Tel.: +49(0)551 400 3522 (nur während der Öffnungszeiten) Der 31,5 m hohe Aussichtsturm im Göttinger Stadtwald auf dem Kleperberg wurde im Jahre 1896 eingeweiht. Von seinen zwei Aussichtsebenen, die man über 180 Stufen erreicht, hat man einen weiten Blick über Göttingen und das Leinetal, zu erkennen sind im Süden die Gleichen, im Westen der Gaußturm auf dem Hohen Hagen und bei guter Sicht im Osten der Brocken im Harz. Erreichbar ist er zu Fuß von den Schillerwiesen auf verschiedenen Wegen bergauf gen Südosten durch den Stadtwald an Hainberg und Kleperberg. Mit dem Auto folgt man der Bismarckstraße bis zum Hainholzhof. Geöffnet: April - September samstags, sonntags und an Feiertagen von 11.30-18.00 Uhr. Preis: Erw. 2 €, Ki. 1 €.
Die 6 Gewächshäuser des Alten Botanischen Gartens, die innerhalb des Stadtwalls liegen, stellen die historische Keimzelle der weitläufigen Botanischen Anlagen der Georg-August-Universität da. Sehenswert insbesondere das Viktoriahaus sowie das historische Farnhaus. Mehr dazu im Reiseführer Universität und Wissenschaft.
- 7 Grätzelhaus, Goetheallee 8 Das große Barockgebäude, erbaut 1741, war das Wohnhaus eines Tuchfabrikanten und gilt als eines der vornehmsten Gebäude der damaligen Zeit. Heute beherbergt es mit dem Kartoffelhaus eine Institution der Göttinger Gastronomie- und Kneipenszene.

- 8 Junkernschänke Wenn auch gastronomisch in den letzten Jahren arg gebeutelt, bleibt das Fachwerkhaus aus der Mitte des 15. Jahrhunderts eines der schönsten Gebäude der Göttinger Innenstadt, das sowohl von außen wegen der vielfachen Schnitzereien, als auch von innen äußerst sehenswert ist. Die Junkernschänke gilt als eine der ältesten Weinstuben Deutschlands, wurde im 2. Weltkrieg teilweise zerstört, aber bereits kurz danach wieder aufgebaut. 1983 wurde die Fassade mit den Schnitzereien nach biblischen Motiven aufwändig rekonstruiert. Nach längerer Sanierung wegen Einsturzgefahr und mehrfach unterbrochenem Gastronomiebetrieb ist die Junkernschänke wieder geöffnet.
- 1 Lokhalle Die als Lokrichthalle 1917 auf der Westseite des Bahnhofs erbaute Lokhalle, die unter anderem für die Wartung der Dampflokomotiven auf der Hannöverschen Südbahn diente, wurde nach langen Jahren des Verfalls schließlich vor dem endgültigen Abriss gerettet und beherbergt heute das Cinemaxx und ein Veranstaltungszentrum. Preis: £.
Das 9 Rohnsches Badehaus im Cheltenhampark wurde 1820 als Warmbadeanstalt von C.F. Rohns erbaut. Der nach antikem Vorbild gestaltete 12eckige Pavillion beherbergt derzeit ein Antiquitätengeschäft.
- 10 Historische Sternwarte Wohnsitz Carl Friedrich Gauß, der der erste Direktor der 1816 fertiggestellten Sternwarte der Universität wurde.

- 11 Saline Luisenhall, Greitweg 48, 37081 Göttingen. Tel.: +49(0)551 384 870, E-Mail: [email protected]. Luisenhall ist die letzte Pfannensaline Europas, die noch in Betrieb ist. Gegründet 1850 wechselte sie zuerst mehrfach den Besitzer und konnte erst ab 1881, als der Sohn des Göttinger Fabrikanten Levin die Saline übernahm, wirtschaftlich betrieben werden. Seidem ist die Saline in Familienbesitz. Produziert wird noch immer mit den aus dem 19. Jahrhundert stammenden Einrichtungen, die unter Denkmalschutz stehen. Auch wenn die Produktionsmenge lächerlich gering erscheinen mag im Vergleich zu den Produktionsmengen großer Salinen, so ist der Betrieb mit dem Verkauf der Salz-Produkte (u. a. verschiedene Körnungen) und dem Badehaus (s.u. Sport und Freizeit) erfolgreich. Verkauf des Luisenhaller Salzes im Badehaus der Saline und in vielen Supermärkten der Stadt (tegut, Karstadt-Feinkost). Geöffnet: Besichtigung auf Anfrage möglich. Mo bis Do 07:30 - 16:00, Fr 07:00 - 15:00 Uhr.
Mühlen
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Zahlreiche Mühlen gab es im Göttinger Stadtgebiet entlang des Leinekanals, von denen heute noch einige erhalten sind:
Die 12 Odilienmühle (auch Kleine Mühle) liegt direkt innerhalb des Walls auf Höhe des Bismarckhäuschens in der Hospitalstraße 35. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1766, die Mühle wurde bis 1945 betrieben. Zugang von der Stadt über Düstere Straße oder Hospitalstraße. Heute befindet sich das Restaurant Sausalitos in dem Gebäude.
Die 13 Große Mühle, auch Alte Mühle oder Stockleff-Mühle genannt, liegt am Waageplatz. Die Mühle wurde 1305 erbaut und war bis 1882 in Betrieb. Das noch erhaltene Gebäude - der größte Teil wurde 1967 für den Bau des früher in direkter Nachbarschaft befindlichen Stadtbades abgerissen - steht unter Denkmalschutz. Im Zuge der Einrichtung sogenannter Wissenshäuser durch Stadt und Universität soll die Große Mühle restauriert und als eine Art Museum wieder hergerichtet werden.
Die 14 Walkemühle ist in Fließrichtung die erste Mühle am Ende des 13. Jahrhunderts angelegten Leinekanals. Sie liegt außerhalb der Innenstadt am Rande der Südstadt, nur ein paar Schritte vom Wohnmobilstellplatz entfernt, und ist heute integriert in das Badeparadies Eiswiese.
Denkmäler
[Bearbeiten]Das 15 Mahnmal für die alte Synagoge , die 1938 abbrannte findet man an der Kreuzung Obere Masch und Untere Masch am westlichen Rand der Innenstadt (innerhalb der Wallanlagen)
16 Bismarckstein . Der sogenannte Feueraltar wurde 1903 eingeweiht. Er entstand in Folge einer Forderung der deutschen Studentenschaft, die zu Ehren Bismarks die Einrichtung von Feuersäulen propagierten. Im Göttinger Volksmund auch "Elefantenklo" genannt, war das Gemäuer am Klausberg lange umstritten, wurde dann aber saniert und seit 2005 wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Im Rahmen einer Wanderung durch den Göttinger Stadtwald oder eines Spaziergangs durch die oberen Straßen des Ostviertels (zugänglich über den oberen Nonnenstieg) kann der Bismarckstein erreicht werden.
