Cusco | |
Provinz | Provinz Cusco |
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Einwohnerzahl | 428.450 (2017) |
Höhe | 3.399 m |
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![]() ![]() Cusco |
Cusco ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Andenhochland von Peru. In der 3.399 m hoch gelegenen Stadt leben ca. 430.000 Einwohner.
Hintergrund
[Bearbeiten]1 Cusco (oder auch Cuzco geschrieben) zählt seit 1983 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Stadt gilt im Tourismus als Ausgangspunkt zu den vielen Ausgrabungsstätten von Bauwerken der früheren Inka, insbesondere von Machu Picchu.
Geschichte
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Das Inkareich hieß in Quetschua – der Inkasprache – Tahuantinsuyo („Reich aus vier Teilen“) und hatte seinen Ursprung etwa 1100 nach Christus. Dem Chronisten Garcilaso de la Vega zufolge soll der Urahn der Inka Manqo Qhapaq (oder Manco Capac) gewesen sein, der im Hochland den Ort Qusqu (das heutige Cusco; Quetschua „Nabel der Welt“) gegründet haben soll.[1] Das Gründungsjahr von Cusco wird mit dem von ihm erbauten Tempel Inticancha (Quetschua „Sonnenhof“) assoziiert, der um 1200 entstand. Seitdem ist Cusco die Hauptstadt des Inkareichs. Die vier Straßen des Inkareichs Tahuantinsuyo führten aus Cusqu nach Norden (Chinchsuyu), Osten (Antisuyu), Süden (Collasuyu) und Westen (Contisuyu).[2] Der heutige zentrale 1 Plaza de Armas hieß bei den Inka Wacaypata (Hauptplatz). Der Weg nach Osten (Antisuyu) ist identisch mit dem heute nach Machu Picchu führenden Inka-Pfad.
Der spanische Eroberer Francisco Pizarro nahm mit seiner Armee die Stadt Qusqu am 15. November 1533 ein, nachdem er am 9. November 1533 in der 1 Schlacht von Vilcaconga die Inka endgültig besiegt hatte.[3] Am 23. März 1534 gründete Pizarro die Stadt als „Cusco“ nach spanischem Recht neu. Der Inka-Tempel Inticancha wurde durch das Erdbeben am 31. März 1650 weitgehend zerstört. Diesem fiel auch weitgehend die spanische Kolonialarchitektur zum Opfer, die nach der Niederschlagung des Inka-Reichs durch die Spanier errichtet wurde. Der Wiederaufbau erfolgte, nicht zuletzt durch die Bemühungen des Bischofs Don Manuel de Molliendo y Angulo, zwischen 1673 und 1699.
Nach der Entdeckung der Inka-Festung Machu Picchu am 24. Juli 1911 wurde Cusco zum touristischen Mittelpunkt Perus. Ein weiteres schweres Erdbeben gab es am 21. Mai 1950. Während hierdurch wieder viele Bauwerke zerstört wurden, blieben die von den Inka errichteten Grundmauern unversehrt.
Reisevorbereitung
[Bearbeiten]Wer Cusco als Ausgangsort für die Sehenswürdigkeiten in der Region wie die Andenbahn oder den Inka-Pfad nach Machu Picchu oder die Reise zum Titicacasee wählt, sollte sich in Cusco zwei oder drei Tage akklimatisieren. Wandungen auf dem Inka-Pfad müssen drei oder vier Monate vor der Abreise bei einem autorisierten Reiseveranstalter in Cusco reserviert werden, auch Fahrten mit der Andenbahn sollten nicht erst in Cusco gebucht werden.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Es gibt internationale Flüge zum Flughafen 1 Alejandro Velasco Astete International Airport (IATA: CUZ) .
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Cusco verfügt über zwei Bahnhöfe:
- 2 Estación Huanchaq (Wanchaq): Züge fahren auf der Normalspur (1435 mm) über Juliaca nach Puno am Titicaca-See (Andean Explorer) und
- 3 Estación de Poroy: ab Poroy (13 km von Cusco) fahren die Züge der Andenbahn (Schmalspur 914 mm) über Ollantaytambo und Aguas Calientes nach Machu Picchu. Dies ist heute noch eine der höchsten Bahnlinien der Welt. Diese Linie überwindet die Steigung zeitaufwendig in Zick-Zack-Kurven und nicht wie sonst üblich in Serpentinen.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Auf der Straße
[Bearbeiten]Über die anstrengende Anreise per Auto oder Bus kann Cusco von Lima aus zunächst auf der Panamericana (hier Ruta Nacional ) bis Nazca (445 km) und von dort über die kurven- und serpentinenreiche Ruta Nacional
(657 km; Transoceánica) erreicht werden.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Cusco ist und war das Zentrum der peruanischen Inka-Kultur[4], die noch heute sichtbar ist. Die ganze Stadt ist mit Ruinen durchsetzt, viele Gebäude wurden auf den noch erkennbaren Mauern der einstigen Paläste und Tempel errichtet.[5]



- Kirchen
- 1 Iglesia de Jesús Maria y José und Iglesia El Triunfo (Iglesia de Jesús, María y José, del Cuzco), Plaza de Armas s/n (Plaza de Armas) Die Ostseite des Plaza de Armas wird beherrscht von der wuchtig wirkenden Kathedrale, gebaut aus den Resten der Inka-Mauern. Sie ist eine dreischiffige Hallenkirche mit 33 m hohen Türmen, errichtet ab 1560 auf den Resten des Viracocha-Palastes und 1654 eingeweiht. Zur Kathedrale gehören die Kirchen Iglesia de Jesús Maria y José und Iglesia El Triunfo. Die Kathedrale wird geschmückt von zahlreichen Bildern indigener Künstler. Eines davon ist dem Abendmahl, von Leonardo da Vinci nachempfunden. Statt Brot und Wein gibt es hier Maisbier (Chicha) und gebratene Meerschweinchen.
- 2 La Compañia de Jesús (Iglesia de la Compañía), Plaza de Armas (Plaza de Armas) An der Südostseite des Plaza de Armas steht die Kirche La Compañia de Jesús, die von den Proportionen her gefälliger wirkt als die Kathedrale. Sie wurde zwischen 1571 und 1576 von Jesuiten errichtet und nach dem Erdbeben von 1650 wiederaufgebaut. Ihre Weihe fand 1668 statt.
- 3 La Merced (Templo de la Merced del Cuzco; Plazoleta Comandante Ladislao Espinar) Kirche und Kloster befinden sich an der Plazoleta Espinar. Die Kirche stammt aus 1536 und beherbergt die Gräber der beiden Eroberer Diego de Almagro und Gonzalo Pizzaro. Prunkstück ist die 22 kg wiegende goldene Monstranz mit 1518 Diamanten, 615 Perlen und weiteren Edelsteinen.
- 5 Iglesia de San Francisco de Asís (Templo de San Francisco de Asís), Plaza San Francisco (Cusco) s/n wurde 1572 durch Spanier erbaut und nach dem Erdbeben von 1650 im Jahre 1652 neu errichtet.
- 6 Iglesia de Santa Clara. stammt aus 1558.
- Museen
- 3 Museo Histórico Regional de Cusco, Calle Hatunrumiyoc | Centro Histórico, Cuzco 08002 stammt aus dem 16. Jahrhundert.
- 4 Casa Concha (Santa Catalina Ancha N° 320, Manzana N° 16) das 1710 errichtete Gebäude zeigt einem Teil der 1911 illegal in die USA verbrachten und 2011 zurückgegebenen Ausgrabungen aus Machu Picchu.
- 5 Museo de la Coca, Plaza de San Blas 618, Cusco, Perú liegt in der Nähe des San Blas-Viertels und zeigt die traditionelle und medizinische Anwendung der Koka-Blätter, deren Geschichte und ihrer kulturellen Bedeutung. In einem Laden können Koka-basierte Produkte erworben werden.
- Sonstige Bauwerke

- 6 Fontana di Inca. der acht-eckige Inka-Brunnen auf der Plaza de Armas stammt wohl aus der spanischen Kolonialzeit.
- 1 La Universidad (Paraninfo Universitario), Plaza de Armas s/n Daneben steht das Gebäude der alten Universität, La Universidad, in der sich das Naturkundemuseum befindet. Sie wurde am 1. März 1692 gegründet.
- 7 Kloster Santo Domingo, Cusco (Convento de Santo Domingo; Santo Domingo) Im historischen Kern von Cusco steht auf den Mauern des Inka-Tempels Qoricancha der 1680 gebaute Convento de Santo Domingo.
- 7 El Cabildo (Centro de Convenciones Cusco), Plaza Regocijo s/n das alte Rathaus aus 1848 steht am Plaza del Regocijo.
- 8 Plaza San Francisco hier steht die namensgebende Kirche San Francisco aus dem Jahre 1652.
- 9 Casa del Almirante, Cuesta del Almirante 103 (Cuesta del Almirante 103) wurde von Francisco Aldrete Maldonado (genannt Almirante) vor dem Erdbeben von 1650 eingeweiht und nach beiden Erdbeben wieder neu errichtet.
- 2 Colegio Nacional de Ciencias, Plaza San Francisco s/n das Kolleg der Wissenschaften und Künste wurde am 8. Juli 1942 gegründet.
- 10 Cristo Blanco der aus 1945 stammende „Weiße Christus” wurde der in Kreuzform gemeißelten Christus-Statue von Rio de Janeiro nachempfunden.
- 11 Casa de los cuatro Bustos, Calle San Agustín 400 (Calle de San Agustín 400 (Mz.36).) das „Haus der vier Büsten” gehört zur spanischen Kolonialarchitektur und wurde 1572 vom ersten spanischen Bürgermeister der Stadt, Juan de Salas y Valdés, errichtet. Es enthält Mauern der Inka.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Cusco ist sehr touristisch ausgerichtet und etwas teurer als andere Städte in Peru. Wer nach Machu Picchu reisen möchte, der muss bereits drei oder vier Monate vorher (also von zuhause aus) den Inka-Pfad buchen, weil es hier eine tägliche Zugangsbeschränkung gibt. Auch die Fahrt dorthin mit der Andenbahn sollte von zuhause aus gebucht werden, weil Plätze im Zug besonders in der Hauptreisezeit knapp sind.
Einkaufen
[Bearbeiten]Die normale Vorsicht vor Taschendieben usw. ist auch in Cusco geboten.
- 1 Mercado Central, Santa Ana.: Hier gibt es (fast) alles, von exotischen Früchten bis hin zu guten (und vergleichsweise preiswerten) Souvenirs, alles was das einheimische Herz begehrt sowie guten Cafe und Kuchen. Auch rings um den Platz kann man gut stöbern.
Küche
[Bearbeiten]Die Küche in Peru variiert von Region zu Region. Auch in Cusco ist Ceviche zu empfehlen (roher Fisch bzw. Meeresfrüchte) mit Limettensaft, roten Zwiebeln und Petersilie mariniert (durch die Schärfe der Limetten wird der Fisch sozusagen gekocht). Serviert wird es mit Süßkartoffeln und Maiskolben.
Die Höhenlage von Cusco hat neben der Höhenkrankheit einige physikalische Folgen im Alltag. Das Wasser kocht bereits bei 80 °C, wodurch selbst in der besten Gastronomie Speisen nicht ganz heiß serviert werden. Nudeln brauchen länger, bis sie „al dente“ sind, Fleisch muss länger braten.
Nachtleben
[Bearbeiten]- : Kleine und entspannte Bar mit Live Dj's. Liegt keine 5 Minuten vom Plaza de Armas entfernt.
Unterkunft
[Bearbeiten]Die Webseite Booking.com listet für Cusco 1059 Unterkünfte aller Kategorien auf.
- 1 Novotel Cusco, Calle San Augustin 239.: Eines der gehobenen Häuser mit stilvollem Innenhof, liegt nur 5 Minuten vom Plaza de Armas entfernt. Tel.: (+51)84/581033
Sicherheit
[Bearbeiten]Siehe auch: Sicher reisen
Cusco weist als touristisches Zentrum eine hohe Frequentierung durch Reisende auf, die als Weiße (spanisch: gringos) den Einheimischen sofort auffallen und – vor allem wenn sie teure Kleidung oder Schmuck tragen – Opfer von Dieben werden können. Auch wenn die Polizei relativ gut präsent ist, muss trotzdem eine hohe Eigensicherung vorgenommen werden. Die leichtesten Opfer sind die noch nicht an die Höhe akklimatisierten Touristen, da ihre Konzentration und Aufmerksamkeit nicht mehr wie sonst funktionieren.
Gesundheit
[Bearbeiten]Für Neuankömmlinge ist die Höhenkrankheit (spanisch: soroche) durchaus ein Problem. Die extreme Höhenlage von mindestens 3000 m kann zur altersunabhängigen Höhenkrankheit führen. Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Brechreiz, aber auch Atemnot, Kraftlosigkeit, Schwindelgefühle, kurze Blackouts oder Müdigkeit. In der Höhe wird auch ohne jede körperliche Anstrengung schneller geatmet, um die mangelnde Sauerstoffkonzentration auszugleichen. Die körpereigene Atemregulation wirkt dieser nicht entgegen, da sie vornehmlich auf den Kohlendioxidgehalt – den stärksten Atemantrieb des Blutes – reagiert. Zur Akklimatisation kommt es nur, wenn der Körper mehr rote Blutkörperchen produziert. Es braucht zwei bis drei Tage, bis der Anteil der roten Blutkörperchen so erhöht ist, dass auch einfachste Tätigkeiten wie Gehen ohne sofortige Erschöpfung durchgeführt werden können.
Es ist wichtig, stets viel Wasser zu trinken, sich so wenig wie möglich anzustrengen und auf gar keinen Fall Alkohol oder Kaffee zu trinken. Am ersten Tag nach der Ankunft in Cusco sollte man weitere Ausflüge vermeiden, die Zeit zur Akklimatisierung nutzen und möglichst auch zunächst nicht duschen, um einen Kreislaufkollaps zu vermeiden. Bei ersten Symptomen der Höhenkrankheit sollte ein Arzt aufgesucht werden, der oftmals direkt vom Hotel vermittelt wird oder in der Stadt zur Verfügung steht. Es gibt zudem Sauerstoffflaschen zu kaufen/mieten, die man nutzen kann (jedoch sollte dies zum Zweck der Akklimatisierung nicht übertrieben werden). Sollten mögliche Symptome nach den ersten Tagen nicht abgeklungen sein, muss eine vorzeitige Abreise in Betracht gezogen werden, da sich die Situation sonst weiter verschlimmern kann.
Ein häufig – auch von Einheimischen stets – benutztes Mittel ist Tee aus Koka-Blättern (Mate-Tee). Aus ihnen wird die Droge Kokain gewonnen, doch müsste man mehrere hundert Tassen trinken, um eine gefährliche Dosis zu erreichen.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Beste Reisezei ist von von März bis November. Von Mai bis September herrscht in Cusco Trockenzeit, Regen ist zu dieser Jahreszeit eher selten, ein Gewitter ist aber immer möglich.
Ausflüge
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In Cusco bzw. von Cusco aus kann man zahlreiche Ausflüge organisieren. Eine Woche genügt, um alle interessanten Sehenswürdigkeiten zu sehen. Wer nach Peru reist, um sich etwa für Machu Picchu zu akklimatisieren (empfohlen), muss Cusco gesehen haben. Stadtwanderungen werden wegen der außerordentlichen Höhenlage schwer fallen und müssen daher langsam erfolgen. Man sollte sich nicht zu viel vornehmen. Von Cusco aus starten zahlreiche Touren, z. B. zum Inka-Pfad oder mit der Andenbahn in die Anden, in denen auch Cusco liegt.
- 13 Sacsayhuamán (Saqsaywaman, Saksaywaman) die Inka-Festung liegt oberhalb der Stadt auf einer Anhöhe. In ihren Mauern sind Steine mit über 100 Tonnen Gewicht verarbeitet. Von hier aus hat man auch einen herrlichen Blick auf die Stadt.
- 14 Kenko die archäologischen Stätten liegen an der Straße von Sacsayhuaman nach Pisac.
- 16 Tambo Machay (Tambomachay) oder „Bad der Inka“ genannt, ist eine Quelle, welche die Inka als geweihtes Wasser benutzten.
- 1 Urubamba-Tal (Valle Sagrado de los Incas) das Heilige Tal der Inka, durch den Rio Urubamba gebildet.
Literatur
[Bearbeiten]- Crit Minster/Lorraine Caputo, VIVA Travel Guides Machu Picchu and Cusco, Viva Publishing Network, 2011; ISBN 978-1937157012.
Weblinks
[Bearbeiten]- Eine offizielle Webseite ist nicht bekannt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten]- ↑ Garcilaso de la Vega, Comentarios Reales de los Incas, Parte I, 1609/1983, S. 19
- ↑ Rolf Seeler, Peru und Bolivien, DuMont, 2001, S. 227
- ↑ Ian Farrington, Cusco: Urbanism and Archaeology in the Inka World, University Press of Florida, 2013, S. 92
- ↑ Ute Boewen, Peru: Faszination der Gegensätze, Books on Demand, 2014, S. 283 ff.
- ↑ Gerhard und Greti Nußbaummüller, Tief in Südamerika, BoD – Books on Demand, 2015, S. 151