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Chobe National Park
Fläche: 10590 km²
Lage
Lagekarte von Botsuana
Lagekarte von Botsuana
Chobe-Nationalpark
Chobe-Nationalpark

Der Chobe-Nationalpark ist ein 10590km² großer Nationalpark im Norden von Botsuana, direkt an den Grenzen zu Sambia und Namibia.

Hintergrund

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Der Nationalpark ist benannt nach dem 731km langen Chobe River , an dessen Südufer er sich befindet. Der Chobe River wechselt jedoch je nach Region seinen Namen. Er entspringt in Angola als Cuando und fließt später in Angola als Quembo bis zur Kalahari, danach heißt er im namibischen Caprivi-Streifen Kwando und wird dann zum Mashi River. Danach mutiert er zum Linyanti, ab der namibischen Stadt 1 Ngoma bis zur Mündung in den Sambesi heißt er dann Chobe. 35km des Flusses bilden die Nordgrenze des Chobe-Nationalparks.

Botsuana besitzt die größte Elefantendichte in ganz Afrika, was auch im Chobe-Nationalpark erkennbar ist. Einige geografische Bezeichnungen innerhalb es Nationalparks unterscheiden sich geringfügig in der Schreibweise (wie Savuti oder Savute) und können eine Identifizierung erschweren.

Geschichte

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Die nomadischen San und Subiya River Bushmen siedelten als erste Bewohner in der Gegend[1], ihnen folgten die Hambukushu, Bayei, Basubiya und Basarwa. Der erste Europäer in dieser Gegend war der britische Afrikaforscher David Livingstone, der im Juni 1851 mit seiner Gruppe hier vorbeikam und bestätigte, dass die indigenen Makololo den wichtigsten Fluss „Chobe“ nannten.[2] Später drang er weiter ostwärts vor und entdeckte am 16. November 1855 die Viktoriafälle.[3]

Der Gedanke, diese Region unter Schutz zu stellen, kam erstmals 1931 bei der britischen Kolonialregierung durch Sir Charles Fernand Rey auf. Dieser kam am 22. Juni 1930 von Kasane kommend am Chobe River an, wie er in seinem Tagebuch berichtet.[4] Bereits 1932 wurden 24000km² im Chobe-Distrikt mit einem Jagdverbot belegt. Als die Region ab 1943 von der Tsetse-Fliege heimgesucht wurde, verzögerte dies die weiteren Schutzpläne. Erst am 14. Juli 1960 bekam der Park den Schutzstatus als Game Reserve, wobei die Ortschaften 2 Ngwezumba und 3 Serondela die Heraufstufung zum Nationalpark verhinderten. Nachdem Umsiedlungsaktionen stattfanden, wurde die Game Reserve am 31. August 1967 zum Nationalpark erklärt. Eine Erweiterung erfolgte 1974, als die Mikaelolo Game Reserve hinzukam.[5] Ngwezumba und Serondela verloren 1975 ihren Status als Ortschaft. Die Umsiedlung der Subiya erfolgte in die so genannte Chobe Enclave, wo sich nun fünf Dörfer auf einer Fläche von 3060km² befinden.[6] Erweiterungen 1980 und 1987 führten zur heutigen Größe des Parks.

Klima, Flora und Fauna

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Säugetiere im Nationalpark
Impala: Muttertier mit Kitz
Vogelwelt des Nationalparks
Der Blauwangenspint gehört zu den Bienenfressern

Im tropischen Chobe-Nationalpark liegt die Trockenzeit zwischen April und Oktober, die Regenzeit dauert entsprechend von November bis März. In der Trockenzeit erreichen die Tagestemperaturen 27°C bis 30°C, nachts um die 20°C. In der Regenzeit steigen die Temperaturen auf 35°C bis 40°C tags und um 25°C nachts.

Im Chobe-Nationalpark gibt es mindestens 29 Säugetierarten, darunter alle afrikanischen Charaktertiere der Savanne wie die „Big Five“ (Elefant, Kaffernbüffel, Leopard, Löwe und – selten – Nashorn), mindestens 19 Antilopenarten (Gazellen, Kudus), Affen (Pavian, Südliche Grüne Meerkatze), Flusspferde, Geparden, Giraffen, Gnus, Hyänen, Krokodile, Schakale, Warzenschweine und Zebras in großen Populationen. Mit 120000 Elefanten verfügt der Park über die größte Population in der Kalahari. Mindestens 450 Vogelarten wurden gezählt, darunter Flamingos, Kronenkraniche, Löffler oder Strauße. Zu den Vogelarten gehören auch die 47 Raubvogelarten wie Fischadler, Geier, Marabus oder Sekretärvögel. Zu den 13 Reptilienarten werden insbesondere die Krokodile gezählt.

Der Chobe-Nationalpark setzt sich aus vier Landschaftsformen mit insgesamt 36 Baumarten zusammen, darunter Akazien, Baobab und Mopane. Die Serondela-Region im Nordosten ist geprägt durch den Chobe River mit seinem Überschwemmungsland. Das Savuti-Marschland im Westen ist ein Relikt aus einem ehemaligen Binnensee, von dem nur noch Marschland übrigblieb, das durch den 94km langen – nicht immer Wasser führenden – 1 Savuti-Channel mit Wasser versorgt wird. Es besteht aus Savanne und Grasland. Das Linyanti-Marschland im Nordwesten besteht aus Waldgebieten, Lagunen und Überschwemmungsland. Das Nogaatsa-Grasland ist ein heißes Trockengebiet mit vielen verstreuten Salzpfannen. Die meist flache Hochebene mit einem Höhenniveau von 930 Metern besitzt nur sechs benannte Hügel, von denen mit 59 Metern über dem Höhenniveau der 2 Quarry Hill der höchste ist.

Östlich von Kasane gibt es bei 4 Kazungula den Zusammenfluss vom Chobe-River und dem Sambesi, der 78km weiter östlich die Viktoriafälle bildet. Wenn zwischen Januar und Februar der Wasserspiegel des Sambesi erheblich steigt, fließt der Chobe River nicht mehr Richtung Osten, sondern nach Westen und überflutet die Überschwemmungsgebiete.

Reisevorbereitung

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Hauptreisezeit sind die Monate zwischen April und Oktober, worauf sich der gesamte Safari-Tourismus konzentriert. Es ist deshalb für selbst organisierte Safaris zu empfehlen, einige Unterkünfte bereits bei der Reiseplanung zu reservieren. Stark frequentiert wird vor allem die nähere Umgebung der Safari-Lodges am Chobe-River. Je weiter man in das Parkinnere vordringt, umso weniger Fahrzeuge sind unterwegs.

Insbesondere bei Safaris ist Tropenkleidung mit langen Ärmeln und Hosen ratsam, auch wenn dies dem Tropenklima zu widersprechen scheint. Nachts und bei morgendlichen Safaris kann es kühl werden, so dass auch Jacken hilfreich sind.

Anreise

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Der 3 Chobe National Park kann per Flugzeug über den 1 Kasane International Airport (IATA: BBK) erreicht werden. Zentrale Stadt für den Nationalpark ist der zentrale Versorgungsmittelpunkt 5 Kasane , von dem aus Pauschalreisen mit Safaris in den Park oder Bootssafaris auf dem Chobe angeboten werden. Wer mit dem Mietwagen den Park erkunden will, muss in Kasane ein Allradfahrzeug mieten, weil die meisten Parkstraßen Schotter- oder Sandpisten sind. Die Anreise von Kasane aus erfolgt über 6km auf der asphaltierten A33 (A33) zum Sidudu Gate (Sedudu Gate).

Wer mit dem Allradfahrzeug aus anderen Richtungen den Park ansteuert, kann weitere Einfahrts-/Ausfahrtstore (englisch: gates) nutzen. Unklar ist, über wie viel Einfahrts-/Ausfahrtstore der Chobe-Nationalpark verfügt. Es wird von fünf Einfahrts-/Ausfahrtstoren ausgegangen:

Das Sedudu Gate im Osten des Chobe-Nationalparks
Einfahrts-/
Ausfahrtstor
Richtung Ort in
der Nähe
Entfernung
zum Ort
in km
1 Sidudu Gate (Sedudu Gate)Nordost6 Kasane 6
2 Ngoma GateNord1 Ngoma bridge 2
3 Ghoha GateSüdwest7 Savuti Camp29
4 Mababe GateSüd8 Mababe 9
5 Linyanti GateWest9 Savuti Camp40

Tore sind von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. Haupttor ist das Sidudu Gate (Sedudu Gate), das lediglich 6km von Kasane über die asphaltierte A33 entfernt ist. Zum Ghoha Gate führt die Ghoha Gate Road B334, eine sehr schwierige Tiefsandpiste mit sehr tiefen Fahrspuren (englisch: galleys), die nach Möglichkeit gemieden werden sollte. Sie kann von der 1 Savuti Camp Site, die am Savuti Channel liegt, befahren werden. Das Mababe Gate verbindet den Park über den Ort Mababe letztlich mit der Moremi Game Reserve, das Gate befindet sich 56km südlich von Savuti. Die Fahrt von Maun nach Kasane ist für erfahrene Fahrer in 8 Stunden zu bewältigen, Ungeübte brauchen 12 Stunden. Die Fahrt über anstrengende Tiefsandpisten kann dazu führen, dass man in der nach 18:00 Uhr beginnenden Dunkelheit am Reiseziel ankommt, was in Afrika grundsätzlich vermieden werden sollte. Das Ngoma Gate eignet sich für Touristen, die von Namibia aus in den Chobe-Park einreisen oder umgekehrt für Chobe-Besucher, die nach Namibia wollen.

Streckenverlauf

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Die A33 Richtung Ngoma Gate
Das Ngoma Gate im Norden des Parks

Die fünf Tore sind durch Straßen miteinander verbunden, wobei sich unter anderem folgende Kombinationen ergeben:

Start am Gate Ende am Gate Straßenbezeichnung Entfernung
in km
Sidudu GateNgoma GateA3349
Sidudu GateGhoha GateA33 / Sandridge Road B334127
Linyanti GateMababe GateSandridge Road B334133
Mababe GateSidudu GateSandridge Road B334 / A33220

Die tatsächliche Fahrt von Savuti nach Serondela führt gemäß Tachometer über eine Strecke von 158km[7] auf der schwierigen Sandridge Road. Auf den Schotter- und Sandpisten gibt es Ausweichstrecken, die sich gebildet haben, als die eigentliche Piste beispielsweise wegen Überschwemmung unpassierbar war. Durch diese Ausweichstrecken verlängert sich die gesamte Fahrtstrecke.

Übersicht

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Beschrieben wird eine Fahrt vom Sidudu Gate zum Mababe Gate, die auch umgekehrt möglich ist.

geografischer Ort Entfernung
in km
Sidudu Gate0
Simwanza Valley37
Muchenje18
Kavimba19
Kachikau12
Savuti69
Mababe Gate65
Gesamtstrecke220

Die Entfernungsangaben sind bei Schotterpisten ungefähre Richtdaten, da der witterungsabhängige Straßenzustand die Umgehung von Fahrthindernissen abseits der Piste (englisch: off-road) erfordern kann.

Die 2 Sandridge Road B334 ist asphaltiert bis Kachikau, dann folgt bis zum Mababe Gate eine schwierige Tiefsandpiste. Die Gegend um Savuti gehört zum Chobe-Nationalpark, denn die Parkgrenze verläuft 65km südlich davon.

Einzelheiten

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Karte
Karte von Chobe-Nationalpark
  • 4 Sidudu Valley (Sedudu Valley) . ist ein 967m hoch liegendes Tal, durch das die Sidudu Valley Road führt, die für Safaris geeignet ist. Wegen der vielen flussnahen Bäume gibt es hier Ruheplätze für Leoparden.
  • 5 Simwanza Valley . ist ein 957m hoch liegendes Tal in Form einer Senke, das temporär durch einen Fluss durchzogen wird. Es folgt die.
  • Top-Sehenswürdigkeit 6 Chobe Flood Plain. das Überschwemmungsland des Chobe River, das während der Regenzeit bis zu 5 Meter überflutet ist. Hier versammeln sich die größten Tierpopulationen, insbesondere große Elefantenherden.
  • 1 Muchenje. eine Gegend mit Lodges und Campingplätzen.
  • 7 Lake 49. hohe Tierpopulationen am See, wenn er Wasser führt.
  • 2 Legotlhwana . eine verstreute Ansiedlung.
  • 3 Kavimba . Ortschaft mit knapp 600 Einwohnern.
  • 4 Kachikau . bis zum Ort ist die B334 asphaltiert, danach in westlicher Richtung nicht mehr.
  • 10 Savuti. kleines Versorgungszentrum mit Laden, Tankstelle und Reparaturwerkstätte. Hiermit stehen im geografischen oder geologischen Zusammenhang.
    • Top-Sehenswürdigkeit 8 Savuti Marsh. ein 2400km² großes Marschland, das nur etwa zur Hälfte zum Nationalpark gehört.
    • 9 Savuti Plains. eine flache Landschaft im hydrologischen Zusammenhang mit dem Savuti-Channel.
    • 2 Savuti Airport (IATA: SVT) . ein Flugplatz für Kleinflugzeuge, mit denen Rundflüge (Flugsafaris) unternommen werden oder andere Flugplätze der Region angeflogen werden können.
    • 10 Savuti Waterhole. ein riesiges Sumpfgebiet mit hohen Tierpopulationen. Im östlichen Teil befindet sich das Rhino Vlei, wo sich Flusspferde aufhalten.
  • 11 Sable Hill. nahe der Sandridge Road liegender 49m hoher Hügel auf einer Hochebene von 939m.
  • 5 Bushman Paintings. Felsmalereien der Buschmänner am Bushmen Painting Hill.
  • 12 Leopard Rock. hier werden öfters Leoparden gesichtet.
  • 13 Pitsi Pan. eine Salzpfanne nahe der Parkstraße.
  • 14 Mababe Depression . ist eine Senke, die sich in der Trockenzeit auf 26km² erstreckt.

Einige Salzpfannen – an denen sich häufig Wildtiere aufhalten – liegen verstreut und abseits der Hauptpisten und können nur über Nebenpisten erreicht werden. Dazu gehört die größte aller Salzpfannen im Park, die 15 Kwikamba Pan. Weitere Salzpfannen sind 16 Namuchira Pan, 17 Kabunga Pan, 18 Tschinga Pan, 19 Pendura Pan, 20 Nyomuga Pans, 21 Makumba Pan, 22 Komane Pans, 23 Zweitzwe Pan, 24 Nogaatsa Pan und die 25 Pothole Pans. In der Nähe der letzteren befindet sich das für Geländefahrten sehr beliebte 26 Savuti Triangle.

Bilder

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Gebühren

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Erwachsene Ausländer zahlen 120 BWP Parkeintritt, Kinder (8-17 Jahre) 60 BWP, Kinder unter 8 Jahren haben kostenlosen Eintritt.

Ausflüge

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Die Kazungula Bridge

Die 68m lange 3 Ngoma bridge führt über den Chobe River und markiert den Grenzverlauf zu Namibia. Von der im Mai 2021 eröffneten und 923m langen 4 Kazungula Bridge kann der Zusammenfluss von Chobe und Sambesi River beobachtet werden. In der Nähe der Brücke grenzen Botsuana, Namibia, Sambia und Simbabwe aneinander. Um eine Berührung mit allen Staaten zu vermeiden, macht die Brücke eine Kurve und führt nur nach Sambia.

Sehenswert sind die 82km von Kasane entfernten Viktoriafälle sowie die 265km von Kasane oder 40km vom Mababe Gate entfernte Moremi Game Reserve .

Unterkunft

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Alleine wegen der Größe des Parks und der teilweise schwierigen Schotterpisten wird für ausgedehnte Safaris viel Zeit benötigt. Wer für Tierbeobachtungen angemessene Zeit einplant, der sollte entweder die parkeigenen Lodges oder die an seinen Parkgrenzen vorhandenen Lodges für drei bis vier Übernachtungen reservieren.

In Kasane gibt es unter anderem die 2 Chobe Marina Lodge (66 Zimmer). Innerhalb des Nationalparks befinden sich die 3 Chobe Chilwero Lodge (15 Suites), 4 Chobe Game Lodge (47 Zimmer), 5 Kubu Lodge (11 Chalets), 6 Garden Lodge (8 Zimmer), 7 Baobab Safari Lodge (32 Safari-Zimmer, 20 Zimmer mit Flussblick, 16 Familienzimmer und 8 Rondavels), 8 Muchenje & Ngoma Safari Lodge (8 Zimmer), 9 Chobe Elephant Camp (18 Zimmer), 10 Nogatsaa Pans Chobe Lodge nördlich der größten Salzpfanne Kwikamba Pan (12 stationäre Zelte) und das 11 Linyanti Bush Camp (6 Zimmer). Nördlich des Savuti-Sumpflands befinden sich die 12 Savute Safari Lodge (12 Chalets) und das 13 Savute Elephant Camp (12 stationäre Zelte). Es gibt 14 Campingplätze. Camper müssen sich darüber bewusst sein, dass ihre Zelte von Wildtieren besucht werden.

Sicherheit

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Siehe auch: Sicher reisen
Siehe auch: Botsuana#Sicherheit
Wenn man von den asphaltierten Teilabschnitten absieht, sind alle übrigen Safari-Strecken schwierige Schotter- oder Tiefsandpisten, die nur mit einem Allradfahrzeug befahren werden können.

  • Bei Pirschfahrten (Game Drives) durch den Park darf ein Fahrzeug niemals verlassen werden. Viele Tiere sehen Fahrzeug und Insassen als Einheit, die nicht in ihr Beuteschema passt. Eine Einzelperson kann dagegen durchaus angegriffen werden.
  • Tiere dürfen niemals gefüttert werden. Wenn sie bei einem weiteren Besuch kein Futter erhalten, werden sie evtl. aggressiv, greifen Menschen an und müssen dann erschossen werden.
  • Daran denken: das Gebiet ist halb so groß wie Hessen, nirgendwo gibt es Mobilfunkmasten. Sie finden (außer in Randbereichen) kein Handy-Netz, auch nicht, um Hilfe zu rufen.

Allgemeines

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Selbst organisierte Safaris mit einem gemieteten Allradfahrzeug setzen voraus, dass die Fahrer die Besonderheiten eines Allradfahrzeuges beherrschen (und zuhause gegebenenfalls ausreichend in Kursen geübt haben), mit dem Verkehrschaos und der geringen Verkehrsdisziplin in Afrika zurechtkommen und über hinreichende „Off-road“-Erfahrung verfügen. Man wird konfrontiert mit

  • sehr schlechten Schotterpisten, die Menschen und Fahrzeug an die Belastungsgrenze führen können,. Es ist ein besonderer Fahrstil (englisch: safari driving, off-road driving) auf dem Wellblechprofil (englisch: corrugations) erforderlich.
  • Tropischem Klima, das eine zusätzliche körperliche Belastung bedeutet,
  • hoher Wahrscheinlichkeit von Reifenpannen oder sonstigen Wagenschäden,
  • fehlenden Verkehrsschildern, wodurch die Orientierung verschlechtert wird,
  • unsicherer oder fehlender Netzverbindung für Google Maps in den Nationalparks,
  • fehlender Hilfe in einsamen Gegenden.

Auch wenn in Nationalparks ein mehr oder weniger intensiver Tourismus herrscht, gibt es häufig Situationen, in denen man allein in weiter Landschaft ist. Wer die obigen Risiken mindern oder ausschließen will, mietet sich auch hier einen einheimischen und ortskundigen Fahrer, der an den Einfahrtstoren oder in den Lodges zur Verfügung steht.

Es muss verdeutlicht werden, dass Safaris „auf eigene Faust“ für den Fahrer und die Insassen durchaus physisch und psychisch anstrengend sind. Auf einer Safari kann immer etwas am Auto kaputt gehen, Reifenpannen sind an der Tagesordnung. Man bekommt in einsamen Gegenden meist keine Hilfe und muss trotzdem Ruhe bewahren. Auch hinreichende Erfahrung mit dem Verhalten der sehr gefährlichen Großwildtiere ist unerlässlich. Als unerfahrener Selbstfahrer wird man viel länger brauchen, um die über die weite Savanne zerstreuten Tiere zu finden.

Safaris im Chobe-Nationalpark

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Bei Beginn der Safari ist der Reifendruck zu senken, was die Gefahr von Reifenpannen verringert. Die Trockenzeit bedeutet nicht, dass alle Strecken staubtrocken sind; stellenweise gibt es Passagen von lehmigen Schwarzerdeböden (englisch: black cotton soil) besonders in Flussnähe, die monatelang das Regenwasser speichern und zu Matschpisten werden. Auf den trockenen rötlichen Lateritböden wiederum hat sich ein Wellblechprofil (englisch: corrugations) entwickelt, das Fahrzeug und Insassen kräftig durchschüttelt.

Versorgung

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Die Versorgung im Park ist schlecht, so dass man in Kasane sowohl Proviant (Trinkwasser und haltbare Speisen) als auch Benzin (mit Reservekanister) bevorraten muss. Es gibt keine Tankstelle auf den 374 direkten Kilometern zwischen Kasane und Maun, im Durchschnitt kommen nochmals 300km für Pirschfahrten hinzu. Mit Tiefsandzuschlag (Low Gear-Fahrt im höheren Drehzahlbereich) benötigt man dafür etwa 120 Liter Benzin. Navigationsgeräte zeigen häufig keine Straße an, so dass ein Kompass hilfreich sein kann.

Aktivitäten

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In erster Linie geht es bei einem Besuch des Chobe-Nationalparks um Tierbeobachtung. Man findet vier der sogenannten Big Five in großer Zahl, Nashörner sind sehr selten. Allerdings sind die Tierarten nicht gleichmäßig über den ökologisch doch sehr unterschiedlich strukturierten Park verteilt, und die Ranger fragen deshalb auch meist, welche Tierarten man sehen möchte. Am einfachsten ist dies bei Elefanten, Pavianen und Impalas; es ist kaum möglich, durch den Park zu fahren, ohne diese Tiere zu sehen. Auch Wasservögel und Flusspferde sind in der Uferzone des Chobe-Flusses nicht zu übersehen. Diese beobachtet man am besten bei einer Bootsfahrt.

Beliebt sind auch Sunset Cruises auf dem Chobe bei wolkenlosem Abendhimmel.

Einige grundlegende Informationen zu den Tierarten sind im Themenartikel Afrikanische Flora und Fauna.

Gesundheit

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Siehe auch: Tropenkrankheiten
Der Chobe-Nationalpark liegt in einem Gebiet, in dem ganzjährig mit Malaria zu rechnen ist. Entsprechende Vorkehrungen sind besonders in der Regenzeit (November - März) unerlässlich.

Literatur

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  • Michael Iwanowski, Botswana - Okavango und Victoriafälle, Iwanowski's Reisebuchverlag, 7. Auflage, 2023, S. 207 ff.; ISBN 978-3864574740.
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Einzelnachweise

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Vollständiger Artikel
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