Die Kalahari ist eine 930000 km² große, überwiegend abflusslose Halbwüste im südlichen Afrika, die wegen des vorherrschenden roten Sandes ohne Flora auch oft als Wüste eingestuft wird.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die etymologische Wortherkunft ist umstritten, überwiegend wird angenommen, dass das Wort abgeleitet ist aus der Hottentottensprache (Khoikhoi), wo „kgala“ für „Abstand“ und „gadi“ für „groß“ verwendet wird. Eine andere Auffassung geht von der Tswana-Sprache aus, wo es „Halbwüste“ bedeutet.[1]
Die Kalahari ist Teil des 1,8 Mill. km² großen 1 Kalahari-Beckens . Charakteristisch für die wüstenhafte Gegend sind viele Salzpfannen, eine Hochebene zwischen 88 und 1200 Metern und hieraus herausragende Felsen.
Geschichte
[Bearbeiten]

Einige Entdecker durchquerten Teile der Kalahari. Am 1. August 1849 sah der Entdecker David Livingstone mit seinem Team den 2 Lake Ngami , am 19. Juni 1851 passierte er die 3 Savuti-Ebene . Thomas Baines und James Chapman durchquerten auf ihrer Expedition im Mai 1862 die 4 Nxai Pan . Am 2. Juni 1885 startete William Leonard Hunt unter dem Pseudonym Guillermo Antonio Farini in Kapstadt seine Expedition in die Kalahari, die im August 1885 endete und viele botanische Funde hervorbrachte.[2] Nach dem 25. August 1898 erreichte der deutsche Geologe Siegfried Passarge die Nxai-Pfanne, ab dem 31. Mai 1899 durchquerte er das Okawangobecken.[3]
Klima, Flora und Fauna
[Bearbeiten]Die Kalahari kann keinesfalls als einheitlicher Naturraum angesehen werden, was bereits durch ihre Größe ausgeschlossen ist. Niederschlagsmengen, Vegetation und Fauna unterscheiden sich je nach Region erheblich.[4] Während sich im Süden Botsuanas und im Norden Südafrikas Grassavannen mit teilweise kahlen Dünen ausbreiten, herrschen in der Zentralkalahari und in der Region um 1 Tsumkwe ausgedehnte Buschsavannen vor. Das Klima ist generell als semi-arid einzustufen. Die Trockenzeit beginnt im April, zwischen Mai und Juli gibt es Morgentau bei Nachttemperaturen zwischen 5 °C und 10 °C, die Hitze kann am Tag auf bis über 40 °C steigen. Die Nachttemperaturen sinken ansonsten selten unter 20 °C. Die Regenzeit ist zwischen Dezember und Februar, doch bleiben häufig die Regenfälle aus. Im Februar werden es um 35 °C am Tag und 20 °C in der Nacht. Da in diesen Teilen Afrikas die Verdunstung im Jahresmittel höher ist als der Niederschlag, wächst auch die Fläche der Kalahari.
Trotz der widrigen Verhältnisse leben hier mindestens 46 Säugetierarten, darunter 6 Antilopenarten, Elefanten, Erdmännchen, Erdwölfe, Giraffen, Gnus, Hyänen, Löffelhunde, Löwen, Schakale und Wildhunde. Über 220 Vogelarten wurden beobachtet, darunter sehr viele Arten von Greifvögeln, Kraniche, Löffler, Nashornvögel, Reiher, Sekretärsvögel, Störche, Strauße oder Webervögel.
Unter den mindestens 236 Pflanzenarten fallen Baobab- und Mopane-Bäume besonders auf, daneben wachsen auch Kameldorn- und Hirtenbäume sowie Schirmakazien. Im Buschland gedeihen Rosinen- und Puzzlebusch bis hin zu mit Buschmanngras bedeckten Ebenen.
Regionen
[Bearbeiten]

Die 5 Kalahari erstreckt sich auf die Staaten Botsuana, Namibia, Angola und Südafrika. Dort gehören folgende Regionen in den Einzugsbereich der Kalahari:
- Botsuana
In Botsuana nimmt die Kalahari rund 80 % der gesamten Staatsfläche ein. Regionen im Südwesten Botsuanas sind:
- 1 Ghanzi District
- 2 Kgalagadi District
- 3 Kweneng District
- 4 North-West District
- 5 Southern District .
- Namibia
Zur Kalahari gehört der Südosten des Landes:
- 6 Hardap Region
- 7 Khomas Region
- 8 Kunene Region
- 9 Omaheke Region
- 10 Omusati Region
- 11 Otjozondjupa Region .
- Angola
Hier gehören Teile des Südwestens zur Kalahari:
- 12 Cunene Province
- 13 Huíla Province
- 14 Namibe Province .
- Südafrika
In Südafrika gehören Teile des Nordwestens zur Kalahari:
- 15 Joe Morolong Local Municipality
- 16 Naledi Local Municipality
- 17 Northern Cape
- 18 Renosterberg Local Municipality .
Ortschaften
[Bearbeiten]

Die Hauptstadt von Botsuana, Gaborone, ist mit 247000 Einwohnen die größte Ortschaft in der Kalahari.
- Botsuana
- 2 Bagani
- 3 Gaborone
- 4 Ghansi
- 5 Kang
- 6 Kanye
- 7 Maun
- 8 Mohembo
- 9 Molepolole
- 10 Orapa
- 11 Selebi-Phikwe
- 12 Sepupa
- 13 Seronga
- 14 Shakawe
- 15 Tshabong
- 16 Tshane .
- Namibia
- 17 Aroab
- 18 Gobabis
- 19 Hochfeld
- 20 Mariental
- 21 Opuwo
- 22 Otavi
- 23 Otjiwarongo
- 24 Outapi
- 25 Outjo
- 26 Rehoboth
- 27 Steinhausen
- 28 Talismanis
- 29 Tsumeb
- 30 Usakos
- 31 Windhoek .
- Angola
- Südafrika
Berge / Hochebenen
[Bearbeiten]Höchster Berg der Kalahari ist mit 2573 Metern der in Namibia befindliche 6 Brandberg . In den 7 Khomas Highlands liegt der mit 2347 Metern zweithöchste Berg der Kalahari, der 8 Gamsberg . Das 9 Kaukaveld ist eine 322000 km² große Hochebene zwischen Namibia und Botsuana. Die 10 Tsodilo Hills sind vier Hügel in Botsuana mit einer Höhe von maximal 1390 Metern (vom Boden 420 m), die Hochebene hier liegt hier also 970 m über dem Meeresspiegel. Ansonsten ist die Kalahari eine flache Hochebene, die nur wenige Inselberge (afrikaans: „kopjes“, „kleine Köpfe“) aufweist.
Gewässer / Salzpfannen
[Bearbeiten]
Die Kalahari ist eine flussarme Region, da mehr Wasser verdunstet als an Niederschlag fällt. Manche der erwähnten Flüsse sind temporär ausgetrocknet:
- 11 Boteti River
- 12 Nata River
- 13 Okawango River
- 14 Okawangodelta