Wilhelmshaven
BundeslandNiedersachsen
Einwohnerzahl76.247(2023)
Höhe2 m
Tourist-Info+49 (0)4421 91300 0
Tourist-Information
Lagekarte von Niedersachsen
Lagekarte von Niedersachsen
Wilhelmshaven

Wilhelmshaven ist eine Hafenstadt in Niedersachsen an der Nordwestküste des Jadebusens westlich von Bremerhaven. Die Stadt wurde am 17. Juni 1869 als Kriegshafen Preußens eingeweiht und damit eng mit der Entstehung und Entwicklung der deutschen Marine verbunden. Wilhelmshaven besitzt seit 1873 das Stadtrecht.

Hintergrund

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Wappen Wilhelmshaven
Wappen Wilhelmshaven
Karte
Karte von Wilhelmshaven

Das Gebiet der heutigen Stadt Wilhelmshaven wurde ursprünglich von den Friesen besiedelt. Auf dem heutigen Kernstadtbereich befanden sich die beiden Kirchspiele Heppens und Neuende. 1853 kaufte Preußen vom Großherzogtum Oldenburg ein 313 ha großes Gebiet am Jadebusen zur Errichtung eines Stützpunktes für die preußische Marine. Der Name Wilhelmshaven wird zum ersten Mal in der Urkunde erwähnt, die am Tage der Einweihung (17. Juni 1869) des Hafens bei der Grundsteinlegung der Elisabethkirche (heute Christus- und Garnisonkirche) im Grundstein vermauert wurde. Schon 1873 erhielt Wilhelmshaven die Stadtrechte. Seit dieser Zeit ist die Geschichte Wilhelmshavens eng mit der Geschichte der preußischen und deutschen Marine verbunden. Die Stadt ist heute nicht nur der größte Standort der Marine, sondern der mit Abstand größte Standort der Bundeswehr. Auch ist die Marine der größte Arbeitgeber in der Stadt.

Wilhelmshaven ist der größte Rohölumschlagplatz Deutschlands und besitzt mit dem 2012 eingeweihten JadeWeserPort den einzigen Container-Tiefwasserhafen Deutschlands.

Der Große Hafen ist das Herz von Wilhelmshaven. Jedes Jahr gehen hier zahlreiche Großsegler und Schiffe aus ganz Europa vor Anker. Zahlreiche kulturelle Einrichtungen laden zu Theater, Kunst, Musik und Comedy ein.

Anreise

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Mit dem Flugzeug

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  • 1 Flughafen Bremen (IATA: BRE), Flughafenallee 20, 28199 Bremen. Tel.: +49 (0)421 559 50, Fax: +49 (0)421 559 54 74, E-Mail: . Der Flughafen in Bremen ist der nächste Verkehrsflughafen mit internationalen Verbindungen. Er ist ca. 120km entfernt, der Transfer nach Wilhelmshaven dauert etwas über eine Stunde.
  • 2 JadeWeserAirport (IATA: WVN), Flugplatz 1, 26452 Sande. Tel.: +49 (0)4421 20 10 85, Fax: +49 (0)4421 20 35 14, E-Mail: . Der etwa 10km südlich von Wilhelmshaven in der Gemeinde Sande gelegene Flughafen steht für kleinere Maschinen zur Verfügung. Der Flugplatz ist für Flächenflugzeuge bis 14.000kg und für Hubschrauber bis 20.000kg zugelassen und kann auch außerhalb der allgemeinen Öffnungszeiten 7 Tage in der Woche genutzt werden.

Mit der Bahn

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Bahnhof Wilhelmshaven mit Zugang zur Nordseepassage
  • 3 Hauptbahnhof Wilhelmshaven, Ebertstraße 107, 26382 Wilhelmshaven . Zum Hauptbahnhof gibt es tagsüber stündlich direkte Verbindungen mit der NordWestBahn von Osnabrück RE 18 und von Oldenburg RE 18 RS 3 (hier Umsteigemöglichkeit zu Zügen nach Bremen). Reisende des Fernverkehrs müssen in Oldenburg oder Bremen umsteigen. Die Bahnhofsanlage ist als Kopfbahnhof ausgeführt, wobei die flankierenden Gebäude Teile der Nordseepassage, eines Einkaufszentrums, sind. Bahnreisende gelangen von den zwei Bahnsteigen direkt unter das schützende Dach der Nordseepassage und können den ebenfalls an der Nordseepassage angrenzenden zentralen Busbahnhof (ZOB) trockenen Fußes erreichen. Merkmal: rollstuhlzugänglich.

Mit dem Bus

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Zum 4 ZOB, unmittelbar vor dem Hauptbahnhof gelegen, bieten mehrere Firmen Busverbindungen nach Wilhelmshaven an. Auch gibt es viele Busreise-Anbieter, die Tagestouren nach Wilhelmshaven anbieten.

Auf der Straße

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Willkommensschilder mit den Partnerstädten und Städtefreundschaften an den Stadtzufahrten
  • Die A29 verbindet die A1 über Oldenburg mit Wilhelmshaven. Vom Symbol: KN 5, Wilhelmshavener Kreuz, führt die B210 direkt in die Innenstadt.
    • Zum 5 JadeWeserPort gelangt man auf der A29, wenn man ihr bis zum Ende folgt.

Mit dem Schiff

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  • Von 6 Eckwarderhörne auf der Halbinsel Butjadingen gelangt man 2-mal täglich mit einer Personen- und Fahrradfähre zum 7 Helgolandkai in Wilhelmshaven.
  • Eine Anreise mit dem eigenen Schiff ist auch möglich. Liegeplätze stehen zur Verfügung in den Yacht-Clubs im 8 Ems-Jade-Kanal und im 9 Nassauhafen.

Wilhelmshaven ist auch Starthafen oder Unterwegshafen für Passagiere von Frachtschiffreisen. Vom JadeWeserPort gelangen Passagiere mit dem stündlich verkehrenden Haltestelle 6 in ca. 35 Minuten in die Innenstadt.

Mit dem Fahrrad

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Wilhelmshaven ist sehr gut mit dem Fahrrad erreichbar, viele Fernradwanderwege führen nach bzw. durch Wilhelmshaven.

  • die Tour de Fries ist ein 280km langer touristischer Rundradweg durch den Landkreis Friesland, den Landkreis Wittmund, Landkreis Ammerland und die Stadt Wilhelmshaven.

Zu Fuß

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Mobilität

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zu Fuß

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Das Stadtzentrum ist überschaubar und gut zu Fuß zu erkunden.

per Bus

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Linienbus 111 nach Wiesmoor am ZOB
  • Anruf-Sammel-Taxen fahren – wie die Linienbusse – nach dem Fahrplan (Linie 2 und 4) von Haltestellen ab. Das AST dient als Ersatz für den Linienbus in Zeiten schwacher Verkehrsnachfrage.
  • Das Niedersachsenticket ist für Fahrgäste mit Einzel- oder Hin- und Rückfahrkarte der Anschlussbus in der Tarifzone um den Bahnhof herum automatisch inklusive, insofern diese beim Fahrkartenkauf gebucht wurde.
  • Für den Überlandverkehr gibt es mehrere Buslinien des Verkehrsverbunds Ems-Jade zu verschiedenen Zielen der Region sowie die Linie Haltestelle 111 der Firma Fass-Reisen nach Wiesmoor.
  • Im Sommer gibt es die Aktion „Urlauberbus“ für Übernachtungsgäste bei der Urlauber das gesamte Busliniennetz des Verkehrsverbundes Ems-Jade sowie im benachbarten Landkreis Ammerland für 1,- €/Strecke nutzen erkunden können. Das Angebot gilt ganztägig ab 9:00 Uhr für Inhaber der Nordsee-ServiceCard sowie Kur- oder Gästekarten der Gemeinden.

mit dem Rad

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Nicht nur innerhalb der Stadt sondern auch das weite offene Land mit einem gut ausgebauten Radwegenetz bieten sich an für Touren mit dem Rad. Steigungen gibt es hier keine, nur der Wind kommt hin und wieder aus der falschen Richtung. Wer sein eigenes Rad nicht dabei hat kann sich eins leihen bei:

Sehenswürdigkeiten

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Kirchen

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Kirchen
Christus- und Garnisonkirche

Das Stadtbild Wilhelmshavens ist geprägt von Kirchen und Gebetshäusern unterschiedlicher Glaubensrichtungen. Neben evangelischen, katholischen und neuapostolischen Kirchen gibt es auch freikirchliche und weitere Gotteshäuser. Eine komplette Übersicht bietet eine Webseite der Stadt Wilhelmshaven.

  • 1 Christus- und Garnisonkirche (evangelisch-lutherisch), Am Kirchplatz 1, 26382 Wilhelmshaven. Tel.: +49 (0)4421 41943 (Kirchenbüro), Fax: +49 (0)4421 41367 (Kirchenbüro), E-Mail: . Die Grundsteinlegung dieser von F. Adler entworfenen Garnisonkirche war am 17.06.1869. An Pfingsten 1872 wurde sie als Elisabethkirche eingeweiht. Die im neugotischen Baustil errichtete Kirche diente als Marinegarnisonskirche der Marine im gerade neu gegründeten Wilhelmshaven. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche durch alliierte Bombenangriffe schwer beschädigt. 1959 wurde sie wieder eingeweiht und erhielt den Doppelnamen „Christus- und Garnisonkirche“. Bemerkenswert am Äußeren des neugotischen Backsteinbaus ist der 55m hohe Turm. Im Inneren erinnern mehrere Gedenktafeln an die Gefallenen der beiden Weltkriege, insbesondere an die gefallenen deutschen Marineangehörigen. Auf den Namen Christuskirche nehmen die drei bunten Chorfenster Bezug, sie stellen die Lebensgeschichte Jesu Christi dar.
  • 2 St. Nikolai (Heppenser Kirche, ​evangelisch-lutherisch), Heppenser Straße 29, 26384 Wilhelmshaven. Tel.: +49 (0)4421 302279 (Kirchenbüro), Fax: +49 (0)4421 301321 (Kirchenbüro), E-Mail: . Die spätgotische Saalkirche aus Backsteinen ist eine im 15. Jahrhundert erbaute Wurtkirche, die während der Weihnachtsflut 1717 ein wichtiger Zufluchtsort für die Menschen der Region war. Das Taufbecken stammt vom Anfang des 13. Jahrhunderts. Die Kanzel ist von 1632. An der Empore im Westen sind Gemälde vom Salvator mundi und von elf Aposteln, entstanden um 1700. Eine eigene Webseite der Gemeinde informiert über deren Aktivitäten. Geöffnet: tägl. 08:00-18:00.
  • 3 St.-Jakobi-Kirche (Neuender Kirche, ​evangelisch-lutherisch), Kirchreihe 104, 26389 Wilhelmshaven. Tel.: +49 (0)4421 72033 (Kirchenbuero), Fax: +49 (0)4421 745148 (Kirchenbuero), E-Mail: . Die St.-Jakobi-Kirche ist eine im romantischen Stil erbaute Wurtkirche, die Merkmale einer friesischen Schutz- und Trutzkirche aufzeigt. Sie wurde um das Jahr 1383 herum ursprünglich als Burgkapelle der nahegelegenen Sibetsburg, unmittelbar hinter einem südlichen Deich auf einer 3m hohen Wurt in der Küstenmarsch, erbaut. Heute steht sie allerdings mitten im städtischen Siedlungsgebiet. Die Kirche ist mit ihrem Kirchhof eine der ältesten Wurtkirchen dieser Gegend. Der zweifelsfrei spätgotische Turm wurde im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts an das Westende des bereits vorhandenen Schiffs angefügt. Der prachtvolle Taufstein ist das älteste Kleinod aus dem frühen 13. Jahrhundert. Im Jahre 1647 entstand die mit reichem Schnitzwerk verzierte Kanzel aus Eichenholz. 1664 wurden der Altar mit einem originellen Altaraufsatz mit Abendmahlgemälde, phantasievollen Säulen und schwungvollem Baldachinin der Kirche aufgestellt. Die Kirche und der Kirchhof mit seinen teilweise jahrhundertealten Grabdenkmalen stehen seit dem Jahr 1949 unter Denkmalschutz.
  • 4 St. Stephanus (evangelisch-lutherisch), Kirchweg 4, 26388 Wilhelmshaven. Tel.: +49 (0)4423 2867 (Kirchenbüro), Fax: +49 (0)4423 2144 (Kirchenbüro), E-Mail: . Die frühgotische Saalkirche ist bereits im 3. Viertel des 13. Jahrhunderts gebaut worden, urkundlich erwähnt wurde sie 1420. Der Kirchturm im Westen wurde 1875 errichtet, nachdem der freistehende Glockenstuhl, in dem zwei Kirchenglocken hingen, baufällig geworden war. Der Innenraum der Kirche birgt neben Wand- und Deckenmalereien aus der Erbauungszeit einige Sehenswürdigkeiten, u.a. ein Epitaph mit einer reichhaltig geschmückten Inschrift, die von mehreren Putten eingerahmt wird. Weiterhin sind die Kanzel, der Altar und der Taufstein sehenswert. Die heutige Orgel wurde 1978 von der Orgelbauwerkstatt Führer errichtet.
  • 5 Banter Kirche (evangelisch-lutherisch), Werftstraße 73, 26382 Wilhelmshaven. Tel.: +49 (0)4421 1300140 (Kirchenbüro), E-Mail: . Im Jahr 1511 ging die Kirche bei der Antoniflut verloren. Ab 1886 gab es wieder Gottesdienste, zunächst in der Volksschule.1888 wurde dann auf dem neu angelegten Friedhof eine Kapelle gebaut. Die Banter Kirche ist erst in den Jahren 1899 bis 1900 errichtet worden, wurde aber im Oktober 1944 bei einem Bombenangriff schwer beschädigt. Taufstein, Kanzel und Bänke haben die Zerstörung überstanden und stehen heute unter Denkmalschutz. Die Beseitigung der Kriegsschäden dauerte bis 1953. Die 35-registrige Orgel wurde 1953 von der Firma Alfred Führer (Wilhelmshaven) gebaut. Geöffnet: tägl. 08:00-18:00.
  • 6 St. Willehad (katholisch), Bremer Str. 53, 26382 Wilhelmshaven (direkt am Kurpark). Tel.: +49 (0)4421 777500 (Pfarrbüro), Fax: +49 (0)4421 7775077 (Pfarrbüro), E-Mail: . Die in den Jahren 1910 und 1911 errichtete katholische Kirche St. Willehad ist das älteste katholische Gotteshaus der Stadt. Seit 2008 ist sie die einzige katholische Pfarrei in Wilhelmshaven. Die dreischiffige Basilika ist in einem im Sinne der Reformarchitektur verfremdeten neugotischen Stil aus Backstein erbaut. Die Front wird von einem kleinen Treppenturm und von dem monumentalen, 55m hohen Glockenturm flankiert.

Burgen, Schlösser und Paläste

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Burg Kniphausen
  • 1 Burg Kniphausen, Burg Kniphausen, 26389 Wilhelmshaven (An der Abfahrt "Fedderwarden" der A 29). Mobil: +49 (0)151 12767018, E-Mail: . Die Burg im Stadtteil Fedderwarden wurde 1438 erbaut.1666/67 wurde sie zur Festung mit vier Eckbastionen ausgebaut, 1708 durch ein Feuer zerstört und daraufhin umgebaut. 1990 wurde die Burg vollständig renoviert. Sie befindet sich in Privatbesitz. Lediglich der sogenannte Ahnensaal und einige Nebenräume gehören der „Stiftung Burg Kniphausen“, die diese für Kulturveranstaltungen und Ausstellungen zur Verfügung stellt. Geöffnet: Mi,Sa 15:00-17:00.
  • 2 Sibetsburg, Siebethsburger Straße, 26386 Wilhelmshaven . Die Sibetsburg war ursprünglich eine Seeräuberburg an der Nordseeküste im Gebiet des damaligen Rüstringen. Sie wurde als Häuptlingsburg von Edo Wiemken als Edenburg vermutlich 1383 erbaut und 1416 in Sibetsburg umbenannt. Sie diente lange Zeit als Schlupfwinkel und war mit mehreren Wällen und Wassergräben gesichert. Die Burg wurde im Rahmen der großen Strafexpedition der Hanse im Jahr 1433 erobert und schließlich 1435 geschleift und nicht wieder aufgebaut. In den 1960er Jahren konnte durch Ausgrabungen das Aussehen der Burg geklärt werden. Auf einem künstlich aufgeschütteten, 6m hohen Hügel mit 30m Durchmesser stand ein Wohnturm, der von Nebengebäuden umringt war. Der Turm besaß die Maße von 14 × 12m bei einer Fundamentstärke von 3m. Der Hügelfuß war von einer 2–3m starken Wehrmauer umzogen. Bis in die heutige Zeit sind lediglich der Burghügel, der von doppelten Wällen und Gräben umgeben ist, sowie das an der Siebethsburger Straße gelegene Gelände der früheren Vorburg erhalten. Die Mauer an der Ostseite der Burg war in einem so guten Zustand, dass man den unteren Teil wieder herrichten und sichtbar machen konnte. Heute ist das Gelände der Sibetsburg eine Parkanlage, auf der Hinweistafeln über die Geschichte informieren.

Bauwerke

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Bauwerke
Kaiser-Wilhelm-Brücke
  • 3 Kaiser-Wilhelm-Brücke . Die 1907 fertiggestellte Brücke ist sicherlich das Wahrzeichen von Wilhelmshaven, und auch noch heute in Betrieb. Mit ihrerer Länge von 159m galt sie bei ihrer Errichtung als größte Drehbrücke Europas; bis heute ist sie das größte Bauwerk ihrer Art in Deutschland. Sie überquert den Verbindungshafen und dient als Verbindungsstück zwischen der Südstadt und dem Südstrand sowie den südlichen Hafenanlagen. Die nördliche und die südliche Hälfte der Brücke können unabhängig voneinander geöffnet werden. Dadurch wird eine größte Durchfahrtsbreite von 58,6m erreicht. 1975 wurde die Brücke unter Denkmalschutz gestellt.
Kaiser-Wilhelm-Bruecke im Zeitraffer
  • 4 Rathaus, Rathausplatz 1, 26382 Wilhelmshaven. Tel.: +49 (0)4421 160, Fax: +49 (0)4421 161230, E-Mail: . Das Rathaus entstand 1928–29 für die damals eigenständige Stadt Rüstringen, die 1937 in Wilhelmshaven aufging. Der Hamburger Architekt und Baumeister Fritz Höger entwarf das Gebäude im Stil des Backsteinexpressionismus wie auch das von ihm entworfene Chilehaus in Hamburg und das Anzeiger-Hochhaus in Hannover. Am 15. Oktober 1944 beschädigten Bombentreffer das Rathaus stark: Das Gebäude brannte aus und der Ostflügel wurde nahezu vollständig zerstört. Erst 1952–53 erhielt es seine alte Gestalt zurück. Aufgrund der Abmessungen - die Gebäudefront ist rd. 100m lang - wird das Gebäude auch als „Burg am Meer“ bezeichnet. Den Eingang zieren 2 Löwen aus rotem Backstein. Der Turm des Rathauses, der bis 2013 noch als Wasserspeicher diente, kann besichtigt werden. Aus fast 50m Höhe hat man einen schönen Blick über die Stadt.
  • 5 Kopperhörner Mühle, Mühlenweg 148, 26384 Wilhelmshaven. Tel.: +49 (0)4421 99 31 69, E-Mail: . Die Mühle ist eine 1839 erbaute und vollständig restaurierte Holländerwindmühle. Sie gehört zu den ältesten Bauwerken Wilhelmshavens. In den 1980er Jahren wurde sie umfangreich restauriert. Ab 2000 erfolgte die Sanierung der Mühle mit der vollständigen Erneuerung von Kappe und Flügel. Der „Kopperhörner Mühlenvereins e.V.“ sorgt seitdem für ihre Betreuung und den Betrieb. Neben der betriebsbereiten Mahltechnik können historische Müllereimaschinen besichtigt werden. Wie Korn in früheren Zeiten zu Mehl verarbeitet wurde, zeigt das Museum in der Kopperhörner Mühle. Außerhalb der feststehenden Öffnungszeiten sind u. U. an Samstagen weitere Führungen möglich wenn jemand des Vereins sich vor Ort befindet. Geöffnet: Apr.-Nov.: jeden 1. + 3. Samstag im Monat von 11:00-17:00.
  • 6 Robert-Koch-Haus, Virchowstraße 17, 26382 Wilhelmshaven . Das Gebäude wurde im Neu-Renaissancestil für die Polizeiverwaltung im königlich-preußischen Wilhelmshaven erbaut. Von 1950 bis 1998 war hier das Gesundheitsamt untergebracht, früher war es Sitz des Landrats. Heute wird es privatwirtschaftlich genutzt. Bemerkenswert an dem dreigeschossigen Bauwerk sind die Sandsteinornamente in der Ziegelfassade der Frontseite und das Glockenspiel im oberen Giebelfeld.
  • 7 Werfttor 1 am Marinearsenal, Marktstraße/Gökerstraße, 26382 Wilhelmshaven . Am heutigen Marinearsenal befand sich das frühere Haupttor der Kaiserlichen Werft. Der Backsteinbau entstand im für die Zeit typischen Neo-Renaissance-Stil Ende des 19. Jahrhunderts und ist bis heute erhalten. Im Torbogen befindet sich ein Briefkasten „Kaiserliche Werft”, der noch heute genutzt wird. Geöffnet: 24/7.

Denkmäler, Mahnmale, Skulpturen

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Denkmäler

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Denkmäler
Prinz-Adalbert-von-Preußen-Denkmal
  • 8 Prinz-Adalbert-von-Preußen-Denkmal, Am Adalbertplatz, 26382 Wilhelmshaven . Prinz Adalbert von Preußen war der erste Admiral der preußischen Marine und Initiator der Gründung Wilhelmshavens. Auf seine Initiative erwarb Preußen ein 313 ha großes Gebiet vom Großherzogtum Oldenburg, um am Nordwestrand des Jadebusen einen Kriegshafen zu bauen. Die 3m hohe Bronzestatue steht auf einem ca. 2,50m hohen Marmorsockel, der auf jeder Seite ein Relief zeigt. Die Einweihung des Denkmals erfolgte am 16. September 1882. Finanziert wurde es aus freiwilligen Beiträgen der Offiziere, Beamten und Mannschaften der Kaiserlichen Marine.
  • 9 Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Ebertstraße, 26382 Wilhelmshaven (gegenüber der Christus- und Garnisonkirche) . Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal erinnert an den Namensgeber der Jadestadt. Die historische Statue aus dem Jahre 1896 wurde im Zweiten Weltkrieg zur Metallspende abgegeben und eingeschmolzen. Bei dem heutigen Denkmal handelt es sich um einen 1994 geschaffenen Nachguss. Die Kosten für die Rekonstruktion und den Nachguss von rund 250.000 DM wurden durch zahlreiche Wilhelmshavener Sponsoren aufgebracht. Die Einweihung der Bronzestatue am 17. Dezember 1994 wurde durch lautstarke Proteste begleitet.
  • 10 Bismarck-Denkmal, Bismarckplatz, 26384 Wilhelmshaven . Das Bismarck-Denkmal wurde im April 2015 auf private Initiative hin neu errichtet, obwohl die Schenkung in der Öffentlichkeit stark umstritten war. Es ist bereits das zweite Denkmal seiner Art auf dem Marktplatz. Das Original wurde 1905 geschaffen und ging im Zweiten Weltkrieg verloren. Das Denkmal zeigt eine 2,40m Bronzestatue und ist mit dem Sockel rund 4,40m hoch.
  • 11 Werftarbeiter-Denkmal, Marktstraße, 26382 Wilhelmshaven . Das Denkmal soll an die vielen namenlosen Werftarbeiter erinnern, die geholfen haben, Wilhelmshaven wieder aufzubauen. Das von dem Worpsweder Künstler Waldemar Otto geschaffene Denkmal wurde 1982 direkt gegenüber dem Denkmal von Prinz Adalbert von Preußen aufgestellt.

Mahnmale

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Mahnmale
Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen KZ Wilhelmshaven
  • 12 Gedenkstätte (Lager Alter Banter Weg), Alter Banter Weg, 26389 Wilhelmshaven (auf dem Gelände des ehemaligen KZ Wilhelmshaven) . Das Konzentrationslager Wilhelmshaven war ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme. In ihm starben 234 Gefangene. Im April 1985 wurde auf einem Teil des Lagergeländes eine Gedenkstätte eingeweiht. Auf dem Gelände der Gedenkstätte erinnern heute neben den Fundamentresten zwei neuere Informationstafeln, ein Gedenkstein mit der mehrsprachigen Inschrift „Wir vergessen nie“ und eine symbolisch gepflanzte Bluthängebuche an das Konzentrationslager. Das KZ-Gelände ist in das Verzeichnis der Kulturdenkmale Niedersachsen aufgenommen und ist als Bodendenkmal geschützt.
  • 13 Ehrenhain und Gedenkstätte, Friedhofsweg, 26389 Wilhelmshaven (auf dem Friedhof Aldenburg). Auf dem Friedhof Aldenburg entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg der Ehrenhain für die Opfer der Zivilbevölkerung sowie das Ehrenmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Im südlichen Teil des Friedhofes liegt der Aldenburger Ehrenhain, eine Begräbnisstätte, die den zahlreichen zivilen Bombenopfern des 2. Weltkrieges gewidmet ist. Zwischen zwei Grabfeldern befindet sich eine freie Rasenfläche, die im Süden der Grabanlage einen zurückgesetzten, leicht erhöhten Platz bildet, auf der seit 1978 eine rund 3,00m hohe Stele der Bildhauerin Dorothee Helling-Sohmen aus Oldenburg (Oldb.) steht. Im Westteil des Friedhofs befinden sich die Grabstätten von Zwangsarbeitern des KZ Wilhelmshaven. Direkt neben der Gedenkplatte befindet sich seit 1999 ein kleiner Findling mit der Inschrift "Den Opfern der Nationalsozialistischen Militärjustiz zum Gedenken". In der Mitte des Gräberfeldes befindet sich das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus, das den Wilhelmshavener Opfern des Nationalsozialismus gewidmet ist. Es ist die zentrale Gedenkstätte der Stadt Wilhelmshaven.
  • Marineehrenmal, Am Kirchplatz 1, 26382 Wilhelmshaven (in der Christus- und Garnisonkirche). Im Juni 1957 wurde in der Christus- und Garnisonkirche ein Mahnmal für die in den Weltkriegen gefallenen Marineangehörigen eingeweiht. Es befindet sich im nördlichen Querhaus der Kirche und wurde als symbolische Grabstätte für einen unbekannten Marinesoldaten – stellvertretend für alle anderen Gefallenen – gestaltet. Im Fenster dahinter kehrt in moderner Form das Thema des Altarbildes wieder. Die linke Seite des Mahnmals dient dem Gedenken der Toten der Marine des Ersten Weltkriegs, die rechte Seite derer des Zweiten Weltkriegs. In den Nischen zu beiden Seiten sind Schatullen mit Namenslisten aufbewahrt, das Buch vor der rechten Nische enthält 63.686 Namen von verschollenen und gefallenen deutschen Marinesoldaten des Zweiten Weltkriegs.
  • 14 Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer der NS-Militärjustiz, Freiligrathstraße 123, 26386 Wilhelmshaven. Das im Mai 1999 erstellte Mahnmal ist den Opfern der nationalsozialistischen Militärjustiz gewidmet. An der Stelle östlich des Mahnmals befand sich bis zum Ende des 2. Weltkrieges der Schießstand des Militärstandortes Wilhelmshaven. Auf dem Gelände dieses Schießstandes wurden während des 2. Weltkrieges eine unbekannte Anzahl deutscher Soldaten durch Erschießungskommandos der Kriegsmarine exekutiert. Das Mahnmal stellt das ca. 3 x 3m große Fragment eines Schiffsrumpfes aus eisernen Spanten und Planken dar.
  • 15 „Die andere Meinung“, Werftstraße, 26382 Wilhelmshaven (am Wilhelm-Krökel-Platz) . Das Mahnmal "Die andere Meinung" besteht das aus einer lebensgroßen Bronzefigur, die sich mit gesenktem Haupt und ausgestreckten Händen gegen eine 2,60m hohe und 3,00m breite Betonwand stützt. Die an die Wand gestellte Figur steht dabei auf Betonbruchstücken von Barackenfundamenten aus dem KZ Wilhelmshaven.
  • 16 Luftbrückendenkmal, Berliner Platz, 26384 Wilhelmshaven (am Mühlenweg - Berliner Platz) . Das 1967 errichtete Mahnmal erinnert an die Situation der geteilten Stadt Berlin nach dem Bau der Berliner Mauer vom August 1961. Das Mahnmal besteht aus zwei einzelnen 6m hohen Stahlbetonhalbbögen, die sich über ein symbolisch angedeutetes Stück der Berliner Mauer treffen und so die Mauer und Trennung überbrücken.

Skulpturen

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Skulpturen
Windwächter am Südstrand
  • 17 „Windwächter“ (am Südstrand) . Die Windwächter sind eine Skulpturengruppe, die aus drei 2 bis 3m hohen Silhouettenköpfen auf 7 bis 10m hohen Stahlrohren besteht. Die Köpfe sind drehbar montiert, so dass sich deren Stellung in Abhängigkeit vom Wind verändert.
  • 18 „Steinerner Adler von Qingdao“ (Freundschaftsadler), Ebertstraße 107, 26382 Wilhelmshaven (am Friedrich-Wilhelm-Platz) . Die Skulptur erinnert an die Partnerschaft zwischen der Hafenstadt Qingdao und Wilhelmshaven. Von der Beziehung zeugen heute noch eine Wilhelmshavener Fahrwassertonne im Hafen von Qingdao und der Steinerne Adler.
  • 19 „Genossenschaftsfamilie“, Kieler Straße 42, 26382 Wilhemshaven (an der Ecke Bremer Straße / Kieler Straße) . Die Skulpturengruppe "Genossenschaftsfamilie" befindet sich auf einem kleinen Platz an der Kieler-/Ecke Bremer Straße. Die Gruppe besteht aus den drei Bronzefiguren "Frau mit 2 Kindern", "Mann mit Fischen und Katzen" und "Kinder im Badebottich".
  • 20 „Tor III“, Adalbertplatz, 26382 Wilhelmshaven (auf dem Adalbertplatz) . Auf dem nördlichen Teil des Adalbertplatzes steht die fast 5m hohe Stahlplastik "Tor III". Die Stahlplastik in Form einer leicht geneigten römischen III. entstand 1990. Seit 1992 steht das Kunstwerk des Berliner Künsters Klaus Duschat der Kunsthalle als Leihgabe zur Verfügung.
  • 21 „Bogenspannerin“, Störtebekerplatz, 26382 Wilhelmshaven (an der Bismarckstraße / Ecke Am Rathausplatz) . Die Skulptur einer nackten jungen Frau, die einen Bogen spannt, ist die Nachbildung einer Bronzestatue, die im Original in der Wilhelmshavener Patenstadt Bydgoszcz (dem früheren Bromberg) in Polen steht. Die Wilhelmshavener Kopie entstand 1982 im Auftrag des Wilhelmshavener "Bromberger Heimatkreises" von einer weiteren Kopie in Coburg.
  • 22 „Boccia-Spieler“, Paul-Hug-Straße, 26382 Wilhelmshaven (Paul-Hug-Straße, zw. Kieler und Mozartstraße) . Die ca. 3m hohe Bronzeskulptur des Künstlers Michael Schwarze eines athletischen Bocciaspielers wurde 1980 von der Stadt Wilhelmshaven angekauft und auf der Grünfläche an der Paul-Hug-Straße zwischen Kieler Straße und Mozartstraße aufgestellt. Die Überbetonung bestimmter körperlicher Fähigkeiten und Spezialisierungen soll die gleichzeitige Verarmung geistiger Fähigkeiten und menschlicher Werte verdeutlichen.
  • 23 „Marabu“, Virchowstraße 29, 26382 Wilhelmshaven (vor der Stadtbibliothek) . Der Marabu ist eine 1,80m hohe Bronzefigur vor dem "Hans Beutz Haus", der Stadtbibliothek. Die überlebensgroße Figur ist eines der ersten Kunstwerke, die die Stadt Wilhelmshaven nach dem 2. Weltkrieg bei einem Künstler in Auftrag gab. Der Marabu gilt als Sinnbild der Weisheit, weil er mit seinem nur von wenigen Flaumfedern geschmückten, kahlen, immer etwas eingezogenen Kopf an einen alten, nachdenklich-weisen Gelehrten erinnert.