Der unscheinbare Hügel birgt Königsgräber
Vergina
PräfekturRegionalbezirk Imathia
Einwohnerzahl1.198(1991)
Höhe120 m
Lagekarte von Griechenland
Lagekarte von Griechenland
Vergina

Vergina ist eine kleine Landgemeinde im griechischen Bezirk Imathia in der Region Makedonien. Hier befinden sich die Überreste der antiken Hauptstadt des Makedonischen Reichs.

Hintergrund

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Eigentlich wäre Vergina ein kleines unbedeutendes Dorf, wenn nicht im Jahr 1977 einem griechischen Archäologen ein bedeutender Fund gelungen wäre: er entdeckte die antike Stadt Aigai, und in dieser Stadt einen großen Tumulus, in dem sich mit ziemlicher Sicherheit die Gräber makedonischer Könige befanden. Jedenfalls genug, um Vergina in die Liste des Kulturerbes der UNESCO aufzunehmen.

Die Geschichte Verginas ist eng mit dem antiken Aigai (griechisch: Αἰγαί) verbunden, der ersten Hauptstadt des Königreichs Makedonien. Aigai war seit dem 7. Jahrhundert v.Chr. ein wichtiges Zentrum der makedonischen Argeaden-Dynastie. Der Legende nach wurde die Stadt von PerdikkasI., dem ersten König Makedoniens, gegründet. Unter König PhilippII. (dem Vater Alexanders des Großen) erlebte Makedonien seine Blütezeit und Aigai blieb ein bedeutender politischer und kultureller Ort. Nach der Verlegung der Hauptstadt nach Pella im 4. Jahrhundert v.Chr. verlor Aigai an politischer Bedeutung, blieb aber ein religiöses Zentrum. Die Stadt wurde im Jahr 168v.Chr. von den Römern erobert und in der Spätantike schließlich aufgegeben.

Anreise

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Mit dem Flugzeug

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Der nächste internationale Flughafen ist in Thessaloniki.

Mit der Bahn

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Bahnstation Veria – Dies ist die nächstgelegene Bahnstation zu Vergina (etwa 12 km entfernt). Von Veria aus kann man ein Taxi oder einen Bus nach Vergina nehmen.

Auf der Straße

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Vergina liegt ca. 14km von Veria entfernt an der Egnatia Odos A2. Der Ort ist von Thessaloniki ca.80km entfernt, nach Edessa sind es ca. 55km.

Mobilität

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Karte
Karte von Vergina

Der Ort ist klein und alles gut zu Fuß zu erreichen.

Sehenswürdigkeiten

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Königsgräber in Inneren
Königsgräber,innen
Royal Tomb

Aus der Neuzeit bietet Vergina nur wenig Sehenswertes. Bedeutender sind die Reste der antiken Stadt Aigai, die am Rand der Schwemmlandebene des Aliakmonas liegen. Teile der Stadtmauer sind freigelegt, ebenso Fundamente von Wohnhäusern, von Tempeln und vom Königspalast. Wichtigster Fund war jedoch der Tumulus mit vier Gräbern, drei von ihnen waren unversehrt. Dieser Tumulus wurde als Museum gestaltet und ist geöffnet Mo 13:30-19:30 Uhr, Di-So 8:00-19:30 Uhr. Er befindet sich auf einem umzäunten Gelände, daneben ist eine Cafeteria, ein kleiner Shop und eine WC-Anlage.

  • 1 Akropolis von Aigai. Es wurden nur noch spärliche Überreste vorgefunden.
  • 2 Palast von Aigai (Ανάκτορο Αιγών) . Der Palast fungierte als politisches und zeremonielles Zentrum der Argeaden-Dynastie. Der Bau wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. unter König Philipp II. errichtet. Mit einer Fläche von über 12.500 m² zählt er zu den größten und prächtigsten Gebäuden der hellenistischen Zeit. Architektonisch besticht der Palast durch seine symmetrische Anlage mit einem großen Peristylhof (Säulenhof), um den sich repräsentative Räumlichkeiten gruppieren. Dazu gehörten ein Thronsaal, Räumlichkeiten für königliche Feste und private Gemächer. Besonders bemerkenswert sind die Mosaikböden und die kunstvollen Wanddekorationen. Historisch ist der Palast eng mit Alexander dem Großen verbunden: Nach der Ermordung seines Vaters Philipp II. im Jahr 336 v. Chr. wurde er hier zum König ausgerufen. Nach der Verlegung der Hauptstadt nach Pella verlor der Palast an politischer Bedeutung, blieb aber ein symbolträchtiger Ort. Heute sind die Ruinen des Palastes teilweise rekonstruiert, darunter die imposanten dorischen Säulen und Teile der Grundmauern.
  • 3 Antikes Theater. Das im 4. Jahrhundert v. Chr. unter König Philipp II. erbaute Bauwerk fungierte als zentraler Ort für politische Versammlungen, Theateraufführungen und religiöse Feste. Das Theater ist vor allem als Schauplatz eines dramatischen Ereignisses bekannt: An diesem geschichtsträchtigen Ort wurde Philipp II. im Jahr 336 v. Chr. während der Hochzeit seiner Tochter Kleopatra von seinem Leibwächter Pausanias ermordet. Die Architektur des Theaters ist von griechischen Merkmalen geprägt, darunter halbkreisförmige Sitzreihen, die in den Hang gebaut wurden, und eine freistehende Bühne. Trotz seiner vergleichsweise geringen Größe (geschätzt für etwa 3.000 Zuschauer) handelte es sich um ein prestigeträchtiges Bauwerk. Heute sind noch Teile der originalen Sitzstufen und des Orchesters erhalten. Nur noch zwei Sitzreihen sind erhalten und lassen die einstige Größe erahnen.
  • 4 Heiligtum von Eukleia. Es war der Göttin Eukleia gewidmet, die mit gutem Ruhm und Tugend verbunden war. Das Heiligtum bestand aus einem Tempel und einem Altar, umgeben von weiteren Gebäuden und Weihgaben. Die Verehrung der Eukleia war besonders im 4. Jahrhundert v. Chr. verbreitet, als Makedonien unter Philipp II. und Alexander dem Großen seine Blütezeit erlebte. Nur wenige Grundmauern sind noch erhalten.
  • 5 Begräbnisgruppe der Königinnen (Gruppe Β). Die Gruppe B umfasst mehrere unterirdische Kammergräber, die vermutlich für königliche Frauen (Königinnen oder Prinzessinnen) der Argeaden-Dynastie errichtet wurden. Die Gräber zeichnen sich durch ihre reiche Ausstattung und kunstvolle Malereien aus. Die Gräber werden ins 4. Jahrhundert v. Chr. datiert, teilweise in die Zeit Philipps II. (reg. 359–336 v. Chr.).
  • 6 Königliche Grabstätten der Temeniden (Cluster C). Die Temeniden waren eine Dynastie, die ihre Abstammung auf Temenos von Argos zurückführte. Dieser galt im griechischen Mythos als Heraklide, also als Nachkomme des Herakles. In Makedonien beanspruchten die Könige der Argeaden-Dynastie – zu der auch Philipp II. und Alexander der Große gehörten – von den Temeniden abzustammen. Damit untermauerten sie ihre Legitimität als griechische Herrscher.
  • 7 Grabstätten von Heuzey und Bella. Die Grabungen von Heuzey und Bella in den 1860er Jahren legten erste bedeutende Strukturen frei. Allerdings wurden die spektakulärsten Funde – insbesondere die ungestörten Königsgräber, darunter möglicherweise das Grab Philipps II. von Makedonien – erst später von Manolis Andronikos in den 1970er Jahren ausgegraben. Die von Heuzey und Daumet dokumentierten Grabstätten und Monumente zeigten bereits die reiche Ausstattung und die architektonische Pracht der makedonischen Elite. Nur wenige Reste sind noch sichbar.
  • 8 Museum der Königsgräber (Μουσείο Βασιλικών Τάφων Αιγών) . Ein unterirdisches Museum, das direkt in den Großen Tumulus (Grabhügel) gebaut wurde. Vom Tumulus der Königsgräber sieht man von außen nicht viel. Er hat einen Durchmesser von über 100m und war einst 12m hoch, aber seine Sehenswürdigkeiten birgt er im Inneren. Ein Grab wird dem König Philipp II. (dem Vater Alexanders des Großen) zugeordnet, ein weiteres soll das Grab von Alexander IV., Sohn von Alexander dem Großen, sein. Man sieht die Überreste der Originalgräber, und zusätzlich vermitteln Rekonstruktionen einen Eindruck von der einstigen Anlage. Sehenswert sind die Mosaiken und die Wandmalereien im Inneren der Grabkammern. Die Grabbeigaben sind in Vitrinen ausgestellt. Die Knochen von Philipp II. befanden sich in einer goldenen Larnax, auf ihr abgebildet ist eine Sonne, die heute die Fahne der griechischen Provinz Makedonien ebenso schmückt wie (wenn auch in abgewandelter Form) die der benachbarten Republik Nordmazedonien. In dieser Larnax befand sich auch ein Kranz mit goldenem Eichenlaub. Beigesetzt war in diesem Grab auch eine der Frauen Philipps, als Grabbeigaben war ein goldenes Diadem und ein reich verzierter Purpurstoff beigefügt. Beim Ausgang des Museums ist die Grabungsgeschichte der Stätte dargestellt. Geöffnet: Dienstag: 12:00–20:00 Montag, Mittwoch bis Sonntag: 08:00–20:00. Winteröffnungszeiten: Dienstag geschlossen; Montag, Mittwoch bis Sonntag: 09:00–17:00. Preis: 20€.
  • 9 Polyzentrisches Museum (Πολυκεντρικό Μουσείο Αιγών) . Es handelt sich um ein ruhiges, modernes Museum mit vielen Exponaten aus der vorchristlichen Zeit aus dem Grab von Philipp II.

Aktivitäten

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Straße in Vergina bei den Königsgräbern

Einkaufen

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Küche

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In der unmittelbaren Nähe der Königsgräber gibt es diverse Restaurants mit einem recht breiten Angebot von Fast Food bis hin zu gehobener Gastronomie

Nachtleben

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Unterkunft

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Sicherheit

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Gesundheit

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Praktische Hinweise

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Ausflüge

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  • Pella (Makedonien) - Das antike Pella war die Hauptstadt des Königreichs Makedonien unter Philipp II. und der Geburtsort von Alexander dem Großen. Die archäologische Stätte beeindruckt heute mit ihren Mosaiken und Ruinen.
  • Amphipolis - Strategisch wichtige Stadt an der Strymon-Mündung und Via Egnatia, Schauplatz historischer Schlachten. Das Kasta-Grab (3. Jh. v. Chr.), eines der größten je in Griechenland entdeckten Gräber. Die Löwenstatue von Amphipolis (Symbol der Stadt).
  • Dion - Heilige Stadt der Makedonier am Fuße des Olymp, Kultstätte für Zeus. Ruinen von Tempeln, Thermen und einem römischen Odeon. Archäologisches Museum mit Statuen und Alltagsgegenständen.
  • Olynth - Wichtige Stadt in der Chalkidiki, von Philipp II. 348 v. Chr. zerstört. Gut erhaltene Stadtplanung (Hippodamisches System). Mosaike und Hausruinen.
  • Herakleia Lynkestis - Von Philipp II. gegründete Stadt. Römische Theater und frühchristliche Basiliken mit Mosaiken.

Literatur

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