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Serengeti National Park
Fläche: 14763 km²
Serengeti
RegionRegion Simiyu
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Tansania
Lagekarte von Tansania
Serengeti
Blick vom Naabi-Hügel in der östlichen Serengeti

Die Serengeti ist eine allgemein bekannte, maximal 28000km² große Savannenlandschaft in Ostafrika, deren größter Teil als Nationalpark (14763km²) im Norden von Tansania an der Grenze zu Kenia ausgewiesen wird.

Hintergrund

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Karte
Karte von Serengeti

Der 1981 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärte Nationalpark besteht hauptsächlich aus baumarmer Savanne und ist Rückzugsgebiet für Millionen von Tieren. Besonders beeindruckend ist die große Migration, bei der Hunderttausende von Gnus, Zebras und anderer Tiere ab Mai vom Gebiet des Ngorongoro-Nationalparks westlich und dann nördlich in die Serengeti ziehen. Wird es dort im Juli/August ebenfalls trocken, ziehen sie weiter in den Norden über die Grenze zu Kenia in das Gebiet des Masai Mara Nationalreservats. Wenn im Dezember wieder der Regen in weiten Gebieten des Ngorongoro und der Serengeti einsetzt, ziehen die Tiere wieder in den Süden, wo es trockener ist.

Geschichte

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Während der Kolonialzeit diente die Serengeti (Maasai-Sprache „siringet“ für „große Ebene“) der unkontrollierten Großwildjägerei, beispielsweise auf der legendären Safari des US-Präsidenten Theodore Roosevelt mit dem britischen Großwildjäger Frederick Courteney Selous am 21. April 1909.[1] Dies konnte erst teilweise 1929 durch Erklärung zum Wildreservat (englisch: Serengeti Game Reserve) und 1940 zum Schutzgebiet (englisch: Protected Area) unterbunden werden. Schließlich kam es am 1. Juni 1951 durch Gründung des Serengeti-Nationalparks einschließlich des 1 Ngorongoro-Nationalpark zum vollständigen Tier- und Landschaftsschutz.

Im Januar 1958 konzentrierte sich der deutsche Zoologe und Naturforscher Bernhard Grzimek (* 1909, † 1987) und sein Sohn Michael (* 1934, † 1959) auf die Tierzählung per Flugzeug im Park, die er im Namen der von ihm geführten „Frankfurter zoologischen Gesellschaft“ durchführte.[2] Diese arbeitete von 1 Seronera aus, das 1959 zum Hauptquartier des Parks ernannt wurde. Die Grzimeks führten umfangreiche Filmarbeiten mit Hilfe des britischen Tierfilmers Alan Root durch, von denen Sequenzen im Kinofilm Serengeti darf nicht sterben zu sehen sind. Dafür erhielt Grzimek 1959 den ersten Film-Oscar-Preis für Deutschland (Beste Dokumentation).

Durch Gründung der Ngorongoro Conservation Area wurde diese vom Serengeti Nationalpark 1978 abgetrennt und besitzt einen eigenen Nationalpark-Status. 1981 wurde der Serengeti-Nationalpark von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

Landschaft

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Die Serengeti ist eine Savannenlandschaft auf einer Hochebene zwischen 914m und 1524m, aus der sich vereinzelt einige Steinhügel (Inselberge; Afrikaans: „Kopjes“) erheben, die Raubtieren den Überblick über vorbei wandernde Tiere verschaffen.

Klima, Flora und Fauna

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Schirmakazien mit der typischen Schotterpiste für Safaris

Die äquatornahe Serengeti ist durch eine ausgeprägte Trockenzeit (Juni bis November) und Regenzeit (die oft ausfällt; Dezember bis Juni) geprägt. Temperaturen über 40 Grad Celsius sind üblich und fördern die Dürre, die letztlich die Tierwanderungen in feuchtere Gegenden auslöst.

Die Ebene gilt als größte und spektakulärste Konzentration von Wildtieren der Welt. Geschätzt werden 1500 Tierarten, unter den mindestens 130 Säugetierarten (in 12 Ordnungen/Familien) gibt es etwa 1,5 Millionen Gnus, 1 Million Gazellen, 250000 Steppenzebras, 30000 afrikanische Büffel und weitere afrikanische Charaktertiere wie Antilopen, Elefanten, Giraffen, Paviane, Schakale oder Wildhunde. Auf sie warten mehr als 4000 Löwen, etwa 550 Geparden, 1000 Leoparden, 3500 Hyänen sowie Hunderte von afrikanischen Wildhunden. Etwa 560 Vogelarten wurden gezählt[3], darunter Strauße, Marabus oder Geier. Trotz der widrigen Klimabedingungen wachsen hier 314 Pflanzenarten, darunter der Charakterbaum Schirmakazie, Baobab oder Leberwurstbaum. Die häufigste Grasart ist das Spinifex-Gras.

Anreise

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Die Serengeti gehört zu Tansania, so dass eine Anreise meist über 2 Arusha in der Nähe von Afrikas höchstem Berg, dem Kilimanjaro, erfolgt. Per Kleinflugzeug wird vom 1 Arusha Airport (IATA: ARK) aus der 2 Seronera Airstrip (IATA: SEU) angeflogen, von dem aus auch Flugsafaris stattfinden. Auch eine Anreise aus dem zu Kenia gehörenden Masai Mara-Nationalpark ist möglich. Der grenzüberschreitende Tourismus ist mit großen Formalitäten verbunden und kann auch temporär unterbunden sein.

Mobilität

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Safaris finden ausschließlich auf wetterabhängigen Schotterpisten statt, für die ein Allradfahrzeug erforderlich ist. Die oft steinigen und holprigen Pisten sorgen für häufige Reifenpannen. Auch werden Flugsafaris, Ballonfahrten oder von bewaffneten Park-Rangern geführte Wandersafaris angeboten.

Streckenverlauf

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Obige Flora und Fauna laden zu Safaris ein, die ausreichend Zeit für Wildbeobachtungen gewähren. Von Arusha kann man über die A104 bis 3 Makuyuni (66km) und von dort über die B144 bis zum Serengeti Main Gate (171km) fahren, dem Haupttor des 2 Serengeti National Park .

Es gibt folgende Einfahrts-/Ausfahrtstore:

Einfahrts-/Ausfahrtstor Richtung nächster Ort
1 Serengeti Main GateOstenArusha
2 Bologonja GateNordenMasai Mara Nationalreservat / Kenia
3 Ndabaka GateWestenLamadi / Viktoriasee

Das Serengeti Main Gate führt direkt nach Seronera, dem Versorgungsort im Park.

Übersicht

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Vom Serengeti Main Gate verläuft die B144 quer durch den Serengeti-Nationalpark als Parkstraße bis an dessen Nordtor Bologonja Gate (183km) – gleichzeitig die Grenze zu Kenia.

geografischer Ort Entfernung
in km
Arusha0
Serengeti Main Gate237
Seronera69
Bologonja Gate117
Gesamtstrecke423

Von Arusha nach Seronera sind es auf der B144 306km, von Malanja (Ngorongoro-Nationalpark) nach Seronera 132km. Das Bologonja Gate ist gleichzeitig die Grenzstation (Immigration Office) nach Kenia.

Einzelheiten

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Blick vom Naabi Hill auf die östliche Serengeti
Serengeti Main Gate–Seronera–Bologonja Gate

Von Arusha kommend, führt die Road T17 („Arusha Road“) als Parkstraße durch den Nationalpark. Vom Serengeti Main Gate sind es bis zum 3 Naabi Hill 18km. Von hier aus gibt es einen hervorragenden Ausblick auf die weite Savannenlandschaft. Die Fahrt führt weiter durch die 4 Southern Plains mit hohen Tierbeständen. Südlich der Straße folgen die 5 Namiri Plains. Weithin in der Ebene sichtbar sind die Inselberge 6 Lemala Ewanjan, die von Raubtieren zur Übersicht genutzt werden. Es folgt von der Parkstraße ein 1 Abzweig nach Seronera, wo sich Lodges und einige Versorgungseinrichtungen befinden. Nach Seronera folgt 1 Robanda auf dem Weg über die B144 zum nördlich gelegenen Bologonja Gate (106km).

Serengeti Main Gate–Seronera–Ndabaka Gate

Nördlich von Seronera führt ein 2 Abzweig Richtung Nordwesten über 94km nach 4 Kirawira, vorbei an vielen Lodges und Camps und dem 2 Viewpoint Grumeti River. Von Kirawira aus sind es bis zum Ndabaka Gate 36km. Vom Gate aus sind es auf der B6 10km bis 5 Lamadi Village . Der Ort liegt am Viktoriasee.

Seronera

In Seronera befindet sich das Besucherzentrum 4 The Tanzanite Experience – Serengeti, im 6 Seronera Business District befinden sich Geschäfte, eine Tankstelle, Jugendherberge und Safariunternehmen. Der Ort verfügt über einen kleinen Flugplatz Seronera Airstrip (IATA: SEU) und über die Ballonflüge der 3 Shine Balloon Safari.

Flüsse

Zwei wichtige, stets Wasser führende Flüsse bewässern die ansonsten aride Serengeti, der 7 Mara River (395km lang) und der 8 Grumeti River (50km).

Von der Parkstraße aus sichtbare Inselberge
  • 9 Gol Kopjes
  • 10 Moru Kopjes
  • 11 Simba Kopjes
  • 12 Loliondo Kopjes
  • 13 Maasai Kopjes
  • 14 Thach Kopjes
  • 15 Nyamara Kopjes.

Um sie herum und auf ihnen versammeln sich viele Tierarten, die hohen Tierpopulationen befinden sich in den Ebenen um die Inselberge.

Unterkunft

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Im Nationalpark befinden sich mindestens 150 Unterkunftsmöglichkeiten. Unterschieden wird dabei zwischen Lodges aus Beton, Steinen oder Holz erbaut, Unterbringung in stationären Zelten (englisch: tented accomodation) und mobilen Zelten (englisch: mobile tented accomodation).

Lodges

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  • 1 Four Seasons Safari Hotel mit 77 Zimmern und die 2 Mbali Mbali Soroi Serengeti Lodge Beste Unterkünfte mit 20 Zimmern.
  • 3 Seronera Lodge Größte Unterkunft in Seronera mit 75 Zimmern auf einem Höhenniveau von 1380m.
  • 4 Serengeti Serena Lodge mit 65 Zimmern.
  • 5 Lobo Wildlife Lodge hat 75 Zimmer und liegt an der Migrationsroute der Wildtiere nahe der kenianischen Grenze.
  • 6 Klein's Camp mit 10 steinernen Unterkünften in der Nähe zur kenianischen Grenze.

Stationäre Zelte

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Daneben gibt es 46 Camps (stationäre Zelte) wie das 7 Singita Mara River Tented Camp.

Camping

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Mindestens 15 Campsites sind über die Serengeti verstreut, wie das 8 Serengeti Pioneer Camp.

Küche

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Die Unterkünfte im Park bieten alle All Inclusive mit einer großen Auswahl. Es werden westliche Speisen, aber auch ostafrikanische Küche mit Wildfleisch aus der Region angeboten.

Gesundheit

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Siehe auch: Tropenkrankheiten
Impfungen gegen Cholera, Gelbfieber, Hepatitis A/B, Typhus oder Wundstarrkrampf sowie eine Malaria- und Dengue-Prophylaxe sind anzuraten oder Pflicht, hierüber geben Ärzte oder Gesundheitsämter Auskunft. Die nicht-medizinische Prophylaxe besteht im Tragen heller Kleidung mit langen Ärmeln und Hosen sowie dem Schlaf unter Moskitonetzen. Der WHO-Grundsatz, nur gekochte, gebratene oder geschälte Speisen zu essen oder die Speisen nicht zu konsumieren (englisch: cook it, boil it, peel it or forget it) muss eingehalten werden. Die Reise erfordert eine robuste Gesundheit.

Tansania ist ein äquatoriales Land, das Zenitalsonne aufweist. Sonnenschutz durch Kleidung (Mützen, lange Ärmel und Hosen ungeachtet der heißen Temperaturen) ist deshalb auch gleichzeitig ein Mückenschutz.

Sicherheit

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Siehe auch: Sicher reisen
Der Safari-Tourismus ist sicher. Gefahr für den Touristen geht jedoch von Raubtieren, Büffeln, Elefanten, Nashörnern und Schlangen aus, mit denen eine zu nahe Begegnung erfolgt. Da sich der Mensch in der Wildnis befindet, ist diesen mit Respekt und Vorsicht zu begegnen, wobei ein Abstand von 30 Metern einzuhalten ist. Aus diesem Grunde dürfen Fahrzeuge im Nationalpark nur im Notfall (Reifenpanne) verlassen werden.

Literatur

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Einzelnachweise

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