Rhön
BundeslandBayern
Einwohnerzahl
Höhe950 m
Lagekarte von Bayern
Lagekarte von Bayern
Rhön

Die Rhön ist eine Mittelgebirgslandschaft in der Mitte Deutschlands, gelegen im Länderdreieck Hessen, Thüringen und Bayern.

Regionen

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Die Rhön von S (Dammersfeldrücken, Schwarze Berge und Kreuzberg

Verteilung nach Topographie

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Hochrhön, auch Hohe Rhön:

  • Dammersfeldrücken, früher die eigentliche Hohe Rhön, der zentrale Gebirgsteil - leider weitgehend im Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes Wildflecken und für Touristen nicht zugänglich.
  • Lange Rhön, ein langgezogenes Hochplateau im Osten der Hochrhön, erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung vom Ellenbogen in Thüringen (Eisenacher Haus) bis zum Heidelstein und dem Bauersberg nördlich von Bischofsheim an der Rhön, nach der Fläche im Wesentlichen dem Biosphärenreservat zugehörend. In Oberelsbach befindet sich das Informationszentrum Haus der Langen Rhön zum UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.
  • Nördlich des Dammersfeldrückens und westlich der Langen Rhön ist der höchste Berg der Rhön, die Wasserkuppe, Teil eines eigenen Massivs.
  • Die Schwarzen Berge (benannt nach dem sie bildenden dunklen Basaltgestein, bekannteste Berge: Feuerberg, Totnansberg, Farnsberg und Platzer Kuppe) ist das Areal zwischen Wildflecken und Bad Brückenau und südlich des Dammersfeldrückens gelegen. Die Berge in diesem Teil der Rhön sind, abweichend von den grasbesetzten Gipfelbereichen der übrigen Rhönberge, meist bis zur höchsten Stelle mit dichtem Fichtenwald besetzt (aufgeforstet in den 1950er und 1960er Jahren). Die "Schwarzen Berge" sind eines der größten außeralpinen Naturschutzgebiete in Bayern. Im Wildfleckener Ortsteil Oberbach befindet sich das Informationszentrum Haus der Schwarzen Berge.
  • Das östlich davon gelegene Kreuzberg-Massiv ist von den benachbarten Rhönbergen deutlich durch teils tiefe Täler abgegrenzt.

Kuppenrhön und Rhön-Vorland:

Rhönlandschaft bei Tann (im Juni) - Das Land der offenen Fernen
  • Kuppenrhön oder auch kuppige Rhön, in Bayern, Hessen und Thüringen das Gebiet westlich (Brückenauer Kuppenrhön) und nördlich (Milseburger, Soisberger und Auersberger Kuppenrhön) der Hochrhön, mit dem charakteristischen Landschaftsbild der kuppenförmigen Einzelberge aus den verwitterten und vereinzelten Resten ehemaliger Vulkanschlote ohne zusammenhängende Höhenzüge.
  • Vorderrhön, im Hessischen das Gebiet nördlich vor der Kuppenrhön, im Thüringischen zählt auch die Kuppenrhön zur "Vorderrhön";
  • Vor-Rhön, im Fränkischen die Region Rhön-Saale als niedriger gelegene Landschaftsteile südlich und östlich der Schwarzen Berge, des Kreuzbergs und der Langen Rhön bis zur Fränkischen Saale und bis zum Grabfeld;

Politische Verteilung nach Bundesländern

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Karte
Karte von Rhön

fränkische Rhön

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Bischofsheim a.d.Rhön - Ansicht von Süden (Aufstieg zum Kreuzberg)
  • 1 Bad Brückenau - Bayerisches Staatsbad mit Geschichte.
  • 2 Bad Bocklet - Bayerisches Staatsbad im Tal der fränkischen Saale.
  • 3 Bad Kissingen - Bayerisches Staatsbad und bekanntester Kurort Deutschlands.
  • 4 Bad Neustadt an der Saale - Bayerisches Staatsbad am Fuß der Rhön.
  • 5 Bischofsheim an der Rhön - Holzschnitzerstadt am Fuße des Kreuzbergs.
  • 6 Fladungen - mittelalterlich romantisches Fachwerkstädtchen.
  • 7 Hammelburg - älteste Weinstadt Frankens.
  • 8 Mellrichstadt - Die „junge Stadt in alten Mauern“.
  • 9 Münnerstadt - am Südrand des Naturparkes Bayerische Rhön, prächtige Fachwerkbauten.
  • 10 Oberelsbach - Marktgemeinde und staatlich anerkannter Erholungsort.
  • 11 Ostheim vor der Rhön - mit der größten Kirchenburganlage Deutschlands.
  • 12 Wildflecken - mit dem Informationszentrum "Haus der Schwarzen Berge" im Ortsteil Oberbach;

hessische Rhön

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Gersfeld von NO
  • 1 Dipperz - Tor zur Hochrhön;
  • 2 Ehrenberg - im Ulstertal, mit dem Luftkurort Wüstensachsen;
  • 3 Eichenzell - mit dem schönsten Barockschloss Hessens, Schloss Fasanerie;
  • 4 Ebersburg - mit der gleichnamigen Burgruine;
  • 5 Fulda - Bischofsstadt und Wirkungsstätte des Hl. Bonifatius.
  • 6 Gersfeld - "heimliche Hauptstadt" der Rhön, ganzjährig geöffneter Wildpark.
  • 7 Hofbieber - mitten in der "kuppigen Rhön";
  • 8 Hünfeld - Stadt im Haunetal mit dem Konrad-Zuse-Museum (Erfinder des Computers);
  • 9 Hilders - staatlich anerkannter Luftkurort;
  • 10 Künzell - Gemeinde bei Fulda;
  • 11 Petersberg - bei Fulda mit der Grabeskirche der Hl. Lioba;
  • 12 Poppenhausen (Wasserkuppe) - am Fuß der Wasserkuppe;
  • 13 Rasdorf - Dorf mit 1225-jähriger Geschichte im "Hessischen Kegelspiel"
  • 14 Tann - historische Rhönstadt.

thüringische Rhön

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  • 1 Bad Salzungen - Bäderstadt mit Soletherme.
  • 2 Dermbach - Gemeinde in der Kuppenrhön mit Schloss.
  • 3 Frankenheim - Gemeinde im Dreiländereck.
  • 4 Geisa - Stadt unweit vom Point Alpha an der hessischen Grenze.
  • 5 Kaltennordheim - Stadt in der Vorderrhön.
  • 6 Meiningen - Theater- und Residenzstadt.
  • 7 Merkers-Kieselbach - mit dem Erlebnisbergwerk Merkers.
  • 8 Vacha - mit der Burg Wendelstein.

Weitere Ziele

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  • Zum Biosphärenreservat siehe im folgenden Abschnitt Hintergrund.
  • Das Grüne Band ist das erste gesamtdeutsche Naturschutzprojekt und entstand entlang des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens, der in der Zeit des Kalten Krieges den Thüringer Teil der Rhön vom Rest undurchdringlich abtrennte.

Hintergrund

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Wintertraum an der Wasserkuppe: Sonnenuntergang am Radom

Geographisch grenzt die Rhön im Nordwesten an den Vogelsberg, im Westen an den Spessart, im Süden an die Fränkische Saale, im Südosten an das Grabfeld und im Nordosten an den Thüringer Wald.

"Land der offenen Fernen" ist ein überwiegend von der Tourismusbranche benutzte Bezeichnung für die Rhön: Der Slogan versucht den Eindruck der unbewaldeten und damit aussichtsreichen Hügellandschaft der Hochrhön zu beschreiben.

Geschichte

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Der Name "Rhön" geht vermutlich auf das keltische Wort "rain" zurück, das Wort Rain oder auch "Rangen" für einen Hang ist heute noch gebräuchlich.

Wissenschaftlich erforschte Höhensiedlungen an der fränkischen Saale (Mittelstreu, Eiersberg, wahrscheinlich ab der Mittelsteinzeit 4500 v. Chr., gesichert ab der Eisenzeit) und in der hessischen Rhön (Milseburg, Oppidum 1200-800 v. Chr.) belegen die ersten vorgeschichtlichen Kulturen in der Rhön. Nachgewiesen ist eine Kette von Wallanlagen auf dem "Öchsen", der "Hessenkuppe" bei Dermbach, dem "Rutheberge" bei Kaltensundheim, dem "Dammersfeld", dem "Kreuzberg" als Auswahl.

Im Mittelalter waren Zentren der Kultur das Kloster Fulda und die Kaiserpfalz bei Bad Neustadt.

Geologie und Vulkanismus

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Die Rhön gehört zu einer Kette von Vulkanzentren, die sich von der Eifel über den Westerwald, den Vogelsberg und die Rhön selbst bis nach Schlesien erstreckt. Durch radiometrische Altersdatierungen des Gesteins ist die vulkanische Aktivität in der Rhön belegt für den Zeitraum von etwa 25 bis 11 Millionen Jahren vor heute, mit dem Ende der Hauptaktivität vor ca. 18 Millionen Jahren.

Das Gebiet der Hochrhön ist im Wesentlichen aus einer Schicht aus ausgebreiteten vulkanischen Gesteinen aus dem Zeitalter des Tertiär aufgebaut.w:Tertiär (Geologie) Das Gebiet erhebt sich mit der fast 300m mächtigen vulkanischem Gesteinsschicht mehr als 200m über das Gelände der benachbarten Gebiete des Rhöner Vorlands und der Kuppenrhön.

Bei dem hügeligen Bergland der aus Einzelkuppen aufgebauten Kuppenrhön (z.B. Milseburg, Wachtküppel, Steinwand, mit Höhen von 650 bis 839 m) handelt es sich um durch die infolge der Erosion des umgebenden weicheren Gesteins freigelegten Phonolithkörper ehemaliger unterirdisch abgekühlter Magma-Förderschlote und Gänge aus der Trias-Zeit w:Trias (Geologie).

moderner Basaltabbau am Bauersberg;

Im Rhöner Vorland spielt der Vulkanismus so gut wie keine Rolle. Das Gebiet ist im Wesentlichen aus Gesteinen der Untertrias-Zeit (Buntsandstein) aufgebaut.

Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts, im Gleichschritt mit der verkehrsmäßigen und technischen Erschließung der Rhön, begann der Basaltabbau im großen Umfang. Basaltwerke entstanden und boten der Bevölkerung in der bisher wenig industrialisierten Gegend ein regelmäßiges Einkommen und eine geregelte Arbeitszeit gegenüber den Mühen der Landwirtschaft. Hauptanwendungsbereich des abgebauten Basalts war der Dammbau an den Küsten in Norddeutschland und Holland. Heute spielt der Basaltabbau in der Rhön so gut wie keine Rolle mehr. Die ehemaligen Abbaugebiete wie z.B. das Steinerne Haus oberhalb von Ginolfs oder der Silbersee nahe der Rother Kuppe sind renaturiert und dienen als Erholungsgebiete.

Biosphärenreservat

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Lange Rhön, UNESCO-Biosphärenreservat
Winter im Biosphärenreservat

Biosphärenreservate sind weltweite Modelllandschaften der UNESCO. Seit dem 4. März 1991, kurz nach der Wiedervereinigung, ist die Rhön durch die Arbeit der Naturschutzbehörden aus den drei einzelnen Landesteilen Bayern, Hessen und Thüringen länderübergreifend in ihrer Gesamtheit von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt.

Das Biosphärenreservat der Rhön gliedert sich, abgestuft nach dem Einfluss der menschlichen Tätigkeit, in eine Kernzone, eine Pflegezone und eine Entwicklungszone.

Die Kernzone ist nicht bewohnt und wird nicht bewirtschaftet oder gepflegt. Es handelt sich hier um überwiegend naturnahe Laubwälder und Moore mit einem Anteil von nur 2,7% der Gesamtfläche des Biosphärenreservates.

Die Pflegezone sind diejenigen Gebiete, die in ihrer Eigenart mit einer arten- und strukturreichen Agrarlandschaft zusammen mit naturnahen Wäldern für die Rhönlandschaft besonders charakteristisch sind. Zur Erhaltung dieser Landschaften kommt hier der traditionellen Landnutzung höchste Bedeutung zu. Die Pflegezone hat einen Anteil von 36,4% an der Gesamtfläche und gliedert sich nochmals in eine Pflegezone A mit den besonders empfindlichen und störungsarmen Hochlagen der Hohen Rhön um die Lange Rhön und das Rote Moor, und einer Pflegezone B für die weiteren besonders charakteristischen Kulturlandschaften.

Die Entwicklungszone hat mit 60% den größten Anteil am Biosphärenreservat Rhön. Es sind die Gebiete mit für die Land- und Forstwirtschaft günstigen Standorten, Siedlungen und Gewerbegebiete. An diesem Modellraum soll gezeigt werden, dass der Mensch die Biosphäre nutzen kann, ohne sie zu zerstören.

Durch die Verwaltung des Projekts wird im Entwicklungsraum eine Vielzahl an Projekten zum Thema, wie z.B. zur Land- und Forstwirtschaft, zur Umweltbildung, Siedlung, Wasserwirtschaft und zum Tourismus betreut, organisiert und informiert. Informationsstellen der Verwaltung des Biosphärenreservats siehe im Abschnitt Klarkommen.

Brauchtum

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Osterbrunnen: Sebastiansbrunnen in Bastheim
  • Osterbrunnen. Ursprünglich beheimatet in der nahen Fränkischen Schweiz hat sich auch im fränkischen Teil der Rhön in den letzten Jahren der Brauch des Osterbrunnens verbreitet. In vielen Ortschaften werden zu Ostern die Brunnen aufwändig geschmückt.

Rhönschaf

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Rhön-Hilde ist der Name für das Marketing-Maskottchen der Rhön, es stammt aus der Rasse der Rhönschafe, eine der ältesten Nutztierrassen Deutschlands. Die Tierart wird 1846 namentlich erstmals erwähnt und ist in seiner charakteristischen Form bereits für das 16. Jahrhundert belegbar: Kennzeichen des Rhönschafs ist der hornlose, schwarzhaarige unbewollte Kopf und, in Unterscheidung von den bekannteren norddeutschen Heidschnucken, die weißen Beine.

Eine erste internationale Karriere startete das Rhönschaf im Jahre 1813 unter Kaiser Napoleon. Auf einem seiner Kriegszüge kostete Napoleon in der Rhön das Fleisch der Tiere und veranlasste anschließend wegen der hohen Fleischqualität den Import von Wanderherden aus der Rhön bis nach Paris, wo die Schafe unter dem Markennamen "mouton de la reine", was so viel wie "königliches Schaf" bedeutete, als Schlachtvieh und Delikatesse verkauft wurden. In Folge war die Rasse über fast ganz Deutschland verbreitet.

Rhön-Hilde und ihre neugierige Verwandschaft

Ende des 19. Jahrhunderts gingen die Bestände aufgrund von Viehseuchenbekämpfungskampagnen und Einfuhrbeschränkungen in Frankreich zurück, für das Jahr 1960 sind nur noch 300 Exemplare des Rhönschafs in den Herdenbüchern der damaligen westlichen Bundesländer gelistet, die Tierart war vom Aussterben bedroht. Wegen der besonderen Eignung für das raue, feuchte Klima der Mittelgebirge setzte aber in der Neuzeit eine Erholung der Bestände ein, die robuste Tierrasse umfasst aktuell wieder ca. 10.000 gelistete Tiere. Im Hochsommer gehören die Schafherden der Rhönschafe wieder fest zum Landschaftsbild der Hochrhön; sie helfen bei der Landschaftspflege der extensiv bewirtschafteten Grasflächen und das schmackhafte Fleisch der Tiere ist auch wieder eine regionale Spezialität.

Für Diskussion und Unmut sorgte das Maskottchen "Rhön-Hilde", das vom Comic-Zeichner Alex Ziegler zur Einführung im Jahre 2007 zunächst so wie die Heidschnucken mit schwarzen Beinen dargestellt wurde (möglicherweise aus künstlerischer Freiheit heraus oder auch einfach nur aus Unwissenheit). Derzeit haben sich die Wogen des Unmuts aber etwas geglättet: Die schwarzen Beine sind jetzt schwarze Socken, und für diese Socken sind künftig auch andere Farben geplant.

Infos zum Rhönschaf bei der GEH;

Rhönraddenkmal in Schönau

Rhönrad

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Das Sportgerät aus zwei Reifen mit sechs Quersprossen wurde 1925 von Otto Feick in Schönau a.d. Brend zum Patent angemeldet. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin wurde das Rhönrad erstmals international vorgestellt, 1959 erfolgte die Aufnahme der Turnsportart in den Deutschen Turnerbund, die ersten Weltmeisterschaften fanden 1995 in Den Helder (Niederlande). Organisiert ist die Sportart im IRV (www.rhoenrad.com).

Weitere Infos zum Rhönrad bei Gym-Wheel und bei wikipedia: Rhönrad;

Sprache

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Das Gebirge der Rhön ist seit dem frühen Mittelalter ostfränkischer Kulturraum, daher ist die Sprache der Rhöner Einwohner in seinen Wurzeln ein ostfränkischer Dialekt.

Aufgrund der Lage der meist recht kleinen Siedlungen mit zersplitterten regionalen Landesherrschaften in einem unzugänglichen Gebirge und auch in Folge der geringen Mobilität der einfachen Landbevölkerung bildeten sich kleine Sprachinseln mit teilweise stark voneinander abweichenden Unterarten der Rhöner Mundart heraus: auch auf kurze Strecken von nur wenigen Kilometern konnte der Dialekt des einen Ortes manchmal nur sehr schwer von den Bewohnern im übernächsten Nachbarort verstanden werden. Extrembeispiel ist hier der Raum um den Ort Oberelsbach: auch wer glaubt er könnte noch das unterfränkische oder gar Rhöner Platt (das Rhöner Platt hat nichts mit dem Dialekt des norddeutschen Platt zu tun) einigermaßen verstehen, wird dem echten Dialekt eines älteren Oberelsbacher Bürgers nur sehr schwer folgen können.

Zusätzlich kommt dann noch eine regionale Sprachfärbung nach der hessischen und thüringischen Landesherrschaft hinzu. Sprachforscher ziehen heute irgendwo im Nordteil der Rhön die Grenze zwischen dem Hessischen und dem Ostfränkischen : das Ostfränkische ist demnach Oberdeutsch, mit hessischen Einfluss ergäbe sich ein mitteldeutscher Dialekt, und für einen Unterfranken "sächseln" die Thüringer.

Allgemein werden nach fränkischer Mundart das "K" zum "G" und das "P" zum "B". Feinheiten des Dialekts sind dann der häufige Ersatz des Buchstabens "W" am Wortanfang ebenfalls durch das "B": "bann dann" heißt auf hochdeutsch "wann denn" und "bu" heißt "wo". Weitere Dialektbeispiele sind "nachde" für gestern und "uenzichnachde" für vorgestern.

Mit zunehmender Mobilität der Bevölkerung Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts und durch modernere Schulsysteme wurde der Dialekt "ausgetrieben" und im Sinne des Hochdeutschen abgeschwächt, und spätestens mit den Medien der Neuzeit ist heute in der Sprache der jüngeren Bevölkerung der Rhöner Dialekt nur noch stark verkümmert vorhanden.

Eine moderne und erfolgreiche Wiederbelebung erfahren die Dialektvarianten der Rhön in den Texten verschiedener Rhönmusikanten, oft auch mit moderner Musik kombiniert.

Siehe auch den Absatz zur Sprache in der Region Rhön-Saale.

Anreise

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Die neue (2013) w:Sinntalbrücke der Rhönautobahn A7, links der Nördliche Pilsterkopf

Auf der Straße

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Von Nord nach Süd verläuft die Autobahn 7, die "Rhönautobahn", zwischen Fulda und Würzburg. Anschlussstellen sind hier Fulda-Süd /Eichenzell, Bad Brückenau, Oberthulba/ Bad Kissingen und Hammelburg.

Seit Ende 2005 ist die A71, die "Thüringer Wald-Autobahn", durchgehend geöffnet und verbindet die Städte Schweinfurt und Erfurt. Anschlussstellen sind im Bereich der Rhön Münnerstadt, Bad Neustadt, Mellrichstadt und Meiningen.

Mit der Bahn

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Die Städte Bad Neustadt, Mellrichstadt und Meiningen sind an der Bahntrasse SchweinfurtErfurt gelegen. Das Teilstück Schweinfurt–Meiningen wird auch Main-Rhön-Bahn genannt. Nach Bad Kissingen führt weiterhin die Bahnlinie Schweinfurt–Gemünden (Fränkische Saaletalbahn). An der Werrabahn befinden sich Bad Salzungen und Meiningen. Die Städte Würzburg und Fulda sind an das ICE-Bahnnetz angeschlossen.

Das regionale Rhöner Eisenbahnnetz wurde in den letzten Jahren ausgedünnt. Einzige verbliebene Nebenbahn ist die Rhönbahn, die von Fulda nach Gersfeld führt. Die Rhönbahn bedient folgende Haltepunkte: Fulda, Eichenzell, Welkers, Rhönshausen, Lütter (Memlos), Ried, Schmalnau, Altenfeld, Gersfeld

Mit dem Flugzeug

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Wer mit dem eigenen Fluggerät anreisen will, hat, solange das Fluggerät nicht zu groß ist, die verschiedensten Möglichkeiten: siehe hierzu den Abschnitt zum Flugsport in der Rhön.

Mobilität

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  • Auto: Die Rhön ist eine ländlich geprägte Region. Das Auto ist die einfachste und flexibelste Art der Fortbewegung.
Ostheim, Bahnhof
  • Bahn: Eine Bahnverbindung durch das Gebirge der Rhön selbst gibt es nicht. Verschiedene Bahnlinien traversieren den Rand des Mittelgebirges und sind für die Städte mit Bahnhof zur Anfahrt geeignet.
  • Fahrrad: Wer entsprechend sportlich ist, kann sich mit dem Fahrrad fortbewegen, sollte sich aber die Entfernung der Ziele vorher genau anschauen. Mit den Höhenunterschieden des Mittelgebirges können die Etappen recht anstrengend werden.
  • Regionalbus: Der Regionalbus als öffentliches Verkehrsmittel ist nur bedingt zur Fortbewegung für Touristen tauglich. Die Fahrtziele werden unterschiedlich (selten) angefahren. Bei einem erforderlichen Umsteigen sind längere Wartezeiten einzuplanen. Die Landschaft der Hochrhön wird mit nur wenigen Haltestellen bedient.
  • ÖPNV Rhön-Grabfeld (öffentlicher Personennahverkehr): www.nahverkehr.rhoen-grabfeld.de; Liniennetz;
  • Info: Rhein-Main-Verkehrsverbund (hessische Rhön);
  • ÖPVN Meininger Busbetriebe (thüringische Rhön): Linien 408 - 412 und 420, Linien der Meininger Busbetriebs GmbH
  • Freizeitbuslinien:
  • Taxi: Taxis gibt es nur in den größeren Ortschaften. Bei erforderlicher längerer Anfahrt wird daher der Transport mit dem Taxi teuer.

Sehenswürdigkeiten

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Die Rhön ist eine faszinierende Landschaft, urwüchsig und romantisch. Seit 1991 ist sie zum UNESCO-Biosphärenreservat ernannt worden. Die Landschaft bietet eine Vielzahl an touristischen Attraktionen für Wanderer und Naturfreunde:

Berge

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Wasserkuppe, Fliegerdenkmal und Radom
Wasserkuppe, Fuldaquelle

Wichtige oder bedeutende Berge und Gipfel, nach Höhe sortiert:

Wasserkuppe

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Die 1 Wasserkuppe ist mit 950m Höhe höchster Rhöngipfel und Berg der Segelflieger mit der ältesten Segelflugschule der Welt. Studenten aus Darmstadt entwickelten hier um das Jahr 1910 die Grundlagen für den modernen Segelflug.

Auf dem Gipfel befindet sich als Relikt aus dem Kalten Krieg ein letztes von ehemals vier Radomen (Radarkupppeln) zur militärischen Luftraumüberwachung. Diese Kuppel ist außer Betrieb gestellt und soll als Attraktion erhalten bleiben. Westseitig, etwas unterhalb des Radoms, ist das Ehrenmal der Segelflieger. Südseitig, nahe dem Großparkplatz, befindet sich die gefasste Fuldaquelle. Die Fulda ist mit der Werra einer der beiden Quellflüsse der Weser. Außerdem gibt es auf der Wasserkuppe noch eine Doppel-Sommerrodelbahn, das Deutsche Segelflugmuseum, einen Flugplatz mit mehreren Landebahnen und, bei schönem Wetter, sehr viel Flugbetrieb, eine Jugendbildungsstätte, Hotels, Restaurants und Touristenläden, eine Wetterstation, und, das Beste: eine wunderbare Aussicht rundum in alle Himmelsrichtungen. Ein „Geologischer Lehrpfad“ führt zum benachbarten Pferdskopf.

Der Gipfel ist eine breite "Kuppe", das ganze Areal lässt sich vom Parkplatz aus gut erwandern.

Anfahrt vom Süden / Westen: über die Verbindungsstraße Gersfeld - Ehrenberg (Ortsteil Wüstensachsen);

Anfahrt von Norden: über den Hochrhönring;

Parkmöglichkeiten: Großparkplatz unmittelbar südlich vom Gipfelplateau;

Ausführlichere Informationen gibt es im eigenen Artikel zur Wasserkuppe;

Dammersfeld

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Dammersfeldrücken von Norden (ganz links die "Hohe Hölle", rechts das "Dammersfeld")

Das 1 Dammersfeld , auch Dammersfeldkuppe, ist mit 928m Höhe zweithöchster Rhöngipfel und höchster Berg des Dammersfeldrückens, dem mit dem östlich davon gelegenen Eierhauckberg (910 m) auch der fünfthöchste Berg der Rhön angehört. Nördlich vom Gipfel gelegen sind die Ottersteine, drei mächtige Basaltfelsen.

Der Berg liegt im für Touristen gesperrten Truppenübungsplatz Wildflecken und ist als "Beschussberg" für die Truppenübungen wegen der vielen Blindgänger unzugänglich. Eine Kuriosität in der Geschichte des Dammersfeldes ist der Butterkrieg: Er wurde im Jahre 1278 zwischen dem Würzburger Bischof Hermann und dem Fuldaer Abt Konrad um die wertvollen Weidegründe am Berg geführt, der Abt von Fulda war siegreich.

Kreuzberg

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Kloster Kreuzberg
Kreuzberg: Kreuzigungsgruppe am Gipfel;

Der 2 Kreuzberg ist mit 928m Höhe höchster zugänglicher fränkischer Rhöngipfel mit einer Jahrhunderte alten Wallfahrttradition zum weithin bekannten Franziskanerkloster und meistbesuchtes Tourismusziel im Rhöngebirge, auch wegen der Wallfahrtskirche und der klostereigenen Brauerei (seit 1731). Vom Kloster führt ein Kreuzweg auf das Gipfelplateau zur Station mit der dreifachen Kreuzgruppe, dem Gipfelkreuz und dem 208m hohen Sendemast der Sendeanlage des Bayrischen Rundfunks.

Anfahrt von Osten, Norden, Süden: über Bischofsheim an der Rhön (an der Bundesstraße B279) ;

Anfahrt von Westen über die Verbindungsstraße von Bad Brückenau über Wildflecken;

Parkmöglichkeiten: letztmals unterhalb des Klosters (Kloster: 12 min, Gipfel: 25 min) gebührenpflichtiger Parkplatz;

Ausführlichere Informationen gibt es im eigenen Artikel zum Kreuzberg.

Heidelstein

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Der 3 Heidelstein ist höchster Berg (926 m, oder besser: "höchste Erhebung", in der Hochfläche der "Langen Rhön".

Blick vom Kreuzberg auf den Heidelstein

Der Berg besitzt einen Doppelgipfel. Auf dem etwas niedrigeren Ostgipfel befindet sich das Ehrenmal des Rhönklubs, auf dem Hauptgipfel der weithin sichtbare 218m hohe Sendemast (Deutsche Telekom). Im Norden befindet sich die Ulsterquelle, die Ulster ist ein Nebenfluss der Werra. Vom Westgipfel aus hat man eine überwältigende Aussicht (freier Blick nach Norden, Westen und Süden).

Der Heidelsteingipfel ist nicht direkt anfahrbar, der nächste Wanderparkplatz befindet sich am Franzosenweg (Verbindungsstraße Wüstensachsen - Oberelsbach in Nähe der Hochrhönstraße. Auch vom Parkplatz am Roten Moor (an der B 278 Bischofsheim - Wüstensachsen) hat man einen einigermaßen bequemen Zugang zum Gipfel.

Panorama: Du kannst das Bild waagerecht scrollen.
Ausblick nahe dem Ostgipfel des Heidelsteins nach Süden. Der dominierende Berg etwa in der Bildmitte ist der Kreuzberg.
Ausblick nahe dem Ostgipfel des Heidelsteins nach Süden. Der dominierende Berg etwa in der Bildmitte ist der Kreuzberg.

Himmeldunkberg

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Blick vom Heidelstein nach Südwesten zum Doppelgipfel Hohe Hölle und Himmeldunkberg

Der 4 Himmeldunkberg oder auch Himmeldunk (888m, bildet zusammen mit der Hohen Hölle (894 m) einen Doppelgipfel und das nordöstliche Ende des Dammersfeldrückens ("Hohe Rhön"). Der breite, am Gipfelplateau unbewaldete Buckel ist ein klassischer Wanderberg mit verschiedenen Anstiegen (steiler Nordhang!) und einer am Gipfel freien Aussicht nach Osten, Süden und Westen. Über den Gipfel verläuft die Grenze zwischen Bayern und Hessen. Ostseitig etwas unterhalb des Gipfels befindet sich die "Würzburger Hütte" (Selbstversorgerhütte).

Anfahrt: Höchster anfahrbarer Punkt ist die Schwedenschanze, der Pass an der St 3396 (kurz nach der Abzweigung von der Bundesstraße B 278) zwischen Bischofsheim und Gersfeld.

Bauersberg

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Bauersberg, Braunkohlestollen

Der 5 Bauersberg bei Bischofsheim an der Rhön ist eigentlich gar kein richtiger klassischer Berggipfel, sondern das südliche Ende der Langen Rhön. Er hat aber einige touristische Attraktionen zu bieten. Da gibt es zunächst den Rothsee, ein Fischweiher mit einer bewirtschafteten Hütte des Angelvereins Bischofsheim . Dann gibt es einen geologischen Lehrpfad mit dem zugänglichen Braunkohlestollen "Einigkeit" aus dem Jahre 1844. Der Braunkohleabbau wurde in der Rhön bereits seit dem 16. Jahrhundert betrieben, mittlerweile aber wegen der nicht sonderlich hochwertigen Kohle aufgegeben. Eine Aussichtsplattform zur riesigen Grube des benachbarten Basaltwerks zeigt anschaulich die geologischen Gesteinsschichten. Die oberhalb vom Parkplatz gelegene Basalt-Blockschutthalde ist ein Dorado für Naturforscher und wurde bereits in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen behandelt. Außerdem kann man noch die Aussicht nach Nordwesten auf das Panorama der gegenüberliegenden Berge Kreuzberg, Arnsberg und Himmeldunkberg genießen.

Anfahrt über die Hochrhönstraße von Bischofsheim nach Fladungen, Abzweigung ca. zwei Kilometer nach Bischofsheim nach einer scharfen Linkskehre, Parkplatz am geologischen Lehrpfad und am Rothsee;

Milseburg

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Milseburg, Gipfel

2 Milseburg (835 m), sagenumwobener Basaltberg in der hessischen Kuppenrhön.

Der Gipfel mit der Kreuzigungsgruppe aus dem Jahre 1756 und mit der Gangolfskapelle bietet einen der besten Ausblicke in die Rhön. Direkt unterhalb des Gipfels befindet sich die im Sommer bewirtschaftete Milseburghütte.

An der mit Blockschuttwäldern bewachsenen Phonolithkuppe befinden sich die Reste einer keltischen Siedlung mit Ringwallanlage. Ein archäologischer Wanderweg zeigt Informationen zu den Ausgrabungen des prähistorischen Oppidums, eine der größten eisenzeitlichen Siedlungen Osthessens aus der späten Bronzezeit (1200-800 v. Chr.) und in der Eisenzeit (ab 450 v. Chr.).

Anfahrt über die Verbindungsstraße Hilders - Kleinsassen - Poppenhausen (Wasserkuppe); Gipfelanstieg ab dem ausgewiesenen Parkplatz in ca. 30-45 min; auf dem felsigen Steig sind, insbesondere bei Nässe, ordentliche Wanderschuhe Pflicht.

Ausführlichere Informationen, insbesondere auch für Radfahrer, gibt es im eigenen Artikel zur Milseburg;

Ellenbogen

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Der 3 Ellenbogen (offizielle Gipfelhöhe 814 m) ist der nordöstliche Eckpfeiler des Hochplateaus der Langen Rhön.

Aussichtsturm Noahs Segel auf dem höchsten Punkt des Ellenbogens

Der Ellenbogen ist der Rest eines erloschenen Vulkanschlots und hebt sich vor Ort als "Hügel" nicht sonderlich von der Hochfläche ab, markant sichtbar wird er aus dem Ulstertal. Besonders sehenswert ist die weite Aussicht in das Ulstertal, nach Südwestthüringen und die markanten Blockstreu-Steine aus der Eiszeit.

Der Ellenbogen hat auch eine Vergangenheit im "Dritten Reich": hier entstand unter den Nationalsozialisten das Arbeitsdienstlager "Saukelhof" als ein Musterkomplex für damals moderne Weidebewirtschaftung und Rinderhaltung. Im Zuge der Grenzsicherungspolitik der DDR wurden diese Anlagen wegen ihrer Nähe zur innerdeutschen Grenze nahezu spurenlos abgebrochen.

Der Ellenbogen gehört heute zum "Grünen Band" der ehemaligen Grenze und ist z.B. wichtiger Rastplatz für seltene Arten (Kiebitze) beim Vogelzug. Vor Ort gibt es als Gastronomie das Eisenacher Haus (modernes Tagungshotel) und als Unterkunft für Wanderer die Gastwirtschaft Thüringer Rhönhäuschen;

Im Sommer ist die Region Wandergelände, im Winter gibt es im Ski- und Rodelpark Ellenbogen zahlreiche gespurte Loipen, eine Snow-Tubing-Anlage ("Rhöner Gaudirutsche") und auch eine Reifenrutsche für Kinder.

2017 wurde auf dem Gipfel des Ellenbogens der Aussichtturm Noahs Segel mit Tunnelrutsche eröffnet.

Der Ellenbogen wird in verschiedenen Quellen als höchster Berg der thüringischen Rhön geführt. Nach den topografischen Karten ist aber die höchste Stelle in der thüringischen Rhön der 1,5 Kilometer südlich benachbarte 4 Schnitzersberg mit 815.5m und markantem Sendemast an der L1123. Der auf dem Plateau der Langen Rhön topografisch und vom Zugang her eigenständige Schnitzersberg wird verschiedentlich zum Ellenbogen selber mit hinzu gezählt, bei Schneiders Rhönführer wird er als ein eigenständiger Berg geführt.

Anfahrt: Über Frankenheim.

Panorama: Du kannst das Bild waagerecht scrollen.
360°-Panoramablick vom Aussichtsturm Noahs Segel Ellenbogen
360°-Panoramablick vom Aussichtsturm Noahs Segel Ellenbogen

Hohe Geba

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5 Hohe Geba oder Geba, auch Gebaberg, (751 m), höchster Berg der "Vorderen Rhön" im südlichen Thüringen bei Stepfershausen und westlich von Meiningen. Der Berg ist ein unbewaldeter Plateauberg und gleicht in seiner vulkanischen Entstehungsgeschichte der Hochrhön. Ein Aussichtshügel auf dem Gipfelplateau zeigt einen Rundblick auf die bayerische, hessische und thüringische Rhön. Der Blick reicht bei entsprechendem Wetter bis zum Thüringer Wald, den Hassbergen und bis zum Hohen Meißner. Am Gipfel befindet sich die Meininger Hütte.

Von 1961 bis 1991 war die Hohe Geba von der dort stationierten Sowjetarmee für Touristen gesperrt. Seit 1999 gibt es auf der Geba einen ca. drei Hektar (ein Hektar (ha) = 10000 qm) großen Rhönkulturgarten mit einem nachgebildeten Keltendorf. Hier werden historische Workshops angeboten: flechten, töpfern und schnitzen wie die Kelten.

Der Hohe Geba soll künftig Kernzone eines Sternenparks im Biosphärenreservat Thüringer Rhön werden, derzeit laufen Planungen zu einem neuen Besucherzentrum auf der Hohen Geba, der Spatenstich soll noch im Jahr 2014 erfolgen, die Eröffnung ist für 2016 vorgesehen.

Ebenfalls in Planung ist ein 70 Meter hoher und mit 23,5 Grad Neigung spektakulär schiefer Aussichtsturm und mit einer Himmelskörper-Rutsche. Das 14-Millionen-Projekt ist aber umstritten.

Anfahrt: über Meiningen und Stepfershausen, Parkplätze auf dem Plateau vorhanden;

Gangolfsberg: Basaltprismenwand

Gangolfsberg

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6 Gangolfsberg (737 m) eine bewaldete Basaltkuppe nördlich von Oberelsbach am Rand der Langen Rhön mit einer prähistorischen Wallanlage aus der Zeit der Völkerwanderung (viertes und fünftes Jahrhundert nach Christus) am Gipfel, außerdem mit der Ruine der Gangolfskapelle, wahrscheinlich aus der Gründungszeit der Propstei Fulda im 8. Jahrhundert.

Westseitig unterhalb des Berggipfels sind die wabenartigen Basaltsäulen von Teufelskeller und Teufelswand, der besterhaltenen Basaltprismenwand in der Rhön. Ein Naturlehrpfad informiert über die Bäume des Waldes und deren Nutzung. Ostseitig am Berg befindet sich das Schweinfurter Haus.

Parkmöglichkeiten am "Franzosenweg" (Verbindungsstrasse Oberelsbach - Ehrenberg), ca. zweieinhalb Kilometer nördlich von Oberelsbach und am Schweinfurter Haus (Zufahrt über Urspringen).

Rother Kuppe

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Rother Kuppe

7 Rother Kuppe - Basaltkuppe (711 m) mit Aussichtsturm und (bei entsprechenden Witterung) einer Rundumsicht von bis zu 80km nach Unterfranken und Thüringen. Turmbesteigung gegen freiwillige Gebühr. Am Turm befindet sich das Wanderheim Rother Kuppe des Rhön-Clubs, die Nordseite der Rother Kuppe ist im Winter ein beliebter Rodelhang. Anfahrt von Süden: von Mellrichstadt über die Staatsstraße Richtung Fladungen, in Nordheim Richtung Roth abzweigen, durch Roth hindurch und weiter Richtung "Hochrhön". Anfahrt von Norden, Nordwesten: Von der Hochrhönstraße Richtung Rhön-Path Hotel abzweigen. Parkplatz unterhalb der Kuppe,

Wachtküppel

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Wachtküppel vor der Wasserkuppe

8 Wachtküppel (705 m) markanter Felsenkopf aus Basalt nordwestlich von Gersfeld in der Kuppenrhön, auch "Spitzbub" genannt. Bietet eine weite Rundumsicht. Wegen der Eisenhaltigkeit des Basalts Störung der Kompassnadel. Am Bergfuß gibt es einen aufgegebenen Steinbruch mit Grillplatz. Anfahrt: In Gersfeld Richtung Poppenhausen abzweigen. Parkplatz am Fuß des Wachtküppels.

Seen und Gewässer

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Die Seen in der Rhön sind nicht besonders groß, dafür können sie alle mit einer malerischen Lage punkten.

Guckaisee

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6 Guckaisee Der Guckaisee (700 m) liegt südwestlich der Wasserkuppe in einer Talsohle zwischen Eube und Pferdskopf und ist der einzige natürliche See im Gebirge mit einer Fläche von 0,5 ha auch der größte natürliche See in Hessen. Seine Entstehung ist wahrscheinlich die Folge eines durch Bergrutsch aufgestauten Bachlaufs. Der See mit Badesteg und schwimmender Floßinsel ist für Badegäste und Kahnfahrer in zwei Bereiche geteilt. Der Parkplatz am See ist auch beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen zu den benachbarten Bergen. Anfahrt: Über den Hochrhönring, die Verbindungsstraße Gersfeld - Poppenhausen.

Rothsee

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Rothsee

7 Rothsee Der Rothsee (642 m) auf dem Bauersberg' östlich von Bischofsheim hat eine Größe von ca. 0,8 Hektar und ist um ca. 1928 aus einer versumpften Wiese entstanden. Er diente lange zur Eisgewinnung einer Bischofsheimer Brauerei und als Aufzuchtteich für Forellen, verfiel aber nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Seit 1969 wurde er vom Angelverein Bischofsheim wieder hergerichtet. Der Verein betreibt unmittelbar am See die im Sommer bewirtschaftete Fischerhütte Rothsee mit einer kleinen Sonnenterrasse. Baden im See ist nicht möglich, Angeln nur mit Erlaubnisschein. Anfahrt: Der See liegt an einer kurzen steilen Stichstraße als Abzweig von der Hochrhönstraße (St 2288) von Bischofsheim an der Rhön nach Fladungen, Abzweigung nach rechts ca. zwei Kilometer nach Bischofsheim und ca. 600m nach einer scharfen Linkskehre, Parkplatz am Ausgangspunkt des geologischen Lehrpfads (Rundwanderweg Nr. 4).

Basaltsee Steinernes Haus

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Basaltsäulen am Steinernen Haus

8 Basaltsee Der kleine Basaltsee am Steinernen Haus (590 m) liegt südöstlich des Heidelsteins und oberhalb des Rhöndorfs Ginolfs, einem Ortsteil von Oberelsbach.

Vom "Steineren Haus" sind nur noch einige Basaltfelsen in der typischen Formation von meterlangen eckigen Basaltsäulen am Rand eines in den 1930er Jahren als Steinbruch genutzten Areals vorhanden. Der See entstand nach dem Ende des Basaltabbaus um das Jahr 1970 in der Grube des ehemaligen Steinbruchs. Eine Namensdeutung ist die für die Form des angrenzenden Basalt-Blockmeers als ein Hausdach. Das Steinere Haus mit seiner früher ziemlich einsamen Lage mitten in der Hochrhön ist auch sagenumrankt. Der Teufel soll etwas mit der Entstehung zu tun haben: Er erbaute einem armen Burschen ein schönes und großes Haus, sodass er seine Geliebte heiraten konnte. Als das frisch vermählte Paar dann das neue Heim betrat, kniete die Braut vor Glück nieder und begann zu beten, worauf der Teufel voller Wut das Haus wieder zerstörte. Das junge Paar blieb aber unverletzt und lebte glücklich und zufrieden in einer Lehmhütte weiter.

Basaltsee am Steinernen Haus

Das ganze Areal ist als Freizeitfläche erschlossen. Die Umwanderung des Sees ist leicht möglich. Es gibt die Möglichkeit zum Angeln; Angelkarten gibt es im Infozentrum "Haus der Langen Rhön" (in Oberelsbach).

Es gibt eine bewirtete Hütte, Montag Ruhetag.

Das Klettern in den Basaltfelsen ist aus Sicherheitsgründen untersagt; auch das Baden im See ist offiziell aus Haftungsgründen wegen des ungeräumten Untergrunds nicht erlaubt. Das Wasser ist sehr sauber, aber bei diesem fast stehenden Gewässer auch etwas verschlammt. Anfahrt zum Steinernen Haus über die Verbindungsstraße vom Dorf Ginolfs (Ortsteil von Oberelsbach) zur Hochrhön, Steinernes Haus ausgeschildert, Wanderparkplatz vor Ort fast unmittelbar am See

Silbersee

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Silbersee

9 Silbersee Der Silbersee (595 m) im Südosten der Rother Kuppe liegt malerisch ähnlich einem kleinen Kratersee in der Felsenlandschaft eines ehemaligen Basaltsteinbruchs und wird zu den schönsten Seen der Rhön gezählt. Es handelt sich auch um einen Basaltsee im renaturierten Gelände eines ehemaligen Basaltbergwerk ("Betreten auf eigene Gefahr").

Baden ist nicht erlaubt, das Wasser ist aber sehr sauber und auch sehr kalt. Die teilweise äußerst steilen Felswände am See sind nicht gesichert, die Wege am Rand des Sees sollten daher nicht verlassen werden.

Zugang: Die direkte Anfahrt mit Fahrzeugen auf Fahrstraßen zum See ist nicht möglich. Der Silbersee liegt völlig im Bergwald versteckt und etwa auf halber Strecke an dem nicht immer konsequent ausgeschilderten Fußweg als ein Bergpfad von der Rother Kuppe bzw. vom Rhoen-Park-Hotel zum Dorf Roth. Parkmöglichkeiten an der Rother Kuppe und in Roth. Gesamte Gehzeit bergab ca. eine halbe Stunde, bergauf, je nach Verfassung, länger.

Basaltsee Farnsberg

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Tintenfass

10 Basaltsee Farnsberg Der kleine Basaltsee (710 m), auch als "Tintenfaß der Rhön" bezeichnet, ist eine Folge des ehemaligen Basaltsteinbruchs am Farnsberg und als Geotop ausgewiesen. Der See liegt im "Naturschutzgebiet Schwarze Berge" südwestlich der Gemeinde Riedenberg. Der kraterförmige See entstand nach dem Ende des Basaltabbaus im Steinbruch "Spitzer Steinküppel". Der erste Basaltabbau der Schwarzen Berge begann um das Jahr 1908, er wurde Anfang der 1970er Jahre eingestellt. Durch den Abbau wurden die Berge "Breiter Steinküppel" und "Spitzer Steinküppel" komplett abgetragen; dafür gibt es jetzt anstelle der Berge den See. Das Baden ist wegen mehrerer tödlicher Unfälle aufgrund des ungepflegten Seebodens (Baumskelette, Felsen) streng verboten.

Steilufer mit Basaltformationen

Das Areal der ehemaligen Förderanlagen südwestlich vom See ist als Naherholungsgebiet Farnsberg (Parkplätze, ein Spielplatz und ein Jugendzeltplatz, ein Weiher als Biotop) erschlossen. Dort befindet sich auch das Ausflugslokal Berghaus Rhön.

Östlich des Farnsberggipfels liegt das Würzburger Haus (vom Basaltsee ca. 2km entfernt).

Anfahrt über die Bergseestraße aus Riedenberg oder aus Schildeck (Nähe der Autobahnausfahrt), Parkmöglichkeit am Naherholungsgebiet, von da noch einige hundert Meter Fußweg zum See.

Weitere Seen

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Frickenhäuser See