Klützer Winkel
BundeslandMecklenburg-Vorpommern
Einwohnerzahl3.128 (Stadt Klütz)
10.820 (Amt Klützer Winkel)
(Stand: 31. Dez 2023)[1]
Höhe
Tourist-InfoTouristeninformationen im Amt Klützer Winkel
Lagekarte von Mecklenburg-Vorpommern
Lagekarte von Mecklenburg-Vorpommern
Klützer Winkel

Der Klützer Winkel, rund um die Kleinstadt Klütz, liegt an der Mecklenburgischen Ostseeküste, ganz im Nordwesten Mecklenburg-Vorpommerns, zwischen Lübeck-Travemünde und Wismar. Er ist noch weitgehend vom großen Touristenrummel verschont geblieben. Wer Ruhe im „ländlichen Idyll“ sucht, ist hier richtig. Die Region ist voll von kleinen oder größeren Sehenswürdigkeiten.

Hintergrund

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Karte
Karte von Klützer Winkel

Im Klützer Winkel tickt die Uhr etwas anders, sie ist nicht stehengeblieben, aber sie tickt etwas langsamer. Die Gegend ist geprägt durch uralte Baumalleen, die zu kleinen Dörfern mit imposanten Schlössern, Herrenhäusern und historisch geprägten Backsteinkirchen führen. Früher galten die Gutshäuser als architektonisch einmalige Stall-, Hof- und Wirtschaftsgebäude. Inzwischen wurden viele umgewandelt in Hotels und Ferienanlagen und dienen somit hauptsächlich der Erholung, Entspannung und Entschleunigung aus dem Alltag. Ebenso attraktiv sind die vielen Naturschätze. Sie reichen von alten Bäumen über weite Felder und hügelige Landschaften bis hin zu Steilufern und flachen Naturstränden entlang der noch unverbauten Ostseeküste. Die Strände eignen sich sowohl für Familien als auch für Wassersportler und ermöglichen viele Badefreuden und gemütliche Strandwanderungen. Dennoch wird nur im Ostseebad Boltenhagen und in der Gemeinde Zierow ein Kurbeitrag erhoben. Dieser wird vom jeweiligen Vermieter eingezogen. Tagesgäste erhalten ihre Tageskurkarte für den bewirtschafteten Strandbereich am Strandeingang oder bei der Tourist-Information.

Wie im dünn besiedelten Mecklenburg-Vorpommern üblich, wurden auch rund um Klütz mehrere Gemeinden zu einem Amt zusammengelegt, das die gemeinsame Verwaltung übernimmt. Die Stadt Dassow und die Gemeinden Roggenstorf und Warnow bei Grevesmühlen werden zwar geographisch der Region Klützer Winkel zugeordnet, gehören aber nicht zum gleichnamigen Amt. Die Gemeinden Hohenkirchen und Zierow dagegen werden zwar vom Amt Klützer Winkel verwaltet, gehören aber nicht zur Landschaft.

Zum Amt Klützer Winkel gehören:

  • 1 Boltenhagen , 2.555 Einwohner (wegen seiner Bedeutung als Ostseebad mit eigenem Artikel)
  • 2 Damshagen , 1.330 Einwohner
  • 3 Hohenkirchen , 1.191 Einwohner
  • 4 Kalkhorst , 1.852 Einwohner
  • 5 Klütz , 3.128 Einwohner
  • 6 Zierow , 764 Einwohner

Zur Region Klützer Winkel gehören zusätzlich (außerhalb des Amtes Klützer Winkel):

Bevölkerungszahlen: Stand: 31. Dez 2023 [2]

Anreise

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Mit dem Flugzeug

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  • Der 1 Flughafen Hamburg (IATA: HAM) ist der nächstgelegene Verkehrsflughafen mit internationalen Verbindungen.
  • 2 Flughafen Lübeck (Flughafen Hamburg-Lübeck, ​IATA: LBC), Blankenseer Straße 101, 23562 Lübeck. Tel.: +49 (0)451 58 30 10, Fax: +49 (0)451 583 01 24, E-Mail: . Der Flughafen Lübeck wird ab April 2025 von London-Stansted, Malaga und Mallorca im Linienverkehr angeflogen. Er steht auch weiterhin Geschäfts- und Sportfliegern offen.
  • Der 3 Flughafen Rostock Laage (IATA: RLG) liegt östlich und bietet nur sehr wenige Charterflugverbindungen.
  • Der 4 Flugplatz Wismar (ICAO: EDCW) liegt am nördlichen Stadtrand von Wismar und steht Sport- und Geschäftsfliegern von 07:00 bis 17:00 offen.

Mit der Bahn

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  • Mit der Bahn kommt man bis nach Wismar, Grevesmühlen oder Lübeck. Von dort geht es dann nur noch mit dem NAHBUS weiter.

Mit dem Bus

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  • Mit dem Fernbus kommt man derzeit nur nach Wismar oder Lübeck. Die Weiterreise in den Klützer Winkel kann dann gut mit dem NAHBUS erfolgen.

Mit dem Auto

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  • Die Ostseeautobahn (Küstenautobahn) A20 E22 verläuft südlich des Klützer Winkels.
  • Die B105 (LübeckWismar) führt durch Dassow und Grevesmühlen.
  • Die L 01 zweigt in Dassow von der B 105 ab und durchquert den Klützer Winkel über Kalkhorst und Klütz und schließt bei Gägelow wieder an die B 105 an.

Mit dem Schiff

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Marina Weiße Wieck
  • Einen Linien-Schiffsverkehr zum Klützer Winkel gibt es nicht.
  • Ausflugsschiffe verkehren von der Weißen Wiek in Boltenhagen, OT-Tarnewitz, zur Insel Poel.
  • Im Ortsteil Tarnewitz von Boltenhagen bietet die 5 Weiße Wiek Liegeplätze für Sportboote in der Marina Boltenhagen.
  • Dassow hat einen kleinen 6 Bootshafen an der Stepenitz.
  • 7 Marina Hohen Wieschendorf, Zum Anleger 51, 23968 Hohen Wieschendorf. Mobil: +49 (0)177 8884480 (Hafenmeister), E-Mail: In der Marina in Hohen Wieschendorf ist Platz für 100 Boote mit bis zu 5m Tiefgang. Auch steht ein Kran (max. 4t) zur Verfügung.

Mit dem Rad

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Zu Fuß

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Durch den Klützer Winkel verlaufen der Europäische Fernwanderweg E9 und der Hanseatenweg. Beide treffen südlich von Travemünde auf den Europäischen Fernwanderweg E1 und den Europäischen Fernwanderweg E6.

Mobilität

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Innerhalb der Stadt Klütz kommt man bequem zu Fuß überall hin. Für Touren in die Umgebung empfiehlt sich der Pkw oder der NAHBUS. Ergänzt wird das Netz durch den NAHBUS-Anrufbus, der unter der kostenfreien Servicenummer (0)800 6346287 bis 60Minuten vor der Abfahrtszeit angefordert werden kann.

Wer möchte, kann die Stadt Klütz und natürlich auch die Umgebung sehr schön mit dem Fahrrad erkunden. Leihfahrräder gibt es in Klütz und in Boltenhagen.

Sehenswürdigkeiten

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Kirchen

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Kirchen
Klütz mit St.-Marien-Kirche
  • 1 Backsteinkirche St. Marien, Klütz (ev.-luth), Wismarsche Straße, 23948 Klütz. Tel.: +49 (0)38825 22274 (Gemeindebüro), Fax: +49 (0)38825 37364 (Gemeindebüro), E-Mail: . Die Marienkirche ist eine backsteingotische Kirche aus der Zeit des Übergangs von der Romanik zur Gotik. Sie ist vom Baukörper für die Gegend um Wismar zwar typisch, aber deutlich größer als die sonst in Mecklenburg anzutreffenden Landkirchen in den Dörfern. Im Innenraum beeindrucken der Barockaltar vom Anfang des 18.Jahrhunderts, die reich beschnitzte Renaissance-Kanzel aus dem Jahr 1587 mit den Wappen mecklenburgischer Adelsfamilien und das Römergestühl aus dem frühen 15.Jahrhundert. Ein alter gotischer Taufstein steht in Gegensatz zu einer reich beschnitzten Taufe der Spätrenaissance.
  • 2 Kirche Mariä Himmelfahrt, Klütz (kath.), Wismarsche Straße 14, 23948 Klütz . Die kleine Diasporakirche am östlichen Ortsrand von Klütz entstand 1932 als schlichter Saalbau. Im Inneren ist die Darstellung der Marienkrönung an der Altarwand bemerkenswert.
  • 3 Backsteinkirche St. Thomas, Damshagen (ev.-luth), Klützer Straße, 23948 Damshagen. Tel.: +49 (0)38824 726 (Gemeindebüro Roggenstorf), E-Mail: . Die St.-Thomas-Kirche ist eine backsteingotische Dorfkirche. Sie wurde erstmalig im Jahr 1230 erwähnt, wahrscheinlich war es eine kleine Holzkirche. Im 14.Jahrhundert wurde mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen, sie wurde mehrmals erweitert, ein Turm wurde an der Westseite errichtet. Von ehemals drei Bronzeglocken ist die große "Betglocke" aus dem Jahr 1469 erhalten geblieben. Während des Dreißigjährigen Krieges hatte man auch die Kirche in Damshagen stark verwüstet, besonders 1627 durch Kaiserliche Truppen. In den Jahren 1720/24 erhielt das Kirchenschiff eine barocke Gestaltung, die heutige in den Farben blau, grau und rot erhielt der Raum bei der letzten umfangreichen Restaurierung im Jahre 1964. Ältestes Ausstattungsstück ist eine steinerne Fünte aus Gotland-Kalkstein aus dem frühen 13.Jahrhundert. Der barocke Kanzelaltar wurde 1724 geschaffen. Geöffnet: Ostern - 31.10. tägl. 10:00-18:00.
  • 4 Dorfkirche Kalkhorst (Sankt Laurentius Kirche, ​ev.-luth), Straße der Jugend, 23942 Kalkhorst. Tel.: +49 (0)38827 230 (Gemeindebüro), Fax: +49 (0)38827 88881 (Gemeindebüro), E-Mail: . Die St.Laurentius geweihte Dorfkirche Kalkhorst ist eine backsteingotische Kirche. Sie entstammt dem 13. und 14.Jahrhundert und fällt wegen der Unregelmäßigkeit ihres Grundrisses und durch die vielen An- und Umbauten auf. Der achteckig gedrungen spitze Turmhelm stammt aus dem Jahr 1686. Die reichhaltigen Fresken der Ausmalung des Innenraumes stammen aus der Zeit der Spätgotik. Die vom Beginn des 18.Jahrhunderts stammende barocke Ausstattung umfasst den Hochaltar aus dem Jahr 1708, die Emporen der eingepfarrten umliegenden Landgüter, den Orgelprospekt und die Kanzel.
  • 5 Dorfkirche Elmenhorst (ev.-luth), Dorfstraße 53, 23948 Kalkhorst. Tel.: +49 (0)38827 230 (Gemeindebüro Kalkhorst), Fax: +49 (0)38827 88881 (Gemeindebüro Kalkhorst), E-Mail: . Die denkmalgeschützte Dorfkirche Elmenhorst befindet sich in dem zu Kalkhorst gehörenden Dorf Elmenhorst. Erste schriftliche Erwähnung fand die frühgotische Backsteinkirche im Jahre 1230. An das rechteckige Mittelschiff schließt sich nach Osten der ebenfalls rechteckige Chorraum an, der quadratische Turm im Westen ist besonders erwähnenswert, da er mit einem in sich verdrehten achteckigen Holzschindelhelm gedeckt ist. Wand- und Gewölbemalereien teilweise aus dem 14.Jahrhundert wurden 1901 entdeckt und 1904 möglichst originalgetreu restauriert. Ein Altarretabel mit Schnitzfiguren (Mitte 15.Jahrhundert), eine klassizistische Kanzel und weitere Gewölbemalereien aus dem 19.Jahrhundert ergänzen die Ausstattung.
  • 6 Dorfkirche Hohenkirchen, ev.-luth. Tel.: +49 (0)38428 60253, E-Mail: . Die Dorfkirche Hohenkirchen ist ein gotischer Backsteinbau in landschaftsbeherrschender Position auf der Höhe eines Moränenzuges. Die Kirche wurde um 1230 erwähnt und gehörte im Mittelalter zum Bistum Ratzeburg. Die heutige Kirche ist der zweite Bau und entstand im 15.Jahrhundert mit einem monumentalen unvollendeten Turm. Die Kirche hat eine Ausstattung aus mittelalterlichen und nachmittelalterlichen Kunstwerken. Im gesamten Kirchenraum gibt es Wand- und Deckenmalereien aus verschiedenen Epochen. Die Holzkanzel an einem Nordpfeiler wurde 1739 mit reichlichen Figurenschmuck gefertigt, der Altar kam 1749. Das bedeutendste vorreformatorische Kunstwerk ist das ausdrucksstarke, fast lebensgroße Kruzifix, das einst zu einer Triumphkreuzgruppe gehört haben muss und gegen 1300 entstanden ist. Auf der Westempore steht die 1845 gebaute mechanische Schleifladenorgel. Die Herstellungszeit des frühromanischen Taufsteins liegt vor 1160. In der Kirche befinden sich mehrere sehenswerte Grabplatten des 17. und 18.Jahrhunderts.
  • 7 Dorfkirche Bössow (St. Peter und Paul, ​ev.-luth), Dorfstraße 19, 23936 Warnow. Tel.: +49 (0)3881 716401, Fax: +49 (0)3881 716403 . Die Dorfkirche Bössow ist eine 1311 errichtete mittelalterliche Backsteinkirche. Es ist ein verhältnismäßig kleiner schlichter Backsteinbau und steht auf einem Feldsteinfundament. Der etwa 30m hohe Turm wurde erst 1781 erbaut. Die Bronzeglocke kam 1840 in den Glockenstuhl des Kirchturms. Im Altarfenster des Chorraumes befinden sich mittelalterliche Glasfenster, die wohl Ende des 14.Jahrhunderts gefertigt wurden. Im 19.Jahrhundert wurde der ursprünglich von 1670 stammende Altar durch einen neugotischen ersetzt. Während der Renovierung 1962 wurde auch der neugotische Altar entfernt und durch einen gemauerten Altartisch ersetzt. Daneben steht ein mit Engelsfiguren verziertes gusseisernes Taufbecken. Die schlichte Kanzel stammt aus dem 17.Jahrhundert.

Burgen, Schlösser und Paläste

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Burgen, Schlösser und Paläste
Schloss Bothmer
  • 1 Schloss Bothmer, Am Park, 23948 Klütz (am südlichen Ortsrand von Klütz). Tel.: +49 (0)385 58 84 15 13, E-Mail: . Das Schloss in Klütz ist eine repräsentative Schlossanlage nach englischen und niederländischen Vorbildern. Der denkmalgeschützte Komplex aus mehrflügeligem Schloss und rechteckiger Garteninsel bildet die größte erhaltene Barockanlage Mecklenburg-Vorpommerns. Die zum Schloss führende Festonallee aus spalierartig gezogenen Lindenbäumen ist ein in Deutschland einzigartiges Gartendenkmal. Das Schloss wurde für den in Diensten des englischen Königshauses stehenden Reichsgrafen Hans Caspar von Bothmer von 1726 bis 1732 als Stammsitz seiner Familie erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Besitz enteignet und das Schloss in der Zeit der DDR zu einem Altenheim umfunktioniert. Nach einer Zeit des Leerstands und Verfalls wurde es saniert; im Mai 2015 wurde das Schlossmuseum im Corps de Logis (Wohntrakt) eröffnet. Die Ausstellung des Schlossmuseums zeigt nun in 20 Räumen des Corps de Logis die Baugeschichte des Anwesens, zeichnet das Leben des Bauherrn Hans Caspar von Bothmer nach und seine Rolle als Leiter der Deutschen Kanzlei am englischen Hof von St James’s. Die Sanierung des Westflügels ist noch nicht abgeschlossen. Im Ostflügel befinden sich Tagungsräume und ein Gastronomiebetrieb. Das Schloss steht auf einer rechteckigen Insel, die nach niederländischem Vorbild von einer Graft umgeben ist. Östlich der Schlossinsel führt eine Lindenallee, die heutige Hauptzufahrt zum Schloss. Im Park stehen kostenlose Liegestühle für kurze oder auch längere Sonnenbäder bereit. Merkmale: Parkplatz, rollstuhlzugänglich, Restaurant, Souvenirgeschäft, Spielplatz, Hunde verboten, Museum. Preis: Erw. 6,- €, erm. 4,- €, Kinder (unter 18. J.) frei, öff. Führung zus. 4,- €/P.
  • 2 Herrenhaus Damshagen, Waldstraße 13, 23948 Damshagen . Das Gutshaus ist ein neoklassizistisches Herrenhaus, ein verputzter Backsteinbau auf einem Feldsteinsockel mit einem Säulenportal, von 1914–1916. Nach der Bodenreform 1945 und damit einhergehender Enteignung diente das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft, Wohngebäude, Gaststätte und als Kulturhaus. Das inzwischen unter Denkmalschutz stehende Herrenhaus Damshagen wurde in jüngerer Zeit saniert.
  • 3 Schloss Kalkhorst, Am Park 4, 23942 Kalkhorst . Das Schloss wurde 1853 bis 1874 im neugotischen Stil, geprägt von norddeutscher Backsteingotik, errichtet und bis Anfang 2000 immer wieder umgebaut und der jeweiligen Nutzung angepasst. Seit 1999 befindet sich das Schloss wieder in privaten Händen und wurde schrittweise nach historischem Vorbild restauriert. In einigen Räumen des Schlosses finden heute Konzerte, Vorträge, Ausstellungen und Trauungen statt. Der 13ha große Schlosspark wurde 2002 – insbesondere auf Grund des außergewöhnlichen Artenreichtums – als zweitschönster Park Deutschlands ausgezeichnet.
  • 4 Schlossgut Groß Schwansee, Am Park 1, 23942 Gross Schwansee. Tel.: +49 (0)38827 884 80, Fax: +49 (0)38827 8848 48, E-Mail: . Das Schlossgut Groß Schwansee ist eine 1745 im barocken Stil errichtete und im klassizistischen Stil umgebaute Gutsanlage in unmittelbarer Nähe zur Lübecker Bucht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gutswirtschaft aufgelöst und das Herrenhaus in der DDR-Zeit unterschiedlich genutzt. 2002 wurde das Schlossgut als Hotel eröffnet. Im Schlossgut befindet sich außerdem das Schlossrestaurant. Die Anlage ist bis in die Gegenwart in ihren barocken Grundzügen erhalten. Der Hof wurde ursprünglich von typischen Gebäuden einer Gutswirtschaft, wie Scheunen und Stallungen gesäumt, von denen bis auf das Reithaus keines mehr erhalten ist. Das Herrenhaus, das möglicherweise nach dem Vorbild des Corps de Logis auf Schloss Bothmer gestaltet wurde, war ursprünglich backsteinsichtig und erhielt den heutigen, weißen Verputz erst bei der klassizistischen Umgestaltung. Der zugehörige ehemalige Pferdestall ist ein zweiflügeliges Gebäude, das dem Herrenhaus südlich vorangestellt ist und zu den einstigen Wirtschaftsbauten des Gutshofs gehörte. Das Standesamt Klütz bietet Trauungen im Gutshaus an.
  • 5 Gutshaus Zierow, Zum Gutshaus 7, 23968 Wismar. klassizistischer Bau von 1824, von 1990 bis 2022 als Agraringenieurschule genutzt, nur von außen zu besichtigen.

Bauwerke

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  • 6 Windmühle Klütz, An der Mühle 36, 23948 Klütz. Tel.: +49 (0)38825 374767 (Restaurant), E-Mail: . Die Gallerieholländermühle wurde 1901—1904 an gleicher Stelle erbaut, an der zuvor der 1901 abgebrannte Erholländer stand. 1958 drehten sich zwar die Flügel der Windmühle zum letzten Mal, der Mühlenbetrieb ging jedoch bis 1972 weiter. Nach umfangreicher Restaurierung wurde 1985 in der Mühle das Restaurant Klützer Mühle eröffnet.
  • 7 Literaturhaus Uwe Johnson, Im Thurow 14, 23948 Klütz. Tel.: +49 (0)38825 22387, Fax: +49 (0)38825 22388, E-Mail: Das Literaturhaus befindet sich in einem vierstöckigen ehemaligen Getreidespeicher aus dem Jahre 1890. Bis in die fünfziger Jahre des 20.Jahrhunderts wurde das Gebäude als Getreidespeicher benutzt. Erst 1989 wurden Planungen für eine neue Nutzung aufgenommen. Man entschied sich, den Speicher zu einem literarisch-kulturellen Haus mit Schwerpunkt auf den Schriftsteller Uwe Johnson umzubauen. Dabei wurde der ursprüngliche Charakter des Hauses gewahrt, alte Stütz- und Deckenbalken wurden ebenso erhalten wie Kornschütten sowie Tor- und Fensterbögen. So behielt die Innenraumgestaltung trotz der Modernisierung ihr altes Gesicht und auch das Äußere besticht mit der typisch norddeutschen Backsteinfassade. 2006 erfolgte schließlich die Eröffnung. Heute beherbergt das Gebäude eine Dauerausstellung über den Schriftsteller Uwe Johnson, die Stadtinformation sowie die Stadtbibliothek und ist darüber hinaus ein Forum für kulturelle Aktivitäten wie z.B. Lesungen, Workshops, Ausstellungen, Diskussionen. Geöffnet: Apr-Okt: Di-Fr 10:00-17:00, Sa+So 10:00-12:30 + 13:00-17:00; Nov-Mär Mi-Fr 10:00-16:00, Sa 10:00-12:30 + 13:00-16:00.

Museen, archäologische Stätten

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  • 8 Steinzeitdorf Kussow, Kussower Weg 9, 23948 Kussow. Tel.: +49 (0)3881 71 50 55, Fax: +49 (0)3881 71 61 26, E-Mail: . Das Steinzeitdorf Kussow ist ein zwischen 1996 und 1998 entstandenes Freilicht-Museum im Damshagener Ortsteil Kussow. Hier werden Hausmodelle, die nach Grundrissen archäologischer Befunde aus Flögeln und Wittenwater rekonstruiert wurden, sowie steinzeitliche Werkzeuge gezeigt. Des Weiteren kann man hier verschiedene Kräuter und Kulturpflanzen in einem Pflanzgarten sehen. Auch einige Exemplare des Angler Sattelschweins werden gehalten.
  • 9 Burg Arpshagen . Die Burg Arpshagen ist eine abgegangene Burganlage aus der Zeit um 1200 mit Gutshof im Westen von Klütz. Um 1596 stand noch der dreigeschossige, massive mittelalterliche Turm auf der vom Hausgraben geschützten Insel. In der ersten Hälfte des 17.Jahrhunderts entstand ein zweigeschossiges Festes Haus mit großen Fenstern und einem Renaissance-Portal. Im ausgehenden 19.Jahrhundert wurde für den Pächter etwa 200m nordwestlich der Burginsel ein neues Wohnhaus gebaut, das heute noch steht. Nach 1900 wurden das Feste Haus und die Vorburg abgerissen. Im Zuge der Bodenreform im Jahre 1945 wurde das Anwesen enteignet und aufgesiedelt; es besteht heute nicht mehr. 1991 wurde der verlandete Burggraben zum Teil wieder hergestellt und zusammen mit der kleinen Burginsel in die Bodendenkmalliste des Landkreises Nordwestmecklenburg aufgenommen. Nur diese sind davon heute noch erhalten.

Parks, Schutzgebiete

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Im Lenorenwald
  • 1 Lenorenwald . Der 2600ha große Lenorenwald ist ein Landschaftsschutzgebiet auf dem Gebiet der Gemeinden Kalkhorst und Roggenstorf und der Stadt Klütz. Er erstreckt sich östlich und südlich des Kernortes Kalkhorst. Der Lenorenwald ist das letzte verbliebene und mit Abstand größte geschlossene Waldgebiet des Klützer Winkels, da er sich mit seinen überwiegend moorigen und feuchten Standorten nicht für die Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzfläche eignete. Er ist bekannt für zwei recht ungewöhnliche Bäume: völlig artfremd stehen zwei große nordamerikanische Mammutbäume im Forst und stellen neben Hünengräbern und wendischen Burgwällen so etwas wie ein Wahrzeichen dar. Durch den Lenorenwald führt der 370km lange Westliche-Backstein-Rundweg.
  • Schlosspark Bothmer (am südlichen Ortsrand von Klütz). Das Schloss Bothmer steht auf einer etwa 7ha großen rechteckigen Insel, die nach niederländischem Vorbild von einer Graft umgeben ist. Östlich der Schlossinsel führt eine Lindenallee, die heutige Hauptzufahrt, zum Schloss. Im Park stehen kostenlose Liegestühle für kurze oder auch längere Sonnenbäder bereit.
  • Schlosspark Kalkhorst, Am Park 4, 23942 Kalkhorst . Nach mehrfachen Umgestaltungen und starker Vernachlässigung wurde ab 1996 damit begonnen, den Park aufzuräumen und wieder zu pflegen. Dazu gehörten auch die Wiederherstellung der historischen Sichtachsen sowie die Restaurierung des Felsengartens und die Anlage eines Sees und eines Arboretums mit seltenen Bäumen und Sträuchern. Der 13ha große Schlosspark wurde 2002 – insbesondere auf Grund des außergewöhnlichen Artenreichtums – als zweitschönster Park Deutschlands ausgezeichnet.
Urdolmen Südgruppe „Teufelsbackofen“
  • 10 Großsteingräber im Everstorfer Forst (Urdolmen im Everstorfer Forst, ​nördliche Hünengräber; östlich Grevesmühlen, nördlich von Barendorf) . Die Großsteingräber im südlichen Teil des Klützer Winkels nahe der B 105 im Eversdorfer Forst gehören zu jenen Geschichtsdenkmalen, die immer wieder Anlass gaben für Sagen und Spukgeschichten. Die Hünengräber in zwei Gruppen locken viele Besucher an. Ein archäologischer Lehrpfad informiert über die Ur- und Frühgeschichte. Die insgesamt 15 Großsteingräber teilen sich in die südliche Gruppe bestehend aus fünf Anlagen, die an der B 105 liegen, und zehn der nördlichen Gruppe, die sich nördlich von Barendorf befinden. Acht Megalithanlagen liegen dort in einer etwa 300m langen ost-west orientierten Reihe. In der 5 Gräber umfassenden Südgruppe liegt auch der sehenswerte 11 Teufelsbackofen und etwa 100m entfernt das Ganggrab von Naschendorf, auch „Riesengrab“ genannt. Eine Übersicht über alle Gräber mit Fotos und deren Koordinaten gibt es hier.

Aussichtspunkte

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Aussichtsplattform Hoher Schönberg: Blick Travemünde
  • 1 Aussichtsplattform Hoher Schönberg . Der umfassendste Aussichtspunkt auf dem Klützer Winkel findet sich auf dem hohen Schönberg östlich Kalkhorst. Von der frei zugänglichen Aussichtsplattform in 92m Höhe bietet sich bei gutem Wetter eine weite Rundsicht. Die Lübecker Bucht, das Hochhaus von Travemünde liegen im Westen. Im Norden schaut man zur Ostseeküste des Klützer Winkels. Im Osten reicht der Blick nach Boltenhagen und sogar bis nach Wismar. Im Süden geht der Blick zum Lenorenwald. Panoramatafeln erläutern die Aussicht. In Juni findet sich darüber hinaus besonderer Aspekt: zum Teil erscheinen Feld- und Wiesenteile rot. Hier blüht dann mal mehr, mal weniger stark der Klatschmohn. Anreise: Landstraße 01 Kalkhorst nach Klütz. Vom Parkplatz an der Landstraße sind es zu Fuß rund 500m einfach bis zur Plattform (steiler Weg, es müssen drei Viehroste gequert werden, Fahrräder hier schieben). Radfahrer können aus Richtung Osten von Klütz kommend einen Radweg an der Landstraße nutzen. Von Westen her muss als Radfahrer die stärker befahrene Landstraße ohne Radweg genutzt werden. Gut zu wissen: Wer von Norden vom Ostseeküstenradweg kommt muss bei Fahrt über Warnkenhagen die Landstraße ohne Radweg nur etwa 800m nutzen. Geöffnet: frei zugänglich. Preis: frei zugänglich.

Aktivitäten

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Radwegweisung Südrand des Lenorenwaldes auf der Strecke Dassow - Klütz

Radfahren

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Das flache, teilweise aber leicht bis stark hügelige Land ist ideal für kurze und längere Radtouren. Die Region besitzt ein dichtes ausgeschildertes Radroutennetz. Radwandern auf dem Klützer Winkel ist abseits des Ostseeküstenradwegs noch mit einer Portion Abenteuerlust verbunden. Teilweise finden sich sehr naturnahe Strecken im Radwegweisungsnetz. Aber gerade das passt zur hügeligen oft weiten Landschaft. Hier ergeben sich immer wieder neue Blicke über Hügelkuppen.

Auch kleinere Straßen sind mitunter teilweise noch sehr naturnah. So besitzt die „Landstraße“ zwischen Kühlenstein und Rankendorf auf 2km keine Asphaltdecke. Es handelt sich hier aber vermutlich um einen durchaus alten Verkehrsweg. Wer beispielsweise in Openstreetmap schaut, erkennt, das es sich hier wohl um eine direkte Verbindung zwischen den historischen Landstädten Dassow und Klütz handelt. Auch vor Ort ist diese „Altstraße“ teilweise noch sichtbar. Die Strecke besteht allerdings aus einem Grobschotterweg mit großen Pfützen (aber problemlos umfahrbar). In Teilen befindet sich sogar noch die historische Pflasterung. Die Strecke liegt landschaflich sehr idylisch, teilweise gesäumt von großen Bäumen. Der Kfz-Verkehr von Dassow nach Klütz fließt heute aber schon lange über die gut ausgebaute Landstraße bei Kalkhorst (viel Verkehr). Für Radwanderer ist die Altstraße aber eine reizvolle Strecke.

Eine sehr schöne, 38km lange Strecke ist die Rundtour im Klützer Winkel. Andere Tourenvorschläge — tlw. entlang der Küste — bietet die Internetseite der Stadt Klütz.

Wandern

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Entschleunigung erleben kann man ausgezeichnet bei ausgedehnten Wanderungen und Spaziergängen in der schönen und artenreichen Natur des Klützer Winkels. Sowohl entlang der Ostseeküste wie auch im Hinterland gibt es sehr schöne kurze und auch längere Routen, näheres hierzu auf der Internetseite der Stadt Klütz.

Baden

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  • Wer einen Naturbadestrand sucht, wird an der Bucht 1 Wohlenberger Wiek fündig (südlich Boltenhagen, an der Ostsee)
  • Von Groß Schwansee bis 2 Brook erstreckt sich nahezu durchgehend ein sehr ruhig gelegner Naturstrand.
  • Der gepflegte 3 Badestrand Boltenhagen ist kurtaxpflichtig.

Sonstiges

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„de Lütt Kaffeebrenner“ im Bahnhof Klütz
  • 8 de Lütt Kaffeebrenner (Schmalspurbahn Klütz - Gutow), Bahnhofstrasse 4, 23948 Klütz (am Bahnhof Klütz). Tel.: +49 (0)38825 37165, E-Mail: . 6,3km der ehemaligen, schon abgebauten, Bahnstrecke Klütz-Grevesmühlen wurden als 600mm Schmalspurbahn wiederaufgebaut. Die touristische Museumsbahn pendelt in den Sommermonaten mehrmals täglich zwischen dem Bahnhof Klütz und dem 20Minuten entfernten Endpunkt der Strecke Reppenhagen. Dabei geht es mit der schnaufenden Dampflokomotive oder den historischen Diesellokomotiven durch die wundervolle Landschaft des Klützer Winkels. Das unter Denkmalschutz stehende Bahnhofsensemble in Klütz wurde aufwendig restauriert, und der alte Lokschuppen und die Segmentdrehscheibe strahlen wieder wie zu alten Zeiten. Geöffnet: Abfahrtzeit: Apr: Do+Fr, Mai-Okt: Mo-Fr 11:00, 12:30, 14:00. Preis: Erw. 10,-€, Kinder (bis 12J.) 5,-€.
  • 2 Tigerpark Dassow, Gewerbestraße 35–53, 23942 Dassow. Tel.: +49 (0)38826 881 80, E-Mail: . Der im Mai 2003 erföffnete Tigerpark im Gewerbegebiet mit weißen Tigern und anderen Tigerarten, Löwen, sowie Alpakas und Kleintieren ist eine der größten Tiger-Anlagen in Europa. Hier kann man Tiger hautnah erleben, für die Kleinen gibt es einen Streichelzoo. Im Mitmachzirkus stehen die Kinder selbst als Artisten im Mittelpunkt und können unter fachgerechter Anleitung und Betreuung des Teams viele verschiedene Disziplinen ausprobieren und erlernen. Weitere Details hier
  • 4 minimare (Entdeckerpark), Friedensstraße 24, 23942 Kalkhorst. Tel.: +49 (0)38827 885945, Mobil: +49 (0)176 75141435 (WhatsApp), E-Mail: Der minimare-Entdeckerpark in Kalkhorst bietet einen Trip durch Mecklenburgs Geschichte. Man erlebt in 9 Themenparks auf einer Fläche von 3 Fußballfeldern 1.000 Jahre Historie zum Anfassen und Mitmachen: mit Geschichten und Quiz in der minimare-App. Auf Spielplätzen, in Gärten und mit über 50 Miniaturbauwerken. Ein 1.500m² großer Abenteuerspielplatz mit Seedrache, Schiffswrack und Wasserspielplatz lässt keine Langeweile aufkommen. Weitere Details hier Merkmal: kostenloser Parkplatz.
  • 5 Schmetterlingspark Klütz, An der Festwiese 2, 23948 Klütz. Tel.: +49 (0)38825 263987, Mobil: +49 (0)176 51211192, Fax: +49 (0)38825 263986, E-Mail: In dem Schmetterlingspark kann man in der Saison täglich bis zu 600 lebende tropische Schmetterlinge bestaunen, kleine und grosse mit einer Spannweite von bis zu 32cm, bunte und unscheinbare. Die Schmetterlinge leben in einer Freiflughalle inmitten einer üppigen tropischen Pflanzenwelt. In einer Sonderausstellung erfährt man zusätzlich noch mehr über Schmetterlinge. Auch sind dort Fossilien ausgestellt. Merkmale: rollstuhlzugänglich, Café, Souvenirgeschäft, kostenloser Parkplatz, Fotografieren erlaubt, Hunde erlaubt. Geöffnet: 01.04.-31.10. tägl. 09:30-17:30. Preis: Erw. 9,-€, Kinder: 1. Kind 5,50€, jed. weitere 4,50€.
  • 1 Naturstation Fischerkaten, Strandzugang 5, 23942 Groß Schwansee (Fußweg vom Strandparkplatz „Am Strandweg“). Tel.: +49 (0)38827 7748,