Mojave National Preserve | |
Fläche: 6.211 km² |
Die Mojave National Preserve ist ein 6.211 km² großes Schutzgebiet in Kalifornien.
Hintergrund
[Bearbeiten]Sie liegt konkret in Südkalifornien und ist ein Teil der kalifornischen Wüste. Schutzzweck ist die Erhaltung der kalifornischen Wüste und die Freigabe dieser für kontrollierte Besichtigungen. Das Schutzgebiet liegt zwischen dem Interstate Highway im Westen und Norden, dem Interstate Highway
im Süden und der Grenze zu Nevada im Osten.
Geschichte
[Bearbeiten]Die indigenen Mojave benutzten einen Pfad durch die Wüste, der als „Mojave-Trail“ bekannt wurde. Der Trapper Jedediah Smith benutzte 1826 diese Pfade, um an die kalifornische Pazifikküste zu gelangen. 1859 wurden die Pfade als Militärroute genutzt. Ab 1863 wurden sie wegen des kalifornischen Goldrauschs und des Bürgerkriegs stark von Goldsuchern und Soldaten in Anspruch genommen.[1] Als 1885 die Union Pacific Railroad die transkontinentale Eisenbahnstrecke vom Atlantik zum Pazifik baute, wurden diese Militärstraßen überflüssig. Quer durch das Schutzgebiet verlaufen noch heute die Gleise der Union Pacific Railroad, die den Personenverkehr am 14. August 1964 einstellte, heute aber noch Güterverkehr mit täglich jeweils drei Zügen in jeder Richtung betreibt.
Das Schutzgebiet wurde am 31. Oktober 1994 aufgrund des California Desert Protection Act gegründet. Im Februar 2016 rief die US-Regierung das weltweit zweitgrößte Schutzgebiet für Wüsten ins Leben, indem sie drei Wüstengebiete zu National Monuments erhob. Die Mojave National Preserve hat einen geringeren Schutzstatus, denn die „National Preserve“ dient „hauptsächlich dem Schutz bestimmter Ressourcen. Aktivitäten wie Jagen und Angeln oder der Abbau von Bodenschätzen darf erlaubt werden, wenn sie die natürlichen Werte nicht gefährden.“[2] Die gewerblich aktive Eisenbahn hindert den Park daran, einen höheren Schutzstatus zu bekommen.
Im August 2020 gab es ein Feuer, das rasend um sich griff und viele Pflanzen im Park zerstörte.
Reisevorbereitung
[Bearbeiten]Die Mojave National Preserve wird kein alleiniges Reiseziel darstellen, aber die kalifornische Wüste. Auch im Rahmen einer Reise an die Westküste der USA kann das Schutzgebiet besucht werden. Wie ganz Kalifornien, kann auch die Mojave National Preserve ganzjährig bereist werden. In den Sommermonaten wird die große Hitze und die Sonneneinstrahlung die Gesundheit belasten. Ein hoher Sonnenschutz ist unerlässlich. Wegen der Trockenheit sind ausreichend Getränke zur Verhinderung einer schnell eintretenden Dehydrierung mitzuführen.
Anreise
[Bearbeiten]Über den Interstate 15 wird der Park von Barstow aus bis Baker (Exit 246) befahren (111 km), von wo die Kelbaker Road in den Park führt. Ein weiterer Zugang vom Interstate 15 ist im Nordwesten die Cima Road bei Exit 272 (42 km von Baker) und im Norden die Nipton Road (65 km von Baker), an der es nach 5 km einen Parkzugang gibt.
Über den Interstate 40 wird der Park von Barstow aus bis Ludlow befahren (79 km). Von hier aus sind es 45 km bis zur Kelbaker Road im Süden des Parks.
Südlich des Interstate 40 verläuft die Route 66, in Kalifornien als „National Trails Highway“ bezeichnet, von der in Essex ein Zugang zum Park zur Essex Road (10 m) und im Amboy zur Kelbaker Road (29 km) möglich ist.
Klima, Flora, Fauna und Landschaft
[Bearbeiten]Mit einem Durchschnitt von jährlich 212 mm Niederschlag bei einer Luftfeuchtigkeit von 20 % gehört der Park zur Wüste. Das durchschnittliche Temperatur-Maximum liegt tagsüber im Juli bei 33,8 °C, im Januar bei -1,4 °C. Im Sommer sind Höchsttemperaturen von 43 °C erreicht worden.
Im Schutzgebiet leben 50 Säugetierarten, dazu gehören Berglöwen, Dickhornschafe, Füchse, Kojoten, Maultiere, Stachelschweine sowie 10 Arten von Fledermäusen. Zu den 56 Reptilienarten gehören unter anderem 26 Schlangenarten, darunter auch die Klapperschlange. Mehr als 200 Vogelarten können hier beobachtet werden.
Unter den 1500 Pflanzenarten befinden sich spezielle Wüstenpflanzen wie Sukkulenten. Dazu gehören der Joshua-Tree (Palmlilie) und Kakteen wie der Feigenkaktus. Die Landschaft besteht entsprechend aus Kiefern-Wacholder-Wald, Joshua-Palmlilien-Wald und Kakteen-Yucca-Buschland sowie Dünen. Das Feuer vom August 2020 zerstörte 1,3 Millionen Joshua-Trees. Wildblumen blühen manchmal, abhängig von der Menge des Winterregens, im Frühjahr im Überfluss.
Streckenverlauf
[Bearbeiten]Vom Interstate Highway gibt es im Westen eine Zufahrt bei Baker, die als Kelbaker Road durch den Park führt. Weiter nordwestlich ermöglicht die Cima Road einen Parkzugang. Im Norden kann über die Nipton Road der Park betreten werden.
Übersicht
[Bearbeiten]Die 1 Mojave National Preserve wird am besten durch die im Park befindliche, asphaltierte Cima Road befahren:
- Cima Road
geografischer Ort | Entfernung in km |
---|---|
Interstate Highway ![]() | 0 |
Cima | 19 |
Kelso Depot Museum and Visitor Center | 30 |
Gesamtstrecke | 49 |
- Kelbaker Road
geografischer Ort | Entfernung in km |
---|---|
Interstate Highway ![]() | 0 |
Cinder Cone Lava Beds | 30 |
Kelso | 24 |
Kelso Dunes | 11 |
Mojave National Preserve, Kelbacker Road South Entrance / Interstate Highway ![]() | 25 |
Gesamtstrecke | 90 |
Einzelheiten
[Bearbeiten]- Cima Road
- 2 Mescal Range bis zu 1981 m hohe Bergkette im Osten der Preserve nahe der Grenze zu Nevada.
- 3 Ivanpah Mountains eine bis zu 1876 m hohe Bergkette.
- 4 Kessler Peak ein 5,2 km langer Wanderweg führt zum 1879 m hohen Berg.
- 5 Teutonia Peak vom 1754 m hohen, aus Geröllhaufen bestehender Berg gibt es einen guten Ausblick auf die umliegende Wüstenlandschaft.
- 1 Cima Dome & Volcanic Field National Natural Landmark ein rund 600 km² großes Gebiet aus etwa 40 Vulkanspitzen und etwa 60 Lavaströmen.
- 1 Cima der 1906 gegründete Ort auf einer Höhe von 1273 Metern diente als Versorgungszentrum für Farmer und Minenarbeiter. Die vorbeifahrende Eisenbahn muss hier eine Steigung von 610 Metern auf 32 km Strecke überwinden. Ab Cima heißt die sich südlich fortsetzende Parkstraße Kelso Cima Road.
Von Cima bis Kelso führt parallel zur Parkstraße die Eisenbahnstrecke entlang.
- Abzweig zur Morning Star Mine Road
- 1 Death Valley Mine eine im Juli 1906 gebaute Goldmine.
- 1 Kelso Depot Museum and Visitor Center Der 1924 eröffnete Bahnhof der Union Pacific Railroad schloss 1985 und fungiert seit Parkgründung im Jahr 1994 als das wichtigste Besucherzentrum des Parks.
- 2 Kelso Chinese Cemetery ein Friedhof für die chinesischen Gleisarbeiter, die beim Eisenbahnbau ums Leben kamen.
- Kelbaker Road
- 2 Cinder Cone Lava Beds ein Gebiet mit über 30 Schlackenkegeln zeugt von der vulkanischen Aktivität dieser Gegend.
- 6 Kelso Peak mit 1452 m der höchste Berg der Bergkette Kelso Mountains.
- 3 Kelso Dunes mit 120 km² die größten durch Windeinwirkung entstandenen Sandfelder der Mojave-Wüste.
- 7 Silver Peak 1940 m hoher Berg.
- 8 Granite Peak 2061 m hoher Berg.
- 9 Van Winkle Mountain 1399 m hoher Berg.
Der höchste Berg im Schutzgebiet liegt im unzugänglichen, nördlich des Interstate 15 gelegenen Teils, heißt 10 Clark Mountain und ist 2418 m hoch.
Das zweite Besucherzentrum kann nur über die 4 Mojave Road erreicht werden. Diese – auch für normale Pkw bei trockener Witterung befahrbare – Schotterpiste zweigt 8 km südlich von Cima auf der Kelso Cima Road ab. 10 km nach dem Abzweig gibt es einen weiteren Abzweig Richtung Süden, wo man nach 16 km zum saisonal geöffneten 2 Hole in the Wall Information Center gelangt. Auf dem Weg dahin liegen die 11 Mid Hills, eine bis zu 1483 m hohe Bergkette. Weiter südlich vom Besucherzentrum führt die asphaltierte Black Canyon Road, vorbei an den 12 Providence Mountains , nach 32 km zum Parkausgang am Interstate Highway , Exit 100.
Außerhalb des Schutzgebietes werden Informationen auch zur Verfügung gestellt durch:
Bilder
[Bearbeiten]- Eingangsschild zur Mojave National Preserve
- Im Hintergrund die Mescal Range
- Der Cima Dome
- Die Ivanpah Mountains
- Blick vom Cima Dome auf die Joshua Trees
- Cima besaß früher ein Eisenbahn-Abstellgleis
- Der frühere Bahnhof (1924) von Kelso dient heute als Besucherzentrum
- Die Kelso Mountains von der Kelbaker Road aus
- Panoramablick auf die Kelso-Dünen
- Die Kelso-Dünen
- Der Clark Mountain
- Der Hole-in-the-Wall-Canyon
- Die Providence Mountains
Aktivitäten
[Bearbeiten]Wanderungen sind auch in den Dünen und abseits der Wanderwege erlaubt. Ein mit Pferden ausgestattetes Reiterlager ermöglicht auch Reiten. Die Providence Mountains State Recreation Area liegt innerhalb des Schutzgebietes und bietet Campingplätze an. Campieren im Freien ist erlaubt, solange das Lager mehr als eine halbe Meile von den Parkstraßen und Wasserquellen entfernt ist. Die Campinggebühr beträgt US-$ 12. Weitere Informationen erteilt
.
Ausflüge
[Bearbeiten]Südlich vom Park liegt der Joshua Tree National Park, der über die Amboy Road – einem Teil der legendären Route 66 – zu erreichen ist und nördlich des Interstate beginnt (112 km)
Von Baker sind es über die – dort beginnende – California State Route bis zum Death-Valley-Nationalpark 182 km (Destination: Furnace Creek).
Unterkunft
[Bearbeiten]Im Schutzgebiet befinden sich 4 Campgrounds, aber keine Unterkünfte. Reservierungen werden für alle Campingplätze empfohlen und können über die Nummer 877-444-6777 vorgenommen werden. Auch in der unmittelbaren Nähe des Parks sind Hotels/Lodges/Motels knapp. Nur in Nipton im Norden des Parks gibt es eine Unterkunft (5 Zimmer). Die Webseite Booking.com listet für Barstow 26 Hotels/Lodges/Motels aller Kategorien auf.
Sicherheit
[Bearbeiten]Siehe auch: Sicher reisen
Siehe auch: Kalifornien#Sicherheit
Wanderungen in großer Hitze und bei starker Sonneneinstrahlung belasten den Kreislauf besonders und sind deshalb sehr anstrengend. Unterwegs können insbesondere Schlangen dem Menschen gefährlich werden. Sie sind zuerst zu hören und erst spät zu sehen. Dann sollte man sich in die Richtung zurückziehen, aus der man gekommen ist und dabei das Verhalten der Schlange beobachten. Zur Vermeidung einer Dehydrierung sind ausreichend Wasservorräte mitzuführen. Es gibt einige Schotterpisten, die nur mit Allradfahrzeugen befahren werden dürfen. Bei Starkregen können auch die mit normalem Pkw befahrbaren Schotterpisten unpassierbar werden.
Hinweisschilder auf die beschriebenen Sehenswürdigkeiten gibt es – anders als in Nationalparks – nicht. Deshalb genießt die Reisevorbereitung einen hohen Stellenwert.
Die fehlenden Übernachtungsmöglichkeiten im Park und in seiner unmittelbaren Umgebung erfordern, dass man den Park so frühzeitig am Morgen besichtigt, damit man ihn nachmittags wieder zu einem entfernteren liegenden Ort mit größeren touristischen Fazilitäten wie Barstow verlassen kann.
Literatur
[Bearbeiten]- Elisabeth M. Hamin, Mojave Lands: Interpretive Planning and the National Preserve, 2003; ISBN 978-0801871214.