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Äquatorialguinea
Lagekarte
Flagge
Kurzdaten
Hauptstadt
Regierungsform
Währung
Kurs(23.02.2023)[1]
CFA-Franc BEAC
1EUR=655,957XAF
1.000XAF=1,524EUR
Fläche28.051 km²
Einwohnerzahl1.847.549(2023)
AmtsspracheSpanisch, Französisch, Portugiesisch
ReligionChristen 88% (hauptsächl. Röm. Kath.), Volksreligionen 4,6%
Strom/Stecker220V, 50Hz;
Eurostecker/E
Telefonvorwahl+240
Domain.gq
ZeitzoneMEZ

Äquatorialguinea ist das einzige spanischsprachige Land in Afrika.

Das Land ist touristisch noch wenig erschlossen, bietet aber einige Reize für Reisende. So sind in Malabo viele Kolonialbauten erhalten, während auf dem Festland Möglichkeiten zum Ökotourismus in den schwindenden Regenwaldgebieten bestehen.

Regionen

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  • 1 Bioko . ehemals Fernando Póo - die Insel, auf der die Hauptstadt Malabo liegt. Etwa 200 km nördlich des Festlandsteils gelegen.
  • 2 Annobón . eine abgelegene Insel 500 km südwestlich des Festlandteils, der näher an São Tomé und Príncipe als am eigentlichen Äquatorialguinea liegt. Annobón hat seinen Hauptort San Antonio de Palé mit gut 600 Einwohnern (etwa 2500-3500 auf der ganzen Insel) und seit 2013 den Flughafen Annobón (IATA: NBN) im Norden. Angeflogen wir dieser nur von CEIBA..
  • 3 Corisco . Vor der kleinen, wenig besuchten Insel Corisco (syn. Mandji) ist ein Zentrum der Erdöl- und Erdgasförderung des Landes. Die Konzessionen haben sich in den 1990er amerikanische Konzerne gesichert. Pläne hier ein visumsfrei zugängliches Touristenziel zu entwickeln gibt es seit 2011.
  • 4 Elobey . Elobey Grande und Elobey Chico sind beide unbewohnt, werden jedoch von Fischern aus Cogo aufgesucht. Preise für eine Bootscharter sind Verhandlungssache. An der Küste der großen Insel, gelandet wird am Punto Becoloco, findet man am Meer einige Ruinen und einen schönen Strand. Auf der kleinen Insel, mit sehr viel Siedlungen da hier bis 1926 die Kolonialverwaltung ihren Sitz hatte, hat die Natur die Reste mehrerer europäischer Handelsposten mit teilweise 400jähriger Geschichte wieder überwuchert.

In der Bucht von Corisco sind auch die drei, mit Gabun umstrittenen Inselchen Conga, Cocotiers und Mbañe/Mbanié, nur letztere ist von gabunischen Fischern bewohnt.

Städte

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Karte
Karte von Äquatorialguinea
  • 1 Malabo . Hauptstadt auf der Insel Bioko, politisches und wirtschaftliches Zentrum mit kolonialem Erbe. Einwohnerzahl: ca. 300.000.
  • 2 Luba . Hafenstadt auf Bioko mit kolonialer Vergangenheit und Zugang zum Meer. Einwohnerzahl: ca. 8.000.
  • 3 Bata . Größte Stadt des Landes auf dem Festland, bedeutend für Handel und Industrie. Einwohnerzahl: ca. 330.000.
  • 4 Ebebiyín (Ebibeyin) . Grenzstadt zu Kamerun und Gabun, zunehmend wichtig für regionale Verbindungen. Einwohnerzahl: ca. 40.000.
  • 5 Evinayong (Evínayong) . Verwaltungssitz der Provinz Centro Sur, gelegen im hügeligen Inland. Einwohnerzahl: ca. 10.000.
  • 6 Mongomo . Heimatstadt des Präsidenten, mit wachsender Infrastruktur und politischer Bedeutung. Einwohnerzahl: ca. 7.000.
  • 7 Mbini . Kleinstadt an der Mündung des Benito‑Rivers (auch Mbini genannt) im Festlands‑Teil Río Muni, in der Provinz Litoral, etwa 44 km südwestlich von Bata; Fischerei und Seafood‑Handel prägen das Wirtschaftsleben. Einwohnerzahl: ca. 25 000.

Weitere Ziele

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Blick auf Elobey Grande und Elobey Chico in der Bucht von Corisco.
  • 5 Nationalpark Monte Alén (Parque Nacional de Monte Alén) . Der Park ist auf dem Festland gelegen. Hier werden über 1400 km² Regenwald auf verschiedenen Höhenlagen (400-1200 m) geschützt. 25 km von der Stadt 8 Niefang entfernt. In der Regel wird man einen Reiseveranstalter mit Flug über Bata nutzen müssen. Es gibt ein Besucherzentrum. Beliebt ist eine Wanderung zu den Wasserfällen von Mosumo. Unter anderem lebt hier der größte Frosch der Welt, der Goliathfrosch (Conraua goliath). Unter den 105 gezählten Säugetierarten sind sechzehn Primaten. Dazu kommen 65 Reptilienarten und etliche, gefährdete Amphibien.
  • 6 Nationalpark Pico Basilé (Parque Nacional del Pico Basilé) . Auf Bioko gelegen, schützt dieser Park dichte Bergregenwälder rund um den höchsten Gipfel des Landes, den Pico Basilé (3.011 m).
  • 7 Nsork Heights Nationalpark (Parque nacional de Los Altos de Nsork) . Ein abgelegener Waldpark im Südosten, bekannt für Primaten und seltene Vögel in hügeligem Gelände.
  • 8 Naturschutzgebiet Muni River Estuary (Reserva Natural del Estuario del Rio Muni) . Ein vielfältiges Feuchtgebiet mit Mangroven, Flussmündungen und Lagunen – bedeutend für Zugvögel und Meeresleben.
  • 9 Naturschutzgebiet Río Campo (Reserva natural de Río Campo) . An der Grenze zu Kamerun gelegen, schützt dieser Park die Küstenmangroven und ist Heimat für viele Wasservögel.
  • 10 Nationalpark Temelón (Parque Nacional de Monte Temelón). Tropischer Tieflandregenwald im Norden, kaum erschlossen.
  • 11 Große Caldera von Luba (Reserva científica de la Caldera de Luba) . Ein riesiger, schwer zugänglicher Vulkankrater im Süden Biokos, Heimat bedrohter Primaten und seltener Pflanzenarten.

Hintergrund

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Äquatorialguinea ist eines der kleinsten Länder Afrikas, gleichzeitig ist es eines der potenziell reichsten. Seit in den 1990er Jahren Ölvorkommen entdeckt wurden, stieg das Bruttoinlandsprodukt auf den fast unglaublichen Wert knapp 30.000 US-$ pro Kopf. Von diesem Reichtum profitiert jedoch vor allem die politische Elite. Die Familie des von den USA gestützten Staatschefs Teodoro Obiang, dem Korruption und Wahlmanipulation vorgeworfen werden, besitzt etwa 600 Millionen US-$ Privatvermögen. Auf der anderen Seite leben, je nach Schätzung, 60-75 % der Einwohner in Armut.

Ethnische Gliederung. 1. Fernandinhos, 2. Bubi, 3. Igbo, 4. Baka, 5. Bujeba (syn. balengue oderr bisio), 6. Benga (syn. Ndowe oder Playeros), 7. Gaboner, 8. Annobonesen, 9. Fa D'Ambô (poertugiesisch-kreolische Menschen), 10. Fang.

Auf Bioko dominieren die Bubi. Die Stämme der Bakola-Bagyeli-Pygmäen findet man am Festland im Grenzbereich zu Kamerun. In anderen Regionen wurden sie durch die Ndowe-Bantus und die im 18. Jhdt. zugewanderten Fang verdrängt. Der Fluß Niefang (Rio Benito) ist die traditionelle Grenze zwischen beiden. Die Bisso wanderten vom Inland zur Küste.

Ursprünglich eine portugiesische Kolonie, wurde das Land 1778 an Spanien übergeben. Im 19. Jahrhundert wurde auf Bioko eine Plantagenwirtschaft errichtet, der kontinentale Teil wurde jedoch erst ab 1926 kolonisiert. Es entstanden Kakao- und Kaffeeplantagen, die nach der Unabhängigkeit fast alle aufgegeben wurden. Auf dem Höhepunkt des Booms, ab 1890, wurden Arbeiter aus Liberia angeworben und bis 1926 unter sklavenmäßigen Bedingungen gehalten. Hauptnutznießer der Ausbeutung war der nach außen hin salbungsvoll auftretende John Cadbury und seine Firma. Während der Weltwirtschaftskrise bis 1945 wanderten zahlreiche nigerianische Igbo und Ibibo zu. Der spanische Bürgerkrieg fand in Guinea nur in Form der Landung von 500 francistischen Truppen im Oktober 1936 mit einem kurzen Feuergefecht statt. Seit 1944 konnten westlich gebildete Indigene volles spanisches Bürgerrecht erhalten. Beziehungen weißer Frauen mit indigenen Menschen wurden untersagt

Briefmarke für Elobey, Annobón und Corisco (1910).

Die Inseln Elobey, Annobón und Corisco waren 1907-26/59 eine eigene Kolonie als Teil Spanisch-Afrikas, die 36 km² mit 2950 Einwohnern (1910) sie wurden endgültig 1959 mit Río Muni vereinigt. 1968 erklärte Äquatorialguinea seine Unabhängigkeit von Spanien. Nach Unruhen 1969 errichtete Staatschef Francisco Macías Nguema ein beispielloses Terrorregime, dem zahlreiche Regierungskritiker zum Opfer fielen. Nguemas Neffe Teodoro Obiang stürzte ihn 1979 und ließ ihn hinrichten. Er regiert seitdem ununterbrochen. Zwar führte er formell die Demokratie und 1991 auch ein Mehrparteiensystem ein, de facto bleibt das Land jedoch eine autoritär regierte Diktatur, da die Wahlen weitgehend manipuliert werden. So gewann Obiangs Partei PDGE bisher alle Wahlen mit mehr als 90 Prozent der Stimmen. 2001 ließ Obiang, immer schon ein von US-Präsidenten geschätzer treuer Klient, nach Meinung vieler Kritiker sogar eine ganze Volkszählung manipulieren, deren Ergebnis eine doppelt so hohe Einwohnerzahl wie die von den internationalen Organisationen und der Opposition geschätzte Zahl war. Mit Hilfe der Werbeagenturen Cassidy Associates und Qorvis ist es Obiang seit 2004 bzw. 2010/11 gelungen sein internationales Image aufzupolieren. Zugleich hat er ein gutes Verhältnis zur Regierung des freien Teil Chinas. Seit der Verfassungsänderung 2011 hat der Sohn Teodorin Obiang als einer der zwei Vizepräsidenten zunehmend Einfluss. Trotz statistisch sehr hohem Pro-Kopf-Einkommen leben weiterhin mindestens zwei Drittel der Bevölkerung in Armut.

Touristisch interessant sind vor allem die Strände sowie die Regenwaldregionen. 2015 waren noch 45% des Landes bewaldet, 19% Naturschutzgebiete. Dennoch sind die meisten Besucher des Landes bisher Geschäftsreisende und Wanderarbeiter. Die Preise sind hoch, vergleichbar mit denen Deutschlands und im Fall der Unterkunft sogar deutlich teurer.

Auf den Inseln ist die Infrastruktur gut.

Anreise

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Einreisebestimmungen

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Die einzigen Europäer, die visumsfrei einreisen dürfen sind Türken.

Seit 2023 gibt es ein einheitliches e-Visum für US$ 75 (50 für das Visum, 25 für den Dienstleister). Als Bearbeitungszeit wird max. 72 Stunden angegeben. Einzureichen ist, neben Kontoauszügen der letzten 3 Monate, Nachweis einer Gelbfieberimpfung, ein Krankenversicherungs-, Rückflugs- bzw. Unterkunftsnachweis. Es wird am Flughafen Malabo in den mindestens sechs Monate gültigen Paß gestempelt, nachdem ein Iris-Scan stattgefunden hat.

  • Botschaft Äquatorialguineas in Deutschland, Rohlfsstraße 17-19, 14195 Berlin (Dahlem). Tel.: +49 30 88663877, E-Mail: Führungszeugnis nicht älter als 3 Monate nötig. Bearbeitungsdauer: 1-5 Arbeitstage. Touristen brauchen eine bestätigte Hotelbuchung. Bei Einreise zu allen anderen Zwecken Einladungsschreiben von einer Person oder einer Regierungsbehörde von Äquatorialguinea, das beglaubigt durch das Ministerium für nationale Sicherheit ist. Geöffnet: Mo-Fr 9:00-16:00. Preis: € 120, nur bar (+ Porto).

Eine Botschaft in Österreich existiert nicht. Für Schweizer ist offiziell die Konsularabteilung der Botschaft in Paris zuständig.

Siehe auch: Liste der Auslandsvertretungen Äquatorialguineas

Reisegenehmigung

(9. Okt. 2023: Es ist nicht klar, inwieweit die hier beschriebene Erlaubnis seit Änderung der Eineisbestimmungen im Juli 2023 noch erforderlich ist.)
Ist man erst einmal als Tourist im Lande, so hat man für gewisse Gebiete, z.B. die Nationalparks Pico Basilé und Ureka eine gebührenpflichtige Autorización de Turismo beim Tourismusministerium in Malabo oder Bata zu besorgen.[2] Auf dieser Genehmigung sind die Orte aufgeführt, die man besuchen will/darf. Kontrollpunkte sind häufig, geprüft wird genau und Schmiergeld regelmäßig verlangt. Vor Inlandsflügen findet ebenfalls eine Gepäckkontrolle durch Zöllner statt.

„Die Einfuhr von pornografischen Werken, Büchern und Filmen über Kriege und Terror, uniformähnlicher Kleidung, Ferngläsern und professionellen Kameras ist verboten.“

Flugzeug

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Der Flughafen Malabo (IATA: SSG) , 9 km westlich der Stadt) wird direkt von Deutschland und anderen Staaten Europas angeflogen.

Es gibt keine Eisenbahn in Äquatorialguinea.

Auto/Motorrad/Fahrrad

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Es gibt Grenzübergänge an den Landgrenzen zu Kamerun und Gabun. Das größte Hindernis bei der Einreise auf diesem Weg sind die Grenzposten, die teilweise auch mit gültigem Visum die Einreise ohne sachlichen Grund verweigern. Auch sollte man vorab prüfen ob die Grenzübergänge überhaupt geöffnet sind.

Es herrscht Rechtsverkehr.

Schiff

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Es gibt Fährverbindungen zwischen Gabun und Äquatorialguinea. Einzelheiten wird man vor Ort eruieren müssen.[3]

Zwischen 9 Cogo (1° 5′ 0″ N 9° 41′ 38″ O) (Äquatorialguinea) und 10 Cocobeach verkehren Einbäume. Es handelt sich hierbei um eine legitime Grenzübergangsmöglickeit, sofern man ein Visum bekommt.

Zwischen der Insel und dem Festland verkehren wöchentlich drei Fähren.

Mobilität

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Es gibt sowohl Fähr- als auch Flugverbindungen zwischen Malabo und Bata.

In älteren Reiseführern wird teilweise noch beschrieben dass die Straßen in Äquatorialguinea selbst für afrikanische Verhältnisse katastrophal seien und man ohne Allradfahrzeug von vornherein keine Chance habe. Das kann so heute nicht mehr aufrechterhalten werden; in den letzten Jahren wurden viele Straßen im Land asphaltiert und ausgebaut. Inzwischen werden sogar die ersten Autobahnen nach westlichen Standards im Land gebaut - wer diese allerdings angesichts der grassierenden Armut im Land benutzen soll, ist nicht so ganz klar.

Flüge der Inlandsgesellschaften CEIBA Intercontinental und CRONOS können 2018 nicht online gebucht werden, sondern sind bar im Reisebüro vor Ort zu bezahlen.

Sprache

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Amtssprache ist Spanisch, das etwa für sechzig bis siebzig Prozent der Bevölkerung die Muttersprache darstellt. Geringe Unterschiede zum Standard-Spanisch sind der häufigere Gebrauch des höflichen Usted statt tú, der dritten Person Singular am Wortende, auch wenn eine andere Person korrekt wäre sowie das Weglassen oder falscher Gebrauch von Präpositionen. Die beiden letzten Faktoren sind ein Zeichen der Vereinfachung der Grammatik.

Daneben wird regional auch Portugiesisch-Kreol sowie die Bantu-Sprachen Bubi auf Bioko und Fang und Französisch, das seit 1988 auf allen Lehrplänen steht, gesprochen. Englisch wird kaum und wenn, dann nur sehr rudimentär gesprochen.

Aktivitäten

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Einkaufen

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Währung ist der CFA-Franc BCEAO (XOF), der fest mit dem überbewerteten Wechselkurs 655,957 zu 1 an den Euro gekoppelt ist. Das Preisniveau ist hoch. Selbst bei bescheidenen Ansprüchen sollte man 2018 ein Tagesbudget von 150€ einplanen.

Küche

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Die Küche Äquatorialguineas basiert auf tropischen Gemüsesorten, Fisch und Fleisch. Viele Gerichte beinhalten Maniok, das hier Yuca genannt wird. Das Bambucha ist eine Mischung aus Maniokblättern, Mais und Datteln. Weiterhin gibt es viele Gerichte mit der Basis von Yamswurzeln (ñame) sowie der Malanga, ebenfalls ein Wurzelgemüse. Erdnusssauce findet Verwendung. Pepesup ist eine viel gegessene würzige Fischsuppe. Andok ist ein Gewürz. Durch den Einfluss der Spanier ist jedoch auch europäische Küche anzutreffen. Wer selbst kochen will, kann sich in jeder Stadt auf den zentralen Märkten mit den nötigen Lebensmitteln versorgen.
Der Fang von “Bush meat” ist zwar verboten, wird aber nicht immer streng durchgesetzt.

Alkoholischer Favorit ist Bier. Aus Palmen gewinnt man Tope und Palmwein. Malamba-„Bier“ wird aus Zuckerrohr hergestellt.

Der Preis für ein Essen im Restaurant liegt bei etwa 10-20 € pro Person.

Nachtleben

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In den beiden Städten gibt es Diskotheken und Bars.

Unterkunft

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Hotelpreise sind durchgehend in oberen Bereich. Unter 100€ ist in der Hauptstadt wenig zu bekommen, üblicher sind 300€ oder mehr. Man erwarte nicht, dass vorhandene Klimaanlagen o. ä. auch funktionieren. Billigunterkünfte gibt es nicht. Das liegt daran, dass der Großteil der Bevölkerung zu arm ist irgendeine Art von Hotel nachzufragen, andererseits die wenigen Touristen sich den Gebräuchen der Geschäftsreisenden der Ölfirmen anzupassen haben, die über Spesenkonten verfügen.

Lernen und Studieren

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Gegen Ende der Kolonialzeit schlossen 93% der Eingeborenen mindestens die Volksschule ab. 2014 schieden 45% der Schüler während der Grundschule aus dem System der formalen Bildung aus, lediglich 22% besuchten die Sekundarstufe. Auslandsstipendien für universitäre Bildung schiebt man Kindern der korrupten Eliten zu, „gespendet“ werden diese meist von amerikanischen Ölfirmen.

Wer als Expat seine Kinder hier ausbilden lassen muss, hat die Auswahl zwischen dem jeweiligen Colegio Español in Bata und Malabo, die zum anerkannten spanischen Abschluss führen, oder dem Lycée français in Malabo. Dort gibt es noch eine internationale türkische Schule bis zur 6. Klasse.

Feiertage

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TerminNameBedeutung
Do, 1. Jan. 2026 Neujahr
So, 8. Mär. 2026 Int. Frauentag
Fr, 3. Apr. 2026 Karfreitag
Mo, 6. Apr. 2026 Ostermontag
Fr, 1. Mai 2026 Tag der Arbeit
Di, 5. Mai 2026 Tag des Präsidenten
Do, 14. Mai 2026 Ascension Christi Himmelfahrt
Mo, 25. Mai 2026 Afrikatag
So, 3. Aug. 2025 Tag der Befreiung (Tag der Machtergreifung von Teodoro Obiang Nguema Mbasogo)
Fr, 15. Aug. 2025 Verfassungstag
Do, 25. Dez. 2025 Christmas Weihnachten
Fr, 26. Dez. 2025 Boxing Day 2. Weihnachtstag

Sicherheit

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Die Polizeikräfte im Land sind korrupt und im Fall der Fälle keine große Hilfe. Im Gegenteil, sie versuchen noch aus der Not heraus Profit zu schlagen und verlangen Schmiergeld, um einer in der Regel willkürlichen Anklage zuvorzukommen. Das Fotografieren des Präsidentenpalastes, von militärischen Anlagen und Anlagen von strategischer Bedeutung ist verboten. Die Vorschrift, dass man zum Fotografieren überhaupt erst eine Erlaubnis des Tourismusministeriums braucht, wurde abgeschafft, Polizisten versuchen trotzdem immer wieder Schmiergelder wegen verbotener Aufnahmen zu kassieren.

Man beachte, dass es sich um eine der übleren Diktaturen weltweit handelt. Da Folter und Todesstrafe weiterhin an der Tagesordnung sind, ist es gefährlich, sich in der lokalen Politik zu engagieren. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes gibt es zwar keine aktive Behinderung der politischen Opposition mehr, es herrscht aber strenge Zensur aller Medien und es gibt weiterhin politische Gefangene.[4] Die Lage verbessert sich nur langsam. In den beiden großen Städten sind Raubüberfälle nicht selten.

Gesundheit

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Hilfe
Notrufnummer(n)112(Rettungsdienst),
115(Feuerwehr),
113(Polizei),
114(Polizei)

Die Gelbfieberimpfung ist bei der Einreise vorgeschrieben. Es besteht ein hohes Malariarisiko, insbesondere bei der Variante malaria tropica, daher ist eine Prophylaxe nötig.

In den Städten sind die Straßen unafrikanisch sauber. Es gibt eine funktionierende Müllabfuhr in den Innenstädten.

In den Wäldern leben etliche Schlangenarten, neun davon sind giftig.

Klima und Reisezeit

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Das Klima ist tropisch-feucht mit einer Durchschnittstemperatur von 26 °C. Die Regenzeiten dauern von Februar bis Juni und von September bis Dezember, der Rest des Jahres ist relativ trocken. Es ist oft schwül und wolkig, die Niederschläge betragen an der Küste etwa 2500 mm im Jahr, im Inland etwas weniger.

Die angenehmste Zeit am Festland ist Juli-August. Geringer Temperaturabfall und wenig Regen machen diese Zeit erträglicher.

Post und Telekommunikation

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Es gibt ein GSM-Netz (3G) sowie in den Großstädten auch ein Festnetz. Ein halbstaatlicher Ableger von Orange, GETESA, operiert im Lande, Ausländer erhalten SIM-Karten nur in deren Zentrale in Malabo bzw. Bata.

Internetzugänge sind nur wenig unter der Bevölkerung verbreitet. Teodoro Mangue ist Eigentümer des einzigen privaten Radiosenders von Äquatorialguinea, Radio Asonga und Direktor des staatlichen Fernsehsenders TV Asonga.

Praktische Hinweise

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Auslandsvertretungen

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Die deutsche Botschaft in Malabo wurde 2021 geschlossen, Deutsche und Österreicher müssen sich seitdem an eine der anderen EU-Botschaften (insbesondere Spanien) wenden. Sollte man sich auf dem Festland befinden, kann sich der Zugang zu konsularischer Hilfe äußerst schwierig gestalten. Für EU-Bürger steht in derartigen Notfällen das spanische Generalkonsulat in Bata zur Verfügung.

Literatur

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Der größte Teil des Schrifttums über das Ländchen ist auf Spanisch oder Französisch erschienen.

Bekanntere einheimische Literaten des 20. Jahrhunderts waren die Poeten Juan Chema Mijero und Donato Ndongo-Bidyogo. Siehe hierzu Antología de la literatura guineana. Novellisten sind Leoncio Evita, Daniel Jones Mathama, Constantino Ocha'a Mve Bengobesama, Raquel Ilonbé, Maria Nsué Angüe, Juan Balboa Boneke, Cesar Mba Abogo sowie Justo Bolekia Boleká. Die meisten waren mehr oder weniger lange im spanischen Exil.

  • Burton, Richard Francis [1821-90]; Wanderings in West Africa from Liverpool to Fernando Po; London 1863 (Tinsley) Bd. 2
  • Chaillu, Paul Belloni du, war der erste westliche Forschungsreisende im Rio Muni-Gebiet, der in den 1860ern Berichte seiner Expeditionen veröffentlicht hat.
  • Klitgaard, Robert E.; Tropical gangsters; New York 1990 (Basic); ISBN 0465087582; [Bericht eines vor dem Ölboom 2½ Jahre für die Weltbank im Lande tätigen Experten.]
  • Klotchkoff, Jean-Claude; La Guinée équatoriale aujourd'hui; Paris 2009 (Éd. du Jaguar); ISBN 978-2-86950-440-0 [frühere Auflagen 1999, 2005]
  • Liniger-Goumaz, Max; Guinea Ecuatorial: bibliografía general; Genève 1985-2006 (Ed. du Temps), 15 Bde.
  • Mann, Simon; Cry Havoc: When I set out to overthrow an African tyrant, I knew I would either make billions or end up getting shot; Johannesburg und New York 2011; [Über den vom Verfasser als Söldner angeführten Putschversuch 2004.] Hintergrundinfo
  • Perrois, Louis; Sierra Delage, Marta; Art of Equatorial Guinea: the Fang tribes; New York 1990 (Rizzoli); ISBN 0847812758; [Die dominante Ethnie am Festland schnitzt vor allem kunstvolle Masken und Skulpturen.]
  • Priority Areas for Large Mammal Conservation in Equatorial Guinea; PLOSone 2017-09-13; [Schutzgebiete; engl.]
  • Scafidi, Oscar; Equatorial Guinea; Chalfont St. Peter 2015, ISBN 9781841629254; [Karten ungenau]
  • Stehrenberger, Cécile Stephanie; Wissenschaftliche Formierungen von Körpergrenzen im colonial contact. Die Äquatorialguinea-Studien des Instituto de Estudios Africanos, 1945–1966; Figurationen, Bd.12, Heft 2 Volltext
  • Wulf, Valérie de; Histoire de l'île d'Annobón (Guinée Équatoriale) et de ses habitants du XVe au XIXe siècle; Paris 2013 (EHESS); [Diss., 2 Bde.]; ISBN 9782343033990
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Einzelnachweise

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  1. Vgl. Tips for Getting Your Equatoguinean Tourism Permit (2017-04-02, zggr. 2018-10-01).
  2. Es soll eine Fähre von/nach Douala geben, die 12 Stunden unterwegs ist. Aktuelle Informationen sind hierzu im Internet nicht zu finden. (2018-10-06)
  3. Vgl. hingegen die weniger freundliche Einschätzung von Jahresberichte von Amnesty International.
Brauchbarer Artikel
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