Wernigerode | |
Bundesland | Sachsen-Anhalt |
---|---|
Einwohnerzahl | 31.943 (2023) |
Höhe | 240 m |
Tourist-Info | +49 (0)3943 553 78 35 |
www.wernigerode-tourismus.de | |
Social Media | |
![]() ![]() Wernigerode |
Wernigerode ist eine viel besuchte Fachwerkstadt am Nordrand des Harzes, die sich als „Schlüssel zum Harz“ versteht. Sie liegt an den Ferienstraßen Deutsche Fachwerkstraße und Straße der Romanik. Seit Hermann Löns trägt Wernigerode den Beinamen „Die bunte Stadt am Harz“.
Die Stadt bietet sich auch als Ausgangspunkt für verschiedene Reisen in den Harz einschließlich des Brockens an.
Hintergrund
[Bearbeiten]
Lage
[Bearbeiten]Wernigerode liegt etwa 12 km ostnordöstlich des Brockens an der Nordostflanke des Harzes. Durch Wernigerode fließt die Holtemme, in die unweit des Westerntores der Zillierbach mündet.
Vor 1994 gehörten zu Wernigerode bereits die Ortsteile 1 Hasserode, 2 Nöschenrode und 3 Drei Annen Hohne. 1994 wurden zudem die Ortschaften 4 Benzingerode, 5 Minsleben, 6 Reddeber, 7 Schierke und 8 Silstedt eingemeindet.
Geschichte
[Bearbeiten]Wie der Name der Stadt ausweist, ist Wernigerode als Rodungssiedlung entstanden. Wernigerode wird erstmals 1121 als Sitz der mittelalterlichen Grafschaft Wernigerode mit dem Grafen Adalbert zu Haimar (bei Hildesheim) erwähnt. Den Sitz hatte Wernigerode bis zum Tode des Grafen Heinrich von Wernigerode 1429 inne, mit dem die männliche Linie des Geschlechts ausstarb. Um 1200 erhielt Wernigerode das Münzrecht, am 17. April 1229 das Stadtrecht. Seit 1267 ist die Stadt Mitglied der Hanse. Der alte Stadtkern lag im Bereich des Klint südwestlich des Rathauses. Um 1270 bildete sich am Nordrand der Altstadt durch Zuzug die Neustadt. Im 14. und 15. Jahrhundert erreichte Wernigerode seine Blüte durch den Handel mit Tuchen, Bier und Brandy. Pestepidemien im 16. Jahrhundert und die Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg leiteten den Niedergang der Stadt ein.
Von 1645 bis 1807 war Wernigerode der Sitz der Grafschaft Stolberg-Wernigerode. Am Ende des 18. Jahrhunderts gab es einen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt, den sie dem Gerben von Leder und der Herstellung von Stoff und Leinen verdankte. Seit 1815 gehörte Wernigerode zur preußischen Provinz Sachsen.
Während der industriellen Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich hier Maschinen-, Werkzeugbau-, Holz- und Nahrungsmittelunternehmen an. 1872 bzw. 1884 erhielt Wernigerode Anschlüsse an das Eisenbahnnetz nach Halberstadt bzw. Ilsenburg, und die bekannteste Brauerei des Harzes, die Hasseröder Brauerei, wurde gegründet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand mit dem Tourismus ein weiteres wirtschaftliches Standbein. Die Harzquer- und Brockenbahn wurde 1896–1899 angelegt.
In einem recht unterhaltsamen Zeitungsbericht berichtete der Natur- und Heimatdichter Hermann Löns (1866–1914) 1909 über die Stadt,[1] in der er sich zwei Jahre zuvor aufgehalten hatte:
- „Alle Städte den Harz hinauf, den Harz hinab haben ihre Schätze und Kostbarkeiten; keine aber ist so reich und so bunt wie Wernigerode.
- Alles ist da, was das Herz begehrt: lustiges Leben und träumerische Stille, städtische Eleganz und dörfliche Einfachheit, flutender Fremdenverkehr und feststehende Eigenart, neue Bauart und alte Architektur; sie ist die Stadt der bunten Gegensätze, die zu einer stimmungsvollen Einheitlichkeit verschmolzen sind.“
Die Charakterisierung als „bunte Stadt“ wird seit 1911 vom den Wernigeröder Fremdenverkehrsämtern für die Werbung benutzt.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs ergab sich die Stadt kampflos den US-amerikanischen Truppen und blieb so weitgehend von Kriegszerstörungen verschont. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Wernigerode zum Bundesland Sachsen-Anhalt. Heutzutage leben etwa 35.000 Einwohner in der Stadt.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind Hannover (HAJ) und Leipzig-Halle (LEJ). Von dort erreicht man mit der Bahn, je nach Verbindung, in zwei bis zweieinhalb Stunden Wernigerode. Vom Flughafen Hannover ist ein Umstieg in Hannover Hbf und Goslar, vom Flughafen Leipzig/Halle ein Umstieg in Halle Hbf erforderlich. Größere internationale Flughäfen wie Berlin Brandenburg oder Frankfurt sind deutlich weiter entfernt, und man benötigt mit dem Zug das Doppelte der vorgenannten Reisezeit.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Der 1 Bahnhof Wernigerode liegt an der Bahnstrecke von Halle (Saale)–Halberstadt–Goslar–Hannover. Es verkehren Züge von Halle über Halberstadt nach Goslar sowohl als Regionalbahn wie auch als Regionalexpress. In Halle, Magdeburg (Umstieg in Halberstadt) oder Hannover (Umstieg in Goslar) besteht Anschluss zum Fernverkehr der DB.
Wer aus anderen Harzregionen anreist, kann auch mit den Zügen der Harzer Schmalspurbahnen anreisen. Oft dampfbetriebene Züge in Meterspur sind sie ein Erlebnis für sich. Der Bahnhof liegt etwa 1 km nördlich des Stadtzentrums. Die Harzer Schmalspurbahn hat noch einen 2 Haltepunkt Westerntor am westlichen Rand der Altstadt. Von hier aus erreicht man die Altstadt schneller als vom Bahnhof Wernigerode. Die Harzquerbahn verbindet Wernigerode mit Nordhausen. Am Bahnhof 3 Drei Annen Hohne , etwa 14 Kilometer südlich von Wernigerode, beginnt die Brockenbahn, die nach 19 Kilometer den 4 Bahnhof Brocken erreicht.
Hinweis: Mit der HarzTourCard kann man innerhalb von drei Tagen mit Bus, Bahn und auf dem gesamten Netz der Schmalspurbahn (außer Schierke-Brocken) fahren. Sie kostet 27 € für eine Einzelperson und 56,00 € für eine Familie mit drei Kindern bis zu 14 Jahren. Sie kann an den Bahnhöfen, am Busbahnhof und in der Tourist-Information Wernigerode erworben werden.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Flixbus fährt Wernigerode von Berlin (über Magdeburg), Düsseldorf (über Kassel, Göttingen), Hamburg (über Hannover), München (über Leipzig und Halle) an. Der Fernbushalt ist am 5 Busbahnhof am Bahnhofsvorplatz.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Wernigerode ist über die Autobahn und die Bundesstrasse
erreichbar. Die
zweigt von der
bei Goslar und der
von Braunschweig nach Vienenburg, einem Stadtteil von Goslar, ab.
Die Deutsche Fachwerkstraße führt durch den Ort.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]Sowohl der Europa-Radweg R1 (D3) als auch der Harz-Rundweg führen durch Wernigerode. GPS-Tracks für beide Routen findet man im Radreise-Wiki.
Mobilität
[Bearbeiten]Die sehenswerten Bereiche der Altstadt sind entweder Fußgängerzone oder verkehrsberuhigt. Parkplätze sind schwer zu finden. Daher sollte man den PKW auf einem der großen Parkplätze am Stadtrand wie den gebührenpflichtigen 6 Zentralen Parkplatz „Johann-Sebastian-Bach Straße“, Ecke „Schöne Ecke“, an der B 244 mitten in der Stadt abstellen und von dort laufen. Mehr als 10 Minuten wird man nicht brauchen.
Auch zum 100 Höhenmeter über der Stadt thronenden Schloss ist der PKW keine Hilfe, da es weder eine allgemein nutzbare Zufahrt noch Parkplätze gibt. Als Alternative zum Laufen bieten sich kleine Touristenzüge an.
Tagsüber fahren vier Stadtbuslinien, ab 19 Uhr noch eine Nachtbuslinie der Harzer Verkehrsbetriebe, Citybus Wernigerode. Daneben decken Überlandbusse in die umliegenden Ortschaften auch die Ausfallstraßen ab. Zentraler Bushaltestellen ist der Busbahnhof am Bahnhofsvorplatz. Für Stadtbusse gibt es einen weiteren Knoten im Stadtzentrum.
Keine der Buslinien fährt in das Stadtzentrum. Die Linien umrunden die Altstadt im Norden über die Ringstraße (Linien 401 und 402) und im Süden über die Johann-Sebastian-Bach-Straße/B 244 (Linie 402, Fernbuslinien). Eine geeignete Haltestelle im Norden ist 7 Rendevous: über die nach Süden verlaufende Gustav-Petrie-Straße erreicht man den Marktplatz.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Wernigerode besitzt eine gut erhaltene Altstadt mit einer Fülle von Fachwerkhäusern. Wer nur wenig Zeit hat sollte zumindest dem Fachwerkrathaus am Marktplatz einen Besuch abstatten.
Schloss
[Bearbeiten]1 Schloss Wernigerode, Am Schloss 1, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 55 30 30, Fax: +49 (0)3943 55 30 55, E-Mail: [email protected] Weithin sichtbar ist die Höhenburg der Grafen und späteren Fürsten von Wernigerode und Stolberg-Wernigerode. Deren Anfänge liegen im Dunkeln: bisher wurden noch keine Bauteile gefunden, die in die Zeit vor dem 14. Jahrhundert datieren. Bis ins 17. Jahrhundert dauerte der fortwährende Um und Ausbau an. Ihre heutige Gestalt hat die Burg 1861–1885 im Stil des Historismus erhalten: die Burg wurde im Wesentlichen unter Einbezug älterer Bauteile neugebaut. Die innere Ringmauer aus dem 14. Jahrhundert umschließt die untere Terrasse, den Hausmannsturm und die Bebauung um den Innenhof. Schlosshof und Nebengebäude sind frei zugänglich. Die historischen Räume im Schloss sind als Schlossmuseum zu besichtigen. Es gibt auch ein Café im Innenhof und eine herrliche Aussicht von der Terrasse. Der Aufstieg zum Schloss kann z. B. über das Christianental oder den Agnesberg, der eine reizvolle Aussicht auf die Stadt bietet, erfolgen.
- Schlossmuseum, Am Schloss 1, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 55 30 40. Das im Schloss Wernigerode untergebrachte Museum zeigt die ursprünglichen Prunkräume und weitere Räume mit ihrer einstigen Ausstattung wie Gemälde, Büchern und Möbel. Es gibt auch wechselnde Ausstellungen. Zu den 50 Räumen, die besichtigt werden können, gehören die Schlosskirche St. Pantleon und St. Anna, das Billardzimmer, die sog. Historische Halle, der Rauchsalon, die Neue Bibliothek, die Alte Bibliothek, die Gemächer des Fürstenehepaares, der Festsaal, die Henrichskammern, das Porzellankabinett und die Königszimmer. Das gräfliche Bad wurde seit Anfang 2018 restauriert und soll später auch für Besucher zugänglich sein. Audioguides und Führungen in englischer und russischer Sprache sind möglich. Geöffnet: Mai-Okt: täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr, letzter Einlass 17:30 Uhr; Nov-Apr: Di-Fr 10:00-17:00 Uhr. Preis: Erwachsene 7 €; Schüler und Studenten: 6 € ; Kinder 6-14: € 3,50; unter 6 Jahren frei; Familienkarte 17,50 €; Aufpreis Führung 2,00 € (deutsch), 3,00 € (englisch, russisch).
- Das Wernigeröder Schloss
- Orangerie
- Fürstlicher Marstall
- 1 Orangerie, Lindenallee 21, 38855 Wernigerode. Das für Zitruspflanzen gedachte Gebäude wurde 1728–1731 vom Grafen Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode im Bereich des einstigen Lustgartens angelegt. 1826 wurde sie zur Bibliothek umgebaut. Heute ist sie Teil des Landesarchivs Sachsen-Anhalt.
- 2 Fürstlicher Marstall, Am Lustgarten 40, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 553 78 35, Fax: +49 (0)3943 553 78 99. Der einstige fürstliche Pferdestall wird heute für Veranstaltungen benutzt. Der Saal bietet etwa 200 Personen Platz.
Kirchen
[Bearbeiten]
- 1 Sylvestrikirche, Oberpfarrkirchhof 12, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 90 57 49 Die einst dem heiligen Georg geweihte und erstmals 1230 erwähnte Kapelle in Form einer dreischiffigen, kreuzförmigen romanischen Basilika gilt als die älteste der Stadt. An der Stelle der heutigen Kirche sollen der Legende nach Benediktiner des Klosters Corvey unter ihrem Abt Warin I. eine Kapelle errichtet haben, deren Fundamentreste sich noch unter dem Gemeindehaus befinden. 1265 wurde sie zur Kirche des Chorherrenstifts umgewandelt, dabei im frühgotischen Stil mit verlängerten Chor umgeformt und nach Papst Silvester I. umbenannt. Weitere Umbauten erfolgten bis 1500. Die Basilika mit Querschiff besteht aus Bruch- und Hausteinmauerwerk und besitzt Strebepfeiler und Gewände aus Sandsteinblöcken und eine flache Holzdecke. Im 18. Jahrhundert wurden die beiden Kirchtürme abgerissen. 1881 erhielt die Kirche im Rahmen eines erneuten Umbaus wieder einen neuen Turm. Zu den Sehenswürdigkeiten der Kirche zählen die Kanzel mit den Bildnissen von Johannes, Petrus, Paulus und Jakobus aus dem Jahr 1883 und ein aus der 2. Hälfte 15. Jahrhunderts stammender Altar, der zuvor in der Liebfrauen- und Nikolaikirche aufgestellt war. Im Zentrum des Altars steht die Geburt Christi. Die seitlichen Darstellungen aus stammen aus dem Leben Mariens: die Verlobung Marias, die Verkündigung, die Beschneidung Jesu und die Anbetung der Heiligen Drei Könige. Der geschlossene Altar zeigt vier Heilige, darunter Maria Magdalena und Maria mit ihrem Kind. Das Kruzifix stammt aus einer ehemaligen Triumpfkreuzgruppe vom Anfang 15. Jhd. Der Schitzaltar in der Sakristei (1500) stand einst in der St. Georgskapelle. Der Taufstein wurde Anfang des 16. Jhd. gefertigt und 1790 von Christoph Jesse auf der Westempore aufgestellt. Grabdenkmäler aus dem 14.–17. Jhd. befinden sich an verschiedenen Stellen der Kirche, u. a. für Dietrich Gadenstedt († 1429) und Familie im nördlichen Querschiff und den Ritter Asche von Kram (Westseite Südschiff, † 1567). In der Fürstenloge, einer Gruft unter dem Chor, befinden sich vier Grabsteine der Wernigeröder Grafen, u. a. Konrad III. (1297–1339), Konrad V. (1358–1407) und der letzte Graf Heinrich IV. (1375–1429). Kunsthistorisch bedeutsam ist der um 1250 geschaffene Magdalenenteppich, das Maria-Magdalena-Antependium.
- 2 Liebfrauenkirche, Liebfrauenkirchhof, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 90 57 49, E-Mail: [email protected] Die ev. Pfarrkirche wurde erstmals 1230 als „ecclesia vel capella“ erwähnt und diente seit 1265 als Hauptpfarrkirche der Stadt. Beim Stadtbrand von 1751 wurde sie vollständig zerstört. Zwischen 1756 und 1762 erfolgte der Wiederaufbau im Barockstil nach Plänen des gräflichen Baumeisters Johann Friedrich Heintzmann (1716–1764) im Auftrag der Grafen von Stolberg-Wernigerode. Die Anbauten im Norden und Süden der einschiffigen Kirche deuten eine Kreuzform an. Der aus dem Jahr 1891 stammende Kirchturm im Westen der Kirche kann bestiegen werden. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört der Kanzelaltar vom gräflichen Hoftischler Johann Michael Möser aus dem Jahr 1759. Seine Schnitzereien stammen vom Halberstädter Bildhauer Josef F. Bartoli (1762) und die Darstellung der Kreuzigung Christi von Christian Bernhard Rode (1760). Sehenswert sind weiterhin die gegenüber liegende Fürsten- oder Herrschaftsloge, der Taufstein aus dem 1. Viertel des 16. Jhd., die aus den 1920er-Jahren stammenden Bleiglasfenster und die 1883 geschaffene Sauer-Orgel, die in den barocken Prospekt der Vorgängerorgel, ebenfalls von Bartoli 1762 angelegt, eingebaut wurde. Im Januar 2018 wurde die Kirche an die Kulturstiftung Wernigerode verkauft, die die Kirche zu einem Konzertsaal mit 550 Plätzen umbaut. Geöffnet: Ostern-Okt: Di-Do 14–16 Uhr, Fr, Sa 10:30–12 Uhr; Turmbesteigung: Mai-Okt: Sa 10–16 Uhr, So 13–16 Uhr.
- 3 St. Johanniskirche (St. Johannes), Pfarrstraße 24, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 90 62 66 Die in der Neustadt gelegene, 1279 geweihte Kirche ist die in ihrer Gesamtsubstanz älteste erhaltene Kirche der Stadt. Die ältesten Teile der evangelischen Pfarrkirche - der Westturm und das Querschiff - wurden um 1279 im romanischen Stil erbaut. 1497 wurde die einstige Haupthalle zu einem dreischiffigen Langhaus ausgebaut und der Chor umgestaltet. Der gotische vierflügelige Marien-Schnitzaltar, um 1415–1425 hergestellt, zeigt Maria mit ihrem Kind, umgeben von Engeln. Die Szenen aus Leben Mariens bzw. Jesu sind die Verkündigung, die Geburt Christi, die Anbetung der Heiligen Drei Könige und die Darbringung im Tempel. Auf den Flügelinnenseiten befinden sich oben Szenen aus der Passion und unten die Hinrichtung Johannes’ des Täufers sowie das Bekenntnis und die Enthauptung der hl. Katharina von Alexandrien. Zu weiteren Sehenswürdigkeiten gehören das Kruzifix von 1500, Pastorengrabsteine im Chor, die hölzerne Kanzel um 1610–1615 u. a. mit vier Evangelisten und Christus als Erlöser, eine Skulptur von Johannes dem Täufer aus der Zeit um 1500 und die Ladegastorgel von 1885 besichtigt werden. Auf dem achteckigen Taufbecken von 1569 wurde auch ein Porträt des Reformators Martin Luther angebracht. Geöffnet: Mai-Okt: Di-Sa 10–12 Uhr, 15–17 Uhr, So 11–12:30 Uhr.
- 4 Kreuzkirche, Lindenbergstr. 34, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 63 31 49. Die altluth. denkmalgeschützte, am 19. Oktober 1873 geweihte Fachwerk-Kirche besitzt eine Fries-Orgel, eine von dreien außerhalb Mecklenburgs. Die 1611 gefertigte Kanzel und die Emporen stammen aus der 1873 abgerissenen Nicolaikirche. Auf ihr sind Apostel und Wappen Wernigeröder Familien dargestellt. Das Kruzifix stammt aus der 1. Hälfte des 16. Jhd.

- 5 St. Theobaldikapelle, Bohlweg 1, 38855 Wernigerode Die Anfänge der einschiffigen Bruchstein-Kapelle am Rand eines Friedhofs, die dem Ubald von Gubbio (auch St. Theobald von Thann, St. Ewald, etwa 1080/1085–1160) geweiht ist,[2] reichen bis in das Jahr 1282 zurück. Im Umfeld der Kapelle gab es eine Eremiten-Siedlung.[3] 1403 wurde die Kapelle vom Grafen Heinrich von Wernigerode zur Sühnekapelle umgestaltet. Aus dieser Zeit stammen die schmalen, hohen Lanzettfenster im Osten und das Querschiff. Vorausgegangen war die Hinrichtung des Grafen Dietrich von Wernigerode am 22. Juli 1386, der in einem adligen Ehrengericht des angeblich begangenen Landsfriedensbruchs für schuldig befunden wurde. Seit der Reformation dient die Theobaldikapelle als Gemeindekapelle von Nöschenrode. Die Sakristei wurde 1607 angefügt. Weitere Einbauten waren das südliche Chorgestühl 1621, das nördliche Chorgestühl Anfang des 18. Jhd., die untere Emporen im Norden und Westen 1636/37, die obere Westempore 1655, das Orgelprospekt 1670 und die obere Nordempore 1712. 1710 erhielt die Kapelle einen Dachreiter mit einer kleinen Glocke. Aufgemalte Grabdenkmäler aus dem Jahr 1594 erinnern an die Familien Bodter und Wachhold. Die Malereien an den Brüstungen der unteren Emporen mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament wurden 1636 von Michael Sperling ausgeführt. 1685 wurde das hölzerne Tonnengewölbe mit Wolken und Engel und dem Te Deum gestaltet. Die obere Empore wurde erst im 18. Jahrhundert von einem unbekannten Maler ausgemalt. Der vergoldete zweiflügelige Marienaltar (um 1419) zeigt neben Maria mit ihrem Kinde im Mittelfeld Szenen aus dem Leben Mariens und Christi zu beiden Seiten. Unter dem Altaraufsatz befinden sich in der Predella fünf Büsten für die Reliquien der hll. Theobald, Elisabeth, Juliana, Adalbert und Valerius. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Triumphkreuzgruppe (1696), die geschnitzte unbemalte Kanzel und die Orgel auf der Westempore. Im angrenzenden Friedhof befindet das Grufthaus aus Hausteinen der Grafen und Fürsten von Stolberg-Wernigerode aus dem 19. Jahrhundert.
Bauwerke
[Bearbeiten]3 Fachwerk-Rathaus, Marktplatz, 38855 Wernigerode Das Gebäude des mittelalterlichen Rathauses, anfänglich ein Spiel- und Tanzhaus, befindet sich mindestens seit 1277 an der Südseite des Marktplatzes. Das als „Perle mittelalterlicher Fachwerkbaukunst“ bezeichnete Fachwerkhaus, eines der schönsten in Europa, gehörte einst den Grafen von Wernigerode und diente als Gerichtsgebäude und als Ort der Unterhaltung, wozu auch Hochzeiten gehörten. Unter Thomas Hilleborch wurde das Haus 1492–1498 aufgestockt und umgebaut. Es erhielt einen großen Festsaal, der über die Freitreppe erreichbar war. Schon zur damaligen Zeit dominierte das Gebäude den Marktplatz. Nach dem Brand von 1521 wurde das Haus von 1539 bis 1544 umgebaut und erhielt sein heutiges Aussehen. Der Dachreiter wurde 1699 aufgesetzt. Das Rathaus ist ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit massiven Keller und Erdgeschoss und steil aufsteigendem Schieferdach. Die Fassade wird von der doppelläufige Freitreppe und den beiden Erkertürmen mit schiefergedeckten Spitzhelmen, die aus dem Untergeschoss aufsteigen, geprägt. Im Westen schließt sich das Waaghaus an. Am Rathaus wurden in verschiedenen Zeiten 33 hölzerne Figuren angebracht. Im Ratskeller sind noch die Kreuzgewölbe sichtbar. Es werden geführte Touren durch das Rathaus angeboten.
- Kleinstes Haus, Kochstr. 43, 38855 Wernigerode. Heute Museum, siehe unter Museen.
- 4 Ältestes Haus, Hinterstraße 48, 38855 Wernigerode. Das älteste Haus der Stadt wurde um 1400 als einfache Pfosten-Riegel-Konstruktion erbaut. Es ist eines der wenigen Häuser, die den Großbrand von 1847 überstanden haben.
- Schiefes Haus, Klintgasse 5, 38855 Wernigerode. Heute Museum, siehe unter Museen.
- Rathaus Wernigerode
- Holzskulptur am Ältesten Haus
- Krummelsches Haus
- 5 Gadenstedtsches Haus, Oberpfarrkirchhof 13, 38855 Wernigerode Die ältesten Teile des heutigen Hauses wurden um 1480 errichtet. Der Unterteil des Hauses mit dem Eingang besteht aus Rogenstein-Blöcken und darüber aus Fachwerk. Zu seinen Bewohnern gehörte der gräflich-stolbergische Schlosshauptmann Dietrich von Gadenstedt († 1586), der das Haus 1582 mit Fachwerk und Erker fertigstellte. Heute gehört das Haus der Gemeinde St. Sylvestri.
- 6 Krummelsches Haus, Breite Str. 72, 38855 Wernigerode Das Fachwerkhaus wurde 1674 vom aus Berlin stammenden Kornhändler Heinrich Krummel errichtet und wurde liebevoll mit Holzschnitzereien dekoriert. Unter den Fenstern befinden sich zehn Holzschitzreliefs mit den „Erdteil-Allegorien“, die nach Kupferstichen des flämischen Kupferstechers Adriaen Collaert (1560–1618) ausgeführt wurden. Das Untergeschoss erhielt seine heutige Gestalt 1875. In diesem Haus befindet sich heute eine Gaststätte.
- 7 Alte Münze (Nonnenhof), Oberpfarrkirchhof 5, 38855 Wernigerode. Das von Valentin von Sundhausen im 16. Jahrhundert errichtete Fachwerkhaus besitzt ein steinernes Untergeschoss und dient heute als Stadtarchiv.
- 8 Haus Preysser, Breite Str. 71, 38855 Wernigerode Das Fachwerkhaus wurde 1696 vom Kerzenzieher und Seifensieder Johann Preysser errichtet. Stilistisch gehört es zum Manierismus.
Stadtbefestigung und Türme
[Bearbeiten]Von der seit dem 13. Jahrhundert bestehenden Stadtbefestigung, die einst sowohl die Alt- als auch die Neustadt umschloss, sind heute nur noch die Reste zweier Wehrtürme, die als Halbschalentürme ausgeführt wurden, der Westerntorturm als einer der Ecktürme und ein Teil der Mauer mit dem Laufgang erhalten. Die einstige Zinnen fehlen. An der Stelle des einstigen Rimker Tores steht heute ein moderner Uhrenturm.
- 9 Westerntorturm, Westernstr., 38855 Wernigerode. Der 38 m hohe Turm wurde 1356 erstmals urkundlich erwähnt und diente als Kontrollstelle für den Wegezoll. Es wurde im frühgotischen Stil erbaut und war Teil der Wernigeröder Stadtmauer.
- Westerntorturm
- Halbschalenturm
- Kaiserturm
- 10 Halbschalenturm (Nordseite von Burgberg zwischen Nöschenröder Straße und Lindenallee). In der Mitte eines Parks befindet sich ein einstiger Wachturm, der Teil der einstigen Stadtmauer war. Ein Holzdach dient heutzutage dem Schutz des Turmes.
- 11 Kaiserturm 1902 eröffneter Aussichtsturm auf dem 478 m hohen Gipfel des Armeleuteberges südlich des Stadtzentrums. Vom Turm kann man einen atemberaubenden Blick auf die Burg und Altstadt von Wernigerode und den Nordharzes genießen. Preis: Eintritt frei.
Museen
[Bearbeiten]- 12 Harzmuseum Wernigerode, Klint 10, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 65 44 54, E-Mail: [email protected] Das in einem alten Fachwerkhaus eingerichtete Heimatmuseum widmet sich der Geschichte der Stadt, der Natur des Harzes (mit Fossilen, Tier- und Pflanzenwelt) und dem Bergbau. Geöffnet: Mo–Sa 10.00–17.00 Uhr, Feiertage: 14.00–17.00 Uhr. Preis: Erwachsene 2 €, Ermäßigung verfügbar.
- 13 Luftfahrtmuseum Wernigerode, Gießerweg 1, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 39 43 63 31 26, E-Mail: [email protected] In 4 Hallen werden 60 Flugzeuge und Hubschrauber und mehr als tausend andere Exponate gezeigt. Es stehen ebenfalls zwei Flugsimulatoren zur Verfügung. Seit 2018 bereichert eine Transall C-160, die auf dem Dach des Museums ausgestellt ist, das Ausstellungsprogramm. Geöffnet: Täglich 10–18 Uhr, außer 24. und 25. Dezember sowie 1. Januar. Preis: Erwachsene € 8,00, Kinder von 6–15 Jahren € 5,00. Freier Eintritt für Kinder unter 6 Jahren.
- Schlossmuseum siehe Schloss Wernigerode (oben).
- 14 Kleinstes Haus, Kochstraße 43, 38855 Wernigerode Das in der Mitte des 18. Jahrhunderts errichtete barocke Fachwerkhaus wurde bis in die 1920er-Jahre von einem wohlhabenden Handwerker, seiner Frau und seinen sieben Kindern bewohnt. Er vermachte das Gebäude der Stadt, in dem heute zeitgenössische Möbel und andere Ausstellungsstücke besichtigt werden können. Geöffnet: Mai-Okt: täglich 10:00-16:00 Uhr; Nov-Apr: Di-So 10:00-15:00 Uhr. Preis: €1.
- 15 Schiefes Haus, Klintgasse 5, 38855 Wernigerode. Die ehemalige Teichmühle wurde 1680 für die Zunft der Klöppler errichtet. Das Fachwerkhaus ist teilweise durch Unterspülung durch den unterirdischen Mühlgraben abgesackt. Der das Wasser liefernde Bach ist heutzutage nicht mehr vorhanden. Das Haus ist heute Sitz eines Vereins.
- Kleinstes Haus
- Schiefes Haus
- Krellsche Schmiede
- 16 Feuerwehrmuseum Wernigerode, Steingrube 4 a, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 60 11 31, Mobil: +49 (0)152 22 53 23 37. Das Museum verfügt über eine Sammlung historischer Brandbekämpfungsgeräte und berichtet über die Geschichte der Brandbekämpfung. In der Ausstellung befinden sich Löschgeräte und Fahrzeuge aus über 100 Jahren Feuerwehrgeschichte. Geöffnet: Di/Mi/Fr 10:00 - 14:00 ; Do 10:00 - 16:30; Sa 14:30 - 17:00 Uhr, Feiertags geschlossen. Außerhalb der Öffnungszeiten sowie Führungen auf Anfrage möglich. Preis: Erwachsene 2,- €, Kinder 1,- €, Kinder bis 7 Jahre haben freien Eintritt.
- 17 Krellsche Schmiede, Breite Str. 95, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 55 73 73 Die Schmiede wurde 1678 von Michael Krell als dreigeschossiges Fachwerkhaus errichtet und blieb bis 1837 im Besitz der Familie Krell. 1873 wurde sie an Heinrich Michael Niehoff verkauft, dessen Familie die Schmiede bis 1975 weiterbetrieb. Zum Wohnhaus gehören Werkstatt und Stallungen. Der Komplex wurde 1986 restauriert und 1990 zum Museum. Seit 2008 wird die Schmiede als technisches Denkmal mit einem Schmied betrieben. Der Fassadenschmuck, die sog. Bauerntänze, sind untypisch für Wernigerode. Sie entstammen dem fränkischen Fachwerkbau. Geöffnet: Mo–Sa 10:00–17:00 Uhr.
- 18 Mahn- und Gedenkstätte, Veckenstedter Weg 43, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 63 21 09. Das Barackenlager diente seit 1943 als Außenlager des KZ Buchenwald. Geöffnet: Apr-Okt: Mo-Fr 9-17 Uhr, Nov-Mär: Mo-Fr 9-15 Uhr.
- 19 Museumshof Ernst Koch, Am Plan 4A, 38855 Wernigerode (Ortsteil Silstedt). Tel.: +49 (0)3943 2 20 29, Fax: +49 (0)3943 2 20 29, E-Mail: [email protected]. Besichtigt werden können die „Gute Stube“, eine Küche, ein Schlafzimmer und landwirtschaftliche Geräte. Geöffnet: Do 14–17 Uhr, Sa 10–12 Uhr. Preis: Erwachsene: 1,00 €, Kinder: 0,50 €.
- 20 Schulmuseum, Rösentor 19, 38855 Wernigerode (Ortsteil Benzingerode). Tel.: +49 (0)3943 24 97 40. Das Museum ist in einem einstigen Schulgebäude aus dem Jahr 1927 untergebracht. Geöffnet: Besichtigungen nach Vereinbarung.
- 21 Gutsmühle (Mühlenmuseum und Galerie im Kornboden), Am Wasser 9–11, 38855 Wernigerode / OT Minsleben (Ortsteil Minsleben). Das Mühlenmuseum in einer mittelalterlichen Mühle bietet eine Sammlung alter Gerätschaften aus Landwirtschaft, Müllerei und ländlichem Haushalt. Nach dem Tod des einstigen Besitzers, Hermann Alber, bleibt die Zukunft des Mühlenmuseums und der angeschlossenen Einrichtungen ungewiss.
- 22 Museum für form gestaltung in der ddr, Gießerweg 2a, 388855 Wernigerode. E-Mail: [email protected]. Gezeigt werden Exponate aus 40 Jahren Designgeschichte in der DDR.
- 23 Harzplanetarium Wernigerode, Herr Kelch, Walther-Rathenau-Straße 9, 38855 Wernigerode. Einstündige Führung. Das Planetarium liegt auch am sechs Kilometer langen sog. Planetenweg, der die Dimensionen in unserem Sonnensystem im Maßstab 1 : 1 Milliarde veranschaulichen soll. Am Weg stehen Granitsäulen mit Informationstafeln zu den einzelnen Planeten. Das Planetarium ist gleichsam die Position des Pluto. Allerdings wird dieser Weg kaum gepflegt und kommuniziert. Geöffnet: nach Vereinbarung/Anmeldung. Preis: Erwachsene: 4,00 €, Kinder: 2,00 €.
Denkmäler
[Bearbeiten]- 24 Hermann-Löns-Denkmal, Hermann-Löns-Weg, 38855 Wernigerode. Das am 4. August 1929 vom Harzklub errichtete Denkmal besitzt eine Plakette, die von Hans Bülow gestaltet wurde. Erinnert wird an den Jäger, Natur- und Heimatdichter Hermann Löns (1866–1914). Sein bekanntester Roman ist „Der Wehrwolf“, eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg. Von Mai bis Juni 1907 weilte er mit seiner Familie für sechs Wochen in Wernigerode.[4] In einer Erzählung im Hannoversches Unterhaltungsblatt[1][4] prägte er 1909 den Begriff der „bunten Stadt“, wobei sich diese Charakterisierung wohl nicht nur auf die Stadt selbst, sondern auch auf die Naturvielfeld im Umkreis der Stadt bezog. Das Wernigeröder Verkehrsamt erwirbt die Rechte und lässt im April 1911 die knapp 30-seitige Broschüre „Wernigerode : die bunte Stadt am Harz“ im Verlag Vierthaler drucken. 1916 erschien der Bericht posthum als Teil des Buchs „Das Tal der Lieder und andere Schilderungen“.
- Hermann-Löns-Denkmal
- Karl-Marx-Denkmal
- Gedenkstein für König Friedrich II.
- 25 Karl-Marx-Denkmal, An der Flutrenne 37, 38855 Wernigerode Von Rudolf Wewerka gestaltet, wurde das Denkmal 1953 anlässlich des 70. Todesjahres des Philosophen errichtet.
- 26 Gedenkstein für König Friedrich II. von Preußen (an der Friedrichsstraße nach Hasserode). Das Denkmal wurde am 13. September 2012 eingeweiht.
Straßen und Plätze
[Bearbeiten]- 27 Marktplatz. Direkt vor dem Rathaus, das den südlichen Abschluss des Marktplatzes bildet, befindet sich der Wohltäterbrunnen. Der reich verzierte gusseiserne Brunnen wurde 1848 in Ilsenburg im neugotischen Stil gegossen. Er erinnert an die Wohltäter der Stadt. Auf der Westseite befindet sich das heute als Hotel genutzte Gothische Haus.
- 28 Nikolaiplatz (kurz: Niko). Der Platz war der Standort der 1873 abgerissenen Nikolaikirche. Fast im Zentrum befindet sich der Göbelbrunnen, im Norden das einstige, 1847 errichtete 29 Nikolaihospital, das heute als Polizeirevier dient, und im Süden die 30 Ratsapotheke aus dem Jahr 1894.
- 31 Marktstraße. Die Straße beginnt östlich des Rathauses und führt nach Südsüdosten. Markstr. 1 ist der Sitz des Kunst- und Kulturvereins. In der Remise finden Kulturveranstaltungen statt. Das Hinterhaus der Marktstr. 3 besitzt eine sehenswerte Kemenate. Über einen kleinen Abstechen gelangt man hinter dem Rathaus zum Schiefen Haus. In der Markstraße befinden sich drei Skulpturen (Der Puppenspieler, Die Turmschnecke, Die Rast). Am südlichen Ende stößt man auf das Kleinste Haus. Die Straße mündet in die Johann-Sebastian-Bach-Straße, auf deren Südseite, nördlich des Parkplatzes, eine Steinaufschüttung den Standort des einstigen Dullenturms, der Teil der Stadtbefestigung war, markiert.
- 32 Klint. Die Straße beginnt westlich des Rathauses, führt nach Südsüdwesten und besitzt zu beiden Seiten frühe Fachwerkhäuser. Auf der Westseite befindet sich das Rathaus, auf der gegenüberliegenden Seite das Gothische Haus, das als Hotel genutzt wird. Es folgen das Harzmuseum und die Harzbibliothek. Man kreuzt nun die Klintgasse, die nach beiden Seiten führt, und gelangt später zum Oberpfarrkirchhof. Bemerkenswert sind im Bereich der Klintgasse auf der Westseite die Alte Münze (Nonnenhof, Oberpfarrkirchhof 5), die heutzutage das Stadtarchiv beherbergt, und auf der Ostseite das Gebäude Oberpfarrkirchhof 4, der einstige Wohnsitz des Küsters der Stiftskirche. Am östlichen Ende der Klintgasse befindet sich das Schiefe Haus. Genau im Westen der Kirche St. Sylvestri befindet sich das Alte Lyceum (Oberpfarrkirchhof 7), das zu allen Zeiten ein Schulgebäude war und heute für das Landesgymnasium für Musik genutzt wird. Im Süden der Kirche befinden sich weitere Fachwerkgebäude (Oberpfarrkirchhof 10–13), wobei das Gadenstedtsches Haus (Nr. 13) das sehenswerteste ist.
- 33 Breite Straße. Die Straße beginnt in der Nordostecke des Markts und führt nach Osten. Nach etwa 150 Metern erreicht man die Nikolaiplatz, an dessen Südseite die Breite Straße verläuft. In der Straße gibt es zahlreiche Geschäfte und mehrere Restaurants. Zu den interessanten Gebäuden zählt das Café Wien (Breite Str. 4) aus dem Jahr 1583. Von der Breiten Straße gelangt man nach 250 m bzw. 350 m vom Markt in die Burgstraße bzw. Große Bergstraße, die in südliche Richtung führen. Von beiden Straßen gelangt man in die Steingrube mit dem Feuerwehrmuseum (siehe Museen, 180 m über die Burgstraße, 130 m über die Große Bergstraße).
- 34 Westernstraße. Die Straße beginnt in der Nordwestecke des Markts und führt nach Westen. Das dreistöckige Haus Westernstr. 10, in dem sich Jüttners Buchhandlung befindet, besitzt seit 2006 ein Glockspiel, das dreimal täglich ertönt. Östlich vor dem Westernturm befindet sich das Gerhard-Hauptmann-Gymnasium, das 1871 als Fürstliches Gymnasium vom Architekten Carl Frühling errichtet wurde. Vor dem Gymnasium befindet sich die Skulptur des Harzwanderers. Hinter dem Westernturm befinden sich die Jugendstil-Fachwerkhäuser Westernstraße 35 und 37.
Kunst im öffentlichen Raum
[Bearbeiten]Im Bereich der Altstadt wurden mehrere Skulpturen aufgestellt.
- 35 Die Rast, Marktstraße 32, 38855 Wernigerode. Bronzeskulptur von Jo Jastram aus dem Jahr 2004.
- 36 Turmschnecke, Marktstraße 24, 38855 Wernigerode. Bronzeskulptur von Gernot Rumpf aus dem Jahr 2004.
- Die Rast
- Turmschnecke
- Harzwanderer
- 37 Puppenspieler, Marktstraße 15, 38855 Wernigerode. Skulptur von Cathleen Meier aus dem Jahr 2003.
- 38 Harzwanderer, Westernstraße 30, 38855 Wernigerode. Skulptur von Wolf Bröll aus dem Jahr 1995.
- 39 Laternenanzünder. Bronzeskulptur auf dem Ölberg am Anger.
- Adler Plastik
- Laternenanzünder
- Hahnenbrunnen
- 40 Adler Plastik. Bronzeplastik von Georg August Gaul (1869-1921) aus dem Jahr 1912. 1949 wurde sie auf dem ehemaligen Friedhof der Liebfrauengemeinde an der Schreiberstraße aufgestellt.
- 41 Göbelbrunnen, Nicolaiplatz. Brunnen von Prof. Bernd Göbel mit Bronzeskulpturen zu verschiedenen Aspekte der Stadtgeschichte aus dem Jahr 2003 am Standort der einstigen Nikolaikirche. Vom Brunnenrand schaut der hl. Nikolaus von Myra auf das Treiben auf den Wasser speienden Bogen. Auf dem Kragen des Heiligen ist die Inschrift „Je mehr du abgibst, umso reicher wirst du.“ zu lesen. Zu den Figuren auf dem Bogen gehören drei Hexen auf einem gemeinsamen Besen, Martin Luther, Goethe und Mephisto sowie Napoleon und Christian IV. von Dänemark. Auf dem Boden finden sich Namen und Jahreszahlen bedeutender Personen und Ereignisse aus der Geschichte Wernigerodes: u. a. Thomas Hilleborch (1470–1540), der Rathausbaumeister, und Heinrich Horn (1470–1553), der den ersten Abwasserkanal anlegen ließ.
- Göbelbrunnen
- Detail des Göbelbrunnens
- Detail des Göbelbrunnens
- 42 Brunnen am Neuen Markt. Mit daneben stehenden vogelähnlichen Fabelwesen, den Elwetritschen.
- 43 Hahnenbrunnen, Breite Str. 14, 38855 Wernigerode. Während der Brunnen bereits in den 1980er-Jahren aufgestellt wurde, wurde der Hahn erst 2009 aufgesetzt.
Galerien
[Bearbeiten]- 44 Galerie im Ersten Stock, Marktstr. 1, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 63 26 30, Fax: +49 (0)3943 26 06 93. Wie der Name aussagt, befindet sich die Galerie im ersten Stock eines Fachwerkhauses von 1835. Geöffnet: Di-Fr 11:00-12:00 Uhr und 14:00-17:00 Uhr, Sa 11:00-17:00 Uhr, So 14:00-17:00 Uhr.
- 45 Galerie im Antiquariat, Büchtingenstr. 4, 38855 Wernigerode. Tel.: +49 (0)3943 60 42 32. Geöffnet: Mo-Mi, Fr 10:00-18:30 Uhr, Do 10:00-15:00 Uhr und 19:00-22:00 Uhr, Sa 10:00-14:00 Uhr.