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Wādī Ḥōḍein · وادي حوضين
GouvernementRotes Meer
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Wādī Ḥōḍein

Das Wadi Hodein (arabisch: وادي حوضين, Wādī Ḥōḍain/Wādī Ḥauḍain) ist ein Tal im Rootmeergebirge in der ägyptischen Arabischen Wüste. Das von Nordwesten nach Südosten führende Tal war einst Teil einer Karawanenroute von Assuan in des Gebiet von esch-Schalātīn und in das Ḥalāʾib-Dreieck. Entlang des Tals haben die Durchreisenden zahlreiche Felszeichnungen hinterlassen. Das Tal beginnt am Südende des Wādī Naʿām. Im Bereich des Treffpunkts beider Wadis zweigen die Wadis Wādī Abū Saʿfa und Wādī Diff. Zum Schutz dieser Route wurde in griechischer Zeit in Biʾr Abraq eine Festung errichtet.

Hintergrund

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Wādī Ḥōḍein (وادي النعام, Wādī Ḥōḍain/Hauḍain/Hawḍayn) ist eine arabische Bezeichnung und bedeutet Tal der beiden Talkessel/Becken.

Herstellung der Felsbilder

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Die Felsbilder sind allesamt durch Ritzen, Schaben oder Hämmern in den Wüstenlack, eine etwa 0,5 bis 1mm dicke und dunkle Patina auf den darunterliegenden hellen Sandstein, entstanden, wobei sich ein recht guter Kontrast bildet. Der Wüstenlack besteht aus Eisen- und Mangan-Oxiden, die aus dem Inneren der Gesteine als wässrige Lösungen aufsteigen, wobei das Wasser an der Oberfläche verdunstet. Das Wasser stammt aus dem nächtlichen oder frühmorgendlichen Tau.

Das Alter der Felsbilder lässt sich nur schwer abschätzen, wenn nicht die Motive eine zeitlich begrenzte Einordnung ermöglichen, obwohl die Analyse des originären und des auf den Bildern befindlichen Wüstenlacks sich durchaus für eine Datierung eignet.[1]

Forschungsgeschichte

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John Ball 1912[2]

1926 wurden von der 8. Deutschen Inner-Afrikanischen Forschungsexpedition unter Leitung von Leo Frobenius (1873–1938) an der Felsbildstation Magal Hodein/Hodein Magoll im Norden des Wādī Ḥōḍein durchgeführt. Die Ergebnisse wurden aber erst 1974 durch Pavel Červíček (1942–2015)[3] veröffentlicht.[4] Zu den dokumentierten Motiven gehören Menschen (teilweise mit Pfeil und Bogen, auf Kamelen reitend), Tiere, Rinder, Vögel (z.B. Strauße), Kamele, Schiffe (teilweise mit Segeln), Symbole unterschiedlicher Art und arabische Inschriften.

Anreise

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Mobilität

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Die Piste durch das Wadi lässt sich mit einem geländegängigen Allradfahrzeug oder Motorrad zurücklegen. Der Rest muss zu Fuß erfolgen. Um zu den Felsbildern zu gelangen, muss man teilweise auf die Felsen steigen. Es sollte geeignetes festes Schuhwerk getragen werden.

Sehenswürdigkeiten

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Küche

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Alle Nahrungsmittel und Getränke, aber auch Geschirr und Kocher, müssen während der gesamten Expedition mitgeführt werden. Da in und auf den Fahrzeugen nicht beliebig viel Platz ist, muss man sich auf das Nötigste beschränken. In jedem Fall muss ausreichend Wasser dabei sein. Man braucht es zum Trinken (Mineralwasser), zur beschränkten Körperpflege, zum Kochen und zum Abwaschen.

Unterkunft

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Übernachtungsplätze bieten sich an geschützten Stellen an. Es müssen Zelte mitgebracht werden, und man benötigt etwas Outdoor-Erfahrung, um geeignete windgeschützte und ebene Aufbauplätze zu finden. Meist genügen übliche Outdoor-Zelte, die sandundurchlässig sind. Der Untergrund ist meist sandig, wofür man geeignete Heringe benötigt. Zusätzlich können Zelte z.B. mit Wasserkanistern beschwert werden. An Schlafsäcke werden keine besonderen Anforderungen gestellt, da auch im Winter die Temperaturen kaum unter 0°C fallen.

Gesundheit

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Während der Expedition gibt es keine medizinischen Behandlungsmöglichkeiten. Wenn nötig, führt man einen ausreichend großen Vorrat an Medikamenten mit sich.

An Sonnenschutz ist zu denken. Nötig ist auch warme Kleidung für die Nächte. Pro Tag benötigt man ca. 3 Liter Wasser zum Trinken.

Ausflüge

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Siehe z.B. Červíček, Pavel: Datierung der nordafrikanischen Felsbilder durch die Patina. In: Jahrbuch für prähistorische und ethnographische Kunst (IPEK), ISSN 0075-0468, Bd.23 (1970–1973), S.82–87, Tafeln 50–53, doi:10.1515/9783112415528-010.Macholdt, Dorothea S. et al.: Rock varnish on petroglyphs from the Hima region, southwestern Saudi Arabia: Chemical composition, growth rates, and tentative ages. In: The Holocene: an interdisciplinary journal focusing on recent environmental change, ISSN 0959-6836, Bd.29,8 (2019), S.1377–1395, doi:10.1177/0959683619846979.
  2. Ball, John: The geography and geology of South-eastern Egypt. Cairo: Government Press, 1912, S.115–120.
  3. Vachala, Břetislav; Varadzinová, Lenka: Pavel Červíček (1942–2015): List of Publications on Rock Art. In: Ägypten und Levante: internationale Zeitschrift für ägyptische Archäologie und deren Nachbargebiete, ISSN 1015-5104, Bd.28 (2018), S.21–24, doi:10.1553/AEundL28s21.
  4. Červíček, Pavel: Felsbilder des Nord-Etbai, Oberägyptens und Unternubiens. Wiesbaden: Steiner, 1974, Ergebnisse der Frobenius-Expeditionen; 16, S.65–71, Abb. 316–358.
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