Die Olympic-Halbinsel (englisch: Olympic Peninsula) ist eine rund 9.300km² große Halbinsel im Nordwesten des Bundesstaats Washington in den USA.

Geografie

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Die Halbinsel liegt im Pazifischen Nordwesten und ist im Westen vom Pazifik, im Norden von der 1 Juan-de-Fuca-Straße und im Osten vom 2 Puget Sound umgeben. Im Süden gilt der 3 Chehalis River als Grenze der Halbinsel. Am Puget Sound – gegenüber der Halbinsel – liegt Seattle, die größte Stadt des Bundesstaats, im Südosten Olympia, die Hauptstadt des Bundesstaates. Im Norden der Halbinsel liegt jenseits der Juan-de-Fuca-Straße die zu Kanada gehörende Vancouver Island.

Geschichte

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Von der Besiedlung der Halbinsel um 10000 vor Christus zeugen heute über 650 Fundstätten. Auf dem Gebiet lebten spätestens seit 1150 vor Christus acht indigene Völker, die Makah, Quileute, Hoh, Quinault, Skokomish, Port Gamble S'Klallam und Lower Elwha Klallam. Nachgewiesen ist unter anderem ein großes Jagdlager der Indigenen.[1]

Um 1560 zerstörte ein Erdrutsch teilweise eine Makah-Siedlung. Zwischen 1769 und 1780 starben über 11000 Indigene an den Pocken. Der erste Europäer, der unter anderem auch die 162km lange Bergkette der 4 Olympic-Mountains entdeckte, war 1774 der spanische Seefahrer Juan José Pérez Hernández. Ihm folgte 1788 der Engländer John Meares, der den mit 2427 Metern höchsten Berg 5 Mount Olympus entdeckte und nach dem griechischen Olymp benannte.

Am 30. Januar 1806 stand die Lewis-Clark-Expedition kurz vor der Erreichung ihres Ziels, als sie weiter südlich die Mündung des 6 Columbia River erreichte.[2] Am 31. Januar 1855 kam es zur Gründung des Makah-Indianer-Reservats.[3]

Im Juli 1885 versuchte Joseph O'Neil als erster die Besteigung der Berge in der Region. Nachdem der Naturalist John Muir den Nordwesten im Jahre 1896 erkundet hatte, schlug er die Gründung eines Nationalparks auf der Olympic-Halbinsel vor. Das geschah dann am 22. Februar 1897 zunächst mit der Gründung der Olympic Forest Reserve, von der am 2. März 1909 ein Teil zum Mount Olympus National Monument hochgestuft wurde. Nachdem US-Präsident Franklin Roosevelt am 30. September und 1. Oktober 1937 der Olympic-Halbinsel einen Besuch abstattete, erließ er daraufhin ein Gesetz, das die Gründung des Olympic National Park am 29. Juni 1938 festlegte.

Im Jahre 1976 erfolgte die Einstufung des Parks als Biosphären-Reservat. Wegen seiner außergewöhnlichen Flora und Fauna wurde er von der UNESCO 1981 zum Weltnaturerbe erklärt.

Klima, Flora und Fauna

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Im westlichen Teil der Halbinsel besteht ein gemäßigtes ozeanisches Klima mit hohen Niederschlägen, im östlichen Bereich ein mediterranes mildes Klima. Die wärmsten Monate sind Juli/August mit 20°C, die Tiefsttemperaturen im kältesten Monat Februar sinken meist nicht unter -3°C. Im Jahresdurchschnitt gibt es 154 Regentage, die wenigsten davon in den Sommermonaten.

Von den 73 Säugetierarten entfallen 16 auf endemische Tierarten, 20 auf Reptilien- und Amphibienarten. Darunter befinden sich als Großtierarten Schwarzbären, Berglöwen, Kojoten, Luchse, Maultiere, Schneeziegen, Wapitis und Wölfe. Etwa 300 Vogelarten können beobachtet werden.

Es gibt mindestens 1450 Pflanzenarten. Darunter befinden sich Fichten, Douglasien, Großblättriges Ahorn, Westliche Hemlocktannen oder Weinblatt-Ahorn sowie zahlreiche Farne und Moose. Die Baumgrenze liegt zwischen 1500 und 1800 Metern.

Anreise

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Von Europa aus fliegt man am besten den Seattle-Tacoma International Airport (IATA: SEA) an. Die wichtigste Stadt Port Angeles ist von dort mit dem Auto in 2 ½ Stunden zu erreichen.

Regionen

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Karte
Karte von Olympic-Halbinsel

Auf der Halbinsel befinden sich folgende Counties:

County Hauptstadt
1 Jefferson County 1 Port Townsend
2 Clallam County 2 Port Angeles
3 Mason County 3 Shelton
4 Kitsap County 4 Port Orchard
5 Grays Harbor County 5 Montesano
Port Angeles vom Hafen aus gesehen

Hauptort der Halbinsel ist Port Angeles, gleichzeitig auch County-Seat des Clallam County. Außer den genannten Orten gibt es unter anderem

  • 6 Aberdeen
  • 7 Bell Hill
  • 8 Blyn
  • 9 Brinnon
  • 10 Carlsborg
  • 11 Forks
  • 12 Hoquiam
  • 13 Marrowstone
  • 14 Neah Bay
  • 15 Ocean Shores
  • 16 Port Hadlock-Irondale
  • 17 Port Ludlow
  • 18 Quilcene
  • 19 River Road
  • 20 Sequim

Von militärischer Bedeutung ist die 1 Naval Base Kitsap .

Schutzgebiete

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Der 7 Olympic-Nationalpark hat eine Fläche von 3.733,83km² und nimmt daher rund 40% der Fläche der Halbinsel ein. Neben den Olympic Mountains ist seine Hauptattraktion der gemäßigte (boreale) Regenwald, der diese Region dominiert.

Der Nationalpark wird umgeben von den Schutzgebieten 8 Olympic National Forest (ein 2564km² großes Schutzgebiet), 9 Mount Skokomish Wilderness (53,7km²), 10 Wonder Mountain Wilderness (9,51km²) und 11 Daniel J. Evans Wilderness (3508km²). Die Küste ist als 12 Olympic Coast National Marine Sanctuary (8257km²) geschützt.

Weitere Sehenswürdigkeiten

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Das Dungeness Wildlife Refuge aus der Luft
  • 13 Dungeness National Wildlife Refuge, bei Lotzgesell Rd, Sequim . Naturschutzgebiet an der Küste etwas nördlich von Sequim, direkt am U.S. Highway 101 gelegen. Auf einer steinigen Nehrung kann man über 8km weit ins Meer hineinwandern. Kurz vor dem Ende des Landstreifens liegt ein Leuchtturm. Wenn man früh morgens kommt, etwa um die Wartezeit bis zur Abfahrt der Fähre in Port Angeles zu überbrücken, hat man den Strand fast für sich allein. Geöffnet: täglich von Sonnenauf- bis -untergang. Preis: Eintritt $3 pro Familie.
  • 2 Port Townsend Marine Science Center, Fort Worden State Park, Port Townsend. Kleines Aquarium mit Anfassbecken für Kinder, einem Riesentintenfisch, der Schraubgläser öffnen kann, und einer Ausstellung über die Verschmutzung des Puget Sound, die 2002 einen Orka das Leben gekostet hat. Direkt nebenan liegt ein großer Strand, an dem nur Unerschrockene baden (selbst im Hochsommer ist das Meerwasser in Washington eiskalt), an dem man aber immerhin im Wasser waten kann. Geöffnet: Jahreszeitlich wechselnd. Preis: Eintritt $5 (Kinder 6‒17 $3).

Weiterhin sehenswert sind die vom Flair der 1970er Jahre beseelte kleine Hafenstadt Port Townsend und die vielen kleineren State Parks und Naturschutzgebiete im Küstenbereich.

Ebenfalls am Rande der Halbinsel liegen einige Indianerreservate, von denen einige kleine Museen betreiben. Im Norden sind das die Reservate der Lower Elwha Klallam, der Jamestown S’Klallam und der Nooksack, im Westen die der Makah, der Quileute, der Hoh und der Quinault. Von der Makah Indian Reservation bis zur Quinault Indian Reservation sind es 118 Kilometer an der Paziffikküste.[4]

Verkehr

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Der U.S. Highway H101 umringt die gesamte Olympic-Halbinsel und gilt hier als Panoramastraße. Von ihm aus kann der Olympic-Nationalpark durch vier Einfahrtstore erreicht werden.

Küche

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  • 1 Downriggers on the Water, 115 E Railroad Ave Ste 207, Port Angeles. gehobene amerikanische Küche mit grandioser Aussicht.
  • 2 Dupuis Restaurant, 256861 Highway 101, Port Angeles. gutklassige Fischspezialitäten, direkt am U.S. Highway 101 gelegen.
  • 3 Tendy's Garden Chinese Cuisine, 920 E 1st St, Port Angeles. mehrfach ausgezeichnete chinesische Küche.
  • 4 Hanazono Asian Noodle, 225 Taylor St, Port Townsend. Sehr angenehmes und nicht übertrieben teures japanisches Restaurant im Zentrum von Port Townsend. Gut zubereitete Suppen und andere kleine Gerichte. Geöffnet: Do bis So Mittag - 15:00 und 16:00 - 20:00 Uhr.

Unterkunft

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Alle erwähnten Ortschaften verfügen über Hotels/Lodges/Motels aller Kategorien.

Ausflüge

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Vom 1 Port Angeles Auto & Passenger Terminal können Fährschiffe für Ausflüge nach Victoria (British Columbia) zur Vancouver Island genommen werden. Da der Staat gewechselt wird, ist der Reisepass mitzuführen.

Sicherheit

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Siehe auch: Washington (Bundesstaat)#Sicherheit

Literatur

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  • Seabury Blair, Day Hike! Olympic Peninsula, 2. Auflage, Sasquatch Books, 2011; ISBN 978-1570617614.

Einzelnachweise

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