Mariensäule am Marienplatz
München/Altstadt-Lehel
BundeslandBayern
Einwohnerzahlca. 18.900
Höhe519
Lagekarte von Bayern
Lagekarte von Bayern
München/Altstadt-Lehel

Die Altstadt und das Lehel sind zwei Stadtteile von München, die verwaltungstechnisch zum zentralen Stadtbezirk Nr. 1 zusammengefasst sind.

Hintergrund

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Die Altstadt Münchens ist der historische Kern und kulturelle Mittelpunkt der bayerischen Landeshauptstadt München, der Marienplatz ist das Zentrum der Altstadt und per Definition auch der geografische Mittelpunkt der gesamten Stadt.

Stadtviertel

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  • Die Altstadt ist im wesentlichen das Areal innerhalb der des Altstadtrings und entspricht in ihrer Fläche der Festungs- und Residenzstadt München.
Die heutige Verkehrsader Altstadtring verläuft entlang der Linie und im Areal der zweiten Stadtbefestigung. Deren Bau wurde im Jahre 1619 begonnen, sie war bis in das Jahr 1791 intakt. München war in diesem Zeitraum eine Festung. Die Festungsanlagen wurden allerdings niemals ernsthaft ausgenutzt, da der Angriff der belagernden Schweden 1632 durch Zahlung eines Lösegeldes abgewehrt wurde.
Stadtviertel im Stadtbezirk
Altstadt und Lehel
Die mittelalterlichen Stadtviertel innerhalb der Altstadt sind das Kreuzviertel mit vielen Klöstern (Jesuiten) im Nordwesten, das Graggenauer Viertel (das Adelsviertel mit dem Residenzkomplex und dem alten Hof im Nordosten), das Angerviertel um den Rindermarkt im Süden und das Hackenviertel, auch Kramerviertel, als Bürgerviertel im Südwesten, angeordnet rund um den ehemaligen Marktplatz und heutigen Marienplatz als Stadtmittelpunkt.
  • Die Heinrichstadt ist die mittelalterliche Keimzelle der Altstadt um den damaligen Schrannenplatz und heutigen Marienplatz als Korn- und Salzmarkt. Der nicht mehr erhaltene, rund eineinhalb Kilometer lange Mauergürtel mit Wassergraben der ersten Stadtbefestigung ist als ein Oval in den Straßenzügen und auch in den Straßennamen (Rosental, Färbergraben, Augustinerstr., Schäfflerstr. Hofgraben) noch deutlich erkennbar und umschloss ein Stadtgebiet mit ca. 16 Hektar Fläche.
  • Das Lehel ist die älteste Münchener Vorstadt und wurde bereits 1724 nach München eingemeindet.
Eine heute nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung war auch "St.-Anna-Vorstadt".
Das Lehel schließt ostseitig an die Altstadt an und reicht von der Tivolistr. - Max-Joseph-Brücke im Norden bis zur Ludwigsbrücke im Süden. Zum Lehel wird außerdem auch der Nordteil der hier unbebauten Museumsinsel und die Praterinsel mit dem Alpinen Museum gezählt.

Münchner Kindl

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Stadtwappen: „kleines Wappen“

Das Münchner Kindl ist seit dem Jahre 1304 die offizielle Wappenfigur der Stadt München: Es handelt sich um einen Mönch, zum Namensbezug siehe die Stadtgründungsgeschichte, in einer goldgeränderten schwarzen Kutte, die Stadtfarben sind schwarz-gelb, mit übergezoger Kapuze, in der linken Hand hält er ein rotes Buch (ein Evangelienbuch) und die rechte Hand ist zum Segen oder auch Schwur erhoben. Der Mönch als Figur ist auf den Stadtsiegeln bereits für die Jahre 1239 und 1268 belegt, im Detail variiert die zeichnerische Darstellung im Laufe der Jahrhunderte.

Münchner Kindl
Neues Rathaus: Turmspitze

Das Hoheitszeichen der Stadt, als Mönch zunächst eindeutig ein Mann, wandelt im Laufe der Jahrhunderte und je nach Zeitgeist auch seinen Charakter und das Geschlecht: Im 16. Jahrhundert wurde das Motiv des Mönchs verkindlicht und in der Barockzeit zu einem eher geschlechtslosen "Münchner Kindl" um gedeutet. Im 19. Jahrhundert "verlässt" die Figur das Wappen, dargestellt in einer Zeichnung von Kaspar Braun im Jahre 1847 noch als Junge und findet dann als vom Wappen losgelöste Figur und als eine Art personalifiziertes Maskotchen Eingang in die Gesellschaft. In der Hand hält die Figur nicht mehr nur das Buch, sondern oft auch Rettich, Bierkrug oder auch die Brezn.

Seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das "Münchner Kindl" dann weiblich und ab der Mitte des Jahrhunderts zu einer attraktiven jungen Frau, die seit 1972 den Trachten- und Schützenumzug anführt und auch sonst als lebendige Figur und als Botschafterin für die Stadt München auftritt.

Die heutige Form des Stadtwappen ist das so genannte „kleine Wappen“ und wurde 1957 vom Stadtrat so festgelegt.

Im Münchner Stadtleben ist das Münchner Kindl heute umfassend präsent, die Figur taucht auf Souvenirs, Bierkrügen und Bierflaschen, als Postkartenmotiv, als Comicfigur und auch auf Kanaldeckeln auf.

Das größte Exemplar des "Münchner Kindls" steht mit 1,80 Metern auf der Spitze des Rathausturmes (85 m). Modell stand seinerzeit vermutlich der bekannte Münchner Volksschauspieler w:Ludwig Schmid-Wildy und deutschlandweit bekannt aus dem königlich bayerischen Amtsgericht, er ist der Sohn eines Schwabinger Bildhauers, der die Statue 1905 als Kupfertreibarbeit erstellte.

Fußgängerzone

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Stachus - Karlstor am Abend

Münchens Fußgängerzone ist im wesentlichen der Bereich der Neuhauser- und Kaufingerstraße zwischen Stachus und Marienplatz, sie entstand im Vorfeld der Olympiade von 1972 auf eine Anregung von Herbert Jensen, ein Gedenkstein im Mittelbogen des Karlstors erinnert, ihr Architekt war Bernhard Winkler, die Freigabe erfolgte am 30.Juni 1972 als letzte Amtshandlung des damaligen Oberbürgermeisters Hans Jochen Vogel. Die seinerzeit revolutionäre Idee, das ganze Stadtzentrum vom Individualverkehr vollkommen zu befreien, hatte ihr Vorbild im nahen Nürnberg, wo die Pfannenschmiedsgasse als Keimzelle der dortigen Fußgängerzone schon ab dem Jahre 1962 und als eine der ersten Einkaufsstraßen Europas verkehrsfrei gestellt worden war.

Bis zum Baubeginn der Münchner Fußgängerzone wurden in der Neuhauser- und Kaufingerstraße noch bis zu 1400 Trambahnen und 75 000 Autos am Tag gezählt. Die Baustelle selbst war damals die größte in Europa: am Stachus und am Marienplatz verschwanden die S-Bahn und die U-Bahn in riesigen unterirdischen Bahnhofsbauwerken.

Vom kommerziellen Standpunkt aus gesehen ist die Münchner Fußgängerzone rund um die Neuhauser Straße, Kaufingerstraße und Theatinerstraße ein Erfolg: mit über 900m Länge in sie Deutschlands größte Einkaufsmeile und wortwörtlich auch Deutschlands teuerstes Pflaster: Die Mietpreise für die Läden erreichen bis zu 300 Euro/m², das ist weltweit Platz zehn hinter den Spitzenreitern aus New York (5th Avenue: 1000€/m²) und Hongkong und den europäischen Metropolen Paris (Avenue des Champs-Élysées: 615€/m²) und London (New Bond Street: 540€/m²) auf Platz drei und vier. In München sind über 150 Kaufhäuser und Läden mit 200.000 Quadratmetern Verkaufsfläche versammelt, an guten Einkaufstagen werden bis zu 17.000 Passanten in der Stunde und bis zu 70.000 Kunden insgesamt gezählt: Die Neuhauser mit Kaufingerstraße ist die umsatzstärkste Straße in Deutschland. Die Kriminalitätsrate ist äußerst gering, mit zu den häufigsten Delikten zählt noch das Radlfahren in der Fußgängerzone, das auch am Abend verboten ist und von den Ordnungshütern verfolgt wird.

Die Gestaltung und Funktionalität der Fußgängerzone wird aber auch zunehmend kritisch gesehen: Das beginnt bei der Möblierung mit Drahtgitterstühlen, das aktuelle vandalensichere Modell "München" wurde erst im Jahre 2008 anlässlich der 850-Jahrfeier neu angeschafft, den wuchtigen sechseckigen Pflanzbehältern aus Beton im schon lange nicht mehr zeitgemäßen Stil der siebziger Jahre, führt über die strengen Reglementierungen die mit nur zwölf Genehmigungen am Tag viele Straßenkünstler von vornherein abschreckt und auch Straßenfeste fast unmöglich macht, und endet in der Gesamtkritik an der derzeit gegebenen Funktionalität der Fußgängerzone als eine reine Verkehrsfläche für die Einkaufswütigen auf der Jagd nach einem weltweit gleichen Warenangebot ohne ein wirklich echtes Münchner Lokalkolorit in der Warenauswahl: 70% der Läden sind Filialen großer Ketten, was seinen Grund auch in den hohen Ladenmieten hat.

Zu den Einkaufsmöglichkeiten selber siehe den Abschnitt Einkaufen.

Moriskentänzer

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eiserne Figur eines Moriskentänzer im Durchgangsgewölbe Altes Rathaus, geschaffen 1980 von Hans Klucker

Die im Jahre 1480 von Erasmus Grasser zur Ausstattung des Tanzsaales im Alten Rathaus geschnitzten ehemals 16 Moriskentänzer gelten heute als ein Meisterwerk der spätgotischen Kunst in Deutschland und sind eines der Wahrzeichen für das mittelalterliche München.

Die ungefähr 70 cm großen Figuren waren ursprünglich an einem Wappenfries am Ansatz der hölzernen Tonnendecke des Tanzsaales in fünf Metern Höhe angebracht, wo sie fast 450 Jahre unbeachtet und ungestört überlebten und nur zweimal (1726 und 1887) restauriert wurden. Erst 1928 wurden Kopien angebracht, zehn der Originalfiguren befinden sich seitdem in einer Dauerausstellung im Stadtmuseum. Der Verbleib der übrigen Figuren ist ungeklärt.

Die Moriska war ein ursprünglich maurischer Tanz mit vielen Capriolen und seltsam akrobatisch verrenkten Luftsprüngen, der sich im 15. Jahrhundert von Nordafrika aus über Südwesteuropa auch nach Deutschland verbreitete. Der Moriskentanz wird auch heute wieder von einer Tanzgruppe der Universität gepflegt. Geschnitzte Moriskentänzer sind auch ein beliebtes und hochwertiges Souvenir aus München.

Erasmus Grasser (*um 1450 in Schmidmühlen / Oberpfalz † 1518 in München) war ein bedeutender Bildhauer der Spätgotik in Süddeutschland. Er verbrachte seine Gesellenzeit in München und taucht 1474 erstmals urkundlich in den Akten der Münchner Sankt Lukas-Zunft als Bildhauer auf. Im Stadtkammerbuch belegt ist für das Jahr 1480 der Auftrag an den Bildhauermeister Grasser, 16 holzgeschnitzte Tänzer zu schaffen. Ebenfalls notiert ist für den 15. August 1480 die Auszahlung von 150 Gulden Honorar.

  • Johanna-Müller Meiningen: Die Moriskentänzer Und andere Arbeiten des Erasmus Grasser für das Alte Rathaus in München. Regensburg: Schnell & Steiner, 1998 (5.Auflage), ISBN 9783795412036; 95 Seiten.

Schäfflertanz

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Schäfflerfigur am Schäfflereck (Ecke Schäfflerstr. / Weinstr. am Marienhof hinter dem Rathaus)
Reifenschwinger (Saison 2012), man beachte das schematisch im Scheitel des Reifeninneren erkennbare und gefüllte Schnapsglas

Der Münchner Schäfflertanz wird in mittlerweile fündhunterjähriger Tradition alle 7 Jahre immer zwischen Heilig Drei König und Faschingsdienstag aufgeführt, außerdem alle zwei Jahre beim Brauertag am Viktualienmarkt. Weitere Auftritte der Gruppe sind die zum traditionellen Einzug der Wiesnwirte beim Trachten- und Schützenzug zum Oktoberfest. Das Motiv des Schäfflertanzes findet sich auch in den Figuren im Glockenspiel am Neuen Rathaus.

Das Brauchtum wird auf das Wüten der Pest im Jahre 1517 zurückgeführt, als die Schäffler (Faßmacher) sich nach dem Abklingen der Seuche als erstes wieder auf die Straßen trauten und die Stadtbürger mit Musik und Frohsinn zur Normalität überleiteten. Der Brauch des Schäfflertanzes wurde dann von München aus von den wandernden Schäfflergesellen in ganz Altbayern verbreitet.

Für das Jahr 1702 ist der Schäfflertanz erstmals in einem Genehmigungsantrag an das Gewerbeamt (heute im Stadtarchiv) erfasst, er hat zu diesem Zeitpunkt aber bereits eine eigene Tradition, seit 1760 gilt der 7-Jahres Abstand. Der Tanz muss auch in der Neuzeit extra bei der Stadt beantragt werden.

Schäfflergruppe am Rindermarkt, rechts das Münchner Kindl und die Kasperln (Saison 2012)

Seit 1871 ist der damals extra gegründete "Fachverein der Schäffler Münchens" für die Pflege des Brauchtums zuständig: Eine Schäfflergruppe besteht aus 25 Leuten: den 20 Tänzern, 2 Kasperln, 2 Reifenschwingern und einen Fähnrich, die Tänter sind in den seit 1872 verwendeten markanten roten Jacken, schwarzen Kappen, einem Lederschurz und weißen Strümpfen gekleidet.

Die Tanzfiguren (Schlange, Laube, Kreuz und Krone) und der Ablauf sind fest vorgegeben und ebenfalls seit 1872 unverändert, getanzt wird mit den buchsbaumgeschmückten Reifen, die markanteste Tanzbewegung ist das abwechselnde Heben des linken und rechten Beines, dazwischen werden kleine Tanzschritte eingelegt. Die spaßigen und bunt gekleideten Kasperln schwärzen den Zuschauern in Erinnerung an die Pest - den schwarzen Tod - die Nase.

Zum Auftritt dazu gehören dann auch noch die Blasmusikanten, "in Zivil" gekleidet.

Unter den Nationalsozialisten lehnten es die Schäffler ab, unter der Hakenkreuzfahne zu marschieren. Der Schäfflertanz wurde daraufhin zwar nicht verboten, die Tänzer erhielten aber wesentlich weniger Auftritte genehmigt als zuvor. Im Kriegsjahr 1942 fiel der Schäfflertanz aus. Der erste Auftritt im kriegszerstörten München fand dann 1949 wieder regulär unter großer Begeisterung der Bevölkerung statt.

Der Schäfflertanz ist heute der einzige noch bestehende öffentliche historische Münchner Handwerksbrauch, aber auch die Berufszunft der Schäffler / Fassmacher hat Dank moderner Brauereitechnik starke Nachwuchsprobleme: in Bruch mit der Tradition werden seit 1963 auch verheiratete Schäffler und seit 1970 auch berufsfremde Tänzer eingesetzt: aushelfen müssen die berufsverwanden Braugesellen.

Die Schäfflergruppe tritt in der Saison mehrfach am Tag an verschiedenen Orten in der ganzen Stadt auf, ein Auftritt dauert rund eine halbe Stunde. Wegen des Siebenjahrerythmus folgt auf die Saison 2019 nächstmals das Jahr 2026.

"Fachverein der Schäffler Münchens", auch mit den Terminen der Auftritte: www.schaefflertanz.com.

kleine Stadtchronik

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Stadtgründung

Neueste Forschungen zur Stadtgeschichte interpretieren die offizielle Legende, nach der die Zerstörung der Freisinger Brücke in Unterföhring in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Stadtgründung Münchens zu sehen ist, als eine Freisinger Propaganda aus dem 17. Jahrhundert:

Hauptargument gegen die historische Legende ist, neben weiteren historischen Unstimmigkeiten, dass die Brückenzerstörung erst im Regensburger Urteil von 1180 und nicht schon im Augsburger Schied von 1158 erwähnt wird. Der Augsburger Schied entstand demnach noch einvernehmlich und friedlich zwischen Kaiser, Freisinger Bischof und Heinrich dem Löwen.

Die Brückenzerstörung durch Heinrich dem Löwen wird erst als eine spätere Reaktion auf die Wiederaufnahme des Marktes in Freising interpretiert.

Freimut Scholz: Die Gründung der Stadt München. München: Canaletto, 2007, ISBN 978-3-00-022991-6; 144 Seiten (deutsch).

Stadtarchäologie

Die gotische Peterskirche am Petersbergl ist die älteste Pfarrkirche Münchens und stammt aus dem Ende des 13.Jahrhunderts. Im Jahre 1952 und 1953 waren im kriegszerstörten München Ausgrabungen an Mauerresten noch unter dem auf das 12. Jahrhundert datierten romanischen Vorgängerbau der Kirche möglich. Die moderne Stadtkernarchäologie ordnet heute diese frühesten bekannten Funde einer Bebauung in München in den Zeitraum um das offizielle Stadtgründungsdatum von 1158 ein und schließt eine wesentlich ältere Einordnung dieser Funde aus.

Christian Behrer: Das unterirdsche München, Stadtkernarchäologie in der bayerischen Landeshauptstadt. München: Buchendorfer Verlag, 2001, ISBN 393-403-6406; 386 Seiten (deutsch).
  • ca. 4000 v. Chr.: Erste Besiedlung der Region im Neolithikum (Jungsteinzeit), belegt durch Funde in der Münchner Schotterebene;
  • 1158: Stadtgründung von München durch den Welfen Heinrich der Löwe. Als Stadtgründungstag gilt das Datum des Augsburger Schieds vom 14.6.1158. In diesem Erlass des Kaisers Friederich Barbarossa wird das Brücken- Markt- und Münzrecht der Siedlung „Ze den Munichen“ zugesprochen, ein Drittel der Einnahmen der Zölle und zwei Drittel der Einnahme aus der Münze gehen nach Freising, dem Standort mit der älteren Isarbrücke. Nach der Überlieferung leitet sich der Name „bei den Mönchen“ von einer Einsiedelei mit Mönchen vom Kloster Schäftlarn ab, die zuvor schon am Petersbergl und in unmittelbarer Nähe zum Marienplatz bestand. Zu sehen ist die Stadtgründung vor dem Hintergrund der Oberbayerischen Salzstraße.
  • 1175 Die Stadt hat ca. 16 ha Grösse und wird mit einem Mauergürtel umgeben.
  • 1180: Regensburger Urteil Kaiser Friedrich Barbarossas, der Stadtgründer Heinrich der Löwe ist mittlerweile geächtet: Aufgrund einer Klage Bischof Albrechts von Freising soll München zerstört werden. Die Zerstörung unterbleibt jedoch, der Bischof von Freising wird aber Stadtherr.
  • 1221 erster nachweisbarer Stadtbrand, weitere große Stadtbrände in den Jahren 1310, 1327, 1407, 1418, 1420, und 1460;
  • 1240 der Alte Hof in München wird zum festen Sitz der Wittelsbacher.
  • 1255 München wird, neben Landshut, Ingolstadt und Straubing, Residenzstadt des Teilherzogtums Bayern-München, Beginn des Baus der zweiten Stadtmauer als doppelte Ringmauer mit ca. 4km Länge (Abschluss 1290), Linienführung in etwa entlang des heutigen Altstadtrings, München wird zu einer Festung.
  • 1294 erster Bürgeraufstand wegen Münzverschlechterung, weitere Aufstände 1385, 1397-1403 (Zünfte gegen die Patrizier) und 1498 (Handwerkergesellen). Eine Folge ist ab 1385 der Bau einer auch gegen die Stadt hin befestigten Wasserburg, die Neuveste und spätere Residenz
  • 1328 Kaiserkrönung Ludwigs IV, genannt Ludwig der Bayer; der Alte Hof wird europäisches Machtzentrum; von 1314 bis 1347 ist München Hauptstadt des deutschen Reiches.
  • 1349 Erstmaliges Auftreten der Pest in München, insgesamt 25 gezählte Epidemien bis zum Jahre 1680 folgen, alleine in den Jahren 1634/ 1635 mit 15 000 Toten. Infolge der Pest wiederholt Judenpogrome.
  • 1494 Einweihung der Frauenkirche, bis heute Münchens bekanntestes Wahrzeichen
  • 1505 München wird zur alleinigen Hauptstadt Altbayerns, Sitz der bayerischen Herzöge wird ab 1506 die Residenz und bisherige Neuveste.
  • 1563 München wird unter Herzog Wilhelm IV. zum Zentrum der Gegenreformation, der deshalb ab 1556 die Jesuiten nach München holt.
  • 1609 Gründung der katholischen Liga in München, politische Folge für das deutsche Reich ist der dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648.
  • 1619 Beginn der Bauarbeiten für die neuzeitliche Stadtbefestigung zum Schutz vor den modernen Artilleriegeschützen, erhalten sind noch Isartor und Sendlinger Tor.
  • 1623 München wird alleinige „kurfürstliche“ Residenzstadt.
  • 1632 Übergabe der Stadt an die Schweden, unter König Gustav Adolf, die Zahlung von 300 000 Talern verhindert die Brandschatzung. In Folge Gelübde von Maximilan I. zur Schaffung der Mariensäule (1635).
  • 1705 Sendlinger Mordweihnacht als Folge der Besetzung durch Österreich im gleichen Jahr, Abzug der Österreicher erst im Jahre 1714.
  • 1791 Unter Kurfürst Karl Theodor wird aus stadtplanerischen Gründen die (gegen die damals moderne Artillerie ohnehin nicht mehr wirksame) Stadtbefestigung abgebrochen, München verliert seine Festungseigenschaften und kann erweitert werden.
  • 1802/ 1803: Säkularisation unter Kurfürst Max Joseph: in der Stadt selbst werden 13 Klöster aufgehoben (unter anderen Jesuitenkolleg, Karmelitenkloster, Augustinerkloster, Theatinerkloster, Franziskanerkloster), in den Vororten sind weitere sechs Klöster betroffen, der Klosterbesitz wird vom Staat als Kompensation der Kosten für die Niederlage gegen Napoleon einkassiert.
  • 1805: Napoleon ist in München, diesmal sind die Wittelsbacher Verbündete des Franzosen.
  • 1810: Erstes Oktoberfest, Anlass ist die Vermählung des bayerischen Kronprinzen Ludwig, der spätere König Ludwig I., mit der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen am 12. Oktober 1810.
  • 1826 München wird Universitätsstadt.
Gedenktafel für Pettenkofer in der Residenz
  • 1836: Choleraepidemie in München (fast 3000 Todesopfer), weitere Epidemien 1854/1855 und 1873/ 1874.
Die Eindämmung der Seuche erfolgte durch das Hygieneprogramm Max von Pettenkofers: von 1858 bis 1873 werden alle Straßen kanalisiert, 1879 wird das Pettenkoferinstitut eröffnet, ab 1883 wird das Trinkwasser von der Mangfall herangeschaft, München wird weltweites Zentrum für Hygiene und Umwelt.
In den tieferliegenden Stadtvierteln an der Isar mit einem hohen Grundwasserstand wie in der Graggenau und in der Au gab es seinerzeit keine Abtritte und keine Kanäle, alle Abfälle und auch die Verdaungsreste in den „Potschamperln“ wurden am Abend von den „Goldgrüblern“ oder auch „Nachtkönigen“ genannt, eingesammelt und einfach in die Stadtbäche geschüttet. Pettenkofer hatte festgestellt, dass sich die Cholera-Epidemien entlang der Wasserläufe ausbreiteten. Der Choleraerreger selbst wird erst 1883 von Robert Koch entdeckt.
  • 1901 München hat über 500 000 Einwohner und ist (nach Berlin und Hamburg) drittgrößte deutsche Stadt.

„Das war noch ein goldenes Zeitalter bis 1914, dann ist der Saustall losgegangen.“ (Karl Valentin);

  • 1918 Revolutionsunruhen, Gründung des Spartakusbundes.
Bodendenkmal für Kurt Eisner in der Kardinal-Faulhaber-Straße
  • 1919 Kurt Eisner, Anführer der Novemberrevolution von 1918 in Bayern und erster Ministerpräsident des von ihm ausgerufenen „Freistaates der bayerischen Republik“ wird erschossen, die Revolution endet in der kurzlebige Münchner Räterepublik.

Der Nationalsozialismus in München

„Der Mensch ist gut, die Leut' sind schlecht.“ (Karl Valentin);

  • 1934 Röhm-Revolte (Entmachtung der SA durch die SS), in der Nacht vom 9. auf den 10. November: Reichspogromnacht oder Reichskristallnacht;
  • 1935 bis 1945 München ist „Hauptstadt der Bewegung“.
  • 1939 mißglücktes Attentat auf Hitler im Bürgerbräukeller durch den Handwerker Georg Elser: das Attentat scheitert, da Adolf Hitler nur kurz gesprochen hatte, und den Raum vor der Detonation verlassen hatte. Elser wird beim illegalen Grenzübertritt in die Schweiz von der deutschen Grenzpolizei verhaftet und am 9. April 1945 im KZ Dachau auf persönlichen Befehl Hitlers ermordet.
  • 1940 Erster Luftangriff auf München, insgesamt erfolgten 74 Luftangriffe, der letzte am 29. April 1944. Bis Kriegsende werden drei Viertel der Bauten und Wohnungen zerstört, die historische Altstadt ist zu 90% und die Stadt insgesamt zu 50% zerstört. Bei den Luftangriffen der Alliierten fanden Schätzungen zufolge etwa 6.000 Menschen den Tod, etwa 15.000 wurden verletzt, von damals 820 000 Einwohnern waren 400 000 auf das Land geflohen.
  • 1943: Weisse Rose, die Gruppe um die Geschwister Scholl und Kurt Huber wirft am 18. Februar 1943 in der Universität Flugblätter, wird von der Gestapo verhaftet und vier Tage später nach kurzem Scheinprozess hingerichtet.
  • 1945: Kriegsende, am 30. April Einmarsch der Amerikaner.

Nach dem zweiten Weltkrieg:

  • 1957 der Einmillionste Münchner wird geboren.
  • 1962: Schwabinger Jugendkrawalle: fünf Nächte liefert sich die Polizei heftige Auseinandersetzungen mit mehreren tausend Jugendlichen und Studenten.
  • 1971 Eröffnung der ersten U-Bahn Linie.
  • 1972 München ist Gastgeber der XX. Olympiade, Eröffnung der Fußgängerzone.
  • 1974 Endspiel der 10. Fußball-Weltmeisterschaft im Olympiastadion München: Deutschland gewinnt am 7. Juli 1974 mit 2:1 gegen die Niederlande und wird Weltmeister.
  • 2006 am 9. Juni findet in der Arena das Eröffnungsspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 statt, Deutschland gewinnt gegen Costa Rica 4:2, das Spiel ist der Anfang der später Sommermärchen genannten Fussballparty in ganz Deutschland.

„Heute ist die gute alte Zeit von morgen.“ (Karl Valentin);

Anreise

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Ausführliche Angaben zur Anreise nach München siehe im Hauptartikel zur Stadt.

Für die Anfahrt mit dem PKW zu beachten ist: In München ist die gesamte Innenstadt innerhalb des Mittleren Rings und damit auch die Altstadt und das Lehel als sogenannte Umweltzone ausgewiesen. Fahrzeuge benötigen seit dem Oktober 2012 eine grüne Plakette für die Einfahrt.

Mobilität

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Münchens Zentrum ist von allen Seiten gut zu erreichen und mit einem engen Netz aus Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel (U-Bahn, S-Bahn, Tram und Busse) gut erschlossen. Parkplätze für PKW sind fast ausnahmslos kostenpflichtig und im Zentrum tagsüber und auch in der Nacht generell nur schwer zu ergattern, es empfehlen sich die Parkhäuser (Parkleitsystem). An den beliebten Einkaufstagen z.Bsp. an den Adventswochenenden sind die Zufahrtsstraßen in das Zentrum und auch die Parkhäuser aber oft schon früh am Tag überfüllt und zugestaut.

  • Der Altstadtring ist die Hauptverkehrsader in der Altstadt und umschließt diese als geschlossener Ring, angebunden sind zahlreiche radiale Ausfallstraßen in alle Himmelsrichtungen.
  • Auf den Straßen in der Altstadt gilt generell Tempo 30. Ausnahmen sind nur die Maximilianstraße, im Tal und im Oberanger mit Tempo 50.
  • Fast alle Teile der Altstadt sind als Blaue Zone ausgewiesen. Das heißt, dass für das Parken an den Fahrbahnen zwischen 8:00 und 23:00 Uhr ein Parkschein aus den aufgestellten Automaten erforderlich ist. Die Stunde kostet ab 8:00 Uhr 2,50€, ab 19:00 Uhr reduziert sich die Parkgebühr auf 1€ die Stunde.
  • ÖPNV: Alle U-Bahn - Linien (U1 mit U6) und die S-Bahn Stammstrecke mit den Haltestellen Karlsplatz (Stachus), Marienplatz und Isartor für alle S-Bahn Linien führen durch das Stadtteil.
Infos zum MVV und Fahrplanauskunft.

Weitere Infos siehe auch im Abschnitt zur Mobilität im Gesamtartikel zu München.

Sehenswürdigkeiten

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Altstadt und Lehel sind das Stadtzentrum, hier sind daher die Mehrzahl der grossen und bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt zu bewundern. Im Folgenden werden diese bedeutenden Sehenswürdigkeiten nur in Kurzform gelistet, detailierte Informationen sind dann im Artikel zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten in München aufgeführt.

Kirchen

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Übersicht Kirchen

Die für Besucher besonders interessanten Kirchen Sankt Peter, Frauenkirche, Michaelskirche, Asamkirche und Theatinerkirche werden im Artikel zu den Sehenswürdigkeiten in München ausführlicher behandelt.

Kirchen in der Heinrichstadt

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  • 1 Sankt Peter, Rindermarkt 1 (unmittelbar am Marienplatz) . Älteste Pfarrkirche Münchens, deren Turm, der Alte Peter, ein Wahrzeichen Münchens ist. Vom Turm aus hat man bei schönem Wetter einen herrlichen Blick auf München und bei Föhnwetter auch auf die Alpenkette. Aufstieg über zahlreiche enge Holzstiegen. Merkmal: Erlaubnis für gewerbsmäßige Fotografie erforderlich.
Frauenkirche und Rathausturm
Alter Peter (St.Peter)
Öffnungszeiten Kirche: Tägl. 7 - 19 Uhr; Mittwoch Nachmittag geschlossen; während der Gottesdienste keine Besichtigung möglich.
Öffnungszeiten Turm: Sommer: Mo - Sa 9 - 19 Uhr; So u.Feiert. 10 - 19 Uhr, Winter: Mo - Sa 9 - 18 Uhr; So u.Feiert. 10 - 18 Uhr (kurzfristige Schließung möglich); Tel: 26 04 828; Für "Fußkranke" empfiehlt sich der Rathausturm (mit Lift) gegenüber.
  • 2 Frauenkirche , Domplatz . Münchens spätgotischer Dom mit den berühmten Welschen Hauben. Das Kircheninnere wurde nach den Kriegszerstörungen eher schlicht restauriert. Besonders sehenswert sind unter anderem die Portale und die Glasgemälde der Chorfenster, die Seitenkapellen, der Kenotaph (Prunkgrabdenkmal) Kaiser Ludwigs des Bayern und die Gruft. Die Turmstube im südlichen Turm ist mit Treppe und Lift zugänglich und zeigt eine Aussicht über die Altstadt und das Umfeld.
Heiliggeistkirche am Viktualienmarkt
  • 3 Heiliggeistkirche, Im Tal 77 (am Viktualienmarkt) . Die 1392 von Gabriel Ridler vollendete gotische Hallenkirche ist eines der ältesten noch erhaltenen Kirchengebäude Münchens. Im 18. Jahrhundert wurde die damalige Spitalkirche im Inneren von den Brüdern Asam und Johann G. Ettenhofer barockisiert. Die Kirche erlitt im Zweiten Weltkrieg schwere Schäden, die Rekonstruktion des Innenraums erfolgte ab 1973 unter Leitung des Architekten Erwin Schleich.
Michaelskirche
Augustinerkirche
  • 4 Michaelskirche , Neuhauser Straße 52 (Fußgängerzone) . Renaissancekirche aus dem 16.Jahrhundert, Jesuitenkirche. Sie besitzt nach dem Petersdom in Rom das zweitgrößte freitragende Tonnengewölbe der Welt und ist Grablege der Wittelsbacher, z.B. für König Ludwig II.
  • 5 Augustinerkirche St. Johann, Neuhauserstraße 2 (Fußgängerzone) . Seinerzeit erster Kirchenbau außerhalb der mittelalterlichen Heinrichstadt, die Grundsteinlegung für die Johanneskapelle des Augustinerklosters erfolgte im Jahre 1291, im 14. und 15. Jahrhundert folgten Erweiterungsphasen. In den Jahren 1618 bis 1621 wurde die dreischiffige Basilika im Inneren barockisiert. In der Säkluarisation wurde das Kloster 1803 aufgehoben, die Kirche wurde zur Mauthalle. Im zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde sie 1949 bis 1956 außen und von 1962 bis 1964 im Inneren durch Erwin Schleich für das "Deutsche Jagd- und Fischereimuseum" restauriert. Heute beherbergt der Kirchenbau, neben dem Museum, zur Straßenseite hin noch verschiedene Läden und ist als gemeinsames Motiv mit der Michelskirche und den Türmen des Doms eines der meistfotografierten Themen in der Stadt. zum Jagd und Fischereimuseum siehe im Museumsartikel
Bürgersaalkirche
Dreifaltigkeitskirche
  • 6 Bürgersaalkirche, Neuhauser Straße 14 (Fußgängerzone nähe Stachus) . Der Kirchenbau entstand in den Jahren 1709-1710 als Kongregationskirche nach Plänen von G. A. Viscardi mit einem zweigeschossigen Fassadenaufbau und einer der Fassade im Kircheninneren folgenden Gliederung in Ober- und Unterkirche, die Ausführung überwachte Johann Georg Ettenhofer. Die Oberkirche diente als Versammlungsraum der Marianischen Männerkongregation und wurde ab 1778 als Kirche genutzt. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude bis auf die Außenmauern zerstört und von 1945 bis 1973 wiederaufgebaut. Erneute Renovierungsphase von 1999-2001. Die Unterkirche ist heute die Grabeskirche des Seligen Pater Rupert Mayer, die Oberkirche ist ein barocker Kongregationssaal mit einem modernen Deckenbild. Die Kirche ist in dreifacher Hinsicht bedeutend: religiös (Rupert Mayer), architektonisch (doppelgeschossige Saalkirche einer Kongregation) und wegen einer herausragenden Rokoko-Skulptur, der Schutzengel-Gruppe von Ignaz Günther (1763, früher in der Oberkirche, jetzt im Museum der Männerkongregation, das sich hinter dem Altar der Unterkirche befindet).
  • 7 Dreifaltigkeitskirche, Pacellistraße (am nordwestlichen Rand des Altstadtbereichs) . Votivkirche im reinsten Stil des bayerischen Barock und Rokoko. Die Münchner ließen die Kirche um 1710 nach Plänen von Antonio Viscardi bauen und erhofften sich, dadurch im Österreichischen Erbfolgekrieg von den Österreichern verschont zu bleiben. Im Inneren sind Werke von Cosmas Damian Asam, Joseph Ruffini, Andreas Faistenberger und Johann Baptist Straub zu bewundern. Geöffnet: So gut wie nie; aus dem vergitterten Vorraum sieht der Besucher zu wenig. Die mangelnden Öffnungszeiten werden der kunsthistorischen Bedeutung der Kirche nicht gerecht.
Innenansichten
St. Peter
  • 8 Karmeliterkirche St. Nikolaus, Karmeliterstraße 1 (Promenadeplatz) . Der Bau entstand im Stil des Frühbarocks von 1657-60 nach Plänen von Hans Konrad Asper und unter Marx Schinnagl, sie war Ersatz für die alte Karmelitenkirche. Im Jahre 1802 wurde die Kirche mit dem Kloster säkularisiert, anschließend wurde das Äußere von Nikolaus Schedel von Greifenstein klassizistisch umgestaltet. Das Innere wurde 1955-57 durch Sep Ruf umgebaut und unterteilt. Heute dient das Gebäude als Diözesanarchiv, außerdem ist die Bibliothek des Metropolitankapitels München sowie einen Veranstaltungssaal im Bau untergebracht.
  • 9 Theatinerkirche (St. Kajetan), Salvatorplatz 2,Salvatorplatz 2a,Salvatorstraße 2,Theatinerstraße 22 (am Odeonsplatz) . 1662 bis 1690 im Stil des italienischen Hochbarocks als Hofkirche und Stiftskirche des Theatinerordens erbaut. Monumentaler Bau mit 71m hoher Tambourkuppel, ockerfarbener Fassade und Fürstengruft der Wittelsbacher. Ein wichtiger Ausgangspunkt für die spätere süddeutsche Barockarchitektur - und im Vergleich werden dann auch die Unterschiede deutlich.
  • 10 Salvatorkirche, Salvatorplatz 17, 80333 München . Der schlichte, spätgotische Backsteinbau mit einem 70m hohen Turm ist die ehemalige Friedhofskirche der Frauenkirche, wurde 1494 eingeweiht, nach der Säkularisation profanisiert und ab 1829 von der griechisch orthodoxen Kirche genutzt. Im Inneren besonders sehenswert ist das Netzgewölbe und die neuromanische Ikonostase (um 1829), eine mit Ikonen geschmückte Wand nach einem modifizierten Entwurf von Klenze.
Allerheiligen-Hofkirche
  • Die 11 Kirchen in der Residenz sind die Hofkapelle, die Allerheiligen-Hofkirche und die Reiche Kapelle, siehe hierzu bei der Residenz.
  • 12 St. Jakob am Anger, Unterer Anger 2 . Einziger vollständiger Neubau einer historischen Kirche in der Altstadt Münchens, entstanden nach einem Entwurf von Friedrich Haindl 1956 in moderner Architektur. Die romanische Vorgängerkirche stammte aus dem Ende des 12. Jahrhunderts und war seit 1250 die erste Kirche des Franziskanerklosters, sie wurde im Zweiten Weltkrieg 1944 schwer beschädigt und 1954 abgerissen.
Damenstiftskirche St. Anna
Kreuzkirche
  • Kath. 13 Asamkirche, Sendlinger Straße 62, 80331 München . Von den Brüdern Cosmas Damian und Egid Quirin Asam gestiftete und im 18. Jahrhundert erbaute, üppig ausgestattete Barockkirche. Kirche, Künstlerwohnhaus und Haus des Geistlichen bilden ein einmaliges Ensemble. Wegen des privaten Charakters der Stiftung und dem engen Baugrundstück ist die Kirche relativ klein und dunkel (die Frage der Fenster und der Lichtführung werden immer wieder neu diskutiert). Wegen des künstlerischen Rangs, der Originalität von Architektur und Ausstattung sowie der stilistischen Geschlossenheit lohnt sich der Besuch dennoch sehr. Rollstuhl-Zugänglichkeit: Nebeneingang Sakristei. Vorher bitte die zuständigen Schwestern, die gerne behilflich sind, unter Tel. 2609171 kontaktieren.
  • Kath. 14 Damenstiftskirche St. Anna, Damenstiftstraße 1 / Altheimer Eck . 1732-35 von Johann Baptist Gunetzrhainer als neue Klosterkirche der Salesianerinnen und als Ersatz für eine spätgotische Kapelle als Vorgängerin erbaut. Im Kirchengewölbe dominieren weitgespannte Bögen und Flachkuppeln, die Innenausstattung stammte von den Brüdern Asam. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf die Außenmauern und die Fassade zerstört, der Wiederaufbau unter Leitung des Münchner Architekten Erwin Schleich begann ab 1952 und war im Jahr 1980 abgeschlossen. Die Altäre wurden unter Verwendung der teilweise geretteten Figuren rekonstruiert, rekonstruiert sind auch die Deckenfresken (aber nur monochrom). Insgesamt ist dies ein Ort, um die Verluste durch den Bombenkrieg zu betrauern. St. Anna ist eine Filialkirche der Katholischen Stadtpfarrkirche St. Peter ("Alter Peter").
  • Kath. 15 Herzogspitalkirche St. Elisabeth (Mater Dolorosa), Herzogspitalstraße 9 / Altheimer Eck . In den Jahren 1555-1572 für das Herzogspital erbaute Kirche. Ab 1690 war die Kirche Ziel einer Wallfahrt zum Madonnenbild "Mater Dolorosa", der Turm aus dem Jahre 1727 stammt von Johann Baptist Gunezrainer. Die Kirche und die Einrichtung wurden 1944 im Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört, erhalten blieb nur der im Hof stehende barocke Turm, im Volksmund auch der "Spitzweg-Turm", nach der Darstellung auf dem Gemälde "Der Klapperstorch". Der Neubau erfolgte in den 1950er Jahren nach Plänen des Architekten Alexander Freiherr von Branca, das Innere der Kirche ist in Backstein und Betonskelett modern gestaltet, sehenswert ist die gerettete Madonnenfigur aus dem Jahre 1651 von Tobias Bader (auch Baader oder Pader), die seit 1690 als Gnadenbild verehrt wird.
Innenansichten
Asamkirche
  • Kath. 16 Allerheiligenkirche am Kreuz (Kreuzkirche), Kreuzstraße 10, 80331 München (in Nähe Sendlinger Tor) . Erbaut 1478 von Jörg von Halsbach, später auch der Erbauer des Doms, als Friedhofskirche und ebenfalls als unverputzter Backsteinbau, nachdem der Friedhof des Alten Peter hierher an den damaligen Stadtrand (aber noch innerhalb der Stadtmauern) verlegt worden war. Die Kirche gehört auch heute noch zur Kirchengemeinde St. Peter. Aus der ursprünglichen Funktion als Friedhofskapelle ergibt sich auch die sonst eher seltene Ausrichtung nach Süden. Das Innere wurde mehrfach umgestaltet, 1620 wurde es barockisiert und 1814 wieder regotisiert. Besonders sehenswert sind der Rokoko-Tabernakel von Johann Baptist Straub, ein Holzkruzifix an der Westwand (um 1520) und das das gotische Netzgratgewölbe im Langhaus. Die Kreuzstraße hat ihren Namen von der Kirche und hieß bis 1781 Schmalzgasse. Geöffnet: Meistens geschlossen.

Kirchen im Lehel

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  • 17 St. Anna, St.-Anna-Straße 21 (Sankt Anna Straße) . Die Klosterkirche entstand ursprünglich als Pfarrkirche für das Lehel, erbaut durch das Hieronomytanerkloster nach Plänen von Johann Michael Fischer in den Jahren 1733 bis 1737. Sie gilt als erste Rokokokirche Altbayerns, im Inneren sind Werke der Brüder Asam und von Johann Baptist Straub zu sehen. Das Hieronomytanerkloster wurde 1807 aufgelöst und die Klosteranlage zeitweise zur Kaserne umgewandelt, ab 1827 übernahmen auf Veranlassung König Ludwigs I. die Franziskaner das Kloster und die Seelsorge für das Lehel. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Klosterkirche am 29. April 1944 durch einen Fliegerangriff vollständig bis auf die Außenmauern zerstört, im Jahre 1946 begann der Wiederaufbau und wurde 1979 abgeschlossen. Die zwischenzeitlich vorgesetzte neoromanische Doppelturmanlage wurde wieder als Rokokofassade rekonstruiert.
Klosterkirche St. Anna
Pfarrkirche St. Anna
St. Lukas
  • kath. 18 Pfarrkirche St. Anna, Sankt Anna Straße . Sie entstand 1887–1892 nach Plänen des Architekten Gabriel von Seidl im neuromanischen Stil und ist die katholische Pfarrkirche im Lehel. Sie wurde im Zweiten Weltkrieges insgesamt viermal schwer getroffen und in den 1950er Jahren wieder in Stand gesetzt. In den 1970er Jahren folgte eine nochmalige Generalsanierung.
  • 19 St. Lukas, Mariannenplatz 3 (am Mariannenplatz im Lehel am Isarufer) . Evangelisch-lutherische Pfarrkirche Kirche im historisierenden Stil (neoromanisch und neugotisch) in den Jahren 1893-1896 nach Plänen von Albert Schmidt erbaut. Die Kirche überstand die Fliegerangriffe im zweiten Weltkrieg unzerstört.

Die katholischen Pfarrkirchen im Lehel beim Erzbistum München: www.erzbistum-muenchen.de

Besonders sehenswerte Kirchen und in den benachbarten Stadtteilen leicht erreichbare Kirchen sind:

  • Die Ludwigskirche in der benachbarten Maxvorstadt mit dem zweitgrößten Altarfresko der Welt und dem Mosaik aus 60.000 bunten Dachziegeln ist vom Odeonsplatz mit der U-Bahn oder auch zu Fuß leicht erreichbar.

Museen

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Im Stadtbezirk befinden sich einige der interessantesten Museen der Stadt, sie werden mit den Museen aus allen anderen Stadtteilen im eigenen Artikel zu den Münchner Museen mit detailierten Informationen behandelt.

  • Auf der Praterinsel in der Isar befindet sich das 2 Alpine Museum mit Kunstwerken, Dokumenten, Ausrüstungsgegenständen, Kartenmaterial, Literatur und sonstigen Objekten zum Thema Alpen und zu den Bergen auch ganz allgemein.
Eingang Jagd- und Fischereimuseum
  • Ebenfalls am Jakobsplatz befindet sich das im Jahre 2007 eröffnete 5 Jüdische Museum , es dokumentiert das jüdische Leben in der Geschichte Münchens;
  • An der Maximilianstraße befindet sich das 6 Staatliche Museum für Völkerkunde mit ca. 150.000 Objekte aus allen außereuropäischen Ländern, es ist das zweitgrößte Völkerkundemuseum Deutschlands.
Max-Joseph-Platz, Königsbau der Residenz

In der Münchner Residenz am Odeonsplatz befinden sich:

  • Das 7 Residenzmuseum , eine Sammlung zum Inventar des Gebäudes mit der Schatzkammer der Residenz, einem Hort aus Juwelen, Goldschmiedewerken und weiteren Pretiosen der Wittelsbacher.
  • Die 8 Staatliche Münzsammlung in der Residenz zeigt Münzen und münzenähnliche Gegenstände seit dem 7. Jahrhundert vor Christus.
  • Im Hofgarten an der Residenz werden im 9 Deutschen Theatermuseum Zivil- und Rollenporträts, Bühnenbild- und Kostümentwürfe seit der Renaissance und Filmnegative und Filmpositive der Theaterfotografie präsentiert.
  • Das 12 Feuerwehrmuseum München ist das größte Feuerwehrmuseum Deutschlands und zeigt in der Hauptfeuerwache die Geschichte der Feuerwehr in München.
  • Die 13 Sammlung Café Luitpold bewirbt sich als Münchens kleinstes Museum und dokumentiert die wechselhafte Geschichte des Cafés und der Kaffeehauskultur.
Haus der Kunst

Die Museen entlang der Prinzregentenstraße sind:

  • Das 16 Bayerische Nationalmuseum zählt zu den großen kunst- und kulturgeschichtlichen Museen Europas und zeigt Sammlungen zu Kunst, Kunsthandwerk und Volkskunde auch über die Grenzen Bayerns hinaus.
  • Die 17 Schack-Galerie zeigt Werke zur zeitgenössischer Kunst seit 1857 unter Anderem von Spitzweg, Moritz von Schwind, Franz von Lenbach, Feuerbach und Böcklin.
Deutsches Museum und Isar

Weitere leicht erreichbare Museen in den benachbarten Stadtteilen sind:

  • Das Deutsche Museum ist eine der wichtigsten technischen Sammlungen der Welt und nach der Besucherzahl das beliebteste Museum in Deutschland, es liegt zum Zentrum südostseitig unmittelbar benachbart in der Isarvorstadt und auf der Museumsinsel in der Isar. Das Deutsche Museum ist zu Fuß vom Isartor aus in ca. zehn Minuten schnell zu erreichen.
  • Das Kunstareal München mit den drei Münchner Pinakotheken und mit zahlreichen weiteren bedeutenden Sammlungen zur Bildenden Kunst liegt nordseitig benachbart an der Barer Straße und am Königsplatz im Münchner Museumsviertel, das ist die Maxvorstadt. Diese Museen sind, auch zu Fuß, vom Odeonsplatz, Stachus oder vom Hauptbahnhof aus schnell erreichbar:
    • Die Glyptothek am Königsplatz zeigt Sammlungen antiker Skulpturen aus griechischer und römischer Zeit.
    • Ebenfalls am Königsplatz befinden sich die Staatliche Antikensammlungen zu griechischer, etruskischer und römischer Kleinkunst.
      Alte Pinakothek
    • Die Alte Pinakothek, an der Barer Straße gelegen und zu ihrer Eröffnung im Jahre 1836 die größte öffentliche Gemäldesammlung der Welt, zeigt Meisterwerke europäischer Malerei vom 14. bis zum 19. Jahrhundert.
    • Die Neue Pinakothek, nördlich der alten Pinakothek und ebenfalls an der Barer Straße gelegen, zeigt herausragende Werke europäischer Kunst im 19. Jahrhundert.
    • Die Pinakothek der Moderne, östlich der alten Pinakothek und an der Barer Straße gelegen, wurde im Jahre 2002 eröffnet und zeigt vier ständige Sammlungen zur freien und angewandten Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.
    • Das Museum Brandhorst, wurde 2009 eröffnet und zeigt Werke von Cy Twombly, Pablo Picasso, Andy Warhol, und weiteren Künstlern der klassischen Moderne im 20. Jahrhundert. Neben dem Museum Brandhorst befindet sich auch das kleine Türkentor als eine gemeinsame Ausstellungsfläche für die Pinakothek der Moderne und das Museum Brandhorst genutzt.
    • Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst ist weltweit das einzige Museum für die Kunst Altägyptens, der moderne Museumsneubau wurde im Juni 2013 eröffnet.
  • Der Kunstpavillon im "Alten botanischen Garten" und in Nähe zum Stachus zeigt wechselnde und selbstverwaltete Kunst eines Künstlerkollektivs.

Straßen und Plätze

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Gegliedert nach den mittelalterlichen Stadtvierteln Kreuzviertel, Graggenau, Angerviertel, Hackenviertel, den Hauptachsen der Straßenzüge zwischen diesen Vierteln und dem Lehel.

Marienplatz

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Rathausturm am Marienplatz

Der Marienplatz war bis zum Mai 1807 der Münchner Marktplatz und hieß Schrannenplatz..

Erst nach der Verlegung der damaligen Märkte auf den heutigen Viktualienmarkt erhielt der Marienplatz seine jetzige repräsentative Funktion als Stadtmittelpunkt. Heute erinnert noch der Fischbrunnen an den damaligen Fischmarkt.

Im Oktober 1853 wurde dann, nach dem Ende einer Chloreaepidemie und zu Ehren der Heiligen Jungfrau, der damalige Schrannenplatz zum Marienplatz umgetauft.

  • Altes Rathaus am Marienplatz, im gotischen Stil erbaut von Ganghofer 1470-1480.
  • Neues Rathaus am Marienplatz, im neugotischen Stil erbaut von G.J.v.Hauberrisser 1867-1909, mit dem weltberühmten Glockenspiel und den Figuren beim Schäfflertanz und Ritterturnier.
  • Mariensäule Die 11m hohe, rote Monolithsäule aus Tegernseer Marmor ist eine Stiftung von Maximilan I. nach einem Gelübde im Jahre 1635 und zum Dank für die Verschonung der Städte München und Landshut von Brandschatzung unter der schwedischen Besatzung. Die Mariensäule ist der offizielle Stadtmittelpunkt.

Kaufingerstraße, Neuhauser Straße, Stachus

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"Schöner Turm"

Der Straßenzug westlich vom Marienplatz bis hin zum Karlsplatz (Stachus) ist Teil der ehemaligen Salzstraße durch die Stadt. Im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört sind die wiederaufgebauten Gebäude an der Kaufingerstraße und Neuhauserstraße heute Teil der Geschäftsmeile "Fußgängerzone".

  • Schöner Turm, Kaufingerstraße 28. Der Schöne Turm steht nicht mehr. Er wurde 1157 als westliches Ausfalltor erbaut, war noch Teil der Stadtbefestigung der Heinrichstadt und wurde erst 1807 abgebrochen. Ein Modell befindet sich noch am Kaufhaus Hirmer, der Grundriss ist im Straßenpflaster vor dem Kaufhaus eingezeichnet. Die Entfernung zum Marienplatz in Sichtweite gibt einen Eindruck von der doch recht übersichtlichen Größe der alten Heinrichstadt.
St.Michael, St. Johann
Alte Akademie und Richard-Strauss-Brunnen
  • Alte Akademie (auch Wilhelminum), Neuhauserstrasse 8. Entstanden ab 1575 zunächst als Knabenkolleg für das Jesuitenkloster und später als Gesamtkomplex mit fünf Gartenhöfen als ein kleiner "Escorial" ausgebaut. Nach dem Jesuitenverbot ab 1773 verschiedene Nutzungen, ab 1783 auch Unterkunft für die Bayerische Akademie der Wissenschaften. Im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wurden die klassizistischen Fronten im strengen Stil der Spätrenaissance originalgetreu wiederaufgebaut. Die Gebäudeteile werden heute vom Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, von der Landesbodenkreditanstalt und als Unterkunft für das Jesuitenkolleg genutzt. Das Gebäude befindet sich im Besitz der Stadt, derzeit wird über einen Verkauf des Gebäudes diskutiert.
  • Richard-Strauss-Brunnen (auch "Salome-Brunnen"), auf dem Platz vor der Alten Akademie. Zur Ehre des in München geborenen Komponisten Richard Strauss (1864-1949) und geschaffen 1962 vom Münchner Bildhauer Hans Wimmer. Die Banderolen auf der Brunnensäule zeigen Szenen der Oper Salome.
  • Ehemaliges Spielwarenhaus Wilh. Schmidt, Neuhauserstraße 31. Eine der wenigen in der Altstadt erhaltenen Jugendstilfassaden.
Das nackerte Brunnenbuberl ...
... ist kein "Warmduscher"
  • 18 Kaufhaus Oberpollinger, Neuhauser Straße 18 . Errichtet von 1904 bis 1905 nach Plänen von Max Littmann, mit dem Gebäude von Karstadt (Bahnhofsplatz) und Wertheim (in Berlin) ältestes deutsches Kaufhaus. Der Oberpollinger gehört zum Karstadt-Konzern und ist im "Premiumsegment" positioniert.
  • Brunnenbuberl ("Faun mit Knabe"), am Karlstor. Der Entwurf für den Brunnen wurde von Matthias Gasteiger 1891 im graziösen Jugendstil geschaffen. Das Motiv zeigt einen alter Satyr, der einen nackten Knaben anspuckt, welcher seinerseits den Satyr übermütig aus einem zugedrückten Wasserhahn anspritzt. Eine erste Version des preisgekrönten Motivs stand ab 1892 im Glaspalast und gelangte später aus München vor den Nordeingang des Berliner Zoos. Weitere Brunnenversionen sind verschollen. Das Münchner Exemplar des Brunnenbüberls wurde der Stadt vom Künstler 1894 geschenkt, 1895 unter dem Protest der Sittenwächter aufgestellt und war seinerzeit ein Skandal. Angeblich soll der Prinzregent Luitpold den Künstler höchstpersönlich um ein Feigenblatt für den naturgetreu dargestellten Lausbuben gebeten haben, was Gasteiger aber selbstbewusst abgelehnt haben soll. Ein weiteres bekanntes Exemplar des Brunnen steht in Erlangen auf dem Maximiliansplatz.

Kreuzviertel

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Kreuzviertel

Das im Nordwesten der Altstadt zwischen Kaufingerstraße mit Neuhauser Straße und der Weinstraße mit Theatinerstraße gelegene Kreuzviertel war im Mittelalter Sitz vieler Klöster und Kirchen mit einer daher vergleichsweise geringen Bevölkerungsdichte. Das Viertel wird bereits 1294 als "quarta tertia apud fratres heremitanos", als Eremitenviertel, erwähnt. Der Name leitet sich von der Kreuzgasse, dem heutigen Promenadeplatz ab. Vom 17. Jahrhundert an entwickelte sich das Kreuzviertel wegen der Nähe zur Residenz zum vornehmen Adelsquartier mit zahlreichen repräsentativen Palais und renommierten Gasthäusern und wandelte sich dann ab dem 19. Jahrhundert zum Bankenzentrum der Stadt.

Künstlerhaus

Der 19 Lenbachplatz schließt nach Nordosten unmittelbar an den Stachus an. Der Platz selbst gehört bereits zu der an der Nordwestseite anschließenden Maxvorstadt und entstand im Zuge der Stadtentfestigung zu Beginn des 19. Jahrhunderts und in der Phase der anschließenden Stadterweiterung, er wird im 19. Jahrhundert zum zentrumsnahen Wohn- und Geschäftsadresse des solventen Bürgertums und ist heute Teil der Verkehrsader "Altstadtring".

Die Gebäude an der Südosteite (Altstadtseite) sind: