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Das Textilmuseum Groß-Siegharts beschäftigt sich mit der Geschichte der Textilindustrie in der Waldviertler Region rund um die Stadt. Groß-Siegharts wurde ab dem 17. Jahrhundert kontinuierlich zu einem Zentrum der Textilindustrie, bevor in den 1980er Jahren die „Textilkrise“ die meisten Fabriken zusperren und die Betriebe verschwinden ließ. Das 1988 eröffnete Museum wird von der Stadtgemeinde Groß-Siegharts und dem Verein Forum lebendige Textilgeschichte betrieben. Von Mai bis Oktober gibt es fixe Führungstermine: Do/Fr 16.00 Uhr, Sa/So/Feiertag 14.00 Uhr. Die Führungen dauern ca. eine Stunde, es ist keine Anmeldung erforderlich. In einem Trakt der ehemaligen Bandfabrik Wagner untergebracht, zeigt das Museum in verschiedenen Stationen sowohl allgemeine Informationen über die Herstellung von Textilien und deren geschichtliche Hintergründe. Es gibt mehrere große funktionierende Webstühle und Produktionsmaschinen, die unter anderem durch eine Transmissionsanlage mittles Lederriemen und Wellen betrieben werden.
<Zusammenfassung>
Historischer Hintergrund
Der geschichtliche Bogen beginnt mit einer Nachbildung eines steinzeitlichen Gewichtswebstuhles und spannt sich weiter in eine Zeit, als aus einem einfachen Bauerndorf dank eines wirtschaftlich interessierten Adeligen ein Zentrum der Textilindustrie mit groß angelegten Weberhaussiedlungen wurde. Groß-Siegharts erlebte einen immensen Aufschwung, Schloss und Kirche wurden ausgebaut, der Ort erhielt 1727 das Marktrecht. Später schlitterte die Handelsgesellschaft, die Großabnehmer der Waren war, in Konkurs. Dadurch musste sich auch das Abnehmersystem der Waren der Hausweber ändern. Hier kommen nun die Bandlkramer und Bandlträger ins Spiel – Händler, welche die Ware sammelten und dann reisende Händler entsandten um die sie auf Märkten oder von Tür zu Tür zu verkaufen. Der Region um Groß-Siegharts wird aus diesem Grund auch das Bandlkramerlandl genannt. Um 1848 siedelten sich dann einige große Textilfabriken an, unter anderem auch die Bandfabrik Wagner, wo heute das Museum untergebracht ist. Das Know-How über die Produktion in der Bevölkerung, deren Bereitschaft als Arbeiter in die Fabriken zu gehen und ein niedrigeres Lohn- und Kostenniveau als in der Großstadt führte dazu, dass binnen kurzer Zeit mehrere große Fabriken gebaut wurden. 1928 wurde Groß-Siegharts zur Stadt erhoben.
Die damaligen Lebensbedingungen der Fabriksarbeiter waren gekennzeichnet durch wenig Lohn, lange Arbeitszeiten und keine Regelungen bei Krankheit oder Schwangerschaft. Die Arbeiter und Arbeiterinnen hatten schwierige Bedingungen um sich und ihre Familien zu ernähren.
Während der beiden Weltkriege war dann die Produktion auf „kriegswichtige Güter“ beschränkt – in den Textilfabriken waren dies zum Beispiel Fallschirmseide oder Bänder für Atemschutzmasken oder Feldflaschen.
Bandwebeautomaten aus den 70er und 80er Jahren zeigen, dass die Produktion immer schneller und schneller wurde. Schließlich trug unter anderem die Öffnung des Eisernen Vorhanges dazu bei, dass man in anderen Ländern wesentlich billiger produzieren konnte: Der Großteil der Firmen wanderte ab und von den in der Blütezeit ca. 3000 Arbeitsplätzen in Textilbetrieben der Region blieb nur ein winzig kleiner Bruchteil übrig: Eine Entwicklung, mit der man bis heute zu kämpfen hat.
Erster Absatz
Quellen
[Bearbeiten]- Internetseite, [.https://www.siegharts.at/de/Lebendes_Textilmuseum_3 Textilmuseum Groß-Siegharts] vom 2025-05-30 #
- Internetseite Textilmuseum, www.textilmuseum.at vom 2025-05-30 #
- Lesebuch zur Ausstellung, [ Lebendes Textilmuseum Groß-Siegharts] vom 1990