
Die Regionen Sathmar und Maramureș (auch Maramuresch oder Marmarosch genannt; rumänisch Sătmar și Maramureș) liegen im Norden Rumäniens, an der Grenze zur Ukraine und zu Ungarn.

Orte
[Bearbeiten]- 1 Baia Mare (Frauenbach) Eine überwiegend unansehnliche Stadt, aber der größte Verkehrsknotenpunkt in Maramureș.
- 2 Satu Mare (Sathmar) Hauptstadt der historischen Region Sathmar, nahe der Grenze zu Ungarn. Einst ein bedeutendes Zentrum des chassidischen Judentums.
- 3 Sighetu Marmației (Marmaroschsiget) Das Zentrum der ursprünglichen Maramureș an der Grenze zur Ukraine.
- 4 Vișeu de Sus (Oberwischau) Ausgangspunkt der berühmten Wassertal-Waldeisenbahn.
- 5 Borșa (Borscha) Der Ort ist bekannt für ihre beeindruckenden Berglandschaften, die Cascada Cailor (ein 100 Meter hoher Wasserfall), die Holz Kirche und die Nähe zum Nationalpark Rodna.
- 6 Breb Ein Dorf, das ein großartiges Beispiel für die traditionelle Maramureș-Kultur ist. Das einzige Dorf mit günstiger Reiseinfrastruktur.
- 7 Cavnic (Kapnik) Ehemalige Bergbaustadt, heute ein sich entwickelndes Skigebiet.
Weitere Ziele
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Holzkirchen in der Maramureș
[Bearbeiten]1 Bârsana (Biserica de lemn din Bârsana; Cimitirul de pe dealul Jbir) Sie ist eine der bekanntesten und eindrucksvollsten Kirchen in Maramureș. Mit ihrem hoch aufragenden, spitzen Turm und den kunstvoll geschnitzten Holztüren gehört sie zu den Wahrzeichen der Region. Die Kirche wurde im Jahr 1720 erbaut und ist bekannt für ihre prächtigen Wandmalereien sowie die kunstvollen Holzschnitzereien, die religiöse Szenen darstellen.
- 2 Budești (Biserica de lemn din Budești Josani; 135) Eine beeindruckende Holzkathedrale mit einem großen Dach und einem Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert.
- 3 Desești (Biserica de lemn din Desești; 88) ie ist eine der größten in der Region und wurde 1770 erbaut. Sie besticht durch ihre massive Struktur und den hoch aufragenden Turm. Die Innenwände sind mit lebendigen Fresken bedeckt, die das Leben Christi und die Geschichten aus dem Alten Testament darstellen. Besonders hervorzuheben sind die Bilder des Jüngsten Gerichts und der Heiligen Maria.
4 Ieud (Biserica de lemn din Ieud Deal; 957, „Din deal”) Sie ist eine der ältesten und am besten erhaltenen Holzkirchen in Maramureș. Die Kirche wurde im Jahr 1364 erbaut und ist bekannt für ihre architektonische Schönheit und historische Bedeutung. Sie besitzt einen der ältesten erhaltenen Altarbilder in der Region, das Szenen aus dem Leben Christi darstellt. Ieud ist besonders wegen seiner zweigeschossigen Struktur und der starken Verbindung zur mittelalterlichen Architektur berühmt.
- 5 Plopiș (Biserica de lemn din Plopiș; 109) Sie wurde im 18. Jahrhundert erbaut und zeichnet sich durch ihr zweiwelliges Dach und kunstvolle Holzschnitzereien aus.
- 6 Poienile Izei (Biserica de lemn din Poienile Izei; 210) Sie wurde im Jahr 1604 erbaut und ist ein Paradebeispiel für die traditionelle Holzbauweise von Maramureș. Besonders beeindruckend sind die bemalten Innenwände, die biblische Szenen und die Verkündung von Heiligen darstellen. Diese Kirche ist für ihre einzigartigen Holzschnitzereien und bemalten Decken bekannt.
- 8 Surdești (Biserica de lemn din Șurdești; 145) Diese Kirche in Șurdești ist eine der bekanntesten und größten Holzarchitekturen der Region. Mit ihrem imposanten Turm und der reich verzierten Fassadengestaltung ist sie ein echtes Meisterwerk der maramuresischen Holzbaukunst.
- 9 Săpânța (Mănăstirea Săpânța-Peri) Sie wurde 1725 erbaut und ist berühmt für ihre spezielle Lage und mystische Atmosphäre. Săpânța ist auch bekannt für den berühmten fröhlichen Friedhof, der die Kirche umgibt. Die Fresken der Kirche sind besonders wegen ihrer lebendigen Farben und der Darstellung von Heiligen und biblischen Geschichten einzigartig.
Naturparks
[Bearbeiten]- 1 Nationalpark Rodna-Gebirge (Parcul Național Munții Rodnei) Mit 28 Gletscherseen (darunter der Știolu-See), verschiedenen Karsterscheinungen wie Kargletschern, zahlreichen Kalksteinhöhlen und Wasserfällen (z. B. Cascada Cailor) sowie dem Berg Pietros (2303 m), höchste Erhebung der Ostkarpaten. Im Osten des Kreises, an der DN 18 zwischen Borșa und Iacobeni.
- 2 Naturpark Maramureș-Gebirge (Parcul Natural Munții Maramureșului) Im Nordosten des Kreises an der Grenze zur Ukraine, mit spektakulärer Berglandschaft, geschützter Flora und Fauna, erreichbar über Vişeu de Sus.

Sonstige
[Bearbeiten]- 1 Cimitirul Vesel (Lângă biserica ortodoxă și cimitirul vechi) Am Fröhlichen Friedhof von Săpânţa hat ein lokaler Künstler sämtliche Grabmale mit naiven Malereien gestaltet, die die Verstorbenen charakterisieren.
- 1 Wassertalbahn (CFF Vișeu, Vaser Valley Forestry Railway) Die Forstbahn von Viseu de Sus ist ein einzigartiges Beispiel für technisches Kulturerbe. Auf einem Netz von rund 60 km Schmalspurbahn fahren immer noch Holzdampflokomotiven, neben mehreren Dieseln und Triebwagen. Die CFF Viseu de Sus ("CFF" steht für "Caile Ferate Forestiere" - Forstbahn in rumänischer Sprache) ist wahrscheinlich die letzte echte Forstbahn, die noch mit Dampfloks in Europa fährt.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die historischen Regionen Sathmar und Maramureș gehen auf zwei Komitate (ungarisch Szatmár und Máramaros) im ehemaligen Königreich Ungarn zurück, zu dem beide bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörten. Ersteres setzt sich im Nordosten des heutigen Gebiets Ungarns fort, zweiteres im Südwesten der Ukraine. Die rumänischen Teile decken sich ungefähr mit den heutigen Verwaltungskreisen (Județe) Satu Mare und Maramureș (Hauptstadt Baia Mare). Aus Praktikabilitätsgründen werden sie oft zusammengefasst, etwa beim rumänisch-orthodoxen Bistum von Maramureș und Sathmar. Landschaftlich sind sie aber sehr unterschiedlich: während das Sathmarer Gebiet weitgehend flach oder leicht hügelig ist und nur im östlichsten Teil ansteigt, ist die Maramureș vom dicht bewaldeten Hochgebirge der Ostkarpaten geprägt, die mit dem höchsten Berg Pietros 2303 m erreichen.
Sprache
[Bearbeiten]In erster Linie wird Rumänisch gesprochen. In der Region Sathmar gibt es aber auch eine starke ungarische Minderheit (35%); in der Region Maramureș gibt es nennenswerte ungarische (%) und ukrainische (7 %) Minderheiten. Die traditionelle deutsche Minderheit der Sathmarer Schwaben ist heute kaum noch vertreten (unter 2%). Da sich die deutsche Schule in Satu Mare aber auch unter Rumänen großer Beliebtheit erfreut und zudem an einigen rumänischen Schulen Deutsch als Fremdsprache gelehrt wird, trifft man mit etwas Glück doch auf den einen oder anderen Deutschsprecher.
Anreise
[Bearbeiten]Baia Mare und Satu Mare haben jeweils einen kleinen Regionalflughafen. Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind in Cluj-Napoca (140 km von Baia Mare) und Debrecen (Ungarn; 110 km von Satu Mare).
Aus dem deutschsprachigen Raum fährt man mit dem Zug am besten über Debrecen. Von dort fährt ein Regionalzug nach Satu Mare, Baia Mare und viele weitere Bahnhöfe in der Region. Die schnellsten Verbindungen brauchen von Wien um die 9 Stunden.
Auf ungarischer Seite führt eine Autobahn bis in die Nähe der Grenze. Von Wien braucht man für die 600 km nach Satu Mare 5½ bis 6 Stunden, für die 650 km nach Baia Mare gut 6½ Stunden.
Mobilität
[Bearbeiten]Aktivitäten
[Bearbeiten]- Feste und regelmäßige Veranstaltungen
- Winterliches Brauchtumsfest in Negrești-Oaș mit einer Colindă-Parade (Colindă sind traditionelle rumänische Weihnachtslieder), wobei die Sänger jeweils in der Tracht ihres Herkunftsorts auftreten
- Nationales „Sâmbra oilor“-Fest im Țara Oașului – traditionelles Fest mit Tanz und Trachten anlässlich des Auftriebs der Schafe auf die Weiden
- Internationales mutikulturelles Theaterfestival Fără Bariere/Sorompók Nélkül („ohne Grenzen“), findet jedes Jahr Ende Mai in und um Satu Mare statt.