Nördlingen
BundeslandBayern
Einwohnerzahl21.053(2023)
Höhe441 m
Tourist-Info+49 (0)9081 841 16
Tourist-Information der Stadt Nördlingen
Lagekarte von Bayern
Lagekarte von Bayern
Nördlingen

Nördlingen ist eine Stadt in Bayern am Nordrand der Schwäbischen Alb inmitten des Rieskraters mit rund 20.500 Einwohnern.

Hintergrund

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Stadtwappen Nördlingen
Stadtwappen Nördlingen
Karte
Karte von Nördlingen

Nördlingen gehört neben Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber zu den besterhaltenen mittelalterlichen Reichsstädten Deutschlands. Um den mittelalterlichen Stadtkern erstreckt sich eine vollständig erhaltene Stadtmauer mit 5 Türmen und 11 Toren. Nördlingen besticht durch ein komplett erhaltenes Stadtbild. Die Stadt wurde 898 zum ersten Mal als Königshof urkundlich erwähnt, geht aber auf eine ältere römische Siedlung aus dem 1. bis 3. Jahrhundert zurück. Schädelfunde in der nahegelegenen Ofnethöhle belegen, dass das Nördlinger Ries bereits seit über 7.700 Jahren von Menschen besiedelt wurde. Später erhob Friedrich II. die Stadt zur Freien Reichsstadt und im Mittelalter wird diese zu einem der wichtigsten Messeorte Süddeutschlands. Im Dreißigjährigen Krieg wird das schwedische Heer bei Nördlingen das erste Mal besiegt. 1802 verliert die Reichsstadt ihre Unabhängigkeit und wird ein Teil Bayerns.

Nördlingen liegt inmitten des Nördlinger Ries - dem Einschlagskrater eines Meteoriten, der vor ungefähr 15 Millionen Jahren in den Nordrand der Schwäbischen Alb einschlug. Der Krater misst heute 25km im Durchmesser und war über lange Zeit mit Wasser gefüllt. Erst 1960 konnte die bis dato bestehende These, dass der Krater das Resultat von vulkanologischen Vorgängen war, von den amerikanischen Wissenschaftlern Shoemaker und Chao widerlegt werden. 1970 trainierte die NASA mit Astronauten für die Apollo-Missionen im Ries, da dieses den Mondkratern ähnlich ist. Zum Dank ist heute echtes Mondgestein im Rieskratermuseum als Dauerleihgabe der NASA ausgestellt.

Stadtgliederung

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Nördlingen besteht neben der Kernstadt mit ungefähr 13.500 Einwohnern aus weiteren 10 Stadtteilen. Davon gehen Baldingen und Kleinerdlingen fast fließend in die Kernstadt über, während die übrigen Stadtteile sich den Charakter abgeschlossener Dörfer erhalten haben.

  •  1 Baldingen hat etwa 2.041 Einwohner
  •  2 Dürrenzimmern hat etwa 389 Einwohner
  •  3 Grosselfingen hat etwa 487 Einwohner
  •  4 Herkheim hat etwa 511 Einwohner
  •  5 Holheim hat etwa 422 Einwohner
  •  6 Kleinerdlingen hat etwa 656 Einwohner
  •  7 Löpsingen hat etwa 1.089 Einwohner
  •  8 Nähermemmingen hat etwa 725 Einwohner
  •  9 Pfäfflingen hat etwa 535 Einwohner
  •  10 Schmähingen hat etwa 385 Einwohner

Anreise

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Mit dem Flugzeug

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Flugplatz Nördlingen

Aufgrund der Lage der Stadt im Dreieck der internationalen Flughäfen Nürnberg (IATA: NUE) , München (IATA: MUC) und Stuttgart (IATA: STR) sind die Entfernungen zu diesen recht groß (>120 km) und somit auch die Fahrzeiten mit dem Kraftfahrzeug mit mindestens 1:45 Std. recht lang. Auch Bahnverbindungen benötigen über 2Std.

  • 1 Flugplatz Nördlingen (ICAO: EDNO), Schwallmühlstraße, 86714 Nördlingen. Tel.: +49 (0)9081 40 99 . Der kleine, nördlich der Stadt gelegene, Flugplatz ist zugelassen für Flugzeuge und Hubschrauber bis 3.000kg max. Abfluggewicht, Motorsegler, Segelflugzeuge und Ultraleichtflugzeuge.

Mit der Bahn

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Bahnhof Nördlingen

2 Bahnhof Nördlingen, Bürgermeister-Reiger-Str. 5, 86720 Nördlingen . Der Bahnhof wird täglich mindestens stündlich von Regionalzügen der Linie Aalen Hbf – Nördlingen – Donauwörth bedient. Alle zwei Stunden fahren die Züge über Donauwörth hinaus weiter bis München Hbf. In Aalen und Donauwörth besteht Anschluss an den Fernverkehr.

Mit dem Bus

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Regional- und Fernbuslinien:

  • 126: Nördlingen - Möttingen - Bissingen
  • 501: Nördlingen - Fremdingen - Dinkelsbühl - Feuchtwangen
  • 502: Nördlingen - Fremdingen - Oettingen
  • 503: Nördlingen - Oettingen - Wassertrüdingen
  • 504: Nördlingen - Deiningen - Alerheim - Wemding
  • 505: Nördlingen - Reimlingen - Hohenaltheim - Diemantstein
  • 506: Nördlingen - Ederheim - Amerdingen
  • 750: Nördlingen - Wechingen - Ursheim
  • 7696: Nördlingen - Bopfingen - Lauchheim - Aalen
  • Romantic Road Coach: Frankfurt (Main) - Würzburg - Rothenburg o.d.T. - Dinkelsbühl - Nördlingen - Donauwörth - München

Einzelne Fahrten der Regionalbuslinien sind sogenannte Rufbus-Fahrten. Bei diesen muss der Bus durch vorherigen Anruf bestellt werden.

Auf der Straße

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  • B25 aus Richtung Augsburg (B2)/Donauwörth bzw. Dinkelsbühl/Feuchtwangen,
  • B29 aus Richtung Aalen/Stuttgart und A7, Anschlussstelle Symbol: AS 114  Aalen
  • B466 aus Richtung Nürnberg bzw. Heidenheim (Brenz), und A7, Anschlussstelle Symbol: AS 116  Heidenheim
  • Die Romantische Straße, einer der bekanntesten und beliebtesten Ferienstraßen in Deutschland, führt ebenfals durch Nördlingen.

Mit dem Fahrrad

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  • Die Romantische Straße (Radroute) begleitet die bekannte Ferienstraße von Würzburg am Main bis nach Füssen an den Alpen. Die Route orientiert sich an den touristischen Attraktionen und macht daher einige Umwege.
  • Der Schwäbische-Alb-Radweg führt über 400km als Radfernweg über die schwäbische Alb. Radfahrende kommen auf der Route auch in Nördlingen vorbei.

Zu Fuß

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Mobilität

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Brettermarkt
  • 3 Busbahnhof (ZOB, ​wird in Fahrplänen auch als Haltestelle "Bahnhof" bezeichnet; Nähe Bahnhof). Zentraler Omnibusbahnhof der Stadt Nördlingen. Hier halten eine Stadtbuslinie, mehrere Regionalbuslinien und der Fernbus RomanticRoadCoach.
  • 4 Brettermarkt. Hier halten alle Stadt- und einige Regionalbuslinien.
  • In Nördlingen fährt der Stadtbus Montag bis Samstag auf drei Linien.
    • 1: Brettermarkt - Bahnhof - Wemdinger Viertel (Stundentakt)
    • 2: Brettermarkt - Krankenhaus - Herkheimer Viertel - Südtiroler Viertel (Stundentakt)
    • 3: Brettermarkt - EGM - Baldingen (Zweistundentakt)

Seit Mai 2021 verbindet das Rufbus-System Nö-mobil die Stadt Nördlingen, ihre Stadtteile sowie die Gemeinden Wallerstein, Deiningen, Möttingen, Reimlingen und Ederheim. Die Kleinbusse verkehren im Halbstundentakt. Mehr Informationen auf der Internetseite: https://www.nö-mobil.de/

Sehenswürdigkeiten

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Kirchen

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Kirchen
St. Georg Kirche
  • 1 St. Georg Kirche (evangelisch-lutherisch), Marktplatz 10, 8672 Nördlingen . Die Kirche bildet den Mittelpunkt der Stadt. Der Bau der Kirche begann 1427 und dauerte bis 1527. Die ehemals katholische Kirche wurde während der Reformation 1523/25 zur evangelischen Stadtkirche. Das 93m lange und über 20m hohe Kirchenschiff macht St. Georg zu einer der größten Hallenkirchen im süddeutschen Raum. Im Inneren befindet sich ein sehenswerter barocker Hochaltar und eine steinerne spätgotische Kanzel. Die St.-Georgs-Kirche besitzt drei Orgeln. In der Glockenstube im Kirchturm hängen vier Glocken, die älteste wurde 1496 gegossen.
  • 1 Daniel (Kirchturm der St. Georgs-Kirche). Tel.: +49 (0)9081 271813, E-Mail: Der 90 Meter hohe Kirchturm der St. Georg Kirche – genannt „Daniel“ – ist das Wahrzeichen der Stadt. Der Turm kann „bestiegen werden“, zur oberhalb der Turmstube auf 70,30m Höhe liegenden Aussichtsgalerie führen 365 Stufen. Die Turmstube ist ständig von einem Türmer besetzt: Ein Beruf, den es nur noch in wenigen Städten Europas gibt. Wer die Stufen hinaufsteigt, wird mit einem fabelhaften Ausblick über Nördlingen und den ganzen Rieskrater belohnt. Geöffnet: Mar- Okt: 10:00-18:00, Nov- Feb: 10:00-17:00. Preis: Erw. 3,50€, Kinder (6-15 J.) 2,50€, Fam. 7,-€.
  • 2 St. Salvator (römisch-katholisch), Salvatorgasse 12, 86720 Nördlingen . Die Karmeliterklosterkirche wurde 1422 geweiht, die Ursprünge gehen zurück auf ein Hostienwunder im Jahre 1381. Es muss sich um den Bau eines Bettelordens gehandelt haben, das macht die schlichte äußere Gestalt der Kirche deutlich. Von besonderem Interesse ist das spitzbogige Hauptportal im Westen aus der Zeit um 1420. Im Inneren ist der spätgotische Flügelaltar das wichtigste Ausstattungsstück. Das ehemalige Herrgottskloster dient seit 1825 als katholische Pfarrkirche. Moderne Ausstattungselemente und spätgotische sakrale Gegenstände stehen hier in schöner Harmonie.
  • 3 St. Emmeramskirche (evangelisch-lutherisch), Am Emmeramsberg 4, 86720 Nördlingen (Auf dem Friedhof) . Die Pfarrkirche St. Emmeram wurde bei einem Unwetter 1517 weitgehend zerstört, der Wiederaufbau begann nur zwei Monate später. Während der Belagerung von Nördlingen während des Dreißigjährigen Krieges wurde die strategisch gelegene Kirche St. Emmeram von den Nördlingern selbst in Brand gesetzt. Erst 1874 bis 1875 erfolgte der Neubau der Friedhofskirche im neogotischen Stil. Der von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde getragene Friedhof steht allen Bürgern Nördlingens zur Verfügung.
  • 4 St. Josef (römisch-katholisch), Kerschensteinerstraße 2, 86720 Nördlingen (im OT-Wemdinger Viertel) . St. Josef ist eine katholische Pfarrkirche im „Wemdinger Viertel“ außerhalb des Stadtmauerringes. Die Kirche wurde 1962 fertiggestellt. Inmitten des Stadtteils erhebt sich der eindrucksvolle Bau der Kirche. Er hebt sich gegenüber den kubischen Wohn-, Geschäfts- und Industriegebäuden durch seinen besonderen Baustil heraus. Der 24m hohe runde weiße Turm steht als Campanile nordöstlich etwas abseits von der Kirche.

Bauwerke

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Bauwerke
Rathaus
  • 2 Rathaus, Marktplatz 1, 86720 Nördlingen. Tel.: +49 (0)9081 840 . Das Rathaus ist das älteste Steinhaus der Stadt. Es stammt aus dem 13. Jahrhundert. Später war es in Klosterbesitz und diente als Messekaufhaus. Über die Jahre wurde es ständig erweitert. Von 1382 bis heute wird es ununterbrochen als Rathaus genutzt. Im Jahre 1618 wurde dann die große Freitreppe durch Wolfgang Walberger angebaut. Tief unter dem Treppenpodest befinden sich die früheren, heute nicht zugänglichen fensterlosen Gefängniszellen.
  • 3 Heilig-Geist-Spital, Baldinger Str. 30, 86720 Nördlingen . Ehemalige Versorgungsstelle für Arme, Alte und Kranke aus dem Mittelalter. Auch heute noch dienen Teile der ehemaligen Spitalgebäude als Pflegeeinrichtung. Der Gebäudekomplex wurde zu Anfang des 13. Jahrhundert erstmal urkundlich erwähnt. Die Spitalgebäude wurden im 15. und 16. Jahrhundert erneuert. Im Hauptgebäude befindet sich heute das Nördlinger Stadtmuseum. Die Bauten in der Nördlinger Altstadt sind größtenteils erhalten. Die Spitalkirche wurde bald nach der Gründung der Einrichtung erbaut, die Ursprünge sind in das 13. Jahrhundert zu datieren. Damit ist die Spitalkirche die älteste erhaltene Kirche der Stadt. Das Innere der Kirche schmücken Wandbilder aus dem 14. Jahrhundert, die erst 1939 wiederentdeckt wurden.
  • 4 Winter'sches Haus, Bräugasse 2, 86720 Nördlingen. Das Winter'sche Haus ist ein sehenswert restaurierter Fachwerkbau mit einer kunstvoll gearbeiteten Haustür. Im Erdgeschoss befindet sich ein prächtig geschnitzter und bemalter Eckpfosten. Diesen schützt ein origineller moderner Eckstein - auch "Hundsbrunzer" genannt - der dem Vorübergehenden die Zunge herausstreckt. Über dem Erdgeschoss erheben sich zwei vorkragende Stockwerke mit qualitativ hochwertigem Fachwerk, das sich im Giebel fortsetzt.
  • 5 Klösterle, Beim Klösterle 1, 86720 Nördlingen. Das erstmals 1243 erwöhnte Barfüßerkloster, ein Franziskanerkloster, war Namensgeber für das heutige "Klösterle". Das Kloster wurde in der Reformationszeit aufgehoben. Ende des 16. Jahrhunderts erfolgte der Umbau zu einem Kornhaus, das Südportal aus dem Jahre 1586 gilt als ein Höhepunkt dieser Stilepoche. Im Jahre 1977 erfolgte der Umbau zu einer Stadthalle mit einem großen Saal für Veranstaltungen und einem Restaurant. Heute beherbergt das Gebäude ein Hotel und den Nördlinger Stadtsaal.
  • 6 Alte Schranne, Bei den Kornschrannen 2, 86720 Nördlingen . Unter einer "Schranne" versteht man den Ort, aber auch die Veranstaltung des Getreidehandels (Getreidebörse). Dieses Gebäude wurde Anfang des 17. Jahrhunderts erstellt und diente seit alters her als Lagerhaus für den Nördlinger und Rieser Getreidehandel. Der Kornhandel wurde allerdings im Jahr 1937 eingestellt. Im Rahmen der 1996/97 durchgeführten Renovierung und Instandsetzung des Gebäudes wurden eine Markthalle und ein Restaurant sowie im 1. Stock ein Veranstaltungsraum für Ausstellungen und Konzerte eingerichtet.
  • 7 Brot- und Tanzhaus, Marktplatz 15, 86720 Nördlingen. Tel.: +49 (0)9081 84-0 (Stadtverwaltung), E-Mail: . Das Tanzhaus wurde 1442 bis 1444 in der heutigen Form erbaut und diente während der Mess' als Verkaufgebäude der Tuchhändler und als Festsaal. Das Erdgeschoss war mit seinen kleinen Läden den Bäckern vorbehalten. Daher auch der Name Brot- und Tanzhaus. Heute sind im Tanzhaus Teile der Stadtverwaltung untergebracht. Besonderheiten sind zwei Statuen an der Gebäudeseite sowie ein in die Wand eingebauter Kinderkopf. Geöffnet: Dienstbebäude, nicht frei zugänglich.

Stadtbefestigung

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Stadtbefestigung
Stadtmauer
  • 8 Stadtmauer . Die Stadtmauer in Nördlingen ist etwa 2,7km lang und die einzige vollständig erhaltene und rundum begehbare Stadtmauer Deutschlands.
Der Bau der Stadtmauer geht zurück auf das Jahr 1327. Auf ihr kann man die Altstadt zu Fuß umrunden, ohne sie auch nur einmal verlassen zu müssen. Wer also die Stadt einmal umwandern will, kann an einem der Tore - und nur hier ist es möglich - auf die Stadtmauer gelangen und sich auf den Rundgang machen. Die Stadtmauer wurde im Laufe der Zeit ständig den Erfordernissen der Waffenentwicklung angepasst. An der Führung der Spazierwege entlang des Grabens rund um die Mauer lässt sich zum Teil noch gut der Verlauf der um 1630 errichteten Sternschanzen ablesen. Die Wehranlage besitzt 11 Türme, 5 Tore und 2 Bastionen. Die Stadttore sind nach den außerhalb der Stadt gelegenen Orten benannt. Die Alte Bastei, die in zwei Geschossen zehn Geschütze aufnehmen kann, ist vollständig erhalten. Sie wird heute als Freilichtbühne genutzt. Die Neue Bastei hingegen wurde 1808–1826 abgebrochen. Die 11 Türme unterschiedlichster Bauart sind etwa gleichmäßig über die gesamte Länge der Stadtmauer verteilt. Sie dienten früher als Wach- und Geschütztürme, heute sind sie teilweise bewohnt.
  • 9 Reimlinger Tor, Reimlinger Str. 21, 86720 Nördlingen . Das Reimlinger Tor aus dem 14. Jahrhundert ist das älteste der fünf Nördlinger Stadttore und sicherte die Handels- und Heerstraße über Augsburg (Romantische Straße) und die Alpenpässe nach Italien. Der quadratische Unterbau stammt noch aus dem 14. Jahrhundert. Nach einigen Veränderungen wurde 1603 das oberste Turmgeschoss erneuert. Dennoch ist es mit seinem feldseitigen Brückenwerk und den Zwingermauern bis heute weitgehend in seinem ursprünglichen Charakter erhalten.
  • 10 Deininger Tor, An der Deininger Mauer 10, 86720 Nördlingen . Das ursprüngliche Tor wurde 1517 errichtet. Bei der Belagerung der Stadt 1634 ist es stark beschädigt worden. Danach wurde es 1516 - 1517 durch einen Neubau in heutiger Form ersetzt.
  • 11 Berger Tor, An der Bergermauer 8, 86720 Nördlingen . Weil er den Verteidigungsanforderungen nicht mehr genügte, musste der Torturm 1435/36 neu errichtet werden, das Berger Tor war 1362 bereits erstellt worden. Ein Vorgängerbau stand am Weinmarkt. Das Berger Tor sicherte die Straße nach Ulm.
  • 12 Baldinger Tor, An der Baldinger Mauer 21 . Der Baldinger Torturm war bereits 1376 vorhanden, das ausgedehnte Vorwerk mit der sogenannten Judenmauer wurde 1406 vollendet. Es war eine Art Torburg, die die Funktion und Aufgabe einer Bastei erfüllte. Diese wurde 1534 ergänzt durch einen neuen großernTurm, den "Kaiserturm". Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Baldinger Tor stark beschädigt, bei Ausbesserungsarbeiten stürzte es 1703 ein. Der Restbau der Toranlage wurde 1705 renoviert und erhielt dabei das heutige Aussehen. Die Judenmauer und der Kaiserturm wurden allerdings im Jahre 1820 abgebrochen.
  • Löpsinger Tor, An der Löpsinger Mauer 3, 86720 Nördlingen . Das Löpsinger Tor wurde 1593/94 neu errichtet, die jetztige Dachhaube erhielt das Tor 1770. Verbunden mit dem Löpsinger Tor ist die Sage von einem angeblich von Graf Johan von Oettingen-Wallerstein geplanten Überfall auf die Reichsstadt im Jahre 1440. Seit dem Jahre 1987 ist hier auf sechs Ebenen das Stadtmauermuseum untergebracht.

Museen

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Museen
Stadtmuseum
  • 13 Stadtmuseum Nördlingen, Vordere Gerbergasse 1, 86720 Nördlingen. Tel.: +49 (0)9081 848 10, Fax: +49 (0)9081 84 98 10, E-Mail: . Das Stadtmuseum dokumentiert die bewegte Geschichte der Stadt Nördlingen. Ausgestellt sind ein Modell der Schlacht bei Nördlingen 1634, bestehend aus ca. 6000 Zinnfiguren. Daneben sind Tafelgemälde aus des 15. und 16. Jahrhundert, vor allem von Friedrich Herlin, Hans Schäufelin und Sebastian Taig zu sehen. Darüber hinaus dokumentiert das Museum anhand von Originalobjekten verschiedene Elemente des mittelalterlichen Lebens. Auch die Schädelfunde in der Ofnethöhle und die spätere römische Besiedlung werden dargestellt. Geöffnet: März bis Anf. Nov. Di - So 13:30 – 16:30.
  • 14 RiesKraterMuseum, Eugene-Shoemaker-Platz 1, 86720 Nördlingen. Tel.: +49 (0)9081 847 10, Fax: +49 (0)9081 847 20, E-Mail: . Das Museum beschäftigt sich mit der Entstehung des Rieskraters. Es befindet sich in einem mittelalterlichen Scheunengebäude von 1503. Das geologische Spezialmuseum behandelt die Auswirkungen von Meteoriteneinschlägen, insbesondere am Beispiel des Rieskraters. Aber nicht nur der Einschlag selbst wird genau und zugleich verständlich erklärt, sondern auch, wie nach dem Einschlag das Leben in den Krater zurückkehrte. Das Highlight kommt jedoch ganz am Ende der Ausstellung: hinter einer Glasvitrine kann ein echtes Stück Mondgestein bestaunt werden, das Astronauten der Stadt Nördlingen mitgebracht haben. Jedes Jahr gibt es wechselnde Sonderausstellungen, wie zum Beispiel 2019 über die Mondlandung. Ergänzt wird das Angebot mit einer Museumsrallye. Geöffnet: Januar bis Dezember Di - So 10.00 – 12.00 Uhr und 13.30 – 16.30 Uhr.
  • 15 Stadtmauermuseum, im Löpsinger Torturm. Tel.: +49 (0)9081 9180 . Im Löpsinger Torturm aus dem späten 16. Jahrhundert befindet sich das Stadtmauermuseum, das über sechs Stockwerke die Geschichte der Stadtmauer dokumentiert. Ausgestellt ist auch eine Miniatur der Schlacht von 1634 und ein Modell der mittelalterlichen Stadt, sowie Uniformen aus dem Dreißigjährigen Krieg und eine alte Kanone. Geöffnet: 27. März bis 07. November 2021 Di – So 10.00 – 13.00 und 13.30 - 16.30 Uhr. Preis: Erwachsene 2€ (in der Gruppe 1,40€); Schüler, Studenten 1,40€.
  • 16 Bayerisches Eisenbahnmuseum (BEM) (Eisenbahnmuseum Nördlingen), Am Hohen Weg 6a, 86720 Nördlingen. Tel.: +49 (0)9081 243 09, E-Mail: . Mit über zweihundert Originalfahrzeugen ist es das größte private Eisenbahnmuseum Süddeutschlands. Es ist untergebracht auf dem Gelände des 1982 stillgelegten Bahnbetriebswerks Nördlingen. Das Areal des Museums erstreckt sich über ca. 35.000m² und umfasst den 15-ständigen Lokschuppen, die ehem. Triebwagenhalle, einen funktionsfähigen Wasserturm, ehem. Verwaltungsgebäude, Werkstätten, Lokbehandlungsanlagen, Abstellgleise, eine Drehscheibe und vieles mehr. Veranstaltet regelmäßig Fahrten mit historischen Zügen. Geöffnet: März,Apr.,Okt.: Sa,So + Feiertage 10:00-17:00 / Mai-Sept.: Di-Fr 12:00-16:00, Sa,So + Feiertage 10:00-17:00. Preis: Erw. 7,- €, Kinder (5-14 J.) 3,- €.
  • 17 Little Guitarworld, Herrengasse 10, 86720 Nördlingen. Tel.: +49 (0)9081 805216, Mobil: +49 (0)157 53671266, E-Mail: Die Gitarrensammlung zeigt über 170 verschiedene Gitarren. Geöffnet: nach telefonischer Vereinbarung. Preis: kostenlos.

Straßen und Plätze

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Straßen und Plätze
Mittlere Gerbergasse
  • Kaum ein 11 Gerberviertel in Deutschland ist so gut erhalten wie das Nördlinger. In vielen kleinen Gassen können die verschiedenen Gerberhäuser bestaunt werden. Das Gerberviertel beherbergt etliche der typischen Gerberhäuser mit ihrem Fachwerk und ihren großen, nach vorne kragenden Trockenböden und Galerien in den Obergeschossen. Den großen Wasserbedarf der Gerber deckte die Eger, die das Viertel durchläuft. Bei der Brücke am nördlichen Ende des Viertels befindet sich das große, unterschlächtige Wasserrad der 18 Neumühle. Die letzte Gerberei wurde 1961 geschlossen. Dieses markante Stadtviertel ist heute ein "Muss" für jeden Besucher. Die Gebäude entlang der Eger, mit ihren Zugängen zum Wasser und ihren auffälligen Trockengalerien aus Holz, sind beeindruckende Zeugen eines verschwundenen Handwerks.
  • 19 Marktplatz. Der Markplatz ist der zentrale Ort der Stadt. Rathaus, die Kirche St. Georg, das Brot- und Tanzhaus, das Gasthaus zur Sonne und die Tourist-Information säumen den Platz. Hier tummelte sich im Mittelalter alljährlich zehn Tage lang das Messepublikum.
  • 20 Brettermarkt. Der Markplatz dient hauptsächslich als Parkplatz, ist aber von historischen Gebäuden der Altstadt umgeben. Hier halten alle Stadt- und einige Regionalbuslinien.
  • 21 Weinmarkt. Rund um den Weinmarkt stehen einige interessante Gebäude. Das größte und markanteste ist das 1545 erbaute Hallgebäude. Damals wurde es auch "Zahlhaus" genannt, da hier der städtische Zahlmeister seinen Sitz hatte. Die Frau des städtischen Zahlmeisters Peter Lemp wurde 1593 ein Opfer der Hexenverfolgung. Sie ereilte das gleiche Schicksal wie viele andere am Weinmarkt wohnende Frauen. Interessant sind die in den Erkern des Gebäudes angebrachten reichsstädtischen Wappenschilder. Heute befindet sich hier die Grundschule und im Erdgeschoss das städtische Archiv.
  • 22 Hafenmarkt. Am 1548 ermals erwähnten Hafenmarkt verkauften sowohl die einheimischen, als auch die auswärtigen Häfner ihre Töpferwaren. Der Platz wird u. a. umrahmt vom Klösterle, vom Amtsgericht und vom Finanzamt Nördlingen. Auf dem Platz befindet sich der "Dr. Oetker Brunnen". Diesen Namen vergaben die Nördlinger aufgrund der Darstellung gestapelter Backformen in Anlehnung an den ursprünglichen Zweck des Platzes.

Aktivitäten

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Zu Fuß

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Der Historische Rundgang führt Besucher zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt. Darunter sind: Rathaus, Gerberviertel, Rieskratermuseum, Stadtmuseum, Hallgebäude, St. Salvatorkirche, Alte Bastei, Stadtmauer, Stadtmauermuseum, St. Georgskirche mit Kirchturm Daniel. Der durchgängig ausgeschilderte Weg ist rund 4km lang und beginnt bei der Tourist-Information.

Mit der Lauschtour kann man den Hexenprozessen in Nördlingen auf den Grund gehen. Sie beginnt am Löpsinger Tor mit der Legende von der Nördlinger Sau. Weiter geht es durch das Gerberviertel und vorbei am Rathaus bis zum Weinmarkt. Für den Wegverlauf und die Informationstexte muss eine App heruntergeladen werden. Öffentliches WLAN gibt es entlang der Fußgängerzone.

Ein Rundgang auf Deutschlands einziger rundum begehbaren Stadtmauer ist besonders mit Kindern beliebt. Dieser eignet sich auch an regnerischen Tagen, da der Wehrgang fast vollständig überdacht ist.

In der Nähe der Marienhöhe beginnt auch der 19km lange Geopark Ries-Themenwanderweg Schäferweg. Dieser gehört zu den 17 Top-Wanderwegen des Ferienlands Donau-Ries. Attraktionen am Wegesrand sind unter anderem die Ofnethöhlen am Riegelberg, die Alte Bürg, das Erlebnis-Geotop Lindle und der Adlersberg.

Mit dem Fahrrad

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In Nördlingen beginnt der 23km lange Rieskrater-Planetenweg. Der Radweg verläuft durch den Rieskrater bis nach Harburg (Schwaben). Entlang des Wegs geben mehrere Informationstafeln Einblicke in unser Sonnensystem.

Der 185km lange Radweg Von Krater zu Krater setzt sich aus zwei Rundtouren zusammen, die sich in Nördlingen schneiden. Die Kraterrunde Nördlinger Ries ab Nördlingen durch die Rieslandschaft. Entlang des Wegs sind einige Natur- und Kulturattraktionen sehenswert. Darunter sind die Stadt Wemding mit der Wallfahrtsbasilika Maria Brünnlein, die Stadt Oettingen mit dem Fürstlichen Residenzschloss und in der Gemeinde Maihingen die Klosterkirche, das Museum KulturLand Ries und die Geotope Klosterberg.

2022 wurde der GeoRadweg-Altmühltal eröffnet. Die Route beginnt in Nördlingen und führt bis nach Kelheim.

Genauere Informationen zu Radwegen rund um Nördlingen gibt die Radkarte des Ferienlands Donau-Ries.

Führungen

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In den Sommermonaten zwischen Mitte April und Anfang Oktober kann jeder ohne Voranmeldung die Stadt bei einer Führung entdecken. Beginn ist um 14:00 Uhr am Rathaus. Pro Person wird eine Gebühr von 4,50€ fällig. Zwischen Mai und September wird das Angebot durch einen abendlichen Rundgang erweitert.

Gruppen können über die Tourist-Information individuelle Führungen buchen.

Der Geopark Ries bietet über das Jahr verteilt verschiedene Führungen an. Darunter ist immer wieder das Erlebnis-Geotop Lindle südlich der Stadt

TouristCard

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Mit der TouristCard hat man freien Eintritt in alle Museen der Stadt. Auch der Besuch des Frei- bzw. Hallenbads, eine Stadtführung, das Museum KulturLand Ries in Maihingen und die Nutzung des Stadtbusses ist kostenlos. Andere Aktionen können ermäßigt besucht werden. Die Karte ist an drei aufeinanderfolgenden Tagen gültig und kostet 27,95€ für Familien (2 Erwachsene mit Kindern bis 16 Jahren) bzw. 13,950€ für Einzelpersonen. (Stand: Feb 2023)

Schwimmbäder

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Das Solarbad Freibad auf der Marienhöhe