Moskau - Москва (Moskwa, Moskva, Moscow) | |
Föderationskreis | Nordwestrussland |
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Einwohnerzahl | 13.274.285 (2025) |
Höhe | 156 m |
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![]() ![]() Moskau |
Moskau ist die an der Moskwa gelegene Hauptstadt Russlands. Neben dem berühmten Roten Platz und dem Kreml, die beide zum Welterbe der UNESCO gehören, bietet Moskau eine der tiefsten, am stärksten frequentierten und vor allem schönsten Untergrundbahnen der Welt. Daneben gehört der bekannte Gorki-Park mit seinen Fahrgeschäften zu den bekannteren Sehenswürdigkeiten der Stadt. Aber es gibt noch viel mehr in dieser Metropole zu entdecken.
Stadtteile
[Bearbeiten]Machtzentren und Sehenswürdigkeiten sind vorwiegend im zentralen Bezirk und angrenzenden Gebieten konzentriert. Obwohl die Außenbezirke größtenteils als Wohn- und Industriegebiete dienen, gibt es auch hier punktuell jede Menge touristisch lohnenswerter Ziele. Insgesamt bietet Moskau auch bei einem vierwöchigen Aufenthalt viel zu viel, so dass man sich bei der Erkundung auf das Zentrum und je nach Neigung auf bestimmte Straßenzüge und Kieze oder die kulturellen Schwerpunkte wie Theater und Museen beschränken sollte.
Selenograd wurde zu Beginn der 1960er Jahre auf dem Reißbrett projektiert und danach als eine Art russisches Silicon Valley gebaut. Die beiden neuen Bezirke sollen helfen, das Moskauer Verkehrsproblem zu lösen. Beginnend mit der Stadtverwaltung sollen nach und nach Behörden und Betriebe hierher verlegt werden, um das Moskauer Zentrum vom Verkehr zu entlasten.
Seit der territorialen Vergrößerung am 1. Juli 2012 gliedert sich Moskau in 12 Verwaltungsbezirke (административный округ). Die schon zuvor bestehenden 10 werden mit Ausnahme des Selenograder nach den Himmelsrichtungen benannt:

- Zentraler Bezirk
- Nördlicher Bezirk
- Nordöstlicher Bezirk
- Östlicher Bezirk
- Südöstlicher Bezirk
- Südlicher Bezirk
- Südwestlicher Bezirk
- Westlicher Bezirk
- Nordwestlicher Bezirk
- Selenograder Bezirk als Exklave im Nordwesten Moskaus
Dazu kommen die beiden neuen Bezirke, durch die die Fläche Moskaus mehr als verdoppelt wurde:
- Neumoskauer Bezirk
- Troizker Bezirk
Sich bereits vor 2012 außerhalb des Autobahnrings (MKAD) befindliche Territorien, auch Exklaven wie die Gebiete um die Flughäfen Scheremetjewo und Wnukowo, wurden Verwaltungsbezirken zugeordnet. Die alten Bezirke sind ihrerseits in insgesamt 125 Kreise (район) untergliedert, die beiden neuen bestehen aus 21 Siedlungen (поселение).
- “Moskau City”

Die 1 “Moskau City” (Московский международный деловой центр, Moscow International Business Center) wurde seit 1996 auf sechzig Hektar knapp außerhalb der Ringstraße fünf Kilometer westlich des Roten Platzes an der Moskwa geplant und hochgezogen. Das ist wörtlich zu verstehen, da hier fast nur Wolkenkratzer sind – in einigen Fällen mit durchaus waghalsiger Architektur. Hier schlägt das Herz des modernen kapitalistischen Russlands, man liefert zugleich der Beweis, daß „Moskau nicht Russland ist.“ Der Ostturm des 2005–17 gebauten Hochhauses Federazija war einige Jahre das höchste Europas. Die prestigeträchtigsten Hauptsitze großer Firmen haben sich hier niedergelassen. Die zweistöckige Bagratin-Brücke über den Fluß ist zugleich Einkaufszentrum. Wer gut essen will ist in den unteren Ebenen des Hochhauses City Square (Площадь Сити) oder der Brücke gut bedient. Die kostenpflichtige 1 Aussichtplattform des OKO-Towers (Северная башня, auf 345 m; engl.: “Above Love Only”) ist bis Mitternacht geöffnet.
Die verkehrsmäßig gut erschlossene Gegend hat sich zu einem gerne besuchten Ort für Moskau-Besucher entwickelt. Nicht weit von der U-Bahn Delovoy Tsentr (auch der Name des Halts an der Ringlinie; bis März 2024 Wystawotschnaja Выставочная) ist das 1 Museum der moskauer U-Bahn (Народный музей Московского метрополитена) in der Fußgängerzone. Eine weitere U-Bahnstationen ist Meshdunarodnaja (Международная). Mit Line 8A hat man eine direkte Anbindung zum Flughafen Wnukowo. Auch mit der Flußfähre kommt man hierher.
Hintergrund
[Bearbeiten]Moskau hat eine Bevölkerung von ca. 11,5 Millionen zu denen arbeitstäglich weitere ca. 3 Millionen Pendler hinzukommen und war vor der Angliederung der beiden neuen Bezirke ca. 900 km² groß, jetzt sind es etwa 2500. In Moskau herrscht kontinentales Klima. Bei gleicher Höhenlage dauert der Winter meist etwas länger als in Mitteleuropa, und in manchen Jahren sinkt die Temperatur unter den Erstarrungspunkt von Masut, welches in Moskau weit verbreitet für Heizzwecke verwendet wird. Die Sommer sind relativ kurz und heiß. Um Moskau wurden im Zuge der Urbanisierung viele Sümpfe trockengelegt, wodurch es in manchen heißen Sommern zu Torfschwelbränden kommt und die Stadt unter den entstehenden Rauchwolken zu leiden hat.
Moskau war ein Austragungsort bei der Fußball-WM 2018, siehe auch hier
Anreise
[Bearbeiten]Seit 2022 bestehen weitreichende Sanktionen, weshalb die angegebenen Informationen nicht mehr aktuell sind - so bestehen derzeit keinerlei Direktflüge mehr zwischen Russland und den EU-Staaten.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Die Stadt ist mit den wichtigsten Hauptstädten der Welt durch regelmäßige Flugverbindungen verbunden. Je nach Fluggesellschaft auf einem der gegenwärtig drei Moskauer Zivilflughäfen an:
- Moskau-Scheremetjewo, unterteilt in 1 Scheremetjewo-1 (Terminals A/B/C, nördlich der Landebahnen) und 2 Scheremetjewo-2 (Terminals D/E/F, südlich der Landebahnen): hier landen überwiegend die Aeroflot und andere russische und ex-sowjetische Fluggesellschaften.
- 3 Domodedowo
- 4 Wnukowo Hin fährt Metro 8A von Rasskazovka.
Als Moskaus vierter internationaler Passagierflughafen wurde 2016 der 5 Flughafen Shukowski auf dem Gelände des Test-, Militär- und Frachtflughafens Ramenskoje in Betrieb genommen. Vorwiegend werden Linien nach Mittelasien bedient.um Flughafen gelangt man mit der Elektritschka vom Kasaner Bahnhof bis zum Haltepunkt Otdych (отдых), und weiter von dort mit Shuttlebussen oder Linientaxi. In die Elektritschka kann man auch in Wychino (Выхино) zusteigen. Alternativ fährt von der U-Bahnstation Kotelniki (Котельники) der Linienbus 441 zum Flughafen.
Alle Flughäfen befinden sich einige Kilometer außerhalb des Moskauer Autobahnringes (MKAD), und man hat mehrere Möglichkeiten, in die Stadt zu gelangen. Wer vom Flughafen nicht abgeholt wird und mit dem Taxi fahren möchte, sollte, um eventuellen Ärger zu vermeiden, die sofort nach Verlassen des Transitbereiches beginnenden, mehr oder weniger aufdringlichen Angebote von Schwarztaxifahrern ignorieren und sich am Taxischalter oder direkt am Taxistand ein deutlich erkennbares, offiziell zugelassenes Taxi nehmen. Kostengünstiger ist, in einen als Linientaxi fungierenden Kleinbus oder in den normalen Stadtbus zu steigen. Von Scheremetjewo aus fahren diese zu den U-Bahnstationen Retschnoj Woksal oder
Planernaja, von Wnukowo aus zur U-Bahnstation
Jugo-Sapadnaja und von Domodedowo aus zur U-Bahnstation
Domodedowskaja. Vom Zeitaufwand her am besten kalkulierbar, da unabhängig von Stauproblemen, ist die Fahrt mit dem Flughafenshuttle (аэроэкспресс - Aeroexpress). Diese fahren ohne Zwischenstopp von Scheremetjewo zum Belarusischen, von Domodedowo zum Pawelezer und von Wnukowo zum Kiewer Bahnhof. Auch für die Überwindung der Strecke zwischen den Flughäfen für Transitfluggäste ist aus Kostengründen und Kalkulierbarkeit des Zeitrahmens einer Fahrt Shuttle-U-Bahn-Shuttle der Vorzug zu Taxi- oder Bustransfer zu geben.
In Scheremetjewo befinden sich die Terminals A, B und C auf der Nordseite und D, E und F auf der Südseite der Start-und Landebahnen. Für den Transfer zwischen Nord- und Südseite fahren Taxi, Busse und Linientaxi um das gesamte Flughafengelände. Für Reisende mit gültigen Flugtickets ist eine regelmäßige Verbindung quer über das Rollfeld vorgesehen, allerdings muss man dafür die gleiche Sicherheitskontrolle wie für den Flug durchlaufen. Der Bahnhof für das Flughafenshuttle befindet sich an der Südseite.
Der nationalen und internationalen Privat- und Firmenfliegerei dient der 6 Flughafen Moskau-Ostafjewo, welcher sich im Neumoskauer Bezirk unweit der Stadt Podolsk befindet.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Moskau besitzt keinen Haupt- bzw. Zentralbahnhof. Es gibt neun Fernbahnhöfe und einige Dutzend Bahnhöfe oder Haltepunkte für die Regionalbahn (Elektritschka - электричка), welche auch einen Teil des innerstädtischen Personenverkehrs aufnimmt. Die Bezeichnungen der Fernbahnhöfe im Uhrzeigersinn um das Moskauer Zentrum 7 Rigaer Bahnhof (Рижский) , beieinander (Metro Komosomolskaya) sind die drei 8 Leningrader Bahnhof (Ленинградский) , 9 Jaroslawer Bahnhof (Ярославский) , 10 Kasaner Bahnhof (Казанский) ; 11 Kursker Bahnhof (Курский) , 12 Pawelezer Bahnhof (Павелецкий) , 13 Kiewer Bahnhof (Киевский) , 14 Belarussischer Bahnhof (Белорусский) und 15 Sawjolowoer Bahnhof (Савёловский) Die Namen weisen auf die überwiegend bedienten Richtungen der einzelnen Bahnhöfe hin.

Die meisten Zugverbindungen beginnen oder enden in Moskau, sowohl bei der Fern- als auch bei der Regionalbahn gibt es nur wenige Transitzüge durch Moskau. Die Fernbahnhöfe sind vorwiegend Sackbahnhöfe, teilweise ergänzt mit einigen durchgehenden Gleisen.
Sieben der neun Fernbahnhöfe haben eine U-Bahnstation an der Ringlinie, und auch die beiden restlichen Bahnhöfe (
Rigaer und
Sawjolower) sind nur eine Station vom Ring entfernt ans U-Bahnnetz angebunden, so dass sich bei wenig Handgepäck der Transfer von einem Bahnhof zum anderen relativ unproblematisch und unabhängig von den Staus auf den Moskauer Straßen gestaltet. Leningrader, Kasaner und Jaroslawler Bahnhof befinden sich sogar in unmittelbarer Nachbarschaft am sogenannten Platz der drei Bahnhöfe (Komsomolplatz).
Mit dem Bus
[Bearbeiten]In Russland spielt der Fernbusverkehr bei der Personenbeförderung eine wesentlich größere Rolle als in Deutschland. Zum einen gab es nie eine den Busverkehr gegenüber der Bahn diskriminierende Gesetzgebung wie in Deutschland, zum anderen ist das russische Bahnnetz wesentlich weitmaschiger geknüpft, und in viele Städte, auch in der näheren Umgebung Moskaus, gelangt man per Bahn nur umständlich oder gar nicht. Aber auch zu existierenden günstigen Bahnverbindungen ist ein paralleler Busbetrieb durchaus üblich, oft sogar beginnend und endend an den gleichen Ausgangs- und Zielbahnhöfen. Dementsprechend hat Moskau über ein Dutzend Busbahnhöfe für den Überlandverkehr. Der 16 zentrale Busbahnhof (Щелковский автовокзал) befindet sich an der U-Bahn-Station Stschjolkowskaja im Nordosten der Stadt, nicht allzuweit vom Moskauer Autobahnring. Ein weiterer Busbahnhof 17 Jushnyje Worota (Южные ворота), das „Südtor“ am km 19 der Ringautobahn. Dieser ist vor allem für die Fernbusverbindungen nach Südrußland und die kaukasischen GUS-Staaten vorgesehen.
Von und nach Moskau gibt es in Friedenszeiten zudem einen sehr ausgeprägten internationalen Linienverkehr mit Bussen. Direktverbindungen gibt es seit Februar 2022 aus Europa nur noch aus Estland.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Mehr noch als U-, Regional- und Fernbahnnetz gleicht das Netz der Moskauer Fernverkehrsstraßen einem polaren Gitter mit Moskau oder dem Kreml je nach Kartenmaßstab als zentralem Punkt, strahlenförmig davon ausgehend 10 Fernverkehrsstraßen föderaler Bedeutung und einige nachgeordnete Straßen und vervollständigt durch 7 mehr oder weniger konzentrische Ringstraßen in und um Moskau. Die wichtigen ab Moskau beginnenden Fernstraßen sind mit einem vorgestellten M durchnummeriert und führen in die großen regionalen Verwaltungszentren:
(Europastraße
; Bezeichnung Беларусь-Belarus) über Smolensk nach Belarus,
(E 105; Крым-Krim) über Tula, Orjol und Kursk in die Ukraine,
(E 101; Украина-Ukraina) über Kaluga in die Ukraine,
(E 97E 115
E 592; Дон-Don) über Woronesch, Rostow am Don und Krasnodar nach Noworossijsk,
(
; Урал-Ural) über Rjasan, Pensa, Samara und Ufa nach Tscheljabinsk,
(E 119; Каспий-Kaspi) über Wolgograd nach Astrachan,
(
E 017; Волга-Wolga) über Wladimir, Nischni Nowgorod und Kasan nach Ufa,
(E 115; Холмогоры-Cholmogory) über Jaroslawl und Wologda nach Archangelsk,
(
; Балтия-Baltija) über Rshew nach Lettland und
(E 105, Россия-Rossija) über Twer und Weliki Nowgorod nach St. Petersburg.
In Planung und Bau befindlich, teilweise begleitet von Protesten, ist eine zweite Schnellstraße nach St. Petersburg (), die voraussichtlich mautpflichtig sein wird.
Die Ringstraßen vom Zentrum nach außen sind der nicht ganz geschlossene Boulevardring, der Gartenring, der 3. Transportring, der sich teilweise noch in Bau und Planung befindliche 4. Transportring, der ursprünglich als Stadtgrenze gedachte Moskauer Autobahnring (МКАД-Московская кольцевая автомобильная дорога MKAD), die 1. Betonka (ММК-Московское малое кольцо/Kleiner Moskauer Ring - Länge 335km) und die 2. Betonka (МБК-Московское большое кольцо/Großer Moskauer Ring
- Länge 550km).
Die kürzeste Verbindung aus Mitteleuropa geht über Belarus und die M1. Aus Österreich und Süddeutschland kommend sollte man als Alternative die Strecke über Ungarn, die Slowakei oder Südpolen, die Ukraine und weiter die M3 prüfen, aus Norddeutschland die Strecke über das Baltikum und die M9. Entspannter können Nordlichter ihre Reise nach Moskau gestalten, wenn sie eine Autofähre nach St. Petersburg oder ins Baltikum nehmen und damit einen Großteil der Strecke nicht selbst am Steuer sitzen. Die anschließende Fahrt über die M9 oder M10 muss man dann aber natürlich wieder selbst in die Hand nehmen.
An Russlands Tankstellen ist zumeist Vorkasse üblich. Normalerweise legt man den Tankstutzen ein, geht zur Kasse, verlangt eine auf 5 Liter gerundete Menge Kraftstoff oder nennt die Summe, für die man tanken möchte. Nach der Bezahlung erfolgt dann die Freigabe der betreffenden Säule. Wer volltanken will, hinterlegt eine größere Summe und bestellt: "Polny Bak" (voller Tank - полный бак). Wenn vollgetankt ist, geht man zur Kasse und bekommt Restgeld und Quittung. Des Nachts wird das Ganze aus verständlichen Gründen zumeist durch ein lukenartiges kleines Fenster abgewickelt.
Wenn man sich Moskau nähert, muss man immer mit Stau rechnen. An Wochentagen ist morgens der Stau nach Moskau hinein und abends aus Moskau heraus am größten. Am Sonnabend früh ist der Stau aus Moskau heraus und sonntags Abend nach Moskau ebenfalls sehr groß. Zu gesetzlichen Feiertagen werden in Russland oft zentrale Arbeitszeitregelungen getroffen, aus denen sich Verschiebungen von arbeitsfreien Tagen ergeben. Dies wirkt sich auch auf die Spitzenzeiten der Staus aus. Man sollte versuchen, diese Spitzenzeiten zu meiden. Wenn das Reiseziel sich nicht direkt in Moskau befindet, bietet es sich an, über eine der beiden Betonkas zu fahren. Es kann zwar passieren, dass man da kilometerlang hinter LKW herfahren muss, aber man kommt wenigstens vorwärts.
Man muss daran denken, sich vor Antritt der Reise alle notwendigen Unterlagen entsprechend der jeweiligen Gesetzeslage für Russland und die Transitländer zu organisieren. So kann neben dem internationalen Führerschein eine beglaubigte Vollmacht auf Russisch des Fahrzeugeigentümers gefordert werden, wenn man nicht mit einem eigenen Fahrzeug, sondern z. B. mit einem Firmenfahrzeug oder dem Fahrzeug des Partners unterwegs ist. Wenn ein Geschäftsreisender längere Zeit mit Auto in Russland weilt, kann gefordert werden, dass er eine russische Fahrprüfung ablegen muss, oder dass für das Fahrzeug der Einfuhrzoll zu bezahlen ist. Man prüfe also auf jeden Fall immer die aktuelle Gesetzeslage. In der Vergangenheit halfen sich Geschäftsreisende oft damit, dass sie kurz vor Ablauf der in den Gesetzen vorgesehenen Fristen ein Wochenende mit dem Auto in Estland oder Lettland und damit in der EU verbrachten.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Moskau wird häufig als Stadt an fünf Meeren bezeichnet, was auf Grund gut ausgebauter Flüsse und Kanäle, die es gestatten, mit Binnenschiffen von Moskau aus Ostsee und Weißes Meer im Norden und Kaspisches, Asowsches und Schwarzes Meer im Süden zu erreichen, eine gewisse Berechtigung hat.
Moskau hat zwei Passagierhäfen: den 18 Südlichen am Fluss Moskwa, von dem aus Schiffe Moskwa abwärts Richtung Oka abfahren, und den 19 Nördlichen am Stausee des Flusses Chimka, wo auch der Wolga-Moskau-Kanal seinen Anfang nimmt und dementsprechend die Reisen Richtung Wolga beginnen. Ein Verkehr quer durch Moskau zwischen den beiden Häfen ist wegen der Dimensionen von Brücken und Schleusen für größere Schiffe nicht möglich.
Einen regelrechten Linienverkehr auf dem Wasser gibt es heute nicht mehr, aber es werden jede Menge Kreuzfahrten in viele Orte an der Wolga von Twer bis Astrachan sowie in Orte an den Nebenflüssen und angebundenen Flusssystemen wie St. Petersburg, Kizhi, Kolomna, Perm, Tscherepowez, Scheksna, Ufa und Rostow am Don angeboten.
Internationale Strecken sind nicht bekannt. In den Gewässern in und um Moskau dürfen auch nur Schiffe unter russischer Flagge fahren. Reiseveranstalter in Mitteleuropa bieten häufig Kombireisen Flug St. Petersburg, Flusskreuzfahrt nach Moskau und Flug zurück oder umgekehrt an, so dass man Moskau auch entspannt auf dem Wasserweg erreichen oder verlassen kann.
Mobilität
[Bearbeiten]ÖPNV
[Bearbeiten]Als in den turbulenten 1990er Jahren das Fahren als Hase (ехать зайцем = Schwarzfahren) zum regelrechten Volkssport auszuarten drohte, reagierten die verschiedenen Verkehrsbetriebe mit massivem Einsatz von Absperrungen, Schranken und Drehkreuzen, wo es nur möglich war, vor allem auf den Regionalbahnhöfen, und selbst in den Straßenbahnen. In den U-Bahnen gab es diese Technik ja schon zu Sowjetzeiten. Diese Techniken wurden nach und nach erweitert und haben sich bis heute erhalten. Das Passieren der Absperrungen erfolgt zumeist mit elektronischen Tickets, nur in wenigen Fällen kann noch bar bezahlt werden, meist mit Aufschlag. Betriebsbeginn bei den öffentlichen Verkehrsmitteln ist 5:30 Uhr, Betriebsschluss 1:00 Uhr Nachts. Um 1:00 Uhr werden die Übergänge in der U-Bahn geschlossen, und von der Endstation fährt der letzte Zug los. Des Nachts kann man nur mit Taxi oder einem der wenigen Nachtbusse fahren.
Seit 2019 wird ein neues integriertes Verkehrskonzept mit einheitlichen Chipkarten als Fahrkarten eingeführt. Rapide Modernisierung des oberirdischen Verkehrs dürfte zu geänderten Linienwegen führen. Aktuelle Streckenpläne können bald wieder überholt sein.
Metro
[Bearbeiten]
Am besten kommt man in Moskau mit der U-Bahn (Metro) voran. Der Preis für eine U-Bahn-Fahrkarte beträgt momentan 62 Rubel (ca. 0,62 €) und ist unbeschränkt gültig, solange man das U-Bahn-System nicht verlässt (Schranken) (Stand: Apr 2024). Wenn man mehrere Tage mit mehreren Leuten bleibt, sollte man sich gleich eine 60er Metrokarte kaufen - diese kostet 2.730 Rubel (27,30 Euro). Außerdem sind viele der U-Bahnhöfe wunderschön gestaltet.
Am einfachsten orientiert man sich in der U-Bahn anhand der Farbgebung der einzelnen Strecken in den Plänen, die auch auf den Hinweistafeln schon von weitem sichtbar ist. Die Ringlinie zum Beispiel ist braun gekennzeichnet. Die meisten Linien kreuzen den Ring mit Umsteigemöglichkeit zweimal, nur die hellblaue und die gelbe beginnen innerhalb des Ringes und kreuzen diesen deshalb nur einmal. Trotz ihrer Schönheit ist die Moskauer U-Bahn kaum geeignet für Passagiere im Rollstuhl oder mit Kinderwagen. Erst im letzten Jahrzehnt hat man begonnen, hier Zugangsmöglichkeiten zu schaffen, vor allem bei den ebenerdigen Stationen in den Außenbezirken. Wer als Rollstuhlfahrer die Architektur in den verschieden Stationen bewundern will, sollte in Begleitung auf einer dieser losfahren und danach die gleiche Strecke zurück. Außer auf einigen Umsteige- und Endstationen fährt der Zug in der Regel von der gegenüberliegenden Bahnsteigkante die Strecke in die entgegengesetzte Richtung. An manchen Umsteigestationen müssen Sie von einer Linie zur anderen sehr weit laufen, z. B. am
Plostschad' revoljucii, dagegen steigt man an der
Tret'jakowskaja z.B an der gegenüberliegenden Bahnsteigkante um. In den Plänen sind solche Stationen als zweifarbige Kreise dargestellt. Stationen, an denen man zum Umsteigen längere Wege einschließlich Treppen und/oder Rolltreppen zurücklegen muss, sind durch zwei parallele Linien zwischen den verschiedenfarbigen Kreisen gekennzeichnet. Bei der hellblauen Linie aus dem Zentrum Richtung Westen muss man die Richtungsanzeige beachten, da sich diese Linie am Kiewer Bahnhof verzweigt. Hin und wieder biegen auch an der Station Kaschirskaja Züge Richtung Kachowskaja ab. Besonders in den Abendstunden sollte man auch hier die Richtungsanzeige beachten.
Eine neue Ringlinie, entlang der es für alle Regionalbahnen Umsteigemöglichkeiten gibt, ist die Nummer 11 „Bolshaya-Koltsevaya-Linie“. 31 Haltepunkte sind über 57,5 km Strecke verteilt. Nach seiner Eröffnung wurde es zur längsten Ring-U-Bahnlinie der Welt.
MTsD
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Ende November 2019 nahmen die ersten beiden Linien der Moskovskiye tsentral'nyye diametry (MTsD) den Betrieb auf. Hierbei handelt es sich um "oberirdische U-Bahnen" welche gezielt mit einem sternförmigen Netz die zentralen Umsteigestationen mit dem Umland außerhalb des Rings verbinden. Alle Züge sind rollstuhlgerecht und bieten WiFi. Betriebszeit ist 5.30 bis 1.00 Uhr.
Belorussko-Savyolovskiy-Linie, von Odintsovo nach Lobnya. 28 Halte, davon 12 Metro- und 6 Bahn-Umsteige
Kursko-Rizhskiy-Linie, von Nakhabino nach Podols. 38 Halte, davon 13 Metro- und 7 Bahn-Umsteige
Leningradsko-Kasanski, 39 Bahnhöfe, 85 km
Kiewsko-Gorkowski, 36 Bahnhöfe, 86 km
[geplante Eröffnung 2028: Jaroslawsko-Pawelezki]
Fahrkarten mit Umsteigeberechtigung sind Teil des einheitlichen 3-Zonen-Systems der Metro und mit dem Wallet Troika-System bezahlbar. Alternativ kann man ohne Umsteigeberechtigung zum Elektritschka-Tarif fahren.
Oberleitungsbus
[Bearbeiten]Der Oberleitungsbus dient(e) als Zubringer aus den Wohngebieten zu den U-Bahnhöfen wurden bis 2020 in Zentrum durch batteriebetriebene reguläre Busse ersetzt, die weniger Staus verursachen. Bis 2030 sollen alle Linien in den Randbezirken ebenfalls umgestellt werden.
Straßenbahn
[Bearbeiten]Aus dem Zentrum wurden Straßenbahnen schon vor Jahren verbannt. Heute beginnen einige Linien am Rande des Zentrums und führen über lange Strecken in die Außenbezirke. So schnell wie mit der U-Bahn kommt man mit der Straßenbahn nicht voran, dafür sieht man aber mehr von Moskau. Touristisch interessant ist die Strecke von 1 Tschistyje Prudy (Linien A, 3, 39) zum 1 Danilowkloster (zusätzlich 35, 38), oder auch die Strecke durch Lefortowo am 1771 gegründeten 2 Deutschen Friedhof ( 32, 43, 46) vorbei. Mit den Linien 20, 43 und 45 fährt man am 2 Andronikowkloster mit Rubljowmuseum und an der 3 Sergei-Radoneshski-Kirche vorbei, mit den Linien 12, 20, 35, 40, 43 oder 46 erreicht man das 4 Schutz-und-Fürbitte-Nonnenkloster . Vom U-Bahnhof Tschistyje Prudy fährt auch eine zum Restaurant umgebaute Straßenbahn, in Anlehnung an Bulgakow Annuschka genannt. 2019/20 wurde begannen neue Fahrzeuge zu beschaffen und das Streckennetz an die anderen Verkehrsmittel anzupassen,
Omnibus
[Bearbeiten]Wo keine Gleise oder Oberleitungen sind, fährt der Omnibus, auch als Zubringer zu den U-Bahnhöfen, teilweise auch von weiter her aus den Vororten.
Leichtmetro
[Bearbeiten]In Butowo im Süden Moskaus fährt im Anschluss an zwei
U-Bahnlinien eine sogenannte Leichtmetro. Die Strecke führt über Stelzen durch das dort entstandene Wohngebiet.
Einschienenhochbahn
[Bearbeiten]An der WDNCh beginnt eine Einschienenhochbahn, die zwei
U-Bahnlinien miteinander verbindet. Obwohl auch im täglichen Verkehr genutzt, dient sie vor allem als Teststrecke und Touristenattraktion. Das zur Anfahrt genutzte Metroticket ist zum Umsteigen gültig.
Elektritschka
[Bearbeiten]Die Regionalbahn wird auch im innerstädtischen Verkehr genutzt, vor allem vom Berufsverkehr. Obwohl nach Fahrplan, fahren die Züge nicht in so regelmäßigen Abständen wie die anderen Verkehrsmittel.
Stadtbahnring
[Bearbeiten]

Am 10. September 2016 wurde auf dem Stadtring der Güterbahn, über den der Warenumschlag der zentrumsnahen Betriebe erfolgte und der durch die Verlagerung der Betriebe aus der Stadt heraus diese Bedeutung verloren hat, der Personenverkehr aufgenommen. Dadurch wurde der U-Bahnring entlastet, und für viele Moskauer verkürzte sich die Fahrzeit zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Das neue Verkehrsmittel heißt Moskauer Zentralring - MZK (Московское Центральное Кольцо - МЦК).
Fähre
[Bearbeiten]Auf etwa 6,5 km fahren voll elektrisch betriebene Fähren auf der Moskwa. Diese sind nicht das flotteste Fortbewegungsmittel, bieten aber eine anderen Blick auf viele Sehenswürdigkeiten.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Die schon zur Zarenzeit vorgegebene, auf das Zentrum fixierte Anlage des Moskauer Straßennetzes und der in den 1990er Jahren beginnende Autoboom führten dazu, dass Moskau heute immense Stauprobleme hat. Auch die Maßnahmen der Stadtverwaltung in den letzten Jahren, Abhilfe durch zeitweilige Fahrverbote, den Bau neuer Ringstraßen und die Verlegung von Behörden und Betrieben aus dem Zentrum heraus zu schaffen, führten noch nicht zu einem befriedigenden Ergebnis. Für diejenigen, die alle ihre Wege in Moskau mit dem Auto erledigen wollen, könne etwa folgende Faustregel zutreffen: man verliert im Mittel viel mehr Zeit im Stau als vergleichsweise in Berlin oder Paris, der Zeitaufwand für die Parkplatzsuche ist jedoch im Vergleich zu diesen Städten etwas geringer. Innerhalb des dritten Transportringes ist Parken gebührenpflichtig, auch außerhalb desselben gibt es diverse gebührenpflichtige Gebiete. Bei unerlaubtem Parken oder Halten sind Abschleppdienste schnell zur Stelle, insbesondere entlang der Hauptstraßen.
Als Newcomer in Moskau sollten Sie sich Ihre Fahrtroute vorher genau einprägen, um sich immer rechtzeitig einordnen zu können. Viele der wichtigen Straßen haben weit mehr als drei Spuren. Wundern Sie sich nicht, wenn auf zwei Spuren drei Autos nebeneinander stehen oder fahren, oder auf drei Spuren fünf Fahrzeuge nebeneinander. Es ist auch gang und gäbe, auf den Abbiegespuren, der Gegenfahrbahn, dem Bürgersteig oder dem sandigen Randstreifen an Kreuzungen nach vorn zu fahren und sich an der Ampel vor das erste wartende Fahrzeug zu stellen, was man in Deutschland in der Regel nur von Motorradfahrern kennt. An manchen Stellen, so möglich, wird auch entlang der separaten Gleise der Straßenbahnen gefahren. Bei Ereignissen, die zu größeren Staus vor Kreuzungen führen, wird dann auch mal schnell eine oder zwei Spuren der Gegenfahrbahn mit Fahrzeugen zugestellt, was die Auflösung des Staus hinterher deutlich erschwert. Bleiben Sie immer cool, fahren Sie nach den Regeln und auf Sicht, die Moskauer Polizei kann sehr rigide sein.
Es empfiehlt sich, in das Zentrum mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Wenn sich Ihre Unterkunft etwas weiter ab befindet, fahren Sie mit dem Auto zu einer U-Bahnstation in den Außenbezirken. Meist finden Sie dort Parkmöglichkeiten, und den Rest des Weges legen Sie mit der U-Bahn zurück.
Taxi
[Bearbeiten]Ist man etwas länger in der Stadt und kennt sich ein wenig besser aus, kann man sehr bequem mit einem Taxi oder mit jedem beliebigen Privatauto voran kommen. Die Vorgehensweise ist sehr einfach, man stellt sich an den Straßenrand und hebt die Hand. Jeder, der einen mitnehmen will, wird sofort anhalten. Man sollte allerdings vorher den Preis für die Strecke ausmachen. Oft sind die Fahrer selbst neu in der Stadt und man sollte schon zumindest mal die Himmelsrichtung der geplanten Fahrt wissen. Für sprachunkundige Besucher ist ein Schriftstück (in kyrillischen Zeichen) mit der Ziel Adresse sehr hilfreich. Innerhalb Moskaus sollte der Preis 300 Rubel (August 2006) nicht überschreiten.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]Seit Mai 2013 gibt es in Moskau ein Fahrradverleihsystem mit Stationen im Zentrum (vergleichbar mit dem Velo-System in Frankreich oder den Vienna City Bikes). Mehr Informationen gibt es dazu auf der Website des Projekts, die derzeit nur auf Russisch existiert, jedoch per Google Translate einfach benutzbar ist.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]An Sehenswürdigkeiten gibt es einige in Moskau. Man sollte auf jeden Fall versuchen, eine Führung durch den Kreml zu bekommen. Der Rote Platz ist sehr eindrucksvoll, und wenn man zur richtigen Zeit da ist, kann man auch einen kurzen Rundgang durch das Leninmausoleum mitmachen. Auch sehr empfehlenswert ist eine Schiffsrundfahrt auf der Moskwa. Der Ausblick auf die Stadt, wenn man vor der Lomonosow Universität steht, kann sich ebenfalls sehen lassen.
- 1 Kreml (Московский Кремль; Кремль) In der Mitte der Moskauer Altstadt liegt an der linken Seite der Moskwa der Kreml, die ehemalige Residenz der russischen Zaren, später Machtzentrum der Sowjetunion, heute Sitz des russischen Staatspräsidenten. Die Anlage umfasst eine Fläche von 28 ha. Sie ist umgeben von einer 2235 m langen roten Backsteinmauer, die stellenweise 6,5 m dick und bis zu 19 m hoch ist. 20 Türme gehören zur Befestigungsanlage, fünf davon sind mit roten Sternen geschmückt. Besonders ins Auge fällt der Wasserzugturm am südwestlichen Eck nahe der Moskwa, bekannt ist auch der Erlöserturm (Спасская башня) an der Zufahrt vom Roten Platz. Der Haupteingang liegt etwa in der Mitte der nordwestlichen Kremlmauer beim Kutafja-Turm (Кутафья башня), von dort gelangt man über eine Brücke zum Durchgang beim Dreifaltigkeitsturm (Троицкая башня).Geöffnet ist der Kreml täglich außer donnerstags, Preis für ausländ. Erw. 300 Rubel, für Schüler 150 Rubel. Ein Museum für sich ist die Rüstkammer, für die separater Eintritt bezahlt werden muss (Erw. 350 Rubel)
- Sehenswürdigkeiten im Kreml sind an kirchlichen Bauwerken
- 2 Uspenski-Kathedrale (Успенский собор), Москва, Кремль Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale mit dem Thron Iwans des Schrecklichen. Sie ist die größte Kirche innerhalb des Moskauer Kremls und das älteste vollständig erhaltene Gebäude in Moskau. In ihrer heutigen Gestalt wurde sie 1475–79 auf Geheiß des Moskauer Großfürsten Iwan III. durch den italienischen Architekten Aristotele Fioravanti erbaut und ist architektonisch von der Renaissance beeinflusst. In der Kathedrale wurden von 1547 bis 1896 die Zaren gekrönt. Außerdem sind dort die Moskauer Metropoliten und die Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche beigesetzt. Der Name bezieht sich auf den Tod der heiligen Maria, Mutter Jesu.
- 3 Mariä-Verkündigungs-Kathedrale (Благовещенский собор, Blagoweschtschenski-Kathedrale; Кремлёвская набережная, 1, строение 8) Die Verkündigungs-Kathedrale mit 9 Kuppeln ist eine der drei orthodoxen Kathedralen im Kreml. Sie wurde 1489 erbaut und diente über ein Jahrhundert lang als Hauskirche der russischen Zaren.
- 4 Kathedrale von St. Michael der Erzengel (Архангельский собор, Archangelskij-Kathedrale; Кремлёвская набережная, 1, строение 9) Die Erzengel-Michael-Kathedrale wurde in den Jahren 1505–08 erbaut. Bekannt ist die Kathedrale unter anderem dadurch, dass in ihr fast alle russischen Zaren vor Peter dem Großen begraben liegen.
- 5 Mariä-Gewandniederlegungs-Kirche (Церковь Ризоположения, Zerkow Rispoloschenija; Кремлёвская набережная, 1, строение 13) Die Gewandsniederlegungs-Kirche ist dem orthodoxen Kirchenfest der Niederlegung der Muttergottesgewänder geweiht, das jährlich am 2. Juli begangen wird. Es hatte Bedeutung gewonnen als Tag der wundersamen Zerschlagung altrussischer Heiden bei deren Feldzug gegen Konstantinopel im Jahr 860. Der Bau der Gewandniederlegungskirche im Moskauer Kreml geht auf eine weitere historische Gegebenheit zurück, die von orthodoxen Gläubigen ebenfalls mit dem Tag der Gewandniederlegung in Verbindung gebracht wird: Als im Juli 1451 Moskau von tatarischen Truppen überfallen wurde und der Kreml dem ersten Sturmangriff standhalten konnte, bereiteten sich die Verteidiger der Festung trotz Erschöpfung auf einen erneuten Angriff am nächsten Tag vor. Bei Tagesanbruch stellten die Moskowiter jedoch überrascht fest, dass der Feind sich inzwischen verzogen hatte. Was vermutlich auf die innenpolitischen Geschehnisse in der Goldenen Horde zurückzuführen war, schrieben die orthodoxen Moskowiter der Gottesmutter und ihren Gewandreliquien zu, die gerade am selben Tag (2. Juli) gefeiert wurden.
- 6 Glockenturm Iwan der Große (Колокольня Ивана Великого) ist mit seiner Höhe von 81 Metern das höchste Gebäude des Moskauer Kremls. Er wurde zwischen 1505 und 1508 für die in unmittelbarer Nähe stehenden 3 Kathedralen gebaut, die keine eigenen Glockenstühle haben. Zum Ensemble Iwan des Großen gehört neben dem eigentlichen Turm eine später angebaute ehemalige Kirche, die seit dem 17. Jahrhundert ebenfalls als Glockenturm verwendet wird.
- Sonstige Sehenswürdigkeiten im Kreml sind
- 7 Großer Kremlpalast (Большой Кремлёвский дворец; Кремль / Красная площадь, Кремлёвская набережная, Александровский сад) Er setzt sich aus mehreren Bauwerken verschiedener Stile zusammen, die vom 15. bis zum 19. Jahrhundert entstanden. Der zentrale Teil des Palastkomplexes entstand in den Jahren 1838–1849 und diente ursprünglich als die Moskauer Hauptresidenz des Zaren und der Zarenfamilie. Heute gehört der Große Kremlpalast zum Dienstgebäudekomplex des Präsidenten Russlands.
- 8 Facettenpalast (Грановитая палата; Кремль) Hier befindet sich der ehemalige Hauptempfangssaal der Moskauer Zaren. Es ist das älteste erhaltene weltliche Gebäude in Moskau. Derzeit ist es ein offizieller Zeremoniensaal in der Residenz des Präsidenten der Russischen Föderation. Der Eintritt ist daher nur auf vereinbarte Touren beschränkt.
- 9 Patriarchenpalast (Патриарший дворец и церковь Двенадцати апостолов; Кремлёвская набережная, 1, строение 14) Der Patriarchenpalast und die Zwölf-Apostel-Kirche ist eine architektonisch zusammenhängende Kombination aus einem profanen und einem sakralen Bauwerk. Er diente bis ins 18. Jahrhundert hinein als Wohn- und Arbeitsresidenz sowie Hauskirche des Moskauer Patriarchen. Heute beherbergt das Gebäude ein Museum mit einer breiten Exposition an Utensilien der Russisch-Orthodoxen Kirche und Alltagsgegenständen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
- 10 Arsenal (Арсенал Московского Кремля; Кремль / Александровский сад) ist ein ehemaliges Zeughaus in Moskau auf dem Gelände des Kremls. Es wurde im Jahre 1736 errichtet und musste in seiner Geschichte mehrmals wiederaufgebaut werden. Bis heute befindet sich das Gebäude in militärischer Nutzung. Nicht zu verwechseln ist das Kremlarsenal mit der Rüstkammer des Moskauer Kremls, die einst ebenfalls als Waffenlager diente, heute jedoch ausschließlich als Museum genutzt wird.
- 11 Senat (Сенатский дворец), 103132, Москва, Кремль Der Senatspalast, erbaut 1787, ist vor allem dadurch bekannt, dass er in der frühsowjetischen Zeit als Residenz des Staats- und Parteichefs und der Regierung, dem Ministerrat der UdSSR, diente und auch heute den zentralen Amtssitz des russischen Präsidenten darstellt.
- 12 Zarenkanone (Царь-пушка; Ивановская площадь) ist eine vermutlich nie zum Einsatz gekommene Steinbüchse, die bis heute im Moskauer Kreml als Denkmal ausgestellt ist und mit ihren gewaltigen Ausmaßen ein markantes Denkmal der Artillerie und der Gusstechnik des frühneuzeitlichen Russlands darstellt.
- 3 Roter Platz (Красная площадь) So besonders rot ist der Platz nicht, die Pflastersteine erscheinen eher dunkelbraun. Krasnaja Ploschtschad (russisch: Красная Площадь) bedeutete auch Schöner Platz, und das ist der 500 m lange und 150 m breite Platz entlang der nordöstlich verlaufenden Kremlmauer. An einem Ende ist die 5 Kathedrale des glückseligen Basilius mit ihren auffälligen bunten Türmen, sie ist geöffnet von Mai-Okt von 10-17 Uhr, sonst von 11-16 Uhr außer dienstags und am letzten Montag des Monats. Auf der gegenüberliegenden Seite steht das historische Museum, daneben das erst 1991 wiedererbaute Auferstehungstor. An den Längsseiten des Platzes liegt dem Kreml zugewandt das Lenin-Mausoleum, auf der anderen Seite ist das Kaufhaus GUM.