Mitrovica
BezirkBezirk Mitrovica
Einwohnerzahl71.601(2011)
Höhe500 m
Tourist-Infomitrovicaguide.com (engl., kommerziell)
Lagekarte von Kosovo
Lagekarte von Kosovo
Mitrovica

Kosovska Mitrovica (Aussprache; Косовска Митровица) ist eine Stadt am nördlichen Rand des Amselfeldes in Kosovo. Der Bezirk und die Stadt ist, auch administrativ, geteilt in einen nördlichen, vor allem serbisch bewohnten Teil und den größeren, albanisch dominierten Südteil.

Hintergrund

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Karte
Karte von Mitrovica
Die 1 Ibar-Brücke ist für den Autoverkehr gesperrt. KFOR-Besatzungstruppen verhinderten zuletzt 2024 eine Wiedereröffnung. Die Fußgänger überwachen italienische Carabinieri, wobei anzumerken ist, dass die in Nachrichten gelegentlich gehörte Aussage, niemand überquere die Brücke, Propaganda ist. Sehr real ist die sprachliche Trennung, wobei kyrillisch geschriebene Schilder im Norden die Norm sind.

Mitrovica lebte vom 2 Bergbau in Trepča (Miniera e Trepçës) und dem zugehörigen Kombinat, neun Kilometer nördlich. Dies wurde nach Besetzung durch NATO-Truppen 2000 geschlossen und dann bis 2010 als Lager für Roma-Flüchtlinge genutzt. Die Böden im Gelände sind mit Schwermetallen belastet.

Im Norden Mitrovicas wohnen gut zwanzigtausend im Süden etwa sechzigtausend Menschen. Der Ortsteil 1 Bošnjačka mahala (Lagjja e Boshnjakëve) ist vor allem von Albanern und Roma bewohnt. Hier findet man viele Kleinhändler, die Alltagsbedarf wie Haushaltswaren und Kleidung anbieten.

Die südlichen Stadtteile sind Ura e Gjakut, Tavnik (alb.: Ilirida), Lagjja Tjegullore und Lagjja 2 Korriku.

Auf der Südseite liegt der Hügel Bajri. Im Osten sieht einen Hügel, der durch den enormen 3 Schriftzug UÇK „geziert“ wird, derjenigen als terroristische Organisation bezeichneten bewaffneten Gruppe, die nach ihrem „Sieg“ Teil der Regierung wurde.

Die Lage der Stadt an der ethnischen Grenzlinie wird immer wieder von nationalistischen Fanatikern genutzt, um Vorfälle zu inszenieren. So z.B. 2017 durch den Versuch einen Propagandazug aus Serbien kommen zu lassen oder 2021/2 beim „Nummerschildstreit“ um die Ausgabe von Kfz-Kennzeichen. Während dessen Höhepunkt flogen Handgranaten auf die Zulassungsstelle.

Anreise

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Mit dem Flugzeug

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Siehe auch: Anreise nach Pristina

Mit der Bahn

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Der Bahnhof Mitrovica (Stacioni hekurudhor i Mitrovicës) wird seit 2000 nicht bedient.

Mit dem Bus

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Busse aus Novi Pazar fahren 1¼ Stunden, aus Pristina 45 Minuten. Direkte Fahrten gibt es auch nach Skenderaj, Pejë (1¾ h) u. a.

Nachtbusse brauchen nach Sarajevo gute sieben Stunden.

  • Busstation (Autobuska stanica Severna Kosovska Mitrovica).
  • Mit Pristina verbinden Fahrten ab der südlichen 1 Busstation (Autobuska Stanica).

Auf der Straße

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Aus Pristina vierzig Kilometer auf der M2.

Mobilität

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Die Ostbrücke Mitrovicas, die Bošnjačka mahala mit dem Industriegebiet weiter östlich verbindet, kann von Autos genutzt werden.

Liste der Ruftaxi-Firmen bei der Touristeninfo.

Sehenswürdigkeiten

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  • 4 Stadtmuseum (Музеј Косовске Митровице) . Geöffnet: Mo.-Fr. 8.00-16.00.
  • Zum 1 Stadtpark am Fluß gehört ein kleiner botanischer Garten.
  • 5 Burgruine Zvečan (Тврђава Звечан; auf einem Hügel 1km Anstieg).
  • 6 Denkmal der heldenhaften Bergarbeiter. Bemerkenswert wegen seiner brutalistischen Architektur. EIne halbierter Zylinder aus Beton wird von den Spitzen zweier Kegel getragen. Denkmal zu Ehren der serbischen und albanischen Bergleute, Partisanen aus dem Kosovo und Metochien, die 1941–45 gefallen sind. Direkt neben dem Denkmal befindet sich ein Aussichtspunkt, von dem aus man auf die Stadt blicken kann.
  • 7 Mineralienmuseum Trepča (im Dorf Stantërg, d. i. umgangssprachlich Trepča) . Eingerichtet 1964 als Sammlung von etwa 1300 in der Mine gefundenen Stücken, von denen über 500 später unter Denkmalschutz gestellt wurden. Seit 2012 im Neubau wurde die Sammlung durch Funde aus aller Welt weiter ausgebaut.
  • 1 Kloster Sokolica, Boletin, Zveçan 43000. Orthodoxes Nonnenkloster mit sehenswerter Kirche. Geöffnet: 10.00-16/17.00.
  • Ob das alte, denkmalgeschützte Hammam, bis 1959 als Badehaus in Betrieb, dann bis 2009 städtisches Museum, privatisiert und 2025 zum Verkauf stehend, wieder in städtische Hand kommt ist unabsehbar. (Stand: Apr 2025) Es ist eines der am besten erhaltenen Gebäude aus der osmanischen Zeit. Jeder Bade- und Ruhebereich ist mit einer kleinen Kuppel überdacht. Der zentrale Raum – das „Meydani“ des warmen Teils – ist von einer größeren zentralen Kuppel gekrönt.

Aktivitäten

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  • 1 Freibad Zvečan (Базен)
  • 2 Ace of Racing. Kartbahn.

Einkaufen

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„Landes“währung ist der Euro. Im nördlichen Stadtteil wird der serbische Dinar fast überall akzeptiert. Offiziell gilt seit Mai 2024 die „ausschließlich Euro“-Regel.

Geschäftsviertel sind entlang der verlängerten Achsen der Ibar-Brücke. Im Süden ist die am Kreisverkehr beginnende Rruga Agim Hajrizi Fußgängerzone.

Küche

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Etliche Cafés und Restaurants konzentrieren sich in der Fußgängerzone Rruga Agim Hajrizi.

Nachtleben

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1 Bar Smuggler, Henri Dunant, Mitrovicë 38220.

Unterkunft

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Gehoben

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  • 1 Hotel & Restaurant ADOR & Spa, Henri Dunant, Mitrovicë 38220. Tel.: +381654831600.

Sicherheit

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Deutsche und lettische Soldaten in Mitrovica im Jan. 2025

Ein Polizeiposten ist am alten Bahnhof.

Im Alltag spielen die politischen Differenzen kaum eine Rolle, solange nicht wieder nationalistisch aufgestachelte Agitation die albanische Dominanz fördern soll.

Gesundheit

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  • 1 Kreiskrankenhaus (Spitali Regjional Mitrovicë), Anri Dinan, Mitrovicë 40000. Tel.: +38128423994.

Praktische Hinweise

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Es gibt in Serbien noch andere kleine Ortschaften mit dem Namen Mitrovica.

  • 1 Postamt Mitrovica 6, Rr. Brigada 141, Mitrovicë 40060. Geöffnet: Mo.-Fr. 8.00-19.00, Sa. bis 16.00.

Ausflüge

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Berane mit dem Kloster Đurđevi Stupovi.

Literatur

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  • Božović, Ružica; Medieval Town-Fortress of Zvecan; Facta Universitatis: Architecture and Civil Engineering, Vol. 13 82015), № 2, S. 137–153; doi:10.2298/FUACE15020137B
  • Gusic, Ivan; The Relational Spatiality of the Postwar Condition: A Study of the City of Mitrovica; Political Geography, Vol. 71 (2019), S. 47–55; doi:10.1016/j.polgeo.2019.02.009
  • Sengseis, Laetitia; Die Frage der serbischen Minderheiten in der Region Nord-Kosovo: eine Analyse der Standpunkte beider Seiten; Salzburg 2013 (IRE - Institut der Regionen Europas)
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(Stand: Apr 2025)

Brauchbarer Artikel
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