Maoming
ProvinzGuangdong
Einwohnerzahl6.313.200(2018)
Höhe29 m
Lagekarte von China
Lagekarte von China
Maoming

Maoming (茂南区, Pinyin: Màomíng-shì, IPA (kant.): [Mau6 Ming4 Si5], früher romanisiert als „Mowming“ oder, bis in die 1930er, Kochow) ist eine Millionenstadt in der südchinesischen Provinz Guangdong („Kanton“). Die Industriestadt hat doppelt so viele Einwohner wie Berlin.

Hintergrund

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Karte
Màomíng

Der Name der Stadt ehrt seit 598 den taoistischen Gelehrten Pan Maoming (潘茂名, Pinyin: Pān Màomíng, 291–371). Einen 1 Pan Maoming-Gedenkpark (潘茂名紀念公園) hat man im Bereich des Bergtempels beim Dorf Yugong eingerichtet.

Zur Zeit des ersten Weltkriegs lebten in der Stadt 50.000 Menschen.

Das Hinterland, hier wohnen auch wenige Angehörige der Minderheitenvölker, ist landwirtschaftlich geprägt und liefert einen wesentlichen Teil der Tropenfrüchte Chinas; in Genzi viel Litschi. Im Großraum sind die kreisfreien Städte 1 Huazhou (化州市) und 2 Xinyi (信宜市, ​Sunyi) .

Die gesamte städtische Region ist etwa vier Mal so groß wie das Saarland. Die Hälfte der Einwohner lebt in den Stadtbezirken 3 Mao’nan (茂南区, ​Màonánqū, 603,5 km², über 1 Mio. Einwohner) dem Zentrum sowie im 4 Stadtbezirk Dianbai (电白区, ​2137 km², 1,5 Mio. Einwohner) an der Küste. Ein regionaler Wirtschaftszweig ist der Fischfang mit drei Häfen.

Die rapide Entwicklung als Industriestadt begann 1958–60 mit dem Abbau von Ölschiefer 25 Kilometer vom Zentrum, weshalb im Westen der Stadt eine große Raffinerie aufgebaut wurde, die bis heute die örtliche Wirtschaft dominiert. Betreiber, auch verarbeitender petrochemischer Industrie ist der Staatsbetrieb Sinopec (vormals 茂名油页岩公司). Die hohe Umweltbelastung durch Xylole und Benzol führte 2014 zu Protesten.

Gesprochen wird der der Gao–Yang-Dialekt des Kantonesischen.

Anreise

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Mit dem Flugzeug

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Flughäfen sind Zhanjiang-Wuchuan-International mit zahlreichen Inlandsverbindungen, 100 km entfernt. Praktischer für direkte Anreisen aus Europa dürften die ±400 km entfernten, aber gut per Hochgeschwindigkeitszug erreichbaren Flughäfen Hongkong 🛃, Guangzhou bzw. Shenzhen sein.

Mit der Bahn

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Die gewöhnliche Bahnstrecke Guangzhou–Maomin ist 402 km lang. In der entgegengesetzten Richtung ist man verbunden mit der Yiyang–Zhanjiang-Bahn, die direkt nach Luoyang (1750 km) durch die Provinzen Hunan und Guangxi führt.

Nach Südenwesten weiter führt eine Strecke als Litang-Zhanjiang-Bahn nach Zhanjiang und Hainan.

Bahnhof Maoming (茂名站) . 1991 eröffnet (bis 2016 Maomiang-Ost), Neubau 2019–22. Neben den gewöhnliche Verbindungen mit Guangzhou und Luoyang halten hier die Fahrten der Hochgeschwindigkeitsstrecke Shenzhen–Zhanjiang. Fahrkartenschalter gibt es sowohl in der nördlichen als auch südlichen Halle, die zehn Bahnsteige sind dazwischen. Züge Dianbai–Maoming brauchen knapp eine halbe Stunde.
Bahnhof Maoming-West (茂名西站, ​Maomingxi, bis 2016 Bahnhof Maoming) . Gewöhnliche Züge Richtung Guangzhou und Hechun. Fernzüge nach Kunming, Chengdu oder Shenzhen-Ost, die im Bahnhof Maoming beginnen, halten hier auch.
Bahnhof Maoming-Süd (茂名南站). (Wird nach der Eröffnung die Anbindung des Bezirks Dianbai verbessern. Richtfest des Gebäudes war im Oktober 2024.)

Mit dem Bus

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Städtischer zentraler Busbahnhof (茂名客运中心站, ​Màomíng kèyùn zhōngxīn zhàn; über die Straße vom Bahnhof Maoming). Busse zwischen Dianbai–Maoming fahren alle 8 Minuten, brauchen aber fast zwei Stunden (Züge 30 Min.).

Auf der Straße

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Auf der Autobahn aus Guangzhou fährt man 5–6 Stunden entlang des Maozhan-Expressway.

Dianbai erreicht man auf der G325 aus Zhanjiang bzw. Yangxi und Guangzhou.

 In der Stadt endet die aus Guilin (545 km) kommende Autobahn Baotou–Maoming.

Die Kreisstadt Xinyi erreicht man auch über Nationalstraßen 207 und 359.

Mobilität

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Die Hauptstraßen sind schachbrettartig angelegt, innerhalb jener Blöcke nicht immer.

In den städtischen Bussen gilt: „Zum Aussteigen Haltewunschtaste betätigen,“ falls nicht wird durchgerauscht. Betriebszeiten sind ca. 6.00-22.30 Uhr.

Sehenswürdigkeiten

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Der große Springbrunnen im 1 zentralen Kreisverkehr ist das Wahrzeichen der Stadt
1 „Am Baggersee,“ dem begrünten Ufer der Grube des vormaligen Ölschiefer-Tagebaus. Das 20 km² große Gelände ist seit 20214 als Park gratis der Öffentlichkeit zugänglich.

Während entlang der Hauptstraßen Neubauten, mit 30stöckigen Wohnhochhäusern, dominieren, findet man in den Seitenstraßen nach den 1980ern entstandene, niedrigere Wohnbebauung. Altes sucht man vergebens.

Die Stadtplanung der Jahre nach der Befreiung hat für ausreichend Grünflächen und schöne, weitläufige Parks gesorgt. Im Zentrum sind die Eintritt kostenden 2 Chūnyuàn-Park (春苑公园, ​Westtor an der Renmin Rd.; Südtor), 3 Westsee-Park (新湖公园, ​Eingang Südtor) sowie die offene Fläche am 2 Platz der Kultur (文化广场).

4 Waldpark Maoming (茂名森林公园; Bus 205, 206). Auf dem Gelände einer Farm für Waldbau eingerichteter Wald(lehr)park mit Zoo, Arboretum aber auch Aquapark und familiengerechten Angeboten. Eine 4A-Attraktion.

Museen

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  • Stadtmuseum Maoming (茂名市博物馆), 人民北路20号, 20 Renmin Road North. Geöffnet: 8.00-12.00, 14.30-17.30. Preis: gratis.
  • 3 Museum des Tagebaus (茂名市露天矿博物馆; im Tagebau-Park). Museum und ein Freigelände mit Bauwerken und Wohnhäusern des Großbetriebs.

In Dianbai

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  • 5 „Chinas Strand № 1“ (中国第一滩; 茂名滨海公园, ​Küstenpark Maoming; Halbinsel, die den Hafen nach Südwesten abschließt: Bus 201, 303, 309). Weitläufige Parkanlage mit Strand und 4A-Attraktion. Getrennte Bereiche zum Baden und für Wasserport. Preis: kostenfrei zugänglich, Attraktionen kosten.
  • Das 4 Grab der Frau Xian (隋谯国夫人冼氏墓) im Dorf Shandou (Bezirk Dianbai; 31 km sdl. Maoming) ist inmitten eines 123×110 m großen Friedhofs durch eine Stele markiert. Es gab einen Gebäudekomplex, der zur Verehrung der Lady Xian genutzt wird. Zu den Überresten gehören die Eingangshalle, Innenhof, Schlafpalast sowie Nebenräume und Wasserbecken in den Ost- und Westflügeln. Vorder- und Hinterhalle sind jeweils 22 Meter breit, sieben Gefache lang und fünf Gefache tief mit einer Gesamtfläche von etwa 1300 m². Seit die Anlage auf der 7. nationalen Denkmalliste steht wurde 2023 mit Sanierung und Entwicklung begonnen. Es soll eine 4A-Attraktion entstehen.

Einkaufen

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1 Nanxiang-Markt (南香市场)

Küche

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Eine lokale Spezialität sind Reisnudeln mit Sesamöl

Unterkunft

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„Hühnerinsel“

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6 Fàngjī dǎo (放雞島; Fähren ab Bohe) . Eine vorgelagerte Insel als Touristenziel gut entwickelt mit zahlreichen, auf chinesisches Publikum ausgerichteten Unterkünften.

Gesundheit

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Das Klima ist fast tropisch mit Tagestemperaturen deutlich über 30°C von März bis Oktober. Mitte Mai bis August ist vom Monsun geprägte Regenzeit, was die Tageshitze noch schwerer zu ertragen macht.

Ausflüge

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Alte Stadt Duzhou (窦州古城, ​auch: antike Stadt Xinyi oder antike Stadt Zhenlong), im Dorf Bafang (八坊村), Stadt Zhenlong. 1,5 km² große Ortschaft, erstmals erwähnt 621, in der traditionelle Gebäude erhalten wurden. Hier war in feudaler Zeit die Verwaltung von Xinyi. 1939 im Rahmen der Modernisierung durch die KMT weitgehend zerstört. Das als einziges erhaltene der vier Stadttore, das Wenming-Tor ist heute Wahrzeichen des Ortes. Übrig geblieben sind sonst nur eine Gruppe alter Häuser, wie das Zivilisationstor, 13 antike Schulen, sieben Ahnenhallen (d. h. Familientempel, die oft auch Ausbildungsstätten waren) und zwei Herrenhäuser. Zum einen das Qing'e-Haus: es wurde 1861 von einem Salzhändler namens Li als Ziegel- und Holzkonstruktion gebaut. Innerhalb der 55×67 m (3685 m²) großen Anlage sind drei Höfe und zwei Korridore. Sehenswert ist die „Gold in Silber gehüllte“ Mauer, das heißt, die Außenmauer besteht aus blauen Ziegeln, die die Lehmziegel im Inneren bedecken. Der konfuzianische Yijun-Torbogen wurde 1837 errichtet und 2003 wiederaufgebaut.

Gaozhou

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Züge aus Maoming über Xinyi fahren nur Freitag bis Sonntag. Auf der Straße sind es 35 km.

  • 2 Baoguangta (宝光塔), in Gaozhou . Die ab 1576 gebaute 9stöckige Pagode, 65,8 Meter hoch aus Backstein, ist eines der wenigen alten Bauwerke im Kreis. Der höchste Punkt ist eine achteckige Turmspitze. Die Seitenlänge des Erdgeschosses beträgt 5,72 Meter. Der Turmkörper ist aus blauen Ziegeln gebaut, die mit Zuckerasche vermischt speziell gebrannt wurden. Die Basis des Turms ist ein Sumeru-Sockel mit einem Durchmesser von elf Metern und einer Höhe von 2,3 Metern. Auf jeder Seite sind drei Granitreliefs eingelegt (je 145×55 cm). Sie stehen für Glück und Reichtum: zwei der Sonne zugewandte Phönixe, eine strahlende Zukunft, einen über das Drachentor springenden Fisch und das einzigartige Gaozhou-Bananenmuster. „Baoguang-Turm“ ist in Ziegelschnitzereien über dem Türsturz eingraviert. Der Turmkörper ist in einer nach innen gefalteten Struktur gebaut, mit einem Buddha -Schrein in jeder Ecke. Im Erdgeschoss befindet sich eine große Buddha-Statue, die den Turm bewacht, während in den anderen Stockwerken kleinere Buddha-Statuen stehen. Im Inneren des Turms gibt es spiralförmige Treppen und auf jeder Ebene vier echte Türen und vier Scheintüren, zwei jeweils gegenüberliegend. Die Stufen werden nach oben hin steiler und schmaler. Die Stufenbreite der achten Ebene beträgt weniger als vierzig Zentimeter, die neunte Ebene ist nur für schlanke Menschen breit genug. Aus Denkmalschutzgründen wurde der Zugang zum oberen Bereich eingeschränkt. Seit 2018 wird der Turm durch Lichterketten nachts erhellt, was leider den Blick auf die Stadt beeinträchtigt.
  • Xitai-Tempel (高州冼太庙) . 3000 m² großer „Tempel der Frau Xian“ (522–602, Ehrentitel Xitai), einer Generalin der Sui-Dynastie. An andrer Stelle 1468 erbaut und 1535 an den jetzigen Standort verlegt. Die meisten heutigen Bauten stammen aus der Zeit des Wiederaufbaus 1843. Alle Gebäude sind Ziegel- und Holzkonstruktionen mit drei Korridoren und vier Eingängen, nämlich Vorderhalle, Mittelhalle, Haupthalle und Hinterhalle, dem sogenanten Feng-Gong-Tempel. Das Couplet in der Haupthalle umfasst insgesamt 236 Zeichen und wurde verfaßt von Chen Lanbin, dem ersten Qing-Botschafter in den Vereinigten Staaten (1878–81). Die Kalligraphie der Tafel an der Haupthalle stammt von Zhào Pǔchū. Frau Xian wurde um 1990 „wiederentdeckt“ (speziell nach einem Besuch von Jiāng Zémín) und war seitdem Heldin mehrerer moderner kantonesischer Opern und Filme sowie zwei je sechsteiligen und einer 35teiligen Fernsehserie (resp. 1990, 2001 und 2023). Der 1992–4 und 2013–17 renovierte Ahnen-Tempel gilt als 3A-Attraktion.

Literatur

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  • Across the Land: Mowming — Shale Oil City; China Reconstructs, Vol. 25 (1976), № 8, S. 18-20
  • 茂名縣志
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Brauchbarer Artikel
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