Malawisee | |
Einwohnerzahl | |
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Höhe | 474 m |
![]() ![]() Malawisee |
Der Malawisee ist einer der größten und klarsten Seen in Afrika und erstreckt sich über die Länder Malawi, Mosambik und Tansania.
Der Malawisee bietet wunderbare Tauchspots (bunte Cichliden-Fische!), idyllische Sandstrände, Bootssafaris und anderen Wasseraktivitäten in malerischer Umgebung.
Hintergrund
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Der Malawisee stellt ein charakteristisches Beispiel für einen Grabensee (Rift Valley Lake) dar und wurde durch tektonische Aktivitäten im Ostafrikanischen Grabenbruchsystem gebildet. Die Dehnung der Erdkruste führte zur Entstehung eines tiefen Grabens, der sich mit Wasser füllte.
Der See zählt zu den tiefsten Seen der Welt und weist eine maximale Tiefe von bis zu 706 m auf. Charakteristisch für den See sind die steilen Uferhänge, die sich insbesondere am östlichen und westlichen Rand des Sees befinden. Das langgezogene Becken des Sees ist nahezu 580 km lang.
Geschichte
[Bearbeiten]Die Region ist seit Jahrtausenden besiedelt, insbesondere von den Ethnien der Chewa, der Yao und der Tumbuka, die sich von Handel, Fischerei und Landwirtschaft ernähren. Im 19. Jahrhundert erregte der See das Interesse europäischer Entdecker, wobei David Livingstone als einer der ersten Europäer zu nennen ist, der den See im Jahr 1859 erreichte. In der Folge wurde die Region Teil der britischen Kolonialinteressen (zu dieser Zeit Nyasaland) und der See fungierte als bedeutsame Verkehrs- und Handelsroute.
Während des Ersten Weltkriegs kam es zu Kämpfen zwischen britischen und deutschen Kolonialtruppen auf dem See, wobei die Versenkung des deutschen Kanonenboots Hermann von Wissmann das berühmteste Ereignis darstellte.
Landschaft
[Bearbeiten]Der langgestreckte See wird von steilen Berghängen und Plateaus eingerahmt, wobei insbesondere die Livingstone-Berge in Mosambik im Osten eine signifikante Steigung aufweisen. Im Westen hingegen fällt das Viphya-Plateau in Malawi weniger steil ab. An zahlreichen Uferstellen erstrecken sich palmengesäumte Sandstrände, während andere Abschnitte durch felsige und bewaldete Formationen charakterisiert sind.
Im Süden geht der See in Feuchtgebiete und Schwemmland über, wie es beispielsweise im Lake Malawi Nationalpark (UNESCO-Welterbe) der Fall ist, wo dicht bewachsene Hügel und Savannenlandschaften vorherrschen.
Flora und Fauna
[Bearbeiten]Der Malawisee weist eine außerordentlich hohe Diversität an Fauna und Flora auf, wobei insbesondere die mehr als 800 Arten von Buntbarschen (Cichliden) von herausragender Bedeutung sind. Ein signifikanter Anteil dieser Buntbarscharten ist endemisch, das heißt, sie sind ausschließlich in diesem Gewässer anzutreffen. Neben Fischen sind auch Flusskrebse, Schlangen, Wasservögel wie Kormorane und Fischadler sowie Nilkrokodile und Flusspferde an den Ufern des Flusses zu beobachten.
Die Flora im aquatischen Ökosystem setzt sich primär aus Algen und Wasserpflanzen wie Vallisnerien zusammen, während an den Ufern Papyrus, Schilf und eine mangrovenähnliche Vegetation gedeihen.
Klima
[Bearbeiten]Das Klima am Malawisee ist tropisch-warm und durch deutlich ausgeprägte Regen- und Trockenzeiten charakterisiert. Die Regenzeit dauert von November bis April, mit hohen Temperaturen (25–30 °C) und hoher Luftfeuchtigkeit. Die Trockenzeit dauert von Mai bis Oktober Es ist dann angenehm warm (20–27 °C), oft mit kühlen Nächten, besonders in höher gelegenen Uferregionen.
Anreise
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Mit dem Flugzeug: Die meisten internationalen Reisenden fliegen zunächst nach Lilongwe (LLW) oder Blantyre (BLZ), die beiden internationalen Flughäfen Malawis. Lilongwe ist ideal, wenn man in den Norden oder zum zentralen Teil des Sees möchte (z. B. Senga Bay, Nkhata Bay). Blantyre eignet sich eher für den Süden (z. B. Cape Maclear, Mangochi). Es gibt auch Inlandsflüge zwischen Lilongwe und Blantyre.
Internationale Flugverbindungen: Von Europa meist mit Zwischenstopp (z. B. über Addis Abeba mit Ethiopian Airlines, über Nairobi mit Kenya Airways oder über Johannesburg mit South African Airways).
Mit dem Auto oder Bus: Malawi verfügt über ein relativ gut ausgebautes Straßennetz. Von Lilongwe oder Blantyre kommt man per Fahrzeug oder Fernbus gut an den See. Lilongwe – Senga Bay: ca. 2 Stunden (120 km), Blantyre – Cape Maclear: ca. 4–5 Stunden (250 km), Lilongwe – Nkhata Bay: ca. 6–7 Stunden (450 km). Fernbusanbieter wie AXA Coaches oder SOSOSO Bus Services bieten Verbindungen an, allerdings eher zwischen größeren Städten.
Per Boot / Fähre: Wenn man etwas Besonderes erleben willst, kann man mit der historischen MV Ilala fahren – einem Passagierschiff, das regelmäßig entlang des Malawisees verkehrt. Route: Von Monkey Bay im Süden bis nach Chilumba im Norden (und zurück), Stopps u. a.: Likoma Island, Nkhata Bay, Nkhotakota. Die Fahrt dauert mehrere Tage, ist aber ein echtes Erlebnis.
Städte
[Bearbeiten]Malawi
[Bearbeiten]- 1 Cape Maclear Der Ort bietet gute Strände, hervorragende Tauch- und Schnorchelbedingungen und die unmittelbare Nähe zum UNESCO-Welterbe Lake Malawi Nationalpark .
- 2 Nkhata Bay Die lebhafte, hügelige Küstenstadt bietet Zugang zu Bootstouren.
- 3 Monkey Bay Einer der Hauptzugangspunkte zum südlichen See, mit Häfen, Stränden und Verkehrsanbindung.
- 4 Karonga Kleiner Ort mit einem interessanten Kultur- und Fossilienmuseum sowie Einblicken in Geschichte und Geologie.
Tansania
[Bearbeiten]- 5 Mbamba Bay Es handelt sich um eine kleine Ortschaft, die über eine wachsende touristische Infrastruktur verfügt. Insbesondere ist sie ein beliebter Ausgangspunkt für Bootsfahrten.
Mosambik
[Bearbeiten]- 6 Metangula Das Gebiet ist nur eingeschränkt erschlossen, überzeugt jedoch mit seiner attraktiven Landschaft.
Inseln
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- 1 Likoma Island (Malawi) Größte Insel im See, bekannt für ihre koloniale Kathedrale (St. Peter’s) und schönen Strände.
- 2 Chizumulu Island (Malawi) Kleine, ruhige Nachbarinsel von Likoma mit traditionellen Dörfern und palmengesäumten Buchten.
- 3 Mumbo Island Malawi, im Lake Malawi Nationalpark. Es handelt sich um ein naturbelassenes Gebiet, das über einen luxuriösen Öko-Campingplatz und exzellente Tauchmöglichkeiten verfügt.
- 4 Thumbi West Island. (Malawi) Beliebt bei Tauchern wegen der artenreichen Buntbarsch-Population. Ideal für Tagesausflüge mit dem Boot. Unbewohnt.
- 5 Domwe Island (Malawi) Teil des Lake Malawi Nationalparks nahe Cape Maclear, unbewohnt und naturbelassen.
Nationalparks
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- 6 Lake Malawi Nationalpark (Lake Malawi National Park) (Malawi) – UNESCO-Weltnaturerbe mit einzigartigen Buntbarsch-Arten und der idyllischen Mumbo Island.
- 7 Nkhotakota Wildlife Reserve (Malawi) – Wildnis für Flusssafaris, Elefanten und einer besonders interessanten Flussmündung in den Malawisee.
- 8 Liwonde Nationalpark (Liwonde National Park) (Malawi) – Bekannt für Flusspferde, Krokodile und Bootssafaris am Shire-Fluss, der in den Malawisee abfließt.
- 9 Nyika-Nationalpark (Nyika National Park) (Malawi) - Das Hochplateau ist Lebensraum für Antilopen, Zebras und bietet einen beeindruckenden Panoramablick auf den See.
- 10 Vwaza Marsh Wildlife Reserve (Wildtierreservat Vwaza Marsh) (Malawi) – Feuchtgebiete mit Elefanten, Büffeln und einer artenreichen Vogelwelt nahe dem See.
Mobilität
[Bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]Küche
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]Hotels und Herbergen
[Bearbeiten]Camping
[Bearbeiten]Overlander-Wohnmobilfahrer kommen gerne zum Lake Malawi. Stellplätze sind u.a. auf den folgenden Internetseiten gelistet: iOverlander , Park4Night, Tracks4Africa.
Sicherheit
[Bearbeiten]- So verlockend ein Bad im See bei tropischer Hitze auch sein mag, es ist auch größte Vorsicht geboten. Der Malawisee ist in einigen Gebieten von Bilharziose (Schistosomiasis) betroffen. Zur Vorsicht sollte man längeren Kontakt mit stehendem Wasser in flachen Uferzonen vermeiden. Riskiert man ein Bad, dann nach dem Baden gründlich duschen und abtrocknen. Bei Symptomen (Hautausschlag, Fieber) nach der Reise einen Arzt aufsuchen. In einigen Bereichen des Sees leben Krokodile und Nilpferde. Es ist ratsam sich vor dem Baden oder Schnorcheln über sichere Zonen zu informieren.
- Bootsfahrten: Man sollte nur lizenzierte Boote mit Schwimmwesten nutzen. Stürme können plötzlich auftreten.