Münster (Westfalen) | |
Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
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Einwohnerzahl | 322.904 (2023) |
Höhe | 60 m |
Tourist-Info | +49 (0)251 492 27 10 |
www.stadt-muenster.de | |
Social Media | , |
![]() ![]() Münster |
Münster ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen. Die Universitätsstadt und Hauptstadt des Münsterlandes gilt als eine der fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands. In keiner deutschen Großstadt werden einem so viele Fahrradfahrer begegnen wie hier. Neben der Fahrradfreundlichkeit hat Münster auch einiges an Freizeit- und Kulturangeboten zu bieten, zum einen den sehr alten Stadtkern, der nach dem 2. Weltkrieg komplett neu aufgebaut wurde, aber auch die einmaligen Naherholungsmöglichkeiten am und um den Aasee.
Hintergrund
[Bearbeiten]Münster wurde Ende des 8. Jahrhunderts von dem friesischen Missionar St. Ludger gegründet, im Rahmen der Unterwerfung der bis dahin heidnischen Sachsen durch Karl den Großen. Der Ortsname bedeutet „Kloster“, was sich auch an der lateinischen Form Monasterium ablesen lässt (vgl. englisch monastery). Bereits 805 wurde Münster Bischofssitz, 1170 erhielt es das Stadtrecht.

Münster war ein Fürstbistum, das weite Teile des heutigen Münsterlandes beherrschte. Das heißt, dass der jeweilige Bischof sowohl geistliches als auch politisches Oberhaupt sowie oberster Gerichtsherr war. Während des Mittelalters war Münster Mitglied der Hanse und wurde eine wohlhabende Handelsstadt. Dies lässt sich noch gut an den stolzen Kaufmannshäusern am Prinzipalmarkt ablesen. In den Jahren 1534/35 wurde Münster von der radikalen protestantischen Sekte der Wiedertäufer beherrscht, deren Anführer, der niederländische Prediger Jan van Leiden sich zum Priesterkönig des „Königreichs Zion“ krönte, und die das baldige Weltende erwarten. Diese Bewegung wurde aber brutal von der katholischen Kirche niedergeworfen, ihre Anführer wurden gefoltert, hingerichtet und ihre Leichen in Käfigen an der höchsten Kirchturmspitze ausgestellt (die Käfige kann man heute noch an der Lambertikirche sehen).

Welthistorische Bedeutung erlangte die Stadt durch den Westfälischen Frieden von 1648 der zeitgleich in Münster und Osnabrück ausgehandelt wurde und den Dreißigjährigen Krieg beendete. Im Rathaus von Münster wurde der Vertrag zwischen dem Kaiser und Frankreich unterzeichnet, in Osnabrück derjenige mit Schweden. Während der Verhandlung mussten Boten der verschiedenen Parteien ständig zwischen den beiden Städten hin- und herreiten. Die Stadt ist stolz auf dieses Erbe, trägt den Beinamen „Stadt des Friedens“ und verleiht den Westfälischen Friedenspreis.
Mitte des 18. Jahrhunderts war der Barockarchitekt Johann Conrad Schlaun für Clemens August von Bayern, den damaligen Fürstbischof von Münster, sowie dessen Nachfolger Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels tätig. Er entwarf vor allem das Fürstbischöfliche Schloss, aber auch den Erbdrostenhof, mehrere Kirchen und weitere Barockgebäude in Münster und Umgebung.
1815 wurde das bis dahin selbstständige Fürstbistum Münster an Preußen angeschlossen und Münster wurde Verwaltungssitz der preußischen Provinz Westfalen. Seither wurde die Stadt von Verwaltungs- und Justizbehörden, Handel und Dienstleistungssektor dominiert, während die Industrie nur eine untergeordnete Rolle spielte. Münster galt daher lange Zeit als tief „schwarze“, d. h. katholische und konservative Stadt, anders als die Großstädte im nahegelegenen Ruhrgebiet, die Hochburgen der Arbeiterbewegung waren.
Die Universität Münster wurde 1773 gegründet, aber unter preußischer Herrschaft 1818 wieder geschlossen, zugunsten der neugegründeten Universität in Bonn. Unter Kaiser Wilhelm II. wurde sie dann 1902 wiedererrichtet, als Westfälische Wilhelms-Universität trägt sie bis heute (umstrittenerweise) seinen Namen. Die Zahl der Studenten ist seither stark gewachsen. Universität und Fachhochschule Münster haben zusammen über 50.000 Studenten – darunter auch viele ausländische Gaststudenten – was der Stadt ein zunehmend liberales und vielfältiges Flair verleiht, das im Gegensatz zu Münsters traditionellem Image steht.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Altstadt zu 90 Prozent durch Luftangriffe zerstört. Doch baute man sie nahezu gleich wieder auf, sodass die Altstadt historisch aussieht.
Seit Westfalen Teil des Landes Nordrhein-Westfalen wurde, hat Münster die Rolle als Hauptstadt an Düsseldorf verloren. Dennoch ist die Stadt immer noch Standort verschiedener wichtiger Behörden und Gerichte, Versicherungs- und Handelsunternehmen, und insbesondere Bildungsinstitutionen. In den letzten Jahren wurde auch eine Reihe von Startups in der High-Tech-Branche gegründet. Viele Fernsehzuschauer verbinden Münster zudem mit der Tatort-Reihe um Kommissar Thiel und Professor Börne, die zu den beliebtesten Ermittlerteams dieser Serie gehören und regelmäßig für Einschaltquoten von über 30 % sorgen.
Zur Kernstadt von Münster gehören bzw. mit ihr zusammengewachsen sind die Stadtteile Innenstadt, Berg Fidel, Coerde, Gremmendorf, Gievenbeck, Kinderhaus und Mecklenbeck. Erst in den 1970er-Jahren eingemeindet wurden die Stadtteile Albachten, Amelsbüren, Angelmodde, Handorf, Gelmer, Hiltrup, St. Mauritz, Nienberge, Roxel, Sprakel und Wolbeck. Sie haben oftmals noch den Charakter eigenständiger Dörfer bzw. Kleinstädte.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]- 1 Flughafen Münster Osnabrück (IATA: FMO), Airportallee 1, 48268 Greven. Tel.: +49 (0)2571 94 33 60, Fax: +49 (0)2571 94 15 19, E-Mail: [email protected] Der „internationale“ Flughafen Münster Osnabrück befindet sich ca. 25 km nördlich von Münster auf dem Stadtgebiet von Greven. Von der Größe und den Verbindungen handelt es sich aber eher um einen Regionalflughafen. Vom Flughafen fahren regelmäßig Shuttlebusse (Linien S50 (Schnellbus), D50 sowie R51) zum Hauptbahnhof in Münster. Sonntags fährt etwa ein Bus pro Stunde, werktags mehr. Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten und kostet 7,70 €.
- 2 Flughafen Dortmund (IATA: DTM), Flughafenring 24, 4319 Dortmund. Tel.: +49 (0)231 92 13 01, Fax: +49 (0)231 921 31 25, E-Mail: [email protected] Ebenfalls in Betracht kommt eine Anreise über den 55 km südlich gelegenen Flughafen Dortmund. Mit Shuttlebus zum nahegelegenen Bahnhof Holzwickede und dann direktem Regionalexpress braucht man etwas über eine Stunde nach Münster.
- 3 Flughafen Düsseldorf (IATA: DUS), Flughafenstraße 105, 40474 Düsseldorf. Tel.: +49 (0)211 42 10, Fax: +49 (0)211 421 66 66, E-Mail: [email protected] Der nächste bedeutendere Flughafen mit internationalen Verbindungen ist der etwa 120 km südwestlich gelegene Flughafen Düsseldorf. Vom dortigen Flughafenbahnhof fahren bequemerweise Regionalexpress-Züge direkt nach Münster (Fahrtzeit 1:40 Std.).
Mit der Bahn
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4 Hauptbahnhof Berliner Platz 25, 48143 Münster liegt an der wichtigen Bahnstrecke von Hamburg ins Ruhrgebiet. Stündlich halten hier direkte Intercitys aus Hamburg (Fahrtzeit 2:15 Std.), Bremen (1:15 Std.), Essen (50 Minuten), Köln (1:55 Std.) und Mainz (3½ Std.); zweistündlich aus Frankfurt a. M. (4:10 Std.) und Stuttgart (5:45 Std.). Ebenfalls im Zweistundentakt gibt es IC-Verbindungen aus Emden (1:55 Std.) und dem Emsland (Papenburg: 1:25 Std.), auf dieser Strecke ist der IC aber kaum schneller als die Regionalzüge. Merkmale: freies WLAN, .
Nur je einmal am Tag hält ein ICE aus München (6½ Std.), Stuttgart (4:05 Std.) und Frankfurt-Flughafen (2:45 Std.) bzw. Wien (11 Std.) und Nürnberg (6½ Std.).
Eine kostengünstige Alternative zur Anreise aus Richtung Hamburg oder Köln ist der private FlixTrain . Er ist ähnlich schnell wie der IC, die Fahrt aber wesentlich kostengünstiger. Der Zug bietet bis zu 6 Abfahrten täglich.
Aus Richtung Berlin und Hannover kommend, muss man meist in Hamm umsteigen.
Mit Regionalexpress oder Regionalbahn kann man Münster aus den Richtungen Düsseldorf/Krefeld/Essen, Dortmund, Köln/Wuppertal/Hagen/Hamm, Paderborn, Bielefeld/Gütersloh, Osnabrück, Emden/Papenburg/Rheine, Enschede (Niederlande) sowie Coesfeld erreichen.
Abgesehen vom Hauptbahnhof bestehen weitere Haltepunkte in 5 Münster-Zentrum Nord (an der Strecke Münster–Rheine bzw. –Gronau), 6 Münster-Hiltrup (Strecke Münster–Hamm), 7 -Albachten (Strecke nach Gelsenkirchen), 8 -Amelsbüren (Strecke nach Dortmund), 9 -Häger (Strecke nach Gronau) und 10 Sprakel (Strecke nach Rheine).
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Münster wird durch nationale und internationale Fernbuslinien angefahren. 11 Fernbushaltestelle Münster, Bremer Platz, 48155 Münster (auf der östlichen Seite des Hauptbahnhofes (Ein/Ausgang Bremer Platz)). Die Fernbushaltestelle wird durch die Fernbusse der Unternehmen Flixbus, Eurolines (Deutsche Touring) und BlaBlaBus angefahren. Die Online-Portale Fernbusguide.de und Busliniensuche.de dienen als Navigationshilfe.
Auf der Straße
[Bearbeiten]![]() | In Münster (Westfalen) wurden Umweltzonen im Sinne der Feinstaubverordnung eingerichtet. Ohne entsprechende Plakette riskiert man bei Einfahrt in eine Umweltzone ein Bußgeld in Höhe von 100 €. Dies gilt auch für ausländische Verkehrsteilnehmer. Einfahrtverbot für Fahrzeuge der Schadstoffgruppen 1+2+3 (Info Umweltbundesamt) | ![]() |
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, nach Münster mit dem Auto zu gelangen. Die wichtigsten sind:
Aus Norden: Über die A1 (Hansalinie) aus Richtung Osnabrück/Bremen. In nordwestlicher Richtung führt die B54 (Steinfurter Str.) von Gronau/ Enschede (NL) aus nach Münster.
Aus Westen: Über die A43 aus Richtung Recklinghausen (eher Südwesten). Direkt nach dem Ende der A 43, an der Weseler Straße 401 befindet sich ein kostenloser P&R Parkplatz mit 65 Stellplätzen. Die Stadtbuslinien 15 und 16 fahren in dichter Taktfolge in die Altstadt, spätabends und nachts die Linie N84. Aus Richtung Bocholt über Landstraße und A43 ab Dülmen oder Nottuln
Aus Süden: Über die A1 (Hansalinie) aus Richtung Dortmund
Aus Osten: Über B51 (Warendorfer Str.) aus Richtung Rheda-Wiedenbrück (A2).
Park and Ride
[Bearbeiten]Eine gute Wahl sind die Park-and-Ride Anlagen auf dem Münsteraner Stadtgebiet, diese ermöglichen den Umstieg in Stadtbusse oder Regionalzüge, sind zumeist kostenlos und alle durchgehend geöffnet. In Münster befinden sich Park-and-Ride Anlagen unter anderem an folgenden Haltestellen der Stadtbusse sowie an Bahnhöfen und Haltepunkten der Nahverkehrszüge:
- Bus
- 12 P+R Nieberdingstraße, Nieberdingstraße (an der B51 von Warendorf), kostenlos – Buslinien 6, 8 (alle 10 Minuten) – Fahrtzeit in die Innenstadt ca. 10 Minuten
- 13 P+R Preußenstadion, Hammer Straße 300 (an der B54), kostenlos – Buslinien 1, 5, 9 (ungefähr alle 10 Minuten) – Fahrtzeit in die Innenstadt ca. 15 Minuten
- 14 P+R Weseler Straße, Weseler Straße 351 (am Ende der A 43 vom Kreuz Münster-Süd), kostenlos – Buslinien 15, 16 (alle 10 Minuten) – Fahrtzeit in die Innenstadt 15–20 Minuten
- 15 P+R Steinfurter Straße, Wilkinghege 1 (an der B 54 vom Kreuz Münster-Nord), kostenlos – Buslinie 9 (alle 20 Minuten) – Fahrtzeit in die Innenstadt ca. 20 Minuten
- Bahn
- 16 P+R Bahnhof Münster Zentrum Nord, Albrecht-Thaer-Straße, kostenlos – Züge zum Hauptbahnhof viermal pro Stunde – Fahrzeit 3 Minuten
- 17 P+R Bahnhof Hiltrup, Bergiusstraße 15 (nahe der B 54 von Werne), kostenlos – Züge zum Hauptbahnhof dreimal pro Stunde – Fahrzeit 6 Minuten
- 18 P+R Bahnhof Münster-Sprakel, Sprakeler Straße 5 (an der B 219 aus Greven/Ibbenbüren), kostenlos – Züge zum Hauptbahnhof zweimal pro Stunde – Fahrzeit 10 Minuten
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Münster liegt am Dortmund-Ems-Kanal. Das Angebot für Sportboote ist begrenzt. Es gibt aber Gastliegeplätze am 19 Kreativquai im Stadthafen.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]Nord-, Ost- und Südkurs der 100-Schlösser-Route beginnen und enden alle in Münster. Wer über weitere Strecken nach Münster fahren möchte, kann auf dem Europaradweg R1 von Berlin, Südniedersachsen oder Detmold bzw. Brugge, Den Haag oder Utrecht in der anderen Richtung hierher gelangen. Die „Pilgerroute“ (EuroVelo-Route EV3 bzw. Deutschland-Route D7) führt einerseits von Hamburg, Bremen und Osnabrück, andererseits von Wallonien (Belgien), Aachen, Köln und Wesel nach Münster.
Mobilität
[Bearbeiten]Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
[Bearbeiten]Münster verfügt über ein gut ausgebautes Netz an Buslinien der Stadtwerke. Alle Buslinien verlaufen sternförmig vom Hauptbahnhof, so dass man hier mit nur einem Umstieg (wenn überhaupt) das ganze Stadtgebiet erreicht. Liniennetzpläne Münster
Die Preise für Bus- und Zugfahrscheine innerhalb des Stadtgebietes von Münster (Preisstufe 0) sind im Januar 2020:
- 90-Minuten-Ticket: 2,20 € (Nur im Bus erhältlich bzw. elektronische Ticketkarte)
- Einzelfahrt: 2,90 € Im Vorverkauf, 3,30 € im Bus
- 4er Ticket: 11,60 € (4 Einzelfahrten, im Bus oder an Bahnhöfen zu entwerten).
- 9-Uhr-Tagesticket eine Person: 5,40 € Vorverkauf 6,40 € im Bus (Gültig Montag bis Freitag ab 09 Uhr bis 03 Uhr des Folgetages, Sa, So- und Feiertag ab 00 Uhr bis 03 Uhr des Folgetages.
- Tagesticket: 8,00 € (Gültig Montag bis Sonntag ab 00 Uhr bis 03 Uhr des Folgetages).
- 9-Uhr-Tagesticket 5 Personen: 9,80 € im Vorverkauf, 12,00 € im Bus (Gültig Montag bis Freitag ab 09 Uhr bis 03 Uhr des Folgetages, Sa, So- und Feiertag ab 00 Uhr bis 03 Uhr des Folgetages.
- Tagesticket 5 Personen: 13,30 € im Vorverkauf, 14,50 € im Bus (Gültig Montag bis Sonntag ab 00 Uhr bis 03 Uhr des Folgetages).
- ??Schöner Tag Ticket NRW: Eine Person: 30 €, zwei bis fünf Personen: 44 € (Gültig Montag bis Freitag ab 09 Uhr bis 03 Uhr des Folgetages, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen ab 00 Uhr bis 03 Uhr des Folgetages.
- ??Schöne Fahrt NRW: (Eine Person, für eine Fahrt mit maximal zwei Stunden Dauer) 19,80 €
Fahrscheine sind an den Fahrkartenautomaten und in den Verkaufsstellen der Stadtwerke Münster erhältlich. Fahrkarten für das Stadtgebiet, auch für Busfahrten können ebenso an den Fahrscheinautomaten der Deutschen Bahn sowie der Westfalenbahn in den Bahnhöfen erworben werden. An einigen Kiosken in Münster werden ebenso Fahrscheine für das Stadtgebiet Münster verkauft.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]Am besten eignet sich allerdings das Fahrrad, um Münster zu erkunden. Die „Fahrradhauptstadt“ Deutschlands hat schon mehrere Auszeichnungen als fahrradfreundlichste Stadt bekommen, und wer einmal die Massen an Rädern rund um den Bahnhof gesehen hat, kann ermessen, welcher Stellenwert dem Drahtesel in der Stadt zukommt. Fahrräder kann man in der Rad-Station am Hauptbahnhof mieten. Im lokalen Dialekt heißt das Rad übrigens Leeze.
20 Radstation Münster Hauptbahnhof, Berliner Platz 27A (direkt vor dem Haupteingang des Bahnhofs). Tel.: +49(0)251-4840170, Fax: +49(0)251-4840177. Wie es sich für eine „Fahrradhauptstadt“ wie Münster gehört, gibt es am Bahnhof eine große Tiefgarage für Fahrräder. Hier gibt es auch Fahrräder zu mieten, neben „Komforträdern“ mit 8-Gangschaltung auch E-Bikes oder Tandems. Eine Zweigstelle gibt es in der Stubengasse (Innenstadt). Geöffnet: Mo–Fr 5:30–23:00, Sa–So, Feiertag 7:00–23:00. Preis: Fahrradmiete pro (Kalender-)Tag 8 €, ab 16 Uhr 7 €, 24 Std. 12 €, 3 Tage 20 €, eine Woche 37,50 €.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Kirchen
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In Münster gibt es eine sehr hohe Dichte an Kirchen, besonders in der Innenstadt. Das hat – in Verbindung mit dem feuchten Wetter – zu folgender Redensart geführt: „Entweder regnet es in Münster, oder es läuten die Glocken. Geschieht beides gleichzeitig, ist Sonntag.“
1 St.-Paulus-Dom Der heutige Dom ist bereits die dritte Kathedralkirche an dieser Stelle. Der erste, karolingische Dom wurde bereits 805 zu Zeiten des Heiligen Ludgers errichtet. Er wurde im 10. oder 11. Jahrhundert durch einen zweiten, romanischen Dom ersetzt, von dem noch das heutige Westwerk zeugt. Der dritte Dom wurde dann Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet und hat die Form einer gotischen Basilika. Durch Bombentreffer wurde der Dom im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, anschließend aber originalgetreu wieder aufgebaut. 2009–13 wurde der Dom abermals saniert, sodass der zwischenzeitlich nachgedunkelte Stein wieder schön hell ist. Dank der großen Fenster und des verwendeten Steins wirkt auch das Innere des Doms ungewöhnlich hell. Merkmale: ohne Blitz, Begleithunde erlaubt. Geöffnet: So, Feiertag 6:30–19:30, werktags 6:30–19:00.
Im Westwerk des Doms gibt es u. a. einen barocken Hochaltar, ein Taufbecken aus dem 14. Jh., ein modernes Triptychon „Pietà und Auferstehung“ von Thomas Lange und eine Figur der Hl. Barbara zu besichtigen. Im Ostquerhaus findet man ein Pestkreuz aus dem 14. Jh., einen Epitaphaltar von 1534, das Grabmal des Fürstbischofs Friedrich Christian von Plettenberg von 1707/08 sowie eine lebensgroße Figur des Heiligen Liborius. Der Hochchor ist mit einem monumentalen „Triumphkreuz“ aus dem 13. Jahrhundert ausgestattet. Die 1540–42 hergestellte Astronomische Uhr mit Glockenspiel ist eine der bedeutendsten Monumentaluhren des deutschsprachigen Raums.
Im Chorumgang gibt es eine Statue des Heiligen Antonius aus der Barockzeit zu sehen sowie eine Darstellung der Kreuzwegstationen in Form von 15 Bronzegruppen aus dem späten 20. Jahrhundert und einen Bildniskopf des Clemens August Kardinal von Galen, der als Bischof von Münster Widerstand gegen die Nationalsozialisten und insbesondere gegen die Ermordung von Behinderten leistete. Seine Grabstätte befindet sich ebenfalls im Dom, in der Galenschen Seitenkapelle. Im Kreuzgang befindet sich die Bronzeskulptur „Der Bettler“ von Ernst Barlach. Unmittelbar hinter dem Dom schließt sich die Domkammer an, die von den Bischöfen gesammelte Kunstschätze aufbewahrt und ausstellt. An ihrer Rückwand wurde 2004 eine bronzene Kreuzigungsgruppe des Künstlers Bert Gerresheim aufgestellt.
2 St. Lamberti, Lambertikirchplatz 5, 48143 Münster (am Prinzipalmarkt zwischen Salzstr. und Alter Steinweg). Tel.: +49 (0)251 48 29 47 97, Fax: +49 (0)251 48 16 40 19, E-Mail: [email protected] Sie wurde ab 1375 als Markt- und Bürgerkirche errichtet und ist im Stil der westfälischen Spätgotik gehalten. Auffällig sind vor allem die drei Eisenkäfige am Turm, in denen 1536 die Leichen der Anführer des „Täuferreichs“ von Münster nach ihrer Hinrichtung aufgehängt wurde. Am Westportal gibt es Figuren der vier Evangelisten von 1911 zu sehen, wobei der Heilige Lukas das Gesicht J.W. Goethes und Johannes das Friedrich Schillers erhalten hat. Von 21 Uhr bis Mitternacht bläst eine Türmerin zur vollen und halben Stunde ein Horn (außer Dienstags).

3 Überwasserkirche, Überwasserkirchplatz 4, 48143 Münster (zwischen Frauenstraße und Spiekerhof) Die dritte Kirche, deren Türme die Stadtansicht von Münster maßgeblich prägen. Sie ist der Geburt Mariens geweiht (daher manchmal auch Liebfrauenkirche genannt), der Name „Überwasser“ bezieht sich auf die Lage auf der – vom Dom aus gesehen – gegenüberliegenden Seite der Aa. An dieser Stelle stand bereits ab dem 11. Jahrhundert eine Kirche. Der heutige Bau, eine gotische Hallenkirche, wurde um 1340 begonnen und im 15. Jahrhundert fertiggestellt.
4 St. Ludgeri, Ludgeristraße 40 1180–1220 errichtet. Eine der ältesten Kirchen in Münster. Markant ist der Vierungsturm, bei dem auf zwei romanische Stockwerke noch ein gotisches aufgesetzt wurde. Zudem gibt es zwei Westtürme.
5 St. Aegidii, Aegidiikirchplatz 4, 48143 Münster. Tel.: +49 (0)251 48 29 47 97 Nach Entwürfen von Johann Conrad Schlaun 1724–28 erbaute Barockkirche. Geöffnet: nur zu den Gottesdienstzeiten, regelmäßig So 9:00–12:00.
6 St. Servatii, Servatiikirchplatz/Klosterstr. Kleiner Kirchbau, der zur „ewigen Anbetung“ genutzt wird. Erbaut um 1230, spätromanisch bis frühgotisch.
7 Clemenskirche, An der Clemenskirche 11, 48143 Münster Ungewöhnliche, sechseckige Barockkirche. Sie gehört zu den bedeutendsten Barockkirchen in Nordwestdeutschland. Das Innere besticht mit einer überladen-dekorativen Rokokoausstattung mit einem Deckenfresko, unzähligen Marmorputten und Goldverzierungen. Auffällig sind vor allem die strahlend blauen Säulen, eine Anspielung auf die Farbe der Wittelsbacher, aus deren Dynastie der damalige Fürstbischof Clemens August I. von Bayern stammte. Hinter der Kirche befindet sich ein hübscher kleiner Barockgarten.
8 Dominikanerkirche, Salzstraße 10, 48143 Münster 1708–25 erbaute Barockkirche, ehemals Teil des Dominikanerklosters. Neben der Funktion als katholische Universitätskirche wird sie oft auch für Ausstellungen genutzt.
9 Martinikirche, Martinistraße 9, 48143 Münster (Ecke Neubrückenstraße, Nähe Theater) 1187 begonnener Sakralbau, nur der unterste Teil des Turmes stammt von diesem romanischen Ursprungsbau. Die oberen Stockwerke des Turms stammen von 1480, die barocke Turmhaube wurde 1760 aufgesetzt. Seit der Gemeindefusion von 2007 dient sie in erster Linie als Jugendkirche.
10 Apostelkirche, Neubrückenstraße 5, 48143 Münster Älteste und größte evangelische Kirche der Stadt. Die dreischiffige gotische Hallenkirche war zunächst Klosterkirche der Franziskaner-Minoriten. Seit 1822 dient sie als evangelische Kirche. Der Innenraum wirkt schlicht und hell.
11 Observantenkirche, Schlaunstraße 3, 48143 Münster Evangelische Universitätskirche und Konzertort der studentischen Chöre der evangelisch-theologischen Fakultät. Ursprünglich war sie ab dem 17. Jahrhundert die Klosterkirche der Franziskaner-Observanten. 2015/16 wurde sie restauriert, seither erstrahlt der Innenraum wieder in neuem Glanz.
12 Petrikirche, Johannisstraße 5, 48143 Münster (am Jesuitengangam und am Ufer der Aa, zwischen Fürstenberghaus, Englischem Seminar (Johannisstraße) und Juristischer Fakultät der Uni) Die 1590–97 erbaute ehemalige Jesuitenkirche ist dem Übergang zwischen Gotik und Renaissance zuzuordnen. Sie dient heute als Kirche der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde Münster (KSHG), für Konzerte (gute Akustik) und Hochzeiten. Geöffnet: Mo–Do 9:00-15:30, Fr 9:00–12:30.
13 St.-Mauritz-Kirche, Sankt-Mauritz-Freiheit 22, 48145 Münster (Bus 33/34 St. Franziskus-Hospital oder 2, 10 Hohenzollernring/Finanzgericht) Ehemalige Stiftskirche aus dem 11. Jh., ist der älteste, in Teilen original erhaltene Sakralbau in Münster.
14 St. Joseph, Hammer Straße 65, 48153 Münster (am Sankt-Josefs-Kirchplatz; Bus 1, 9 St.-Joseph-Kirche) Neugotische Pfarrkirche von 1888 im Südviertel.
15 Herz-Jesu-Kirche, Wolbecker Straße 121, 48155 Münster (Bus 11 Hansa-Berufskolleg) Neogotische Pfarrkirche im gleichnamigen Viertel, erbaut 1895–1900. Mit fast 95 Metern hat sie den höchsten Kirchturm der Stadt.
16 Heilig-Kreuz-Kirche, Hoyastraße 12, 48147 Münster (Bus 15, 16 Hoyastraße) Pfarrkirche des nach ihr benannten Kreuzviertels, das sich nördlich an die Innenstadt anschließt. 1899–1902 erbaut als neogotische Basilika mit kreuzförmigem Grundriss und 87 Meter hohem Turm. An diesem befindet sich der abends und nachts beleuchtete Schriftzug „Ja, ich bin da“, wobei jeweils ein Wort in eine der vier Himmelsrichtungen zeigt.
17 Heilig-Geist-Kirche, Metzer Straße 35, 48151 Münster (Bus 4 Heilig-Geist-Kirche) Backsteinkirche im Stil der Neuen Sachlichkeit bzw. des Neuen Bauens aus den 1920er-Jahren; Pfarrkirche des Geistviertels.
18 Erphokirche (eigentlich Christus-König-Kirche), Ostmarkstraße 20, 48145 Münster (am Erphokirchplatz; Bus 4 Erphokirche) 1928–30 erbaute Pfarrkirche mit neoromanischen Stilelementen. Ihr Name übertrug sich auf das umliegende Erphoviertel.
19 Dyckburgkirche, Dyckburgstraße 220 (ca. 5 km nordöstlich des Stadtzentrums) Kleine Barockkirche am nordöstlichen Stadtrand. Sie wurde 1740 nach einem Entwurf von Johann Conrad Schlaun als Kapelle des Herrensitzes an der Stelle der ehemaligen Dyckburg erbaut. Vorbild war die Wallfahrtskirche in Loreto, daher auch der Beiname Loreto-Kapelle. Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie um einen Rundbau als Kirchenraum und einen neobarocken Chorbereich erweitert. Hier finden regelmäßig Konzerte, vorwiegend mit Barockmusik, statt (Dyckburger Konzerte).
Burgen, Schlösser und Paläste
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In der Nähe der Innenstadt, direkt an der Promenade, liegt das 1 Fürstbischöfliche Schloss . Es wurde von Johann Conrad Schlaun entworfen und 1787 als eines der letzten hochbarocken Gebäude in Deutschland fertiggestellt (zu dieser Zeit war bereits Rokoko oder gar Klassizismus in Mode gekommen). Allerdings konnte Fürstbischof Maximilian Friedrich, der das Schloss in Auftrag gegeben hatte, nie einziehen, da er bereits zuvor verstarb. Einige Jahre später verlor Münster ohnehin den Status als Fürstbistum und das Schloss fand andere Verwendungen.
Heutzutage dient es als Hauptgebäude der Universität mit Rektorat und Festsaal. Im Zweiten Weltkrieg wurde es stark beschädigt, anschließend aber (zumindest äußerlich) originalgetreu wieder aufgebaut. Das Innere reflektiert hingegen eher die Vorlieben der 1950er-Jahre. Die Fassade ist eine ungewöhnliche Kombination aus Sandstein und Ziegeln. Während der Öffnungszeiten der Universitätsverwaltung kann man sich auch innen umsehen, hier gibt es aber nichts besonderes zu besichtigen. Auf dem Schlossplatz finden, vor allem im Sommer, häufig Veranstaltungen statt (Send, Reitturnier, Sommerkino), was den Blick auf das Schloss etwas einschränkt.
Hinter dem Schloss befindet sich der ausgedehnte Schlossgarten, umgeben von einem fünfeckigen Wassergraben. Ein Teil ist als Landschaftsgarten gestaltet, ein Teil dient aber auch als 1 Botanischer Garten der Universität (Eintritt frei).

Ebenfalls unter die Kategorie Schloss fällt der 2 Erbdrostenhof in der Salzstraße 38. Das barocke Adelspalais wurde ebenfalls von Johann Conrad Schlaun entworfen und 1753–57 für den Münsterschen Erbdrosten Adolf Heidenreich Droste zu Vischering erbaut. Die Erbdrosten waren hohe Verwaltungsbeamte im Fürstbistum Münster, gewissermaßen Stellvertreter des Fürstbischofs (die Stammburg der Drosten zu Vischering kann übrigens in Lüdinghausen besichtigt werden und ist ebenfalls sehr sehenswert). Heute ist der Erbdrostenhof denkmalgerecht restauriert und steht im Besitz des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, der insbesondere den prächtigen Festsaal für Veranstaltungen wie Konzerte und Konferenzen vermietet. Außerhalb von Veranstaltungen kann der Erbdrostenhof nur einmal im Jahr, zum Tag des offenen Denkmals, besichtigt werden.
Bauwerke
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3 Historisches Rathaus, Prinzipalmarkt 10, 48143 Münster Im historischen, gotischen Rathaus mit seinem aufwendig verzierten Schaugiebel wurde 1648 der Westfälische Frieden geschlossen, der zusammen mit dem Frieden von Osnabrück den Dreißigjährigen Krieg beendete. Man gelangt kostenfrei in die Vorhalle, für einen kurzen Zeitraum im eigentlichen Saal bezahlt man eine kleine Gebühr, die ein Informationsblatt miteinschließt. Nicht zuletzt niederländische Touristen suchen das Rathaus auf, da auch für ihr Land der Westfälische Frieden von großer Bedeutung ist. An der Decke mahnt ein Schild mit der Aufschrift: Auditur et altera pars, d. h. „man höre auch die andere Seite“. Der Saal kann in der Hochsaison recht voll sein, lohnt sich aber.
4 Stadtweinhaus Unmittelbar neben dem Historischen Rathaus befindet sich das ebenfalls sehenswerte Stadtweinhaus des Architekten Johann von Bocholt im Renaissancestil von 1615/16 – ebenfalls mit dekorativem Prunkgiebel. Rathaus und Stadtweinhaus sind durch einen Übergang im ersten Obergeschoss, der die schmale Gasse zwischen den beiden überspannt, miteinander verbunden. Wie der Name sagt, diente es ursprünglich als Lagerhaus für den Wein der Stadt. Heute finden im großen Saal Stadtratssitzungen und andere Veranstaltungen statt. Vom Balkon des Stadtweinhauses begrüßt der Oberbürgermeister alljährlich den Rosenmontagsumzug.
Wenige Meter südlich des Rathauses befindet sich der 5 Stadthausturm Der Neorenaissancebau gehörte zum 1902–07 erbauten Stadthaus. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wiederaufgebaut, der Turm jedoch überstand den Krieg nahezu unbeschädigt. Sein Glockenspiel erklingt täglich um 11 Uhr, 15 Uhr und 19 Uhr.
6 Krameramtshaus (Haus der Niederlande), Alter Steinweg 6/7, 48143 Münster (Ecke Lambertikirchplatz) Das 1589 errichtete Renaissancegebäude diente ursprünglich als Versammlungsort und Warenlager der Kramergilde. Während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden war hier die niederländische Gesandschaft untergebracht. Dies nahm die Universität 1995 zum Anlass, im Krameramtshaus das Haus der Niederlande einzurichten, ein Institut zu Kultur, Geschichte und Gesellschaft des nahegelegenen Nachbarlands sowie Flanderns. Hier finden regelmäßig Veranstaltungen und Ausstellungen statt.

7 Zwinger, Promenade (zwischen Lotharingerstr., Gartenstr. und Neubrückentor, hinter Adolph-Kolping-Berufskolleg) Ehemaliger Teil der Stadtbefestigung mit wechselhafter Geschichte, heute Mahnmal und Kunstwerk. Geöffnet: Besichtigung: Juni–September jeden Sonntag 14–18 Uhr; Führungen: April–Oktober, 1. Sonntag im Monat 11 Uhr und 3. Donnerstag im Monat 20 Uhr. Preis: Besichtigung 1,50 €, Führung 3 €; ermäßigt 1 bzw. 2 €.
An der Stelle eines mittelalterlichen Torturms wurde der Zwinger in den 1520er- bis 30er-Jahren als Bollwerk und Wehrturm an der Nordostecke der Stadtbefestigung errichtet. Nach dem Schleifen der Stadtmauer wurde er 1732/33 zum Zuchthaus umfunktioniert und so bis Ende des 19. Jahrhunderts genutzt. Nach einer Phase des Leerstands diente der Zwinger 1919–35 dem Künstler Friedrich Wilhelm Liel als Wohnung und Maleratelier. Anschließend war er bis 1943 Kulturheim der Hitlerjugend. In den letzten beiden Kriegsjahren nutzte die Gestapo das Gebäude als Gefängnis für Zwangsarbeiter, von denen dutzende vor Ort getötet (die Hinrichtungen mussten von anderen Zwangsarbeitern vorgenommen werden), viele weitere in KZs weitertransportiert wurden. Dies war in der Münsteraner Öffentlichkeit lange unbekannt. Erst seit 1985 ist eine Gedenktafel angebracht. Anlässlich der „Skulptur Projekte“ 1987 installierte die Künstlerin Rebecca Horn im Zwinger ihr Werk Das gegenläufige Konzert, das zugleich eindrucksvoll an die Geschichte des Orts erinnert.
8 Buddenturm, Münzstraße 20 Ältester erhaltener Teil der ehemaligen Stadtbefestigung Münsters, errichtet um 1150 als Wehrturm, ab 1598 diente er als Pulverturm. Kann nur von außen besichtigt werden.
9 Torhäuser am Neutor Nach der Schleifung der mittelalterlichen Stadtbefestigung wurden in den 1770er Jahren rund um die damalige Stadt Torhäuser im Barockstil angelegt, Architekt war Johann Conrad Schlaun. Sie dienten als Wachhäuser, von denen aus der Zutritt zur Stadt kontrolliert wurde. Bis 1918 waren hier Wachtruppen einquartiert. Außer am Neutor existiert ein entsprechendes Torhäuschen heute nur noch am 10 Mauritztor, auf der Ostseite der Promenade.
Das 11 Kreuzviertel (nördlich des Promenadenrings) ist, zumindest für Architekturinteressierte, in seiner Gesamtheit eine Sehenswürdigkeit. Es ist das am besten erhaltene Gründerzeitviertel der Stadt (wenngleich auch dieses im Krieg zu rund 50 % zerstört wurde und viele Lücken mit Nachkriegsbauten gefüllt wurden). Besonders schöne Beispiele finden sich etwa entlang der Finken-, Raesfeld- und Heerdestraße. Nicht nur die alten Häuser, sondern auch eine Vielzahl an kleinen Läden und Kneipen tragen zur besonderen Atmosphäre im Viertel bei und machen es zu einer der beliebtesten Wohnlagen der Stadt.
12 „Weißer Riese“, Am Berg Fidel 62–66 (Bus 5 Sporthalle Berg Fidel). 17-geschossiger Wohnblock aus den 1970er-Jahren mit 113 Wohneinheiten. In seiner Entstehungszeit galt er als sehr modern und nobel, heute eher als sozialer Brennpunkt.