Die Große Mauer bei Mutianyu (chinesisch: 慕田峪) liegt im Stadtbezirk Huairou, rund 70 km nordöstlich von Peking.

Der Abschnitt von Mutianyu ist einer der am besten erhaltenen und architektonisch eindrucksvollsten Teile der Großen Mauer. Ursprünglich in der Mitte des 6. Jahrhunderts während der Nördlichen Qi-Dynastie erbaut, wurde er unter General Xu Da während der Ming-Dynastie auf den alten Fundamenten neu errichtet. 1569 wurde die Mauer umfassend restauriert, und bis heute sind viele Teile in bemerkenswert gutem Zustand. Die Mauer diente vor allem als nördlicher Verteidigungswall der Hauptstadt und der kaiserlichen Gräber. Mutianyu ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes und hebt sich durch seine hohe Bauqualität, seine strategische Bedeutung und seine gut erhaltene Substanz hervor. Der Abschnitt ist rund 2.250 Meter lang, besteht aus Granit, ist 7-8 Meter hoch und 4-5 Meter breit. Auffällig sind die 22 Wachtürme sowie Zinnen auf beiden Seiten der Mauer, was eine beidseitige Verteidigung ermöglichte. Besonders bemerkenswert ist das zentrale Torhaus mit drei Wachtürmen, die durch einen Innenraum miteinander verbunden sind.

Die Anreise erfolgt am einfachsten von Peking aus. Zahlreiche Reiseveranstalter bieten Tagestouren an, alternativ kann man ein Taxi oder einen Mietwagen mit Fahrer buchen. Für den Hin- und Rückweg kann man ca. ca. 500 – 600 CNY einkalkulieren. Es empfiehlt sich, vorab mit dem Fahrer zu vereinbaren, dass er am Parkplatz wartet. Achtung: Auch DiDi-Fahrer versuchen häufig, statt des in der App angezeigten Fahrpreises einen Pauschalpreis für den gesamten Tag zu verlangen. Das kann durchaus eine Option sein, allerdings sollte man definitiv den Preis verhandeln. Wer es etwas abenteuerlicher mag, kann Mutianyu auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen (z. B. per Bus erst nach Dongzhimen und von dort per Bus oder Taxi weiter nach Mutianyu).

Der Parkplatz liegt ca. 3 km von der eigentlichen Mauer entfernt, von dort verkehren regelmäßig Shuttlebusse (15 CNY Round-trip, auf jeden Fall zu empfehlen). Am Parkplatz gibt es auch ein umfangreiches Angebot von Souvenirshops, Verkaufsständen und Restaurants (auf dem Lageplan: „Tourist Center“).

Mutianyu eignet sich hervorragend für Tagesausflüge von Peking aus und um kürzere Wanderungen auf der Mauer zu unternehmen. Der Mauerabschnitt verläuft durch bewaldetes Bergland und bietet bei gutem Wetter spektakuläre Ausblicke. Im Vergleich zu Badaling ist Mutianyu deutlich weniger überlaufen, was die Atmosphäre angenehmer und authentischer macht. Zahlreiche Wachtürme laden zum Verweilen, Fotografieren und Erkunden ein.

Eine Kabinenseilbahn und ein Sessellift erleichtern den Aufstieg vom Endpunkt des Shuttlebusses (auf dem Lageplan: „Shuttle Bus Uphill Station“) aus. Ansonsten sind es von dort aus ca. 120 Höhenmeter bis zur eigentlichen Mauer. Man sollte dabei bedenken, dass je nach Größe der Runde auf der Mauer selbst nochmal ca. 260 Höhenmeter dazu kommen (so bspw. bei einer Runde von Turm 5 bis zum (nördlichen) Ende Turm 20 und zurück). Festes Schuhwerk ist sehr zu empfehlen, da der Weg auf der Mauer recht uneben ist und einige steile Abschnitte aufweist.

Die Ticketpreise auf der Website wirken auf Anhieb etwas unübersichtlich, da zahlreiche verschiedene Optionen und Pakete (mit teils etwas unglücklichen Übersetzungen) angeboten werden. Für die allermeisten empfiehlt es sich, zumindest folgende Bestandteile zu buchen (Preise Stand 06-2025):

• "Postcard Ticket“ (45 CNY): Der eigentliche Eintritt, auch wenn man zu Fuß bis zur Mauer aufsteigen will
• "Shuttle Bus Round-trip" (15 CYN): Alternativ ca. 3 km Fußweg je Weg vom Parkplatz zum Eingang
• "Cable Car One-way Ticket" (100 CNY): Um mit Kabinenseilbahn oder Sessellift zur Mauer zu gelangen, alternativ ca. 120 Höhenmeter Aufstieg; der Abstieg ist weniger beschwerlich, bei Bedarf ansonsten auch Rückweg buchen

Im Sommer kann es auf der Mauer sehr heiß werden – über 40 °C sind keine Seltenheit. Die aufgeheizten Steine verstärken die Hitze zusätzlich und Schatten gibt es auch kaum. Im Winter ist dagegen mit Schnee und Eis zu rechnen. Bei Regen oder Gewitter sollte man den Besuch verschieben, da die Steine dann sehr rutschig werden. Die gut erhaltenen Türme bieten bei plötzlichem Wetterumschwung Schutz.

Direkt am Mauerabschnitt liegt das Dorf Mutianyu, das durch ein Dorfentwicklungsprojekt stark aufgewertet wurde. Der Amerikaner James H. Spear hat dort gemeinsam mit lokalen Partnern über 30 traditionelle Gebäude – darunter Bauernhäuser, eine alte Glasziegelfabrik und eine Dorfschule – in Unterkünfte und Restaurants umgebaut. Eine Übernachtung hier bietet sich an, wenn man die Mauer bei Sonnenaufgang oder -untergang erleben möchte. Ansonsten ist sie aber auch von einer Unterkunft in der Pekinger Innenstadt aus als Tagestour problemlos erreichbar.

Vor Ort wird Mandarin gesprochen. In den touristischen Bereichen (z. B. Seilbahnstation, Ticketverkauf, Restaurants) ist meist auch einfaches Englisch möglich.

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