Dominica | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Roseau |
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Regierungsform | |
Währung Kurs (23.02.2023)[1] | Ostkaribischer Dollar 1 EUR = 2,874 XCD 10 XCD = 3,479 EUR |
Fläche | 751 km² |
Einwohnerzahl | 74.656 (2023) |
Amtssprache | Englisch |
Religion | Katholiken 77 %, Protestanten 15 % (Methodisten 5 %, Pfingstkirchler 3 %) |
Strom/Stecker | 230 V, 50 Hz; D/Stecker BS 1363 |
Telefonvorwahl | +1-767 |
Domain | .dm |
Zeitzone | UTC-4 |
Die Insel Dominica liegt zwischen dem karibischen Meer und dem Atlantik, etwa auf halber Strecke zwischen Puerto Rico und Trinidad und Tobago. Aufgrund ihrer spektakulären, üppigen und vielfältigen Flora und Fauna wird sie als „the nature island“ (die Naturinsel) bezeichnet. Deshalb besitzt die Insel ein weit ausgedehntes Naturparksystem. Die gebirgigste Insel der Kleinen Antillen besitzt viele Vulkankegel mit Lavaseen, dazu gehört z. B. der Boiling Lake, der zweitgrößte thermisch aktive See der Welt. Dominica ist nicht zu verwechseln mit der Dominikanischen Republik.
Regionen
[Bearbeiten]Dominica teilt sich verwaltungstechnisch in 10 Parishes auf: Saint Andrew, Saint David, Saint George, Saint John, Saint Joseph, Saint Luke, Saint Mark, Saint Patrick, Saint Paul und Saint Peter.
Ortschaften
[Bearbeiten]- 2 Castle Bruce Ein abgelegenes Dorf an der Ostküste mit traditionellem Lebensstil und naturbelassenen Stränden.
- 4 Portsmouth Umgeben von tropischer Natur ist Portsmouth das Tor zum Indian River und dem Cabrits National Park.
Weitere Ziele
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Dominica gilt als grünste Insel der Antillen und zieht hauptsächlich Naturliebhaber an. Am interessantesten sind hier die beiden Nationalparks im Norden und im Süden der Insel, in denen man ausgedehnte Wanderungen durch unberührte Natur unternehmen kann.
- 1 Nationalpark Morne Trois Pitons ) . Dieser Nationalpark war 1940 nur ein Forstbezirk. Heute umschließt er ein Gebiet von 6.800 ha, ist bis 1.356 m hoch, wird von 6 ausgeschilderte Wanderpfaden, mit Picknickplätzen und Regenunterständen durchzogen. Im Jahre 1997 wurde er zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt. Im Nationalpark befinden sich vier alte Vulkankegel. Der Morne Trios Pitons ist 1.532 m hoch. Von seiner Spitze bis zum Meer sind es gerade 8 km. Der Morne Watt erreicht eine Höhe von 1.317 m. Der Morne Anglais ist 1.207 m hoch und der Morne Macaque 1120 m. Die Spitzen der ehemaligen Vulkane kann man auf schmalen Pfaden besteigen, dazu sollte man immer einen Führer mitnehmen. Für die Besteigung des Morne Trois Pitons sollte man 3 Stunden je Richtung einplanen. Für die Besteigung des Morne Watt von Wotten Waven aus sollte man sogar 4 Stunden für jeden Weg rechnen, die Besteigung des Morne Anglais vom Dorf Giraudel aus ist schon in zwei Stunden möglich, weitere zwei Stunden für den Rückweg.
- 2 Morne Diablotin National Park Benannt nach dem mit 1.447 Metern höchsten Berg Dominikas, schützt dieser Park große Teile des Bergregenwaldes im Norden der Insel. Er ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für bedrohte Vogelarten wie den Sisserou-Papagei (Amazona imperialis), das Nationaltier Dominikas, sowie seinen kleineren Verwandten, den Jaco-Papagei. Der Park ist weniger besucht und bietet anspruchsvolle Wanderungen durch unberührte Natur.
- 3 Central Forest Reserve Das Central Forest Reserve befindet sich im bergigen Zentrum Dominikas und überlappt teilweise mit dem Morne Trois Pitons Nationalpark. Es schützt einen der größten zusammenhängenden tropischen Regenwälder der Insel und dient als bedeutendes Einzugsgebiet für Wasser sowie als Lebensraum seltener Tierarten, darunter der endemische Sisserou-Papagei. Das Gebiet ist schwer zugänglich und wird hauptsächlich für wissenschaftliche Forschung und Naturschutz genutzt. Die Zufahrt erfolgt über den Ort Dublanc bis zur Syndicate Estate. Von dort gibt es einen Wanderweg Richtung Morne Diablotin zur Vogel Beobachtungsstation. Im Bereich der Syndicate Plantage befindet sich der gleichnamige Wasserfall.
- 4 Cabrits National Park & Fort Shirley Er umfasst das Küstengebiet um die Halbinsel Cabrits, Mangrovensümpfe, Korallenriffe und die gut erhaltene britische Kolonialfestung Fort Shirley. Die Gegend ist reich an Vogelarten und bietet schöne Wanderwege mit Aussicht auf die Karibik.
- 5 Emerald Pool (Dominica) . Das ruhige Natur-Wasserbecken mit Felswand und kleinem Wasserfall liegt im unberührten Regenwald im Nationalpark Morne Trois Pitons zwischen Rosalie im Osten und St. Joseph im Westen. Achtung! Nasse, teils glitschige Stufen führen vom Restaurant Banana Leaf hinunter zum Pool.
- 6 Boiling Lake Ein dampfender, grau-blauer Kratersee im Morne-Trois-Pitons-Nationalpark, der über eine abenteuerliche Wanderung erreichbar ist und als zweitgrößter thermaler See der Welt gilt.
- 7 Trafalgar Falls Zwei eindrucksvolle Wasserfälle ("Mama" und "Papa") stürzen nebeneinander durch den tropischen Regenwald und laden zum Fotografieren und Baden in warmen Quellen ein.
- 8 Champagne Reef. Ein faszinierendes Unterwassererlebnis, bei dem man zwischen warmen, vulkanisch erzeugten Blasen schnorchelt – wie in einem natürlichen Jacuzzi im Meer.
- 9 Middleham Falls Ein imposanter Wasserfall, der sich aus über 60 Metern in ein felsiges Becken stürzt, ist über eine Wanderung durch ursprünglichen Regenwald erreichbar.
- 10 Indian River Bei der Bootstour durch den Mangrovenfluss kann man die üppige Vegetation in ihrer ursprünglichen Form erleben. Der Fluss ist unter anderem aus einer Szene des Films "Fluch der Karibik 2" bekannt.
- 11 Scotts Head Peninsula. Eine malerische Landzunge mit spektakulärem Blick vom Aussichtspunkt und hervorragenden Tauch- und Schnorchelbedingungen.
Hintergrund
[Bearbeiten]Landesbeschreibung
[Bearbeiten]Zwischen den französischen Karibikinseln Guadeloupe und Martinique gelegen, ist Dominica eine überaus gebirgige, bisher wenig erschlossene Insel vulkanischen Ursprungs. Zahlreiche Schwefelquellen und Felsspalten, aus denen Gas und Wasserdampf strömen, sind Zeugen der noch nicht zur Ruhe gekommenen vulkanischen Aktivitäten.
Der größte Teil der Insel ist von fast undurchdringlichem immergrünem Regenwald bedeckt. Steile bis zum Meer abfallende Bergrücken prägen die Küstenlandschaft, höchste Erhebung ist der 1.447 m hohe Morne Diablo. Nur im Bereich von Flussmündungen und geschützten Buchten gibt es überwiegend dunkelsandige Strände. Etwa 350 Wasserläufe durchziehen die Insel.
Inzwischen gibt es 500 Km Asphaltstraßen, viele Verbindungen sind aber schlecht und die Wege teilweise nur mit geländegängigen Fahrzeugen befahrbar. Die Insel ist 46 Km lang und bis 25 Km breit. Die Küstenlinie hat eine Länge von 148 Km. Nur ein Fünftel der Gesamtfläche lässt sich landwirtschaftlich nutzen. Der Kaffee- und Limonenanbau wurde durch Pflanzenkrankheiten stark reduziert. Bananen sind heute wichtigstes Exportprodukt, neben der Herstellung von Kokosfett, Kakao, Tabak und Lorbeeröl. Die Landwirtschaft wird z. T. noch heute auf primitive Art des Brandrodungsfeldbaus betrieben.
Geschichte
[Bearbeiten]Die ersten Inselbewohner waren vermutlich um 1.000 vor Christus Ciboney-Indianer aus Südamerika. Um 500 vor Christus kamen dann Arawak-Inianer aus dem Mündungsgebiet des Orinoko. Im Laufe der Jahrzehnte verschmolzen Sprache und Kultur dieser beiden Stämme, es gibt aber keine genaueren Informationen darüber. Im 14 und 15. Jahrhundert wurden sie von kämpferischen Carib-Indianern verdrängt. Diese waren auch vom Süden her auf die Insel gekommen. In der Indianersprache nannten sie ihre Insel Waitukubuli, was soviel bedeutet wie: „großer, schlanker Körper“.
Christopher Kolumbusentdeckte die Insel auf seiner zweiten Reise am 3. November 1493 an einem Sonntag ( spanisch = dominica). Direkt von Europa kommend segelte er an der rauen Nordostküste entlang ohne an Land zu gehen. Während die Hauptflotte von 16 Schiffen nach Guadeloupe weitersegelte, erhielt ein Schiff den Auftrag, Dominica nach einem Hafen zu erkunden. Es fuhr bis in die Prince Rupert Bay, wo man Hütten und Menschen am Ufer entdeckte. Mit diesen Informationen folgte man Kolumbus. Der nächste Besucher war Pedro Arias de Avila. Am 3. Juni 1514 lief er mit 19 Schiffen und 1.500 Mann Besatzung in die gleiche Bucht ein. Beim Landgang wurden seine Männer aus dem Hinterhalt von den Indianern mit giftigen Pfeilen beschossen.
1520 erhielt Antonio Serrano den Auftrag, die Inseln Guadeloupe und Dominica zu kolonialisieren. Beide Inseln sind für die Seefahrt von Bedeutung, weil sie das erste Land auf dem Seeweg von Europa nch Westindien sind. Besonders das bergige, von fast undurchdringlichem Urwald bedeckte Dominica erwies sich 200 Jahre lang als uneinnehmbare Naturfestung. Die Insel wurde daher nur sporadisch von Schiffen angelaufen, um Trinkwasser oder Holz zu laden oder den Indianern Obst abzukaufen.
1567 wurden die spanischen Silberschiffe „San Juan”, „Santa Barbola”, „San Felipe” und „El Espiritu Santo” bei der Durchfahrt durch die Dominica Passage von einem Wirbelsturm an die Nordküste der Insel getrieben und sanken.
1627 kam die Insel als Schenkung des spanischen Königs Karl I. an den englischen Grafen Earl of Carlisle. Von Guadeloupe aus wurden 1642 die beiden katholischen Missionare Raymond Breton und Charles Raymond nach Dominica geschickt. Breton ist der Verfasser des „Dictionnaire Caribe - Francais”. Er blieb vier Jahre bei den Indianern. 1655 wurde Pater Phillipe de Beaumont als Nachfolger auf die Insel geschickt. Er schlug dem Gouverneur der französischen Karibikinseln vor, mit den Carib-Indianern Frieden zu schließen und ihnen die Inseln Dominica und Saint Vincent zu überlassen. 1660 wurde ein erster Vertrag unterzeichnet. 1674 überfielen die Caribs von Dominica die Insel Antigua und in den folgenden acht Jahren griffen sie auch die europäischen Siedler auf den Inseln Barbuda und Montserrat an. Am 7. Februar 1686 folgt dann ein Vertrag zwischen Franzosen und Engländer in dem Dominica für neutral und als Besitz der Indianer erklärt wurde. Trotzdem ging der Kleinkrieg mit den Caribs, die zum einen Teil von Franzosen, zum anderen aber auch von den Engländern unterstützt wurden, weiter. Diese Kämpfe und europäische Krankheiten reduzierten ihre Anzahl erheblich. 1647 hatte man noch 5.000 gezählt, um 1700 waren es nur noch 2.000, bis 1713 ging die Zahl auf 500 zurück und 1730 waren es nur noch 400.
Um 1700 begannen Siedler von den französischen Nachbarinseln Plantagen auf Dominica anzulegen. 1720 schickte der Gouverneur von Martinique den Offizier Le Grand als Kommandanten, womit er den Vertrag von 1686 ignorierte. 1727 lebten zwischen 50 und 60 französische Familien, einige wenige Spanier, Portugiesen und englische Katholiken auf der Insel. Sie betrieben überwiegend vom Holzeinschlag und -export, daneben gab es einige Baumwoll- und Tabakplantagen. Le Grand brachte die ersten Sklaven mit auf die Insel.
1730 kam Pater Guillaume Martel nach Dominica. Er gründete den Gemeindebezirk von Roseau. An der Stelle der heutigen Kathedrale baute er 1732 die erste Kirche mit Platz für 600 Gläubige. Zwei weitere Kirchen entstanden in Grand Savane und Douglas Bay. Zehn Jahre später folgten ihm Kapuzinermönche aus Guadeloupe, die eine Gemeinde im Norden der Insel errichteten. Von Martinique kamen Jesuiten, sie gründeten ihre Gemeinde im Süden. Trotz dieser starken französischen Präsenz wurde Dominica auch 1748 im Vertrag von Aix-La-Chapelle als neutral erklärt.
- 1745 lebten 3.032 Menschen auf Dominica, mehr als die Hälfte waren Sklaven.
Im Jahre 1748 fiel die Insel im Vertrag von Aix-La-Chapelle an Frankreich. Während des Siebenjährigen Krieges zwischen Frankreich und England segelte 1761 eine englische Flotteneinheit mit 2.000 Mann Besatzung unter der Führung von Lord Andrew Rollo 5. Baron des schottischen Hochadels, von Nordamerika nach Guadeloupe, wo man sich mit den Schiffen unter der Führung von Sir James Douglas vereinigte. Am 6. Juni 1761 konnte Dominica von dieser Flotte kampflos eingenommen werden. Lord Rollo zum Inselkommandeur ernannt.
Im Pariser Frieden von 1763 wurde die Insel den Engländern zugeschrieben, die Anglikanische Kirche wurde als Staatskirche eingeführt. Wohlhabende Engländer von den anderen englischen Karibikinseln kauften sich Land. Zu ihnen zählte auch Charles Warner von Antigua. Er war ein Nachkomme von Sir Thomas Warner, welcher die erste Kolonistengruppe auf der Insel Saint Kitt’s angeführt hatte. Von 1764 bis 1770 bildeten die Inseln Dominica, Grenada, die Grenadinen, Saint Vincent und Tobago die sogenannten „Southern Caribee Islands“. Von Grenada aus wurden sie von General Robert Melville verwaltet. Schon 1768 erhielt Dominica eine eigene Inselverwaltung. 1771 begann man mit dem Ausbau der Verteidigungsanlagen, 235 Kanonen verschiedener Größe wurden aufgestellt. 1776 errichtete man in Newtown die erste anglikanische Kirche. In den Jahren zwischen 1767 und 1773 wurden über 19.000 „Negersklaven“ auf die Insel gebracht.
Am 7. September 1778 lief eine französische Flotte mit 3.000 Mann Besatzung von Martinique aus und eroberte Dominica zurück. Während der folgenden fünf Jahre hatten die Franzosen wieder das Sagen.
- 1778 lebten 1.574 Weiße, 574 freie Farbige und 14.309 Sklaven auf Dominica.
Nordamerikanische Händler versorgten die Inselbewohner mit Brettern zum Bauen und für Rumfässer. Sie lieferten auch Mehl, Reis, Salzfisch und lebendes Vieh. Diese Lieferungen kamen während des amerikanischen Bürgerkrieges zum Stillstand. Die Inselbevölkerung hungerte, einige Plantagen wurden aufgegeben. Als Folge des Krieges in Nordamerika kamen bis 1785 etwa 600 königstreue Engländer als Flüchtlinge auf die Insel. John Orde wurde zum neuen Inselgouverneur ernannt, 1793 folgte ihm George Hamilton auf diesem Posten nach. Als Folge der Französischen Revolution suchten königstreue Franzosen und Republikaner auf Dominica eine neue Heimat. In den folgenden Jahren mussten sich die Plantagenbesitzer mit mehreren Aufständen von entlaufenen Sklaven, den Maroons, auseinandersetzen. Eine „Armee“ wurde aufgestellt, sie bestand aus 400 Männern, die Befestigungsanlagen auf der Insel wurden verstärkt. 1831 erhielten die Farbigen politische und soziale Rechte, es folgte die Abschaffung des Sklavenhandels und endlich auch die Abschaffung jeglicher Sklaverei im Jahre 1834. Damit erlangten 14.175 Farbige ihre Freiheit. Dominicas Pflanzer erhielten für ihre Verluste von der englischen Regierung Ausgleichszahlungen in Höhe von 275.547 britischen Pfund. Als Ersatzarbeiter kam nur eine geringe Zahl von Portugiesen auf die Plantagen. Da die Inselbevölkerung schon vorher gering war, fanden die meisten befreiten Sklaven schnell ein Stück Land, welches sie für den eigenen Bedarf bearbeiteten. Seit dem Jahre 1838 erlangten die Mischlinge in der gewählten Inselverwaltung die Mehrheit.
- 1850 lebten 25.000 Menschen auf Dominica. Nur 20 % davon konnten lesen und schreiben.
Am 8. März 1865 erhielt Dominica den Status einer Kronkolonie. 1871-1940 war sie im Verwaltungsgebiet der „British Leeward Islands“.
Im Jahre 1856 wurde ein Straßenbau Gesetz verabschiedet, der Road Act. Alle Inselbewohner mussten danach entweder eine bestimmte Anzahl von Stunden ohne Entlohnung beim Straßenbau helfen, oder eine entsprechende Steuerschuld leisten. Erst 1881 wurden Frauen von dieser Arbeit befreit. 1886 erließ der Gouverneur Baron Gormanston eine Grundsteuer von einem halben Prozent des jeweiligen Grundstückswertes, sowie eine allgemeine Einkommensteuer. Die zunehmende Steuerlast führte zur Verarmung der Landbevölkerung. Es kam schließlich zu Ausschreitungen, das britische Kriegsschiff HMS Mohawk griff ein und vier Männer wurden erschossen. Die Nachrichten über zunehmend schlechte Lebensbedingungen und politische Unzufriedenheit führten 1893 und 1896 zum Einsatz einer königlichen Kommission. Sir Robert Hamilton wurde auf die Insel beordert. Seine Berichte an das Kolonialbüro in London führten zu einschneidenden Veränderungen. 1898 wurde die Insel zur Kronkolonie ernannt. Henry Hesketh Bell wurde oberster Verwaltungsbeamter. Er musste nicht mehr über den Gouverneur in Antigua mit der Regierung in London Verhandlungen führen, sondern tat dies direkt mit dem Staatssekretär. Bei seinem Amtsantritt gab es weniger als 10 Km befahrbare Straßen in der Umgebung von Roseau, kein Telefon, kein elektrisches Licht und kein einziges Hotel. Er ließ eine Straße von Layou und Canefield quer über die Insel nach Bells und Marigot bauen. Da 15.000 £ aus einer königlichen Anleihe stammten, erhielt die Straße den Namen „Imperial Road“. 1905 gab es dann schon 320 Km Telefonleitungen und die Royal Mail setzte ein Dampfschiff ein, welches alle Küstenorte versorgte. Mit einer Spende des Amerikaners Andrew Carnegie wurde der Grundstein für eine öffentliche Bibliothek gelegt, nationale Briefmarken wurden eingeführt. Nur der Südosten der Insel wurde lange benachteiligt, dort wurden erst in den 1960-er Jahren Straßen gebaut und eine Stromversorgung kennt man dort erst seit 1988.
Die weiße Inselbevölkerung war bis Anfang des 20. Jahrhunderts weit unter 400 gesunken und überschritt diese Zahl erst wieder im Jahre 1907. Zu dieser Zeit waren Zucker und Kaffee nur noch unbedeutende landwirtschaftliche Erzeugnisse auf der Insel, sie wurden von Kakao und Limonen abgelöst. Bis in die Zeit nach dem I. Weltkrieg war Dominica der weltgrößte Produzent von Limonensaft und -öl.
Während des I. Weltkrieges starben 24 Freiwillige aus Dominica bei Einsätzen in der britischen Armee. 1922 begann das Ende des Limonenanbaus in Form der Blattkrankheit „Withertip“ und der Wurzelkrankheit „Red Root“, die Limonenbäume gingen ein, bis 1925 kam die Produktion vollständig zum erliegen, ersatzweise pflanzte man Kokosnusspalmen, Vanille und Bananen. 1925 erhielt die Insel wieder eine beschränkte Selbstverwaltung und es fanden Parlamentswahlen statt. Soziale und wirtschaftliche Spannungen in den karibischen Kolonien als Folge des Krieges und der Weltwirtschaftskrise führten zur Einsetzung einer königlichen Kommission. Sie wurde nach ihrem Leiter, Lord Moyne, benannt. In den Jahren 1938 / 39 besuchte die Moyne Kommission auch Dominica. Auf Grund ihrer Empfehlungen wurde das Straßensystem nach dem Ende des II. Weltkrieges erheblich ausgebaut, nachdem zwischen 1914 bis 1944 keine größeren Arbeiten stattgefunden hatten. Zwischen 1940 und 1956 war die Insel ein Teil der „British Windward Islands“.
Während des II. Weltkrieges wurde die Straßenbeleuchtung in den Küstenstädten eingeschränkt, man fürchtete eine deutsche Invasion, nachdem Frankreich kapituliert hatte und die beiden französischen Nachbarinseln Guadeloupe und Martinique von den Deutschen besetzt worden waren. 1942 suchten 5.000 Franzosen von den beiden Inseln Schutz auf Dominica.
Im Januar 1945 entstand die erste Gewerkschaft, die Dominica Trade Union, nach sechs Monaten gab es über die ganze Insel verteilt schon 26 Zweigstellen. Ein Jahr später wurde die Dominican Worker’s Union gegründet und 1949 folgte die Teacher’s Union.
1956 wurde ein ministeriales Verwaltungssystem eingeführt, ein Jahr später wählte man einen eigenen Regierungschef.
1925 war das erste Wasserflugzeug im Hafen von Roseau gelandet. 1950 begann der erste Linienverkehr mit Wasserflugzeugen von Portsmouth aus, weil diese Bucht ruhigeres Wetter hatte. Nach Fertigstellung der Transinsularstraße im Jahre 1958 wurde mit dem Bau des Flugplatzes im Melville Hall Valley begonnen. 1961 war der Flugplatz fertig gestellt, 1978 fanden Modernisierungen statt. 1981 wurde der Canefield Flugplatz gebaut. Zusätzlich gibt es seit Jahrzehnten Planungen, in Woodford Hill einen internationalen Jetflugplatz zu bauen.
Von 1958 bis 1962 war Dominica Mitglied der Westindischen Föderation, 1967 erhielt die Insel ihre Selbstverwaltung, seit dem 3. November 1978 ist sie unabhängig. Patrick Roland John wurde erster Prime Minister.
Schon im Juni 1979 gab es die erste Regierungskrise, Unruhen und Generalstreik in deren Verlauf sich einige hohe Funktionäre ins Ausland absetzten. Zwei Monate später richtete der Wirbelsturm „David“ schwere Schäden an. Mehrere Übergangsregierungen blieben nur Tage oder wenige Wochen im Amt. Im Juli 1980 kam es zu einem Wahlsieg der Dominica Freedom Party. Die Parteigründerin „Dame“ Mary Eugenia Charles wurde Regierungschefin. In der Karibik war sie die erste Frau in so einer Position. Allein 1981 wurden drei Umsturzversuche gegen sie rechtzeitig aufgedeckt. Mit Unterstützung der USA wurde deshalb die gesamte Armee und Polizei umorganisiert. Nach Wiederwahlen in den Jahren 1985 und 1990 führte sie die Regierungen der Insel bis 1995 an und setzte der Politik ihre Maßstäbe.
Die Maroon-Kriege
[Bearbeiten]Schon vor der Ankunft der Europäer lebten geflüchtete oder verschleppte afrikanische Sklaven auf Dominica, die 1785 in den Wäldern der Inselmitte 13 Lager errichtet hatten. Dort lebten sie mit ihren Familien, betrieben kleine Gärten, hielten Tiere und wurden teils von Franzosen oder Briten bewaffnet. Mit dem Plantagenwachstum nahmen ihre Raubzüge zu, was zu Spannungen führte. 1785 stellte man 500 Freiwillige auf, um Maroons zu fangen; trotzdem bildeten sich bis 1802 neue Lager. Die britischen Truppen litten unter Klima und Widerstand, weshalb man Sklaven zum Militärdienst zwang – das 1802 gegründete 8. Westindische Regiment revoltiert jedoch, viele flohen zu den Maroons. Die Aufstände führten 1804 zum Gouverneurswechsel. Auch nach der Zerschlagung einiger Lager 1809 entstanden neue; erst ab 1810 brachte eine Kombination aus Belohnungen und Amnestieangeboten Erfolge. 1815 endeten die sogenannten Maroon-Kriege mit 577 getöteten, gefangenen oder ergebenen Maroons. Der Begriff "Maroon" leitet sich vom spanischen „cimarrón“ ab und bedeutet „wild“ oder „ungezähmt“.
Politischer Status
[Bearbeiten]Die Insel ist seit dem 3. November 1978 unabhängig (485. Wiederkehr des Tages der Entdeckung durch Kolumbus), Mitglied im British Commonwealth of Nations und eine parlamentarische Demokratie. Um sich deutlich von der Dominikanischen Republik zu unterscheiden nennt Dominica sich offiziell: The Commonwealth of Dominica.
Bay Rum
[Bearbeiten]Der „Baytree“ Baum ist auf Dominica weitverbreitet. Seine Blätter ähneln dem ficcus benjamini, sie sind länglich, dunkelgrün und leicht glänzend. Zerreibt man die Blätter zwischen den Fingern, dann tritt das Öl aus den Fasern aus und verbreitet einen kräftig frischen Duft. Die Blätter werden ästeweise geerntet und zu großen Bündeln zusammengerollt. Sie werden zu den Distillerien gebracht, die sich hauptsächlich in Petite Savane, Sauveur und Delices befinden. In Bottichen werden die Blätter gekocht, bis das Öl aus den Poren tritt und von der Wasseroberfläche abgeschöpft werden kann. Es wird dann zum sogenannten Bay Rum verarbeitet, eine Art Tonic zur äußeren Anwendung, nicht zum trinken! Bay Rum lässt sich am ehesten mit dem uns bekannten „Melissengeist“ vergleichen. Er wirkt auf der Haut erfrischend und krampflösend, er duftet nach Muskat und getrockneten Nelken.
Drogen
[Bearbeiten]Marihuana oder Ganja wird besonders im Bereich der Grand Bay angebaut. Der Handel und das Rauchen sind aber gesetzlich verboten. Touristen mit Drogen droht eine Geldstrafe zwischen 500 und 10.000 US $, sie werden bis zur Verurteilung ins Gefängnis gebracht und danach abgeschoben.
Das Drogenkartell
[Bearbeiten]Im März 1981 verhinderte die Regierung von Premierministerin Eugenia Charles einen Umsturzversuch mit dem Codenamen „Red Dog“, bei dem Söldner – unterstützt von US-Extremisten und organisiertem Verbrechen – Dominica in eine Drogenbasis verwandeln wollten. Dank eines US-Charterbootbesitzers und verdeckter Ermittlungen durch CIA und FBI wurden acht Amerikaner und zwei Kanadier vor dem Ablegen in Louisiana verhaftet, eine weitere Beteiligte in Dominica selbst. Ein zweiter Umsturzversuch im Dezember 1981 endete blutig mit zwei Toten. Aufgrund der Beteiligung von Teilen der Armee wurde die Dominican Defence Force aufgelöst, ihre Aufgaben übernahm eine neue Spezialeinheit der Polizei. Unterstützt durch US-Militär wurden anschließend Drogenfelder zerstört. 1991 stoppte man zudem einen Großschmuggel von 1.385 kg Kokain durch ein kolumbianisches Schiff.
Pflanzen- und Tierwelt
[Bearbeiten]Große Teile des Inselzentrums sind verkehrsmäßig unerschlossen und von Nebel- oder Regenwald bedeckt. Die Regenwaldzone in der Höhenregion zwischen 330 und 750 m ist die größte der sechs Vegetationszonen auf der Insel. Dies ist das größte Regenwaldgebiet der Kleinen Antilleninseln. Daneben gibt es große Wiederaufforstungsgebiete. Entweder wurde dort seit der Kolonisation Holz gefällt oder Plantagen wurden aufgegeben und neu bepflanzt.
Viele Bäume tragen dort Epiphyten. Im Gebiet der Cabrits gibt es im Gegensatz dazu Trockenwald. In der Ebene von Granvilla findet man auch Sumpfgebiete und Mangroven. Im Nationalpark wurden 199 Arten von Farnen und 74 Arten von Orchideen gezählt. Neben der eingeführten Kokospalme gibt es acht Arten von Palmen, die auf der Insel zu Hause sind. Über das ganze Land verteilt findet man über 1.000 Arten von blühenden Pflanzen, das größte Vorkommen in der englischen Karibik.
Auf der Insel gibt es noch 172 verschiedene Vogelarten, darunter zwei Papageienarten, Sisserou oder Imperial Parrot und Rednecked Parrot, die es nur auf dieser Insel gibt. Man findet 55 Arten von Schmetterlingen, Krebse, Reptilien und Amphibien. Es gibt fünf ungiftige Schlangenarten, darunter die Boa Constrictor, die bis zu 3,6 m lang wird.
In der Umgebung von Boeri Lake und Freshwater Lake trifft man auf einige Opossums, die Einheimischen nennen sie „Mannikou“, und auf das Agouti. Zudem ist Dominica eine der wenigen Inseln auf der man noch eine größere Anzahl von Wildschweinen antrifft. Ausgewachsene Keiler werden bis zu 150 cm lang und 90 cm hoch. Sie wiegen bis zu 100 Kg. Ursprünglich stammen sie aus Südamerika. Die einzigen wirklich einheimischen Säugetiere sind Fledermäuse, von denen es verschiedene Arten gibt.
Das Mountain Chicken ist kein Berghuhn, wie der englische Name glauben macht, sondern eine große Froschart, die nur auf den Inseln Dominica und Montserrat vorkommt. Auf den Inseln Guadeloupe und Martinique wurde diese Tierart so stark gejagt, dass es sie nicht mehr gibt.
In den 1960-er Jahren konnte man die Inselpapageien noch in den Küstenregionen beobachten. Inzwischen ist ihre Zahl soweit zurückgegangen, dass Touristen kaum eine Möglichkeit haben, die Tiere in freier Wildbahn zu erleben. In den Sumpfgebieten an der Küste findet man aber mehrere Arten von Reihern.
Plantagenwirtschaft
[Bearbeiten]Nach 1725 begannen französische Pflanzer mit dem Anbau von Kaffee im Gebiet des Soufriere bei Pointe Michel und im Norden bei Colihaut und Capucin.
Zuckerrohr wurde im Gegensatz zu anderen Karibikinseln erst sehr spät angebaut. Die großen Zuckerplantagen entstanden entlang der größeren Flüsse, wegen der nicht vorhandenen Wege in Küstennähe: Hampstead, Hodges, Blenheim, Woodford Hill, Londonderry, Melville Hall, Hatton Garden, Castle Bruce, Grand Marigot, Rosalie, Tabery u.a.
Auf allen größeren Plantagen wurden die Zuckermühlen mit Wasserkraft angetrieben, die anderen von Ochsen oder Maultieren. Es hat nie mehr als fünf oder sechs Windmühlen auf der Insel gegeben und nur von Zweien sind die Ruinen erhalten.
Infolge der französischen Besetzung der Insel und der Handelsbeschränkungen des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurden 1790 nur 50 Plantagen bewirtschaftet, 30 waren aufgegeben worden. In den 1860-ern wurden versuchsweise die ersten Limonen auf der Insel angebaut. Schon 1875 waren die Erträge von Limonen größer als von den Zuckerplantagen und die ersten Kaffeeanbauer wechselten zu Limonen. Um die Jahrhundertwende wurden grüne Limonen in die USA exportiert, Limonensaft wurde nach USA und Großbritannien verschifft. Die Jahresproduktion näherte sich 30.000 Tonnen. Canefield war die letzte große Zuckerplantage der Insel. 1916 war Dominica der weltgrößte Limonenproduzent. Im Mai 1922 wurden die Limonenplantagen von der Südspitze der Insel aus von der Blattkrankheit „withertip disease“ infiziert. Gleichzeitig erkrankten viele Bäume an der Wurzelkrankheit „red root“ und der größte Teil der Plantagen wurde zerstört. 1974 lag die Jahresproduktion nur noch bei 5.000 Tonnen. Ersatzweise begann man mit dem Anbau von Kokosnüssen und Bananen. Besonders im Nordosten der Insel wurden Kokosnusspalmen in Plantagen angepflanzt. Bis 1966 wurde die gesamte Jahresernte nach Barbados und Trinidad exportiert, wo man Öle und Fette daraus herstellte. Dann wurde die staatliche Weiterverarbeitungsanlage „Dominica Coconut Products“ gegründet. Von hier aus werden heute Seifenprodukte für Dial, Imperial Leather und Palmolive in der ganzen Karibik vertrieben.
Ab 1931 begann A. C. Shillingford mit der Verschiffung von Bananen der Marke „Gros Michel“ nach Liverpool. 1934 entstand die erste Genossenschaft, die Banana Growers Association. Im gleichen Jahr erklärten sich auch die United Fruit Company und die Canadian Banana Company bereit, die Bananenernten der Insel aufzukaufen. Nach dem II. Weltkrieg gründeten die beiden Engländer P. J. Foley und G. B. Band im Jahre 1949 die „Antilles Products Ltd.“ mit dem Ziel, alle auf der Insel produzierten Bananen aufzukaufen und zu verschiffen. Wegen finanzieller Schwierigkeiten musste die Firma 1954 an Geest Industries verkauft werden. Gleichzeitig übernahm Geest Industries die drei großen Plantagen Woodford Hill, Picard und Brantridge. In den 1960-er Jahren machten Bananen 80 % aller Inselexporte aus. 1978 wurden die Bananen von der Blattkrankheit „leafspot“ befallen, in den beiden folgenden Jahren von den Wirbelstürmen „David“ und „Allen“ vollkommen zerstört.
Ab 1936 wurde auf der Insel auch erfolgreich Vanille angebaut. Das Ende kam sehr plötzlich, als 1945 die gesamte Jahresernte von 50.000 Pounds bei einem Großfeuer im Hafen von Roseau verbrannte.
Auf dieser Insel, wie auch auf einigen anderen, war es Brauch, dass die Arbeiter die Plantagen, auf denen sie arbeiteten und zuhause waren nicht mit dem geografischen Namen nannten, sondern nach dem Familiennamen des ersten Plantagenbesitzers.
Plantagen
[Bearbeiten]- Belfast Estate, Mahaut, Tel. 448-2340, 449-1230, Fax 448-6007. Die Rumbrennerei hat den Betrieb eingestellt. Man lagert nur noch Rum und füllt ihn ab. Hier werden die Marken D Special Rum, Red Cap Rum und Soca Rum produziert. Die dafür notwendige Rohmasse wird von anderen Inseln eingekauft. Von Dominica aus wird kein Rum exportiert.
- Blenheim Estate, Hampsted. Dies ist heute eine große Kokosnussplantage. Die alten Ruinen der ursprünglichen Zucker- und Limonenplantage sind zusammen mit dem Wasserrad erhalten.
- Canefield Estate, 1773 kaufte der Engländer William Pringle das bewaldete Land von der britischen Krone. Noch im gleichen Jahrzehnt errichtete er eine Mühle zum auspressen des Zuckerrohrs. 1828 gab es auf der Plantage 108 Sklaven, die in demselben Jahr 150.000 Pfund Zucker und 10.000 Liter Rum produzierten. Während der Befreiungskämpfe der Sklaven, bis Mitte des 19. Jahrhunderts, wurde auch diese Plantage von Unruhen heimgesucht. 1908 erwarb der amerikanische Ingenieur und Millionär Andrew Green das Gelände und installierte moderne Maschinen. Heute befindet sich dort ein Freilichtmuseum, es gibt eine Ausstellung, einen Minizoo und Kunsthandwerker, die hier unter der Leitung des Haitianers Louis Desiree leben und arbeiten.
- Geneva Estate, diese ehemalige Zuckerrohrplantage aus dem 18. Jahrhundert wurde von schweizer Hugenotten gegründet. Die Ruinen der Zuckermühle und Gebäude zur Verarbeitung von Limonen und Kokosnüssen sind halb zugewachsen. Die Plantage diente als Schauplatz der Novelle „Wide Sargasso Sea“ von Jean Rhys.
- Grand Marigot Estate, nördlich von Rosalie an der Ostküste gelegen, ist heute als Saint Sauveur bekannt. Schon vor 2000 Jahren gab es dort eine Indianersiedlung. Um 1770 entstand die Grand Marigot Estate, von der die Grundmauern des Plantagenhauses und die Haupttreppe erhalten sind und deren Name bis 1866 bestand hatte. Die Zuckerfabrik und die Mühle wurden durch Wirbelstürme zerstört. 1866 richtete die katholische Kirche zwischen Rosalie und dem Majini River den Kirchenkreis Saint Sauveur ein. Die Plantage ging in den Besitz des Bischofs von Roseau über und wurde umbenannt. 1924 hatte die Plantage noch eine Größe von 185 Ha. Im 20 Jahrhundert wurde sie von der Shillingford Familie aufgekauft. Seit 1965 ist der kleine Ort an das Straßennetz angeschlossen.
- Habitation Chabert, zwischen Atkinson und Marigot. Dies ist eine ehemalige Zuckerrohrplantage, auf der später auch Limonen angebaut wurden. Die Gebäude wurden restauriert und in ein Privatmuseum umgewandelt. Man sieht französische und kreolische Antiquitäten, alte Schwerter und eine Landkarte der Insel aus dem Jahre 1872. Öffnungszeiten: täglich von 9-16 Uhr, Eintritt 4 Dollar pro Person.
- Hampstea Estate, an der Nordküste der Insel, wurde um 1760 vermessen und von der Englischen Krone an Siedler verkauft. Die ersten Besitzer gaben ihr den Namen nach ihrem Londoner Vorort Hampstead, von wo sie vermutlich herkamen. Die Reste der Zuckerverarbeitungsanlagen und ihre Maschinen stehen noch. Sie zählen zu den am besten erhaltenen Industrieanlagen des 18. Jahrhunderts, die man heute noch auf der Insel finden kann. Von der Hampstead Beach aus wurden die Erzeugnisse über einen eigenen Hafen verschifft. Eine kleine Befestigungsanlage schützte die Bucht. Ende des 19. Jahrhunderts ging man von Zuckerrohr zu Limonenanpflanzungen über. Im 20. Jahrhundert wurden dann Kokospalmen gepflanzt, Kokosnüsse geerntet und Kopra erzeugt. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts war die Plantage im Besitz der McIntyre Familie. In den 1930-er Jahren konnten dann aber Kredite der Regierung nicht zurückgezahlt werden, so dass diese die Plantage übernahm. Im Jahre 1946 kaufte R. B. Douglas sie der Regierung ab, seine Erben sind heute noch die Besitzer.
- Die Rosalie Estate an der Ostküste gehörte im 18. Jahrhundert ursprünglich einem Syndikat von britischen Inselgouverneuren. Mit 870 Ha war dies eine der größten Plantagen auf der Insel. Geschichte wurde dort 1786 geschrieben, als das Gebiet nach Maroon Kriegern durchsucht wurde. Diese hatten im Dezember 1875 unter ihrem Führer Balla einen Angriff auf die Plantage durchgeführt. Man pflanzte dort Zuckerrohr, Bananen, Limonen und Kokospalmen. Auf einem Hügel neben dem neuen Herrenhaus findet man die Ruinen des alten und Reste des Aquädukts. Auf einer Klippe am Meer findet man die Reste eines Krans aus der Zeit als Zucker, Kaffee und Limonen per Schiff von dieser abgelegenen und auf dem Landweg schwer zugänglichen Plantage abtransportiert wurden. Zahlreiche Ruinen geben ein Zeugnis der alten Ortschaft, die um 1950 aufgegeben wurde. Zehn Jahre später wurde das Land in kleine Parzellen geteilt und verkauft.
- Die 80 Ha große Springfield Estate liegt an der Imperial Road, auf halbem Wege zwischen Canefield und Pont Casse, in 300 m Höhe über dem Meer. Im Jahre 1990 wurde sie der Clemson Universität in den USA vermacht. Seit 1994 ist die ehemalige Plantage ein Schutzgebiet für die einheimische Tierwelt und Heimat von SCEPTRE – Springfield Centre for Environmental Protection, Research and Education. Verschiedene Organisationen aus den USA veranstalten hier regelmäßig wissenschaftliche Seminare. Der durch die Plantage fließende Check Hall River wird versuchsweise gestaut um Wasserkraftanlagen zu testen. Ein großer Teil der ehemaligen Plantage ist heute bewaldet. Es gibt rund drei Kilometer Wanderwege.
- Die Wallhouse Estate liegt südlich von Roseau. Der erste Besitzer war John Gillion aus Wallhouse in der Nähe von Edinburg in Schottland. Die Zuckerplantage wurde nach klassischem Muster des 18. Jahrhunderts angelegt. Im Jahre 1827 arbeiteten dort 170 Sklaven. Die Jahresproduktion von Zucker lag bei 38 Tonnen Zucker und 6.100 Litern Rum. In den 1870-er Jahren hieß der Besitzer J. C. Spooner. Wegen fehlender Arbeitskräfte nach der Sklavenbefreiung stellte er die Produktion auf Limetten um. 1925 betrug die Landfläche noch 116 Ha. In der zeit von 1980 bis 1995 diente das Anwesen als Wohnort der Premier Ministerin M. E. Charles. Danach wurden die alten Fabrikanlagen restauriert und in eine Discothek sowie in ein Restaurant umgewandelt, das Ackerland wurde aufgeteilt und zu Bauland.
- An der Nordostküste befindet sich die Woodford Hill Estate. Erste französische Siedler kamen kurz nach 1700 und nannten den Ort La Soie. 1763 fiel das Land in den Besitz der englischen Krone. Die überwiegende Zeit des 19. Jahrhunderts befand sich die Plantage im Besitz des dominicanischen Zuckerkönigs Charles Leatham und seiner Erben. Im Jahre 1828 arbeiteten auf der Plantage 112 Sklaven. Die Jahresproduktion von Zucker lag bei 30 Tonnen, es wurden 10.000 Liter Rum gebrannt. Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Plantage noch eine Größe von 465 Ha, sie wurde an Estates Investment Trust of Dominica verkauft, die das Land bis zum Ende der 1930-er Jahre bewirtschafteten. Bis 1948 wechselte der Eigentümer drei Mal bis die Firma Antilles Products sie erwarb. 1954 kaufte der Bananengroßhändler Geest Industries die Firma Antilles Products und gelangte so in den Besitz der Plantage. 1974 erwarb die Regierung große Teile des Landes, der Rest wurde von Geest Industries zwischen 1978 und 1983 in kleinen Parzellen an die Bauern der Umgebung verkauft. Für das Regierungsland gab es große Pläne. Ein internationaler Jetflugplatz sollte dort entstehen. Bis heute konnten diese Pläne aber nicht finanziert werden.
Rum Brennereien
[Bearbeiten]Guterhaltene Ruinen von Zuckermühlen findet man noch in Hillsborough an der Westküste, sowie in Soufriere, Grand Bay und Bagatelle. Sehenswerte Aquädukte zum Wassertransport kann man im Süden in Snug Corner, Wallhouse und Castle Comfort, im Westen in Canefield und im Osten in Rosalie sehen.
Die Shillingford Estate, Tel. 449-6409, Fax 449-6904, liegt auf halbem Wege zwischen den Orten Mero und Salisbury. Sie ist bei den Einheimischen besser als Sugar Factory (Zuckerfabrik) bekannt. Es ist die einzige Zuckerplantage auf der Insel, die immer noch mit einer von Wasserkraft angetriebenen Mühle arbeitet. Der kleine Fluss, der das Wasser dafür liefert mündet bei dem Ort Mero ins Meer. Hinter der Rumdistille findet man noch einen der wenigen Rumfasshersteller. In der kleinen Fabrik werden drei Sorten Rum abgefüllt. Man erhält sie auf der Insel unter den Markennamen Macoucherie Rum, dieser ist nur eineinhalb Jahre gelagert, West Coast Rum und Macoucherie Spiced. Die Shillingford Familie kam in den 1780-er Jahren aus England auf die Insel. Im Laufe der Jahrzehnte übernahm sie verschiedene Plantagen. Ein Thomas Howard Shillingford investierte seinen Gewinn in kleine Läden. Entlang der Westküste eröffnete er in jedem Dorf zwischen Layou und Dublanc ein Geschäft. Jeder dieser Läden wurde von einer Frau betrieben, mit der er Kinder zeugte und die er weiter förderte. Die weiblichen Familienmitglieder der Shillingfords heirateten in reiche Familien ein und vergrößerten so Macht und Ansehen der Familie. Bis 1930 dehnte sich das Netzwerk der Familie so weit aus, dass jeder Bereich der Inselgesellschaft, Politik, Handel und Landbesitz kontrolliert wurden. Ihr Einfluss wurde erst in den 1960-er Jahren durch die Zunahme libanesische Händler etwas eingeschränkt.
Strände
[Bearbeiten]Die meisten Strände bestehen aus silbergrauem bis schwarzem Vulkansand, nur wenige haben gelben Sand. Die ganze Ostküste eignet sich nicht zum Schwimmen, starke Atlantikströmungen machen es gefährlich. Zwischen Crompton Point und Anse de Mai gibt es aber eine Reihe von feinsandigen, kleinen Buchten die durch Riffe geschützt sind. Auf den offiziellen Karten haben diese Buchten keine Namen oder sie sind z. T. falsch bezeichnet. In der Anse de Mai wurde 1984 ein Schiffsanleger gebaut.
Anreise
[Bearbeiten]Einreisebestimmungen
[Bearbeiten]Bei der Einreise muss ein Reisepass vorgelegt werden, der für den gesamten Aufenthaltsdauer gültig ist, Rück- oder Weiterreisetickets sind ebenso erforderlich. Mit Personalausweis dürfen (nur) Deutsche eine Woche und Franzosen zwei Wochen bleiben. Je nach Nationalität dürfen Europäer 90 oder 180 Tage bleiben. Die Einreisekarte, mit Informationen zur Unterkunft, muß seit Oktober 2024 verpflichtend als elektronisches Formular mindestens 72 Stunden vorab eingereicht werden.
Für Segler gibt es in Roseau und Portsmouth eine Einreisebehörde. Immigration Office, Portsmouth, Bay Street. Bürozeiten: montags von 8-13 Uhr und 14-17 Uhr, dienstags bis freitags von 8-13 Uhr und 14-16 Uhr.
Die Ausreisesteuer für Ausländer EC$ 86 (ca. 30 Euro) ist im Preis des Flugtickets mit dabei. Wer mit der Fähre ausreist zahlt separat und zusätzlich eine Sicherheitsgebühr von 10 EC$ zur Ein- und 5 $ zur Ausreise. Kinder unter 12 Jahre sind von beidem befreit. Kreuzfahrtpassagiere zahlen keine Sicherheitsgebühr. (Stand: Apr 2025)
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Dominica verfügt über keinen großen internationalen Flughafen, sondern lediglich über zwei kleinere Airports ('Canefield' im Westen bei Roseau und Melville Hall bei Marigot im Nordosten), über die nur innerkaribische Flüge (vorwiegend Liat) abgewickelt werden. Wer die Insel von Europa aus besuchen möchte, bucht am besten einen Flug zu einer der angrenzenden Inseln (Guadeloupe oder Martinique), um von dort per Kurzflug oder Express-Fähre (L'Express des Iles) weiterzureisen.
Fluglinien
[Bearbeiten]- Air One, Canefield Airport, Tel. 449-2153
- Air One, Kazbuli Mall King George V Street, Roseau, Tel. 440-2310, Fax 449-2153
- American Airlines / American Eagle, Melville Hall, Tel. 445-7204, 445-7207, Fax 445-7477
- American Airlines / American Eagle, Reservation and Information, Tel. 800 433-7300
- Bevin’s Air Services, Canefield Airport, Tel. 449-3399
- Bevin’s Air Services, Lilac House Kennedy Avenue, Roseau, Tel. 448-1594
- Cardinal Airlines, 26 King George V Street, Roseau, Tel. 449-8923, 448-3185
- Caribbean Star Airlines, Melville Hall, Tel. 445-8936
- Caribbean Star Airlines, Old Street, Roseau, Tel. 448-2181
- LIAT, 64 King George V Street,Roseau, Tel. 448-3980, Fax 448-7575
- LIAT, Canefield Airport, Tel. 449-2045, Fracht, Tel. 448-3185
- LIAT, Melville Hall Airport, Tel. 445-8143
Mit dem Schifff
[Bearbeiten]Von den Nachbarinseln Guadeloupe und Martinique aus ist Dominica bequem per Schnellfähre (Express des Iles) zu erreichen. Achtung: Fährt nicht alle Tage nach und von Dominica.
Mobilität
[Bearbeiten]Mit dem Bus
[Bearbeiten]Private Mini-Busse fahren sehr regelmäßig entlang der Küste. Je weiter man sich aber von Roseau entfernt, umso seltener ist ihre Frequenz und Busreisende sollten erkunden, ob eine Rückfahrt gesichert ist. Ab 22 Uhr verkehren gar keine Busse mehr.
Mietwagen
[Bearbeiten]Mietwagen können an beiden Flughäfen gemietet werden. Es herrscht Linksverkehr.
Sprache
[Bearbeiten]Staatssprache ist Englisch. Als Umgangssprache wird - wie auch auf vielen anderen Karibikinseln - Patois (oder Creole) gesprochen, ein Gemisch aus Französisch und Englisch, das mit afrikanischen Sprachelementen angereichert ist.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]- Roseau Markt. Ein quirliger, farbenfroher Markt im Zentrum der Hauptstadt, wo Einheimische frisches Obst, Gewürze, Kunsthandwerk und karibische Spezialitäten verkaufen.
- Aus frischem Zuckerrohr hergestellter Rum, den es vor Ort in jedem Supermarkt gibt, ist leckerer als alles, was man in Deutschland bekommt.
- D-Special Rum
- Bay Rum
- Windward Islands Aloe Ltd., Haut- und Sonnencremes
- geflochtene Körbe mit indianischen Mustern
Küche
[Bearbeiten]- Accra’s sind gut gewürzte, frittierte Mehlteigbällchen mit Fisch- oder Gemüsefüllung. Aus ähnlichem Teig sind Bakes, diese werden aber in Öl kross gebacken und haben eine Fisch- oder Käsefüllung. Auch Pies sind Teigtaschen mit einer Füllung aus Fisch, Gemüse oder Hackfleisch, mit Curry meist scharf gewürzt.
- Black Pudding ist kein Pudding, sondern gut gewürzte Blutwurst.
- Souse sind gekochte Schweinefüße in einer sehr scharfen Tunke. Hinter Broth verbirgt sich eine Suppe, die Mehlklöße, Fisch oder Fleisch und Gemüse enthält.
- Schalentiere und Fisch findet man auf fast jeder Speisekarte: Lobster- karibischer Hummer, Crayfish - Süßwasserlangusten, Crab Back - Flusskrebse, Codfish - eingesalzener Kabeljau, frischer Meeresfisch ist Tuna (Thunfisch), Dorado, Flying Fish (Fliegender Fisch), King Fish und Snapper.
- Agouti ist ein kleines Säugetier, das nur während der Jagdsaison von Anfang September bis Ende Februar als Braten auf den Teller kommen sollte. Ebenso ist es mit dem Mountain Chicken, einer Riesenfroschart, die nur auf dieser Insel vorkommt.
- Goat Water ist kein Getränk sondern ein Eintopf mit Ziegenfleisch.
- Als Nachspeise gibt es Cakes, Kokos- oder Früchtekuchen mit Rum sowie Torten.
- Häufig erinnert die Speisekarte auch daran, dass Dominica zwischen zwei französischen Inseln liegt und lange Zeit unter französischem Einfluss stand. Jel cochon ist gesalzenes Schweinefleisch, Lamowee ist Kabeljau, Hawansaw Heringund Kwibish sind die Süßwassergarnelen und alles wird mit einer Creole Sauce serviert. Braff ist eine klare Fischbrühe, Pate Aanane sind Gemüsebananen und Tablet Kokostäfelchen.
- Man trinkt viele frische Fruchtsäfte, importiertes Heineken oder Carib Bier oder Rum von der Belfast Estate. Die einheimischen Limonaden wie Quenchi sind sehr süß und schmecken nach Chemie. Ein Durstlöscher ist dagegen Ginger Beer, ohne Alkohol mit starkem Ingwergeschmack. Das nationale Bier hat den Namen Kubuli Lager Beer.
- Seamoss ist sehr gesund, wenn auch etwas bitter und enthält wirklich Meeresalgen.
Nachtleben
[Bearbeiten]Ein sogenanntes Nachtleben ist wenig verbreitet, und wenn, dann auf die Hauptstadt beschränkt.
Unterkunft
[Bearbeiten]Die Inselhotels sind eher klein, um 20 Zimmer herum, Gasthöfe und Apartmentanlagen sind noch kleiner und häufig nur mit dem notwendigsten ausgestattet, teilweise aus Holz gebaut.
- Cocoa Cottages. 'Eco-Lodge' im Grünen, ca. eine halbe Stunde Autofahrt von Roseau ins Landesinnere. Eindrücke aus 2004: sehr freundliche Besitzerin, individuell und liebevoll eingerichtete Zimmer, auf Wunsch leckeres Abendessen, Möglichkeit zur Buchung organisierter Touren.
Feiertage
[Bearbeiten]Termin | Name | Bedeutung |
---|---|---|
Do, 1. Jan. 2026 | New Year | Neujahrstag |
Fr, 2. Jan. 2026 | Merchant´s Holiday | Banken und Behörden sind als einzige geöffnet |
Fr, 03. Apr.. 2026 | Good Friday | Karfreitag |
Mo, 06. Apr.. 2026 | Easter Monday | Ostermontag |
Mo, 09. Jun.. 2025 | Whit Monday | Pfingstmontag |
Fr, 1. Mai 2026 | Labour Day | Tag der Arbeit |
1. Montag im August | Emancipation Day | Gedenktag der Sklavenbefreiung |
3.–5. November | Independence | Unabhängigkeitsfeiern |
Do, 25. Dez. 2025 | Christmas Day | Weihnachten |
Fr, 26. Dez. 2025 | Boxing Day | Weihnachtsfeiertag |
Karneval
[Bearbeiten]Auf der Insel Dominica wurde der Karneval von den ersten französischen Siedlern mit auf die Insel gebracht, er heißt daher Masquerade und wird auf Dominica zwischen Rosenmontag und Aschermittwoch gefeiert. Die farbenfrohen Kostüme, Maskeraden und Tanzveranstaltungen wurden von den Franzosen in alle Teile der Karibik gebracht. Von „Samedi Gras“ über „J’Ouvert“ bis „Mardi Gras“ besuchten die Plantagenbesitzer ihre Nachbarn und feierten in den Herrenhäusern, während ihre Sklaven davor tanzten. Nach der Abschaffung der Sklaverei fanden alle Festlichkeiten auf den Straßen statt, in diesen Tagen verbrüderte sich die Aristokratie mit dem einfachen Volk, mit der Maske vor dem Gesicht war ja niemand zu erkennen. Am Anfang strömten ab J’Ouvert die maskierten „matadors“, „bad-johns“, „darkies“, „red-ochre“, „jamettes“, Trommler und Sänger in die Stadt. Die Musik Bands marschierten auf, um die beste Band zu küren. Akrobaten zeigten ihr Können und Stelzenläufer oder „bois-bois“ tanzten durch die Straßen.
Mitte der 1950-er Jahre wurde Karneval in Trinidad anständig, ehrbar und zum nationalen Volkstum erklärt. Nun gab es Karnevalskönig und -königin mit Veranstaltungen und Organisation nach europäischem Vorbild. Der Trinidad Stil Calypso und die Steelbands wurden in kurzer Zeit von Dominica übernommen. Modernes und Tradition wechseln sich zwei Tage lang hauptsächlich in den Straßen von Roseau ab. Moderne Folkloregruppen, teuer ausstaffierte Marschmusiker und niedlich kostümierte Gruppen bestimmen das heutige Bild des Karnevals. Die Competitions, Ausscheidungswettbewerbe um die Carnival-Queen, Calypso-King und Calypso-Queen beginnen schon zwei Wochen vorher.
Sicherheit
[Bearbeiten]Kriminalität ist wenig verbreitet, aber wie sagt ein Sprichwort: Gelegenheit macht Diebe. Größere Geldbeträge sollten im Hotelsafe aufbewahrt werden.
Gesundheit
[Bearbeiten]Sollte man krank werden, kann es sinnvoll sein, sofern man reisefähig ist, sich auf die benachbarten französischen Inseln zu begeben. Hier gilt die europäische Krankenversicherungskarte.
Klima und Reisezeit
[Bearbeiten]Wirbelstürme
[Bearbeiten]
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Insel von mehreren Wirbelstürmen schwer zerstört. Die schwersten Stürme gab es 1779, 1781, 1787, 1806 mit 131 Toten; zwei im Jahre 1813, 1817, 1825, 1834 mit über 200 Toten, 1916, zwei leichtere 1926 und 1928, 1930 wurde die ganze Landwirtschaft zerstört. Schwere Schäden gab es in jüngerer Zeit 1979, 1994, 1999 und 2017. Auch die Schäden des letzteren sind beseitigt.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Post und Telekommunikation
[Bearbeiten]- Telekom-Dienstleistungen werden von Cable & Wireless, Marpin Telekommunikation, Orange und AT & T / Cingular / Digicel bereit gestellt. Internetzugang reicht von Dial-up immer auf Basis der DSL-, Kabel-Modems und Standleitungen wie 256kb bis T1.
- Sinnvollerweise verwendet man als Mobilfunkanbieter einen Reisemobilfunkprovider (z. B. Airalo, Holafly oder Nomad), die Tarife für spezielle Reiseregionen (z. B. Karibik) anbieten. Die Kosten für 14 Tage liegen hier unter 50 € pro Gerät. Der Tarif kann dann auf fast allen karibischen Inseln verwendet werden und man muss nicht für jede Insel einen neuen Vertrag abschließen.
- Über öffentliche Telefone können mit einer „Phonecard“ auch internationale Gespräche geführt werden. Telefonkarten im Wert von 10, 20 und 40 EC $ erhält man bei Cable & Wireless in Roseau und Portsmouth.
- Vorwahl für Europa ist 011, Landescode für Deutschland 49, wenn die Verbindung nach Deutschland steht muss das Zeichen # gedrückt werden.
Auslandsvertretungen
[Bearbeiten]Die zuständige deutsche konsularische Vertretung ist in Port of Spain (Trinidad). Österreicher werden in Havanna betreut. Schweizer Bürger wenden sich an das Konsularcenter Santo Domingo (DomRep).
Literatur
[Bearbeiten]Dominica dürfte in den meisten Karibikreiseführern, speziell den kleinen Antillen, mit behandelt werden.
- Bell, Stewart; Komm, wir klau'n uns eine Insel: der vielleicht verrückteste Söldnereinsatz aller Zeiten; Weinheim 2010 (Wiley-VCH); ISBN 978-3-527-50430-5; Original: Bayou of pigs über den Putsch 1981
- Honeychurch, Lennox; Dominica - Isle of Adventure; 1991 MacMillan Caribbean Guides, Reprinted 1992, ISBN 0-333-53007-1
- Bossung, Pia; Dominica - Reisehandbuch; 1993 Regenbogen Reiseführer Stromer, ISBN 3-85862-210-3 (formal falsch)
- Crask, Paul; Dominica; 2016 Bradt Travel Guide, ISBN 9781784770310
- Schmude, Jürgen; Die Karibikinseln Dominica und Guadeloupe; München 2020 Ludwig-Maximilians-Universität, Department für Geographie, Lehr- und Forschungseinheit Wirtschaftsgeographie
Bildbände
[Bearbeiten]- Dominica - Nature Island Of The Caribbean, Hansib Publishing Limited, 1989, ISBN 1-870518-17-9
Landkarten
[Bearbeiten]- Dominica, 1 : 50.000, Directorate of Overseas Surveys (DOS), London, Series E703 (DOS 451), Edition 3-DOS 1982
- Dominica, 1 : 50.000, Ordnance Survey, Southhampton, Great Britain, Printed 1991, ISBN 0-319-250-733
Weblinks
[Bearbeiten]www.dominica.gov.dm – Offizielle Webseite von Dominica